Gut,
es sind wieder ein paar Tage vergangen und ich wollte euch über den Stand der Dinge informieren. Vorab wollte ich die Gelegenheit nutzen und mich nochmals bei allen für eure Geduld und eure Hilfe bedanken - ich wünschte, ich könnte mich ebenfalls eines Tages als genauso hilfreich erweisen, aber leider fehlt mir hierzu das nötige Wissen...
Jetzt aber zu den Ergebnissen:
Wie ich über drei Banden, vier Ecken und acht gebrochenen Knochen erfahren habe, scheint Assassin's Creed Revelations tatsächlich nicht die optimalste aller Engines zu haben, obschon sie nach und nach verbessert wurde.
Das heißt aber nicht, dass die gesamte Stadt mit all ihren Facetten sofort im Speicher ist. Ganz im Gegenteil, sie wird wohl nachgeladen und dieses Nachladen bemerkt man bei hohen FPS-Werten (es wird nicht auf 60 limitiert, die Engine lässt die Karte auf 140 FPS und mehr hochschnellen, auch wenn sie sich bei 70° einpegelt).
Wie dem auch sei, ich habe die FPS via Nvidia Inspector limitiert - zunächst auf 40, was zu einer signifikanten Reduzierung der Stotterer führte. Auf 60 waren sie zwar wieder da, aber dennoch im geringeren Maße.
Leider führte das Zuweisen von Kernen nicht unbedingt zu einem vergleichbaren Erfolg, aber immerhin, auch damit konnten sich Verbesserungen feststellen - das könnte aber auch an einem anderen Faktor liegen: Wie ich erfahren habe, soll Hyperthreading bei diesem Spiel gelegentlich zu Problemen führen, könnte sich also mit meiner Thematik gekreuzt haben.
Jetzt habe ich den Malus, wonach ich mich gerne an einem Problem festbeiße; was aber der Sache nicht dienlich ist. Ich hatte mich zu sehr auf ein Spiel konzentriert und beschloss, mir nochmals Skyrim vorzuknöpfen.
Tatsächlich kam es auch hier zu Stotterern, allerdings aus einem recht trivialen Grund: Bei maximalen Einstellungen ging die FPS gelegentlich und reproduzierbar auf den Wert 50 runter. Eine Reduzierung der Details führte zu konstant hohen Werten. Stotterer? Wenn, dann nur gelegentlich und minimal, nach langen Wanderwegen und meistens wenn irgend etwas getriggert wurde. Aber, wie gesagt, äußerst selten.
Dann nach ich mir Mass Effect 3 vor...
Stabil hohe FPS-Werte. Die Engine scheint auf ca. 60 FPS zu limitieren, die Karte als auch die CPU langweilen sich. Wenn es zu einem kurzen Sinken der Werte kommt, dann allenfalls wenn irgend etwas getriggert wird (vorzugsweise beim Aufploppen vieler Gegner) und ansonsten in Videos, bei einem Szenenwechsel. Reproduzierbares Verhalten.
Der neue Formel1-Kracher von Codemasters lag als Demo vor, weswegen ich ihn auch gleich konsumierte und.. nun ja, konstant über 100 Frames...
Fazit
Es scheint sich um einen ganz gewöhnlichen Nachladeeffekt zu handeln und in einem Fall wohl auch um eine weniger optimierte Engine. Oder beides. Und höchstwahrscheinlich hatte ich derlei Effekt öfters, achte aber jetzt erst besonders drauf.
Aber eine Frage beschäftigte mich - ich glaube, Ruheliebhaber hatte sie gestellt: Wieso wurmte mich das?
Nun, zunächst einmal, weil ich möchte, dass etwas funktioniert. Nach dem Aufrüsten hatte ich die Sorge, irgend etwas sei defekt. Obgleich mir 3DMark sagte, das System verhalte sich normal und ich ansonsten auch in den Benchmarks, gerade bei FurMark und Heaven, keine Probleme - weder mit Temperatur, noch mit FPS-Werten - gesehen hatte, war ich in Sorge. Aus Prinzip eben.
Und das ist das Problem.
Mediziner wissen, dass der Geist selbst bei eingebildeten Krankheiten dazu neigt, den Körper dermaßen zu belasten, dass dieser tatsächlich Symptome aufweist - vergleichbar mit der Schwiegermutter, die einem so lange vorhält, dass man ein schlechter Schwiegersohn sei, bis man ihr konkrete Beweise zu dieser Annahme liefert, vorzugsweise mit einer Peitsche oder einem sehr spitzen sowie äußerst aerodynamischen Schuh / Hammer / Schuhhammer (es geschehen interessante Dinge in einem Hobbykeller, wenn man zu viel Zeit und zu wenig PC hat...).
Umgekehrt ist jedes Symptom für Hypochonder Anlass, im Netz nach gängigen tödlichen Krankheiten zu recherchieren.
Nun verhält es sich so, dass es nicht immer Krieg bedeutet, wenn sich zwei Betrunkene an der Grenze erschießen. Das Netz aber ist voller Berichte von betrunkenen Kriegsveteranen und deshalb hat jeder auch irgendwann eine passende tödliche Krankheit für ein banales Symptom. Das führt dann zu noch mehr Angst, usw. usf. - ein Teufelskreis.
Ärzte, die eigentlich nicht immer das Schlimmste annehmen, sehen sich mit einer völlig neuen Gruppe von Menschen konfrontiert, die unter anderem an einer seltenen marsianischen Form von einem von importierten dreiköpfigen Affen übertragenen Krankheit leiden. Und es sind jene Menschen, die von den völlig verdutzten Ärzten verlangen, ihnen vorsichtshalber die Leber zu entnehmen um dann nach dem Ausschlusskriterium festzulegen, dass der Tod durch Leberversagen nicht mehr in Frage käme...
Wie dem auch sei...
Es scheint nun so zu sein, wonach es auch eine digitale Form der Hypochondrie gibt. Jedes Symptom lässt sich demzufolge auf alles zurückführen. Selbst eine Fluktuation im Raum-Zeit-Kontinuum wäre demnach ein potentieller Auslöser für eine "2" im Binärcode digitaler Gefühle.
Anders ausgedrückt: Ist man seinem System schon dermaßen skeptisch gegenüber eingestellt, dass eigentlich alles irgendwas und "irgendwas" immer "irgendwas Schlimmes" bedeutet... dann kann das nur böse enden. Und auch anstrengend für alle Beteiligten.
Ich scheine unter dieser binären Form der Hypochondrie gelitten zu haben. Was aber nicht nur Nachteile hatte, immerhin habe ich zugeben müssen, dass meine Graphitdaumen doch zu etwas taugen - Grüße an Casi030
- und ich doch hier und da mit ein wenig Handgriffen nicht unbedingt etwas kaputtmache. Tatsächlich ist alles noch heil und ich wundere mich zwar, dass in der Nachbarschaft die Pumpe am Pool losrattert sobald ich meinen Rechner einschalte, aber Hauptsache ist, dass ich nun etwas beruhigter schlafen kann. Und der Nachbar auch, sobald ich den Rechner abschalte.
Allen Weggefährten erst mal einen großen Dank und falls ihr jemanden benötigt, der euch zwar fachlich kaum helfen kann, euch jedoch ein Lächeln spendet, sagt mir Bescheid. Oh und auch, falls ihr eine Möglichkeit sucht, mit Hilfe eures Rechners eine Pumpe fern zu steuern...
Tan