News Fraunhofer-Institut: VDSL und G.Fast parallel über dasselbe Kupferkabel

G.fast ist eine tolle Zwischenlösung.
Ebenso wie mit Vectoring werden die KVz noch näher an die Kunden rücken - ab ca. 300 Meter bietet G.fast keine Vorteile mehr. Dadurch rückt die Glasfaser immer näher an die Häuser und die hohen Investitionskosten für die letzte Meile werden gestreckt.

Um die große Differenz zwischen G.fast und VDSL2-Vectoring zu überbrücken wird es bald auch das sogenannte Super-Vectoring/V+ geben, welches ebenso eine höhere Geschwindigkeit auf bis zu 500/600 Meter erreicht (bis zu 300Mbit/s).

Tatsächlich werden für G.fast neue Verteiler/DSLAMs benötigt. Bedingt unter anderem durch die deutlich höheren Frequenzen, die genutzt werden sollen und die aktuelle Technik noch nicht beherrscht. Moderne VDSL2-Vectoring Karten in den DSLAMs können aber oftmals per Software-Upgrade Super-Vectoring/V+ -fähig gemacht werden. Auch hier ist allerdings die Entfernung zum nächsten Verteiler entscheidend.
Hierfür wird es zukünftig jedoch kleinere Verteiler (beispielsweise nur mit 16 oder 8 Ports) geben, die näher an den Häusern angebracht werden und entsprechend nur wenige Kunden bei geringeren Entfernungen versorgen können.

An die ganze "Kupfer ist tot/veraltet/unnütz, ich will sofort Glasfaser"-Fraktion:
Das ist absolut unrealistisch und bietet keinerlei Vorteile.
Für die höheren Geschwindigkeiten muss sowohl die Anbindung (Aggregation/Core) als auch die Content-Provider mitziehen. Das passiert nunmal nicht sofort. Und ob 300Mbit/s über Glasfaser oder über Kupfer ist nunmal irrelevant. Tatsächlich lässt sich G.fast teils auf deutlich über 5 Gigabit/s aufbohren (dann allerdings nur noch Einzelleitungen und keine Kabelbündel mehr, aufgrund des starken Übersprechens - wird aber sowieso irrelevant aufgrund kleinerer Verteiler...).

Den Kunden die derzeit nur geringe DSL-Geschwindigkeiten erhalten, hilft nur der Ausbau weiterer, näherer DSLAMs. Ob dann per Kupfer oder Glasfaser dürfte hier ebenfalls keine Rolle spielen - hauptsache schneller.


Die Entwicklung ist jedoch klar: Glasfaser immer näher zum Kunden, die Kupferleitungen sukzessive kürzen:
VDSL2 => Vectoring => Super-Vectoring/V+ => G.fast.
G.fast wird teilweise sogar nur innerhalb von Gebäuden zum Einsatz kommen und schließlich wird auch die Glasfaser beim Kunden angekommen sein. Aber wer bitte braucht heute eine Internet-Anbindung im Gigabit-Bereich (abgesehen davon, dass der Content gar nicht schnell genug bereitgestellt werden könnte...)?
 
Bis zum letzten Satz stimme ich dir zu.

Ich sehe das ganz einfach: Ich nehme auch 100GBit, nicht weil ich diese täglich brauche, sondern weil, WENN ich etwas brauche, das auch möglichst schnell auf dem Rechner haben will. (Wobei mehr als 6GBIT aktuell wirklich kaum Sinn machen, mangels passender Privatkundenhardware :D) (Und ja, natürlich muss auch die Gegenstelle entsprechend angebunden sein, wobei dezentral hier die Zukunft ist, wenn man Vollduplexanschluesse hat, kann jeder peer verteilen, gerade bei nem Release doch ne super Sache)
 
greendayfan schrieb:
G.fast ist eine tolle Zwischenlösung.

Die Nische für den ökonomischen Betrieb von G.fast ist aber weitaus kleiner als die von SuperVectoring.

Ebenso wie mit Vectoring werden die KVz noch näher an die Kunden rücken

Mit Vectoring rücken die KVz nicht näher an den Kunden heran! Gerade das macht es so attraktiv, es werden größtenteils vorhandene Standorte genutzt.

Um die große Differenz zwischen G.fast und VDSL2-Vectoring zu überbrücken wird es bald auch das sogenannte Super-Vectoring/V+ geben, welches ebenso eine höhere Geschwindigkeit auf bis zu 500/600 Meter erreicht (bis zu 300Mbit/s).

Der Informationsnebel zeigt mittlerweile erste Konturen. Es wurden bereits konkret 250/50 Mbit als Leistungswert für 2018 genannt.

Tatsächlich werden für G.fast neue Verteiler/DSLAMs benötigt.

Richtig. Für G.Fast werden darum aber oft auch neue Glasfasertrassen gebraucht. Fragt sich also, ob es nicht sinnvoll wäre einen Schritt weiter zu gehen und den DSLAM gleich in den Keller zu setzen. Das wird gerade durchgerechnet. Ist leider mindestens ebenso eine taktische/politische wie eine rein kalkulatorische Entscheidung.

Tatsächlich lässt sich G.fast teils auf deutlich über 5 Gigabit/s aufbohren

Möglicherweise läßt das die Variante mit dem Bodentank im Bürgersteig besser dastehen. Totgesagte leben am längsten.

Die Entwicklung ist jedoch klar: Glasfaser immer näher zum Kunden, die Kupferleitungen sukzessive kürzen:
VDSL2 => Vectoring => Super-Vectoring/V+ => G.fast.

Und irgendwo dazwischen dann die Möglichkeit, sich als Kunde eine vorzeitige Glasfaseranbindung an den DSLAM zu erkaufen. "Mehr Breitband für...mich"
 
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