tollertyp schrieb:
Das sind die Aussagen von woog. Es wäre überraschend, wenn sie anderes sagen würden. Der Händler ist genauso wenig neutral wie AVM.
Ich wiederhole meine Frage: Wo sind Belege, dass die Kunden die Firmware nicht selbst flashen würden?
Dazu reicht ein Blick in die Vergangenheit. 2014 wurde eine schwerwiegende Sicherheitslücke in Fritz!Boxen bekannt. Im Februar gab es ein Update. Im April waren immer noch 34% der direkt übers Internet erreichbaren Fritz!Boxen verwundbar.
https://heise.de/-2173043
Und das war ein Update, was man mit wenigen Klicks installieren konnte, im Gegensatz zum Ersetzen der Unitymedia-Firmware durch die allgemeine, die ein Modifizieren des Bootloaders erfordert.
tollertyp schrieb:
Deren Logo übrigens aus reinen Umwelt- und Sicherheitsgründen vom Gehäuse entfernt wurde. Oder warum denn etwa sonst? Es geht doch ausschließlich um die beiden Gründe bei woog.
Ob und warum das Logo entfernt wurde ist für die Umwelt und für den Verbraucher nicht von Belang. Wäre es das, woran sich AVM stört, dann wäre sicher eine schnelle Einigung mit Woog möglich gewesen.
tollertyp schrieb:
Das Unternehmen, das der Verantwortung nicht nachkam sich Gedanken um die Entsorgung/Weiterverwertung zu machen, ist in der Kette aber nicht AVM. Das verstehst du halt nicht.
AVM muss keinen Finger krumm machen. Es würde ja reichen wenn sie sich in nicht in den Weg stellen würden.
tollertyp schrieb:
In dem Fall reicht es zu wissen: Lange nicht aktualisierte Software = unsicher. Oder haben sie die Geräte technisch auf Sicherheitslücken analysiert? Und nochmals: Wenn sie die technischen Kenntnisse (welche auch immer das sind, schönes nichtssagendes Buzzword) haben, dann können sie auch jedem Käufer mitteilen, was er zu tun hat. Über solche Kenntnisse dürften sie auch verfügen.
Ein erheblicher Teil der Käufer ignoriert solche Hinweise aber. Wenn der Händler schon weiß, dass das passiert, dann ist handelt er verantwortungsvoll, wenn auch solchen Käufern ein sicheres Gerät verschafft wird.
tollertyp schrieb:
Laut deiner Argumentation sollte Microsoft auch verbieten, Windows Updates aufzuschieben usw, schließlich gilt für die meisten Leute ja, dass sie gar nicht die technischen Kenntnisse haben, die Sicherheit zu beurteilen.
Verbieten will ich gar nichts. Das denkst du dir nur aus.
Dass es automatische Windows-Updates bei Microsoft gibt ist Resultat der Erfahrung, dass sich die Anwender eben nicht um die Sicherheit schert. Moderne Software setzt ganz massiv auf automatische Updates nicht zuletzt um Herdenimmunität herzustellen und Computerwürmer zu vermeiden. Egal ob Betriebssysteme, Browser, Bürosoftware, Handy-Apps, usw.: Die Hersteller haben erkannt dass es die verantwortungsvolle Wahl ist.
Ob es gut ist, dass es bei Windows Zwangsupdates gibt darüber kann man sich streiten. Solange es standardmäßig sicher ist, hat der Anbieter keine Verantwortung gegenüber Leuten, die Updates absichtlich abstellen.
tollertyp schrieb:
Welche Verantwortung AVM noch für diese Geräte?
Keine. AVM kann sich durchaus neutral verhalten, dann gäbe es weder Lob noch Kritik. Tun sie aber nicht. Sie gehen aktiv dagegen vor und hindern andere Firmen daran, verantwortungsvoll vorzugehen.
tollertyp schrieb:
Also nach deiner Argumentation:
Ich verkaufe einen alten Rechner. Der hat Windows XP. Das bekommt keine aktuellen Sicherheitsupdates drauf, also nehme ich eine illegale Windows-10-Lizenz. Weil meine Sicherheitsbedenken über Gesetzen und Lizenzen stehen und der Rechner ja sonst auch nur noch entsorgt werden könnte...
Du verstehst immer noch nicht, dass es in diesem Fall nicht um
Urheberrecht, sondern um
Markenrecht geht. In deinem Fall würde der PC-Hersteller, wenn er einen Verkauf seines PCs mit Windows 10 mit dem Markenrecht verhindern würde ebenso kritikwürdig wie AVM es jetzt mit den Fritz!Boxen ist. Das Urheberrecht an dem AVM-Betriebssystem war nicht Gegenstand des Rechtsstreits.
tollertyp schrieb:
Typisches "Geiz ist geil"-Denken. Und das typische "die bösen Firmen gegen den Verbraucher"... das schon mehrmals angesprochene wunderschöne Schwarz-Weiß-Denken.
Also "im Sinne des Verbrauchers " = Leute kommen günstig an gute Frtiz!Boxen (die man aber ja gar nicht mehr kaufen soll, und die Geräte sind ja eh gar nicht so toll)?
Das klingt irgendwie wirr was du da schreibst. Wenn AVM gestattet, dass unabhängige Drittanbieter gebrauchte Fritz!Boxen aufkaufen, aufbereiten, und weiterverkaufen, dann spricht nichts dagegen, Neu- oder Gebrauchtware von dieser Firma zu kaufen.
Wenn AVM aber aktiv daran arbeitet, den Gebrauchtmarkt kaputt zu machen, dann ist das verbraucherfeindlich. Aus Verbrauchersicht sollte man die Firma also meiden.
Und wenn AVM die Verschrottung voll funktionsfähiger Hardware erzwingt, indem sie das Aufspielen eines existierenden, frei herunterladbaren Softwareupdates untersagen, dann ist aus Umweltschutzsicht diese Firma zu meiden.