News Fliegende Antennen: Telekom setzt erstmals Mobilfunk-Drohne ein

Senkrecht ist ein Vektor auf einer Fläche, wenn alle möglichen Winkel zwischen Fläche und Vektor 90° betragen. Dabei gibt es immer das größte Radarecho und dieses will man vermeiden.

Boimler schrieb:
Tarnkappentechnik nutzt aber gerade viele gerade, aber nicht parallel ausgerichtete Flächen, um die Signale möglichst gleichmäßig in verschiedene aber einheitliche Richtungen zu streuen. Erwünscht sind feste Winkel, um die Interferenz der Signale destruktiv zu beeinflussen.
Der Absatz ergibt keinen Sinn.
Das Ziel ist es bei Stealth Reflektionen auf möglichst wenige Richtungen:
Screenshot_2015-07-27-23-05-14.jpg
Insofern sind parallele Flächen wünschenswert, denn die reflektieren dann nur in eine Richtung. Im Gegensatz zu dem was du schreibst ist eine "gleichmäßige" Reflektion genau das Gegenteil was erreicht werden soll. Man will garkeine Reflektion und als Kompromiss nimmt man Radarprofile in Kauf die in wenige, definierte Richtungen deutlich sind, dafür andere Richtungen deutlich abschwächen.
"Feste Winkel".. keine Ahnung was das sein soll. Winkel an Flugzeugen sollten immer fest sein und sich während des Fluges nicht verschieben. Abgesehen von ein paar Steuerflächen und verstellbaren Flügeln (bei Stealthfliegern eher selten). Wenn es um Winkel geht, will man keine Winkel zwischen Flächen die rechtwinklig sind oder spitzer. Dann hätte man einen Radarreflektor gebaut und das wäre wieder das Gegenteil vom Ziel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radarreflektor


Und das Passivradar nutzt "einfach nur", dass wenn man weiträumig Sender verteilt irgend einer (und seine Reflektionen vom Gelände) etwaige Stealthflieger schon in einem Winkel treffen werden, der ein deutliches Echo wirft und der Empfänger das dann auffangen kann.
Das Problem ist nur, dass Stealthflieger am wenigsten nach vorn reflektieren. Selbst mit verteiltem, passivem Radar sind etwaige Gegner dann schon sehr nahe dran, wenn man das auffängt.
 
Dann hatten wir ein Missverständnis über "gerade", "parallel" und "senkrecht" :D. Mir ging es aber auch eher um die Sache mit dem Passivradar. Da bringt die Optimierung der Abstrahlflächen nämlich relativ wenig, weil der Einfallswinkel der Strahlen nicht mehr parallel ist. Umgekehrt erzeugen die vielen parallelen Flächen eines Tarnkappenflugzeugs aber ein zu symmetrisches Echo in diesem Frequenzbereich und sind deshalb gut auffindbar. Die Abstrahlcharakteristik wird dann unwirksam:
Hensoldt argues that passive-radar detection works in a different spectrum, making the presence (or absence) of reflectors irrelevant. In layman’s terms, passive radar tracks the entire physical shape of planes, versus being triggered by smaller, angular features on the body of a jet.
https://www.c4isrnet.com/intel-geoi...racked-the-f-35-jet-in-2018-from-a-pony-farm/
 
ein mobilfunk zeppelin, wär doch was.
davon müssten dann zimlich viele in d rumfliegen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Boimler
Das MatZe schrieb:
Ist n Starrflügler mit bis zu 15h Flugzeit.
Auf der Homepage des Herstellers wird darauf leider nicht eingegangen, ist in dem Fall aber n Verbrennungsmotor mit 340cm³.
Der wird definitiv kaum was verbrauchen aber ist eben noch n Verbrenner.
Piktogramm schrieb:
Da geht nicht all zu viel Treibstoff durch.
15h Flugzeit? Really? Oder nach WLTP? :lol:

Was ist eine realistische Flugzeit mit annährend voller Zuladung inkl. Benzingewicht, den Stromverbrauch der Nutzlast und mittelprächtigen Wetterverhältnissen?
Also wie lange wird die Drohne real effektiv ihren Dienst als Mobilfunkstation verrichten können?

Egal von was ich das hochrechne (z.B. Stromerzeuger) und die Eigen- plus Fremdverbräuche, Propellerantrieb, Windwiderstand, etc. gegenrechne, komme ich nie im Leben auf 15h Flugzeit. Oder gelten "da oben" andere Naturgesetze? :confused_alt:
 
Piktogramm schrieb:
Das Problem ist nur, dass Stealthflieger am wenigsten nach vorn reflektieren
Betrifft das nicht die direkte Bestrahlung und die dataus resultierende Reflexion. Passivradar ist ja das Ding, dass es eben aus einer ganz anderen Richtung kommt, als der Empfänger des Radars. Ja sogar eher aus mehreren Richtungen.
Zusätzlicher Effekt bei Passivradar ist, dass es sich nicht selbst Preis gibt und daher auch taktische Anflüge zur Reflektionsvermeidung kaum machbar sind.

Aber zurück zum Thema:
Für Katastrophengebiete oder kurzfristig nötige Funkverbindungen in abgelegenen Bereichen beispielsweise bei einer großangelegten Suche sind solche Drohnen gut geeignet um möglichst in kurzer Zeit im Einsatzgebiet Verbindungen aufzubauen. Da geht es auch eher weniger um Netflixstreams und anderen trivialen Kram, sondern um Verbindung von Einsatzkräften und Bevölkerung zur Koordination.

Für Festivals ist sowas Schwachsinn. Ein über Monate geplantes Ereignis kann mit mobilen Funkzellen am Boden versorgt werden, ohne dabei ein kreisendes Flugzeug über einen zu haben, welches dann auch nur für eine gewisse Einsatzzeit dort verweilen kann, bis es abgelöst wird. Selbst im Katastrophenfall wird wohl eher nicht mit einer mehrtägigen Funkversorgung des Katatriphengebiets geplant, sondern dient nur als Überbrückung bis die mobilen Funkmasten eingetroffen sind. Die sind nämlich hauptsächlich für solche Katastrophenfälle gedacht und nur secundär für Festivals und andere Großveranstaltungen im Einsatz.

Zeppelin hat eine gewisse Größe für eine Nutzlast X, ist anfällig für Wind und ist langsam. Für einen kurzfristigen Einsatz damit kaum geeignet und als Schönwetter-Luftfahrzeug auch nicht ideal für Katastropheneinsätze und auch nicht für Festivals, wenn eine nahende Gewitterfront die Heliumzäpfchen wegpustet und damit auch die ganze Mobilfunkzelle.
Ergänzung ()

dms schrieb:
aber ist man da zum Streamen der Bratwurstbilder in 4k oder für den Genuss von Künstlern
Gibt während eines Festivals durchaus nicht unerheblich viel Bedarf für Mobilfunk, der nichts mit Streaming von Videos und Versenden von privaten Bildern zu tun hat. Von Cashless Payment, Koordinierung von Personal und weiteres auf der Veranstalterseite über Informationssysteme für Besucher zu Wetterlage, Programmänderungen usw bis hin die Koordination innerhalb einer Gruppe, die auf den Gelände verteilt ist und ggf auch Kartenmaterial nötig wird.

Ich bin selbst hin und wieder auf Festivals und das Smartphone ist schon nicht unwichtig. Bilder mache ich schon kaum, weil ich das Event genieße, versenden noch viel weniger. Was aber doof ist, wenn teil Nachrichten schon länger brauchen, um durchzukommem und die Info-Seite oder -App des Veranstalters nicht laden will, wenn man schnell ne Info benötigt.

Aber wie gesagt: Dafür sind Drohnen nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Piktogramm und Boimler
Ozmog schrieb:
Betrifft das nicht die direkte Bestrahlung und die dataus resultierende Reflexion. Passivradar ist ja das Ding, dass es eben aus einer ganz anderen Richtung kommt, als der Empfänger des Radars. Ja sogar eher aus mehreren Richtungen.
Zusätzlicher Effekt bei Passivradar ist, dass es sich nicht selbst Preis gibt und daher auch taktische Anflüge zur Reflektionsvermeidung kaum machbar sind.
Jain, die Optimierung ist bei Stealthfliegern im Regelfall, dass egal aus welcher Richtung Signale eingehen möglichst Nichts nach vorn reflektiert/gestreut wird. Im Anflug bleibt damit so ein Flieger recht lange sehr schwer erkennbar. Erst wenn die Dinger vergleichsweise nahe sind und die Empfänger vom passivem Radar einen gewissen Winkel zur Flugrichtung hat, wird das Echo größer. Das Bild im Post #41 passt da genauso.
Wenn ein gegnerisches Flugzeug so nahe ist, dass man einen solchen Winkel zum Empfänger hat, dann ist der Gegner bereits recht nah. Die eigene Reaktionszeit ist entsprechend eingeschränkt oder Waffen wurden bereits zum Einsatz gebracht.
Das ist auch in etwa das was Stealthflieger gegen moderne Flugabwehr "versprechen". Die Distanz bis zur Erkennung wird reduziert.

Und ganz unproblematisch ist das auch nicht. Wenn Mobilfunk und Radio teil vom Radarsystem werden, wird diese zivile Infrastruktur legal als "dual use" eingeordnet werden und damit bedingt zum legitimen Ziel.

Auch sind passive Radare nicht komplett unsichtbar. Antennen werden von eingehenden Signalen ja angeregt und sind enstprechend ebenso gute Reflektoren. Angreifer mit aktivem Radar haben gute Chancen entsprechende Antennenarrays zu finden.

Im Großen und Ganzen ist es ein ewiges Wettrüsten aus potenteren Radarsystemen und Ausweichstrategeien.

Edit:
Um den Bezug zu den News herzustellen:
Günstige Drohnen mit stumpfen Sendern auszustatten und diese an Positionen zu verschieben, die eine bessere Ausleuchtung des Luftraums erlauben erwarte ich zeitnah, wenn sowas nicht schon eingesetzt wird. Im besten Fall sind die nervig genug, dass sie Ziele darstellen und dabei so günstig, dass die Bekämpfung teurer ist als die Herstellungskosten.
 
Ja das ist ganz toll das Deutschland auch mal in 2010 ankommt

Das müsste schon über 10 Jahre her sein als Google doch mit Ballons und solar fliegen Internet in manche Regionen Afrikas bringen wollte.


Wieso man hier bei der Telekom nicht auch ein Ballon nimmt ist mit schleierhaft.
 
TeaShirt schrieb:
Wieso man hier bei der Telekom nicht auch ein Ballon nimmt ist mit schleierhaft.
Vielleicht kontrolle über das Einsatzgebiet? So ein Ballon ist auch mit schwachen Wind schnell woanders.
 
Piktogramm schrieb:
Im besten Fall sind die nervig genug, dass sie Ziele darstellen und dabei so günstig, dass die Bekämpfung teurer ist als die Herstellungskosten.
Die Dinger sind auf jeden Fall ein Albtraum für die Flugsicherung, wenn sie regulär bei Festivals, Veranstaltungen etc eingesetzt werden sollten. Es gibt immer mehr Diskussionen darüber, wie man den Flugverkehr unterhalb 1000m regulieren könnte. Leider sind Drohnen bisher so gut wie gar nicht reguliert.
 
MORPEUS schrieb:
15h Flugzeit? Really? Oder nach WLTP? :lol:
Schon die über 25 Jahre uralten Stealth-Bomber B2 flogen 15-18.000,- km weit ohne Luftbetankung und locker 24-35 Stunden Flugzeit. Ok, die hatten auch über 110.000 Liter Sprit an Bord.
 
Zurück
Oben