Daß auch Politiker des daoistischen Flügels in China neben dem Augenmerk auf z.B. eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ihr eigenes Wohl immer mit im Blick haben belegt ein Beispiel aus der jüngsten Vergagenheit aus Chongqing:
So hat in der jüngsten Vergangenheit in Chongqing der dortige Anhänger der Daoisten Parteichef Bo Xilai mit seiner politischen Kampange gegen die lokalen Heuschrecken, reiche Geschäftsleute und ihre lokalen Triaden (die chinesische Mafia) Stimmung gegen die Konfuzianistische Fraktion unter Wen Jiabao gemacht.
Ganz in alter chinesischer Tradition des ‚Schattenschießens bediente sich Bo des Strategems Nr. 26 :“ Die Akazie schelten, [dabei aber] auf den Maulbeerbaum zeigen.“
Jedem in China war klar, daß es dabei nicht alleine um die lokalen Heuschrecken ging sondern eigentlich der Konfuzianistische Flügel unter Wen Jiabao an der Regierungsspitze und ihre Unterstützung der Ellbogengesellschaft in China gemeint war.
Nur leider hat Bo es nicht bei diesem Erfolg belassen, sondern seine neu gewonnene Machtposition dafür eingesetzt und alte Weggefährten, die nun hinderlich waren, zu beseitigen:
Dabei scheiterte sein Versuch den Polizeichef Wang Lijun mit der lokalen Polizei wegen Korruption zu verhaften. Wang konnte sich in die Schutzhaft der Staatspolizei retten, was Bo viel Gesicht gekostet hat.
Bekanntlich ist Xilai im Kampf gegen die chinesischen Heuschrecken dieser Tage ja gescheiteret:
So hat zum Abschluß der 5. Tagung des XI. Nationalen Volkskongesses die Konfuzianisten am letzten Tag des Plenums den Daoisten Bo Xilai aus unserm Beispiel oben von seinem Posten als Parteichef der Metropole Chongqing enthoben , wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua aktuell berichtet.(1)
Bereits in seiner Abschlusspressekonferenz hatte Regierungschef Wen Jiabao mit ungewöhnlich harter Kritik gegen Bo nicht gespart.
Die Entsendung von Vizepremier Zhang Dejiang aus dem Lager der Konfuzianisten, der in der Vergangenheit durch seine nicht gerade zimperliche Vorgehensweise sich einen wenn auch zweifelhaften Namen gemacht hatte, zeigt, daß nun in Chongqing erneut aufräumt werden wird, nur diesmal nicht gegen die Unternehmer und ihre Triaden sondern diesmal unter den Daoisten und deren Seilschaften.
Somit stehen die anstehenden Wahlen Ende dieses Jahre wohl leider unter keinem besonders guten Stern weder für soziale Kursänderungen oder in der Bekämpfung der Mißstände bei den Arbeitsbedingungen‘.
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http://www.xinhuanet.com/english/china/index.htm