Fragen zum Thema NAS-Anschaffung: Modell? Setup sinnvoll?

MadMax007

Lt. Commander
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Hallo Community,

ich trage mich jetzt seit längerer Zeit mit dem Gedanken ein NAS anzuschaffen, aber bin bisher unschlüssig, was ich brauche bzw. worauf zu achten ist.

Vielleicht erstmal das Anforderungsprofil. Das NAS soll in erster Linie zwei Aufgaben erfüllen:
- MediaServer
- Backup-Drive

Dazu habe ich mir ausgemalt, auf dem NAS eine Partition einzurichten, auf der wichtige eigene Daten von zwei Windows-Rechnern sowie System-Backups der Rechner gespeichert werden sollen. Weiterhin soll diese Partition als TimeMachine Laufwerk für 2 MacBooks dienen.
Diese gesamte Parition soll regelmäßig auf eine Externe Festplatte (am besten mit einfacher Synchronisierung) gesichert werden.
Der Rest des NAS soll dann als Speicherplatz für Filme/Serien dienen.

Womit wir bei der ersten Frage wären: funktioniert das prinzipiell so oder übersehe ich dort etwas?

Ich habe mir die einschlägigen Verdächtigen natürlich angeschaut (DS21X, QNAP), jedoch sind die in der Anschaffung relativ teuer und ich frage mich ob das auch günstiger geht. Zu den NAS von Shuttle konnte ich leider bisher nicht viel auftreiben, bei Zyxel bin ich irgendwie skeptisch was vor allem den Software-Funktionsumfang angeht, da scheinen Synology und QNAP ja relativ einsame Spitze zu sein.
4-Bay NAS sind eigentlich vor allem Preislich außerhalb des erwünschten ;)

Weitere Fragen stellen sich mir bezüglich der Ausbaubarkeit:
- Müssen Festplatten beim Einbau auch formatiert werden, wenn ich die Platten im NAS als Einzelplatten betreiben möchte? Kann ich die überhaupt als Einzelplatten betreiben?
- Verstehe ich das richtig, dass beim JBOD die HDDs zu einem logischen Laufwerk zusammengerechnet werden, die Daten aber beim auflösen des JBOD immernoch zugänglich sind?
- Kann ich in einem JBOD einfach eine Platte gegen eine größere austauschen?
- Können Festplatten, die im NAS verbaut waren, nach dem Ausbau vom Windows-Rechner gelesen werden? (Hintergrund: Wenn ich eine 2 TB durch eine 4 TB ersetzen will, kann ich dann die 2 TB aus dem NAS in den Rechner umbauen, die 4 TB in das NAS und nach dem initialisieren der 4 TB die Daten einfach rüberkopieren?)

Abgesehen davon soll das NAS leise sein (Wohnzimmer), wenig Strom verbrauchen (WOL-fähigkeit, HDD-Power-down bei Nichtnutzung), Style ist eher zweitrangig.

Ich hoffe ihr könnt mir da ein wenig helfen.
 
Falls du tatsächlich eh nur JBOD machen willst: was spricht gegen 2 "normale" Netzwerkfestplatten a lá WD MyBook Live? Damit hast du deine Backups und dein Datengrab dann auch physisch voneinander getrennt. Diese bringen mittlerweise normalerweise ebenfalls eine DLNA/MediaServer-Funktion mit.

Falls es eine ausgeklügeltere Lösung mittels NAS sein soll: Um ein 4-Bay NAS kommst du wohl nicht wirklich herum, falls dein Backup auch redundant gesichert sein soll (manuelle Sicherung per USB mal außen vor) - gerade kritische Daten, Backups, Time Machine Backups würde ich nicht einer einzelnen Platte anvertrauen wollen. Damit wären schonmal 2 Bays im Raid 1 belegt.
Die anderen beiden kannst du dann als JBOD / Raid wieduwillst anlegen, um deine Medien zu speichern - falls auch die redundant sein sollen, hier auch wieder Raid 1.

Falls du eine alte Kiste zuhause hast, die halbwegs energieeffizient ist: schau dir mal FreeNAS an (freenas.org). Damit könntest du dir ggf. ein eigenes NAS auf existierender HW-Basis (+ Festplatten) bauen.
 
Einen alten Rechner habe ich noch in Einzelteilen rumliegen, aber der ist alles andere als Energieeffizient, dies möglichkeit fällt also aus.

Wenn ich meine wichtigen Daten auf einer HDD im Rechner, als Backup auf einer HDD des NAS und dann nochmal als Sicherheitskopie auf einer externen USB-Platte habe sollte das als Redundanz für den Privatanwender doch ausreichend sein oder etwa nicht?
Die Sicherung von NAS auf externe HDD würde ich natürlich gerne automatisiert haben, geht das, ohne dass die USB HDD die ganze Zeit läuft?
Ich möchte halt die 2 Bays des NAS von der Kapazität voll ausnutzen (das heißt ohne Redundanz) und eben einen Teil des NAS-Speichers automatisiert sichern.

MadMax007 schrieb:
Weitere Fragen stellen sich mir bezüglich der Ausbaubarkeit:
- Müssen Festplatten beim Einbau auch formatiert werden, wenn ich die Platten im NAS als Einzelplatten betreiben möchte? Kann ich die überhaupt als Einzelplatten betreiben?
- Verstehe ich das richtig, dass beim JBOD die HDDs zu einem logischen Laufwerk zusammengerechnet werden, die Daten aber beim auflösen des JBOD immernoch zugänglich sind?
- Kann ich in einem JBOD einfach eine Platte gegen eine größere austauschen?
- Können Festplatten, die im NAS verbaut waren, nach dem Ausbau vom Windows-Rechner gelesen werden? (Hintergrund: Wenn ich eine 2 TB durch eine 4 TB ersetzen will, kann ich dann die 2 TB aus dem NAS in den Rechner umbauen, die 4 TB in das NAS und nach dem initialisieren der 4 TB die Daten einfach rüberkopieren?)

Kann sich dazu vielleicht jemand mal äußern?
 
Zuletzt bearbeitet:
MadMax007 schrieb:
Weitere Fragen stellen sich mir bezüglich der Ausbaubarkeit:
- Müssen Festplatten beim Einbau auch formatiert werden, wenn ich die Platten im NAS als Einzelplatten betreiben möchte? Kann ich die überhaupt als Einzelplatten betreiben?
- Verstehe ich das richtig, dass beim JBOD die HDDs zu einem logischen Laufwerk zusammengerechnet werden, die Daten aber beim auflösen des JBOD immernoch zugänglich sind?
- Kann ich in einem JBOD einfach eine Platte gegen eine größere austauschen?
- Können Festplatten, die im NAS verbaut waren, nach dem Ausbau vom Windows-Rechner gelesen werden? (Hintergrund: Wenn ich eine 2 TB durch eine 4 TB ersetzen will, kann ich dann die 2 TB aus dem NAS in den Rechner umbauen, die 4 TB in das NAS und nach dem initialisieren der 4 TB die Daten einfach rüberkopieren?)

1) Beim Einbau müssen/werden sie auf jeden Fall formatiert. Ob nach dem Ausbau noch Zugriff auf die Dateien besteht, hängt maßgeblich vom verwendeten Controller ab. Da lassen sich keine Pauschal-Aussagen treffen.

2) Ja, das siehst Du so richtig. Auch nach dem Auflösen sollten (!) die Daten wieder zugänglich sei. Garantie gebe ich dafür aber keine, s.o. ;)

3) Ja, natürlich. Bedenke aber, dass die Daten bei JBOD nicht einfach aus dem Nichts wieder hergestellt werden können. Das musst Du, anders als bei RAID1-10 (oder anderen Arrays wie bspw. SHR, ZFS etc.), selber machen.

4) Siehe oben. Bei JBOD ist die Wahrscheinlichkeit noch am höchsten.
 
Alles klar, damit kann ich schonmal was anfangen. Vielen Dank

Falcon schrieb:
1) Beim Einbau müssen/werden sie auf jeden Fall formatiert. Ob nach dem Ausbau noch Zugriff auf die Dateien besteht, hängt maßgeblich vom verwendeten Controller ab. Da lassen sich keine Pauschal-Aussagen treffen.

Weiß jemand, wie es damit bei den DS213j/DS 214 bzw. QNAP 212/221 aussieht? Jemand schonmal Erfahrungen gemacht?
Von Synology gibt es ein Demo-System, das habe ich mir schonmal angeschaut, ist ja wirklich umfangreich.
Von QNAP soll es das auch geben, habs auf der Seite auch gefunden, allerdings kann ich nicht drauf zugreifen. Ist das bei euch auch?

Was mich halt bei Synology stört ist, dass ich 300€ ausgeben muss, wenn ich einen eSATA Anschluss will ...
 
Ich kann nur für Synology sprechen:
1) Ja, wenn sie noch nie in einem Synology waren. Du kannst sie aber aus einem "altem" in eine neue Synology ohne formatiern tun, da läuft das system sofort weiter (wenn die CPU die selbe Architektur hat)
2) Nein, wenn du aus einem JBOD eine HDD entfernst hast du im normalfall auf keine der Daten aller HDDs mehr Zugriff.
3) Nein, siehe 2.
4) Jain, wenn du sie als Singel-Drive im NAS hast musst du nur den ext2/3/4 treiber unter windows installieren. Von einem Linux-System kommst du immer drauf (eventuel werden mdadm kentnisse benötigt).

Ich habe nur noch ein 2-Bay NAS (hatte schon bis zu 6-Bay NAS, war aber für meine zwecke Verschwendung) mit folgender Konfiguration:
- 2x 3TB aber beide im Single-Mode also ohne Raid & Co als stink normale HDDs
- 2x 3TB Extern als (Rotierendes) Backup. Diese hab ich unter Windows mit NTFS Formatiert so das ich immer auf die Daten zugreifen kann. (Externe USB/eSATA HDDs werden von Synology nicht automatisch formatiert).
- Im Backup sind nur die Daten der ersten internen HDD, eben die mir wirklich wichtigen.
- auf der zweiten HDD hab ich alles was wiederbeschafbar/unwichtig ist.
- Die 2te Backup-Platte liegt 50km Entfernt bei Freunden und immer wenn ich Sie treffe wird die ausgetauscht, das Backup selbst lass ich alle 3 - 7 Tage laufen.
Wenn eine HDD Kaput geht dauert es halt das Backup zurück zu spielen, aber damals waren die 3TB Platten neu und teuer. Evenutell würde ich jetzt ein Raid 1 aus 2x 6TB machen.

Da ich schon mehrere Selbstbau- und ein paar andere Fertige-NAS hatte kann ich mit sehr gutem Gewissen Synology empfehlen.

Edit: Die QNAP USA Demo geht, ist auch auf Deutsch :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, das ist ja ungefähr das Setup wie ich mir das vorstelle, nur dass du noch mehr Sicherheit hast als ich das plane.
Hast du deine wichtigen Daten nochmal auf dem Rechner oder nur auf dem NAS? Hast du also 3 oder 4 Versionen? So wie ich das plane hätte ich von allen wichtigen Daten 3 Versionen.

Wenn du die Platten im Single Mode konfiguriert hast, wird das NAS dann unter Windows als ein Laufwerk gezeigt, oder muss man die Platten einzeln als Netzlaufwerk mounten?

Bzgl. des JBOD ist das natürlich ein wenig widersprüchlich zu der Antwort von Falcon. :)
Meine Kenntnisse auf dem Gebiet sind recht begrenzt, hätte jetzt aber auch gedacht, dass es eher schwierig wird beim JBOD.
Vielleicht kann jemand das eine oder andere Bestätigen? :)
 
Für die ganz wichten Daten die ich viel verwende hab ich die CloudStation im einsatz, diese hält lokal eine kopie vor und Versioniert auch noch mal auf der Synology selbst (sind bei mir aber nur ein paar MB, Rechungen und so Zeug).

Das sind dann natürlich mindestens 2 verschiedene Freigaben, ich selbst habe noch viel mehr angelegt um das ganze mehr zu Organisieren. (Siehe Screenshot).

Zu JBOD steht auch nicht viel in der Wiki, hängt vermutlich auch vom verwendeten Controller ab.
 

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Die ganzen Freigaben erscheinen alle einzeln unter Windows als Netzlaufwerke?? Das Wäre mir ein bisschen unübersichtlich.
Oder erscheinen die als Ordner in zwei Netzlaufwerken (zwei Festplatten)?

Darf ich Fragen welche Synology du genau hast? Üer welche Schnittstelle machst du das externe Backup?
 
Jede Freigabe ist natürlich einzeln, du kannst mit Share-Aggregation arbeiten .. mußt halt etwas Anleitung lesen wie das geht ;)
Aber micht stören die vielen nicht. z.B.: am HTPC hab ich nur die video/multimedia, dem entsprechend auch Benutzer die nicht überall hin schreiben bzw lesen dürfen.

Ich selbst hab eine DS213+ und sicher über eSATA, bei den Schwiegereltern hab ich eine DS210j stehen und sicher über USB. Nach dem erstem Inital-Backup sind es ja nicht mehr viel Daten die sich verändern.
 
chithanh schrieb:
Möglicherweise könnte auch ein HP N54L in Betracht kommen. Er hat 4x3,5" Festplatteneinschübe und eSATA.
https://www.computerbase.de/preisvergleich/a1081843.html

Den hatte ich mir auch bereits angeschaut, nur wegen der höheren Leistungsaufnahme und der Lautstärke eigentlich verworfen. Dafür ist der natürlich in der Anschaffung relativ günstig und bietet zumindest anschlusstechnisch außer USB3 alles was man braucht.
Hast du den? Ist das Lautsärkeproblem eins des Lüfters (den man ja tauschen/regeln könnte) oder ne schlechte HDD-Entkopplung?

Ich selbst hab eine DS213+ und sicher über eSATA, bei den Schwiegereltern hab ich eine DS210j stehen und sicher über USB. Nach dem erstem Inital-Backup sind es ja nicht mehr viel Daten die sich verändern.

Bei ner Sicherung von einem TB über USB ist der dann halt auch mal ~13 Stunden dran, daher fände ich eigentlich eSATA besser, zumal ich da bereits ein Gehäuse habe. Andererseits sind USB 3 Gehäuse auch billiger als die Differenz zwischen DS214 und DS 214+ ..
Ganz abgesehen davon erfordert das glaube ich ein Menge mehr gefrickel bei der Einrichtung.

 
Zwischen eSATA und USB gibts bei der Einrichtung kein Unterschied. Ich nutz eSATA nur weil das Externe-Gehäuse das ich da hab nur USB 2.0 hat und darüber nur bis 2TB Ansteuern kann, eSATA hingen 1:1 durchgeschliffen wird :)

Beim Anstecken entsteht ein Share was du wie eine normale Freigabe konfigureiren kannst, heisen dann automatisch USBSHARE1 oder SATASHARE1 (2, 3, ..)
 
Mehr als 2 TB erkennen zu können wäre natürlich schon wichtig. Kann USB 3.0 das denn?
Hat eSATA gegenüber USB 3 irgendwelche gravierenden Vorteile?

Auf den Screenshots habe ich gesehen dass du auch TimeMachine Backups drauf hast. Wieviel Platz muss man dafür eigentlich kalkulieren? 1,5x (MacBook-)HDD-Größe oder mehr?
 
Das mit 2TB Liegt an meinem altem RaidSonic-Gehäuse, das hat noch ein uralten USB-Chip drin. die Synology hat damit natürlich keine Probleme!
Auser der Geschwindigkeit gibt es keinen unterschied.
http://www.tecchannel.de/pc_mobile/komponenten/2025664/test_usb30_superspeed_gegen_usb_20_und_esata/

Ich hab die TM größe 1:1 genommen, da ich aber mehrere Mac's habe hab ich ein eigenes Share mit eigenen Usern und eigenem Quota angelegt. Wenn du nur ein Mac hast und den "normalen" weg gehst siehst du glaub ich kein extra share.
 
MadMax007 schrieb:
Hast du den? Ist das Lautsärkeproblem eins des Lüfters (den man ja tauschen/regeln könnte) oder ne schlechte HDD-Entkopplung?
Ich habe einen. USB 3.0 habe ich über eine low profile PCIe Karte nachgerüstet.

Der N54L hat einen Gehäuse- und einen Netzteillüfter. Sie sind hörbar aber nicht störend oder laut. Ich würde sie als Wohnzimmer- aber nicht Schlafzimmer-tauglich bewerten.

Es gibt auch Leute, die die Lüfter gegen leisere Modelle ausgetauscht haben:

http://homeservershow.com/forums/index.php?/topic/7139-fan-question-for-n54l/
 
@IndianaX: Wie ist denn das bei der Synology mit der Lautstärke? Tests sagen ja die j ist leiser als die normale bzw. +, kannst du das bestätigen?
Und was sind da für Lüfter drin? Kann man die einfach wechseln bzw. nen 5V/7V/9V Adapter reinhängen? Haben die ganz normale 3Pin-Stecker oder muss man da Basteln wenn man da was ändern will?
 
Also ich sitze hier ca 1,20m entfernt und höre nur die GTX 660 die unterm Tisch im idle vor sich dümpelt (obwohl ich extra die Gigabyte Windforce genommen habe die angeblich leise ist). Wenn ich mit dem Ohr 30 cm an die DS213+ ran geh hör ich die beiden WD RED, würde also den Lüfter als sehr leise einstufen. Aber hier bei mir im Büro hat es nur ca 21°C. Die DS210j bei den Schwiegereltern ist lauter, vermutlich wird da der Lüfter langsam alt ;-)

Edit: Was da möglich ist weis ich nicht denn die + muss man ja nicht aufschrauben für die HDDs.
 
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