Game Design - heute?

biebre

Lieutenant
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Dez. 2008
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Hey zusammen,

da ich momentan darüber nachdenke Game Design zu studieren wollte ich mal nach Infos und eventuell jemandem Fragen, der es selbst studiert hat oder immer noch studiert.

Bisschen was zu mir:
- Abgeschlossenes Abitur
- Viel Spielerfahrungen in versch. Bereichen
- Viel Mitgestaltung bei Internetprojekten (Fanseiten, Homepages, Newsschreiben, Clan/Gilden/agency... Leitung)
- Nett, aufgeschlossen, kreativ
- Kaum programmier & grafikkenntnisse
- Umziehen und Finanzierung kein Problem.

Was ich bisher so gelesen habe scheint recht gut zu passen, allerdings kommt auch vieles davon von Seiten wie der games academy etc. was sicherlich nicht so ganz objektiv dargestellt wird.

Auf Grund der mangelnden Programmier - und Grafikkenntnisse würde ich mich in den Bereich des Game Desigsn bewege. Auch natürlich weil mir die Beschreibung zusagt, ich Interesiere mich für die Abläufe, für das Balancing etc. von Spielen (seitenlange Feedback Posts ftw (: ), arbeite gerne im Team, der Rechtsteil in diesem Studium sagt mir auch zu.

Generell gibt es allerdings nicht wirklich viel aktuelles zu Berufsaussichten. Bei einschlägigen Berufsportalen gibt es zwar ein paar Stellenangebote, aber nicht wirklich viel und in 80% der Angebote wird mindestens 1-2 Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt.

Ich würd mich freuen wenn sich jemand, am besten ein Insider aus dem Bereich, zu aktuellen Trends, persönlichen Prognosen, dem Studienablauf an sich, den Anforderungen und den Berufsaussichten äußern könnte.

Dankeschön (:

Edit: Sehr gute Englisch- und Deutschkenntnisse sind auch gegeben (: Ebenso wie ein wenig Auslandsbesuche etc. die wohl hier gefragt sind, aber erwähnen kostet ja nichts.
 
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Ich will dir die Freude nicht nehmen aber "- Kaum programmier & grafikkenntnisse" ist sicher ein Problem.
Damit du realistisch einschätzen kannst, was sie "die Spielebranche" wünscht von jemandem der zB beim Balancing mitwirkt ist hier mal eine offene Stelle:
http://www.bigpoint.net/index.es?ac...id=a433ca35e580c61011a97a5af70ffd86(Bevorzugt
Studium der Mathematik bevorzugt - hätte ich jetzt auch vermutet

Bzw hier ist die Übersicht für alle Jobs:
http://www.bigpoint.net/?action=career&lang=de

Ansonsten fishlabs/crytek/bluebyte sind noch größere Deutsche Firmen der Spiele-Branche. Kannst dir deren offene Stellen und Anfoderungen ja mal durchlesen.
Natürlich muss man Anforderungen nicht 100% erfüllen aber man bekommt immerhin einen Eindruck
 
Hallo,

ich habe Bachelor in Game Design und studierte an der Mediadesign Hochschule in München.
Im allgemeinen zum Studium, man lernt selten nur den klassischen Game Design. An der MDH ist es zum Beispiel eher globaler, soll heissen mir wurde Storytelling genau so unterrichtet wie die Programmierung und Marketing (auch wenn nur ansatzweise).
Games Acedemy macht es eher spezifischer. Man legt viel früher fest was man genau machen möchte. An der MDH spezialisiert man sich erst zum fünften Semester.

Was die Berufsaussichten angeht, da kann man nichts pauschal sagen. Viele hätten gerne jemanden mit 2-3 Jahren Berufserfahrung, aber das ist nicht immer von nöten. Wichtig ist während des Studiums gutes Portfolio zusammen zu stellen. Das geht sowohl an der MDH als auch GA recht gut. Vorausgesetzt natürlich das Einbringen der eigener Leistung :)

Wenn du noch Fragen hast, nur zu. Zum Studieren würde ich dir MDH in München empfehlen. Sonst GA in Berlin, aber nur mit schweren Herzen da Konkurrenz :)

@kuddlmuddl
Die Frage bezog sich eher aufs Studium und nicht gleich Crytek. Lernen kann man alles. Ich bin eigentlich Grafiker, bin aber nach dem Studium Programmierer ;)
 
Hi,

ich studiere Informationstechnologie und Gestaltung an der FH Lübeck.
Ein Teil meiner Studienkollegen gehen ebenfalls in die Richtig "Gamedesign".

Ich stand scheinbar vor der selben Entscheidung wie du und ich hab mich gegen Gamedesign entschieden.
Der Grund war die Spezialisierung. Ich wollte nicht riskieren, dass wenn sich auf einmal meine Interessen verschieben, ich in einem sehr spezialisierten Studiengang "feststecke".
Wechseln ist zwar sehr oft gut möglich, kostet aber definitiv Zeit und bringt auch meist Probleme mit dem Bafög mit sich (falls für dich von Interesse).

Ich bitte dich auf einen "alten Hasen" einmal zu hören. Gefühlte 90% der Menschen mit denen ich studiere und spreche, merken während des Studiums, dass sie eigentlich gern etwas anderes gemacht hätten. (Besonders beliebt bei BWL und Medizin ;) )

Auch wenn es sich jetzt vielleicht wie deine Bestimmung anfühlt, wird sich das höchstwahrscheinlich noch ändern.
Deshalb wähle vielleicht ein Studiengang in dem du deinen Traum weiter verfolgen kannst, aber definitiv andere Türen offen stehen hast.

Gruß
Katney
 
hey,

ich studier gamedesign an der Qantm in Wien und mache zur zeit meinen bachelor ;) wenn du gamedesign studieren willst, musst du dich (zumindest bei uns) für grafik oder programmieren entscheiden. ich bin blauäugig wie ich nunmal bin einfach in den grafikkurs getorkelt :D war aber nicht das große problem, dir wird alles beigebracht was du brauchst. grundkenntnisse sind hilfreich, aber nicht notwendig. wobei man sagen muss, dass man nicht wirklich gamedesign studiert ... man studiert 3d grafik und animation richtung games.
gamedesigner werden im moment aus dem eigenen personal rekrutiert und angelernt. meist sind es leveldesigner die dann später wirklich gamedesigner sind.
wie schon gesagt wurde, das portfolio ist ungemein wichtig. diese mappe kann deine eintrittskarte für ganz oben sein ... oder eben nicht ;)

anfang des jahres war ein ehemaliger mitarbeiter von crytek bei uns und hat uns was über die gehälter erzählt die man da so bekommt. dir sollte klar sein das man mit dem beruf ganz sicher nicht reich wird ;)

hoffe ich konnte dir vll ein bischen weiterhelfen
 
Viel wichtiger als die Programmierkenntnisse sind die kreativen Fertigkeiten. Du musst bzw. solltest gut zeichnen aber auch dreidimensional denken und arbeiten können, was bedeutet, dass du auch ein Objekt entwerfen kannst (in deiner Bewerbung für das Studium wirst du derartige Fertigkeiten in Form aussagekräftiger Arbeiten nachweisen müssen). Das Wichtigste sind aber nachweisbare Interessen am und Kenntnisse im Games-Business, und da wäre dann eine Tätigkeit etwa bei einem Games-Portal von Vorteil. Letzteres gilt überhaupt für nahezu jeden Job in der Branche und kann auch mal ein Abitur in den Schatten stellen.

Dennoch sehe ich den Studiengang Gamedesign kritisch eben aufgrund der erwähnten Spezialisierung und weil es den direkten Weg Abitur -> Studium "Gamedesign" -> Gamedesigner so in Deutschland noch nicht gibt bzw. meist nicht praktiziert wird. Daher würde ich fast eher zu einem Studium in den Bereichen Design oder IT raten (einige dieser Studiengänge enthalten Gamedesign als Wahlpflichtbereich oder als Master im Anschluss an das Bachelor-Studium bspw. "Virtuelle Realität" in Düsseldorf) und empfehlen, und während des Studium den Kontakt zu Publishern und Entwicklern zu suchen. Die bekannten Adressen an Rhein und Ruhr suchen bspw. ständig nach Studenten für diverse Bereiche im Unternehmen, etwa in der Qualittätssicherung (Bugsuche und Feedback ist für einen Studenten, der mal als Gamedesigner tätig sein möchte, sicher keine schlechte Begleitung zum Studium, vor allem da immer auch die Möglichkeit besteht, vorab praktische Erfahrungen im Bereich Gamedesign zu sammeln).
 
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Hi,

eine Bekannte von mir ist auch Game Designer und hat damals bei SEK gearbeitet. Vorher war sie bei einer anderen Firma angestellt. Als aber das Spiel, an dem sie mitgearbeitet hat, fertig wurde, wurde sie nicht mehr benötigt.
So kam sie dann zu SEK.

Hier dann wieder genau dieselbe Geschichte. SEK brachte Paraworld raus. Grafiker, Coder etc. wurden nicht mehr benötigt. Wieder stand sie arbeitslos da.
Mittlerweile hat sie wieder arbeit, aber in nem anderen Umfeld. Kein Spieledesign.

Wollte ich nur mal so in den Raum werfen. Ich glaube nicht das es üblich ist, dass Game Designer nur so lange arbeiten, bis das Spiel fertig ist. Aber einen sicheren Arbeitsplatz würde ich das auch nicht grade nennen.


Gruß
 
Kommt darauf an, wo man unterkommt. In einer kleinen Spieleschmiede, dessen Existenz nur bis zum Abschluss des nächsten Projekts gesichert ist, wird man wahrscheinlich nicht alt. Arbeitet man jedoch bei einem Entwickler, der unter der Fuchtel eines soliden Publishers steht, verzichtet man zwar vielleicht auf kreative Freiheiten, hat aber einen relativ sicheren Job.

Wie dem auch sei und um meinen letzten Beitrag noch ein wenig zu ergänzen: Ich würde mich für den etwas weiter gefassten Werdegang entscheiden anstatt alles auf die Karte "Gamedesign" zu setzen. Damit hältst du dir weitere Optionen offen, falls dein Werdegang eine unerwartete Wendung nehmen sollte. Außerdem gibt es bei einem Entwickler oder Publisher sehr viel mehr Positionen zu besetzen als nur die des Gamedesigners, und für diese Positionen reicht dann auch ein eher allgemeines Studium aus - wenn es überhaupt notwendig ist. Ich kenne Leute, die Einzelhandelskaufmann gelernt haben und nun die bekanntesten Produkte betreuen.
 
Hey,

vielen Dank schon mal für die ganzen Antworten, hoffe mal da kommen noch mehr Eindrücke und Meinungen, freut mich wirklich!

Dass ich mit dem Beruf nicht unbedingt reich werde ist mir klar, allerdings hab ich mich eben wegen des Gehalts zu Jura bequatschen lassen und nach 2 Semestern sehe ich, dass es eben einfach nicht meine Welt ist, deshalb suche ich jetzt etwas was mehr mit meinen Interessen und Hobbys entspricht.

Eigentlich würde ich gerne Geschichte studieren und damit etwas anfangen, jedoch ist außer Lehrer (was ich mir beim heutigen Verhalten der Schüler echt nicht antun will) und "langweiligen" Archiv/Museen Jobs echt nichts los auf dem Arbeitsmarkt und das machen was ich will, aber nichts damit verdienen zu können, ist eben auch nicht so toll.

So wie ich das in ein paar älteren Artikeln gelesen habe sind die Berufsaussichten mit Game Design nicht unbedingt schlecht, gut dass man ein "Mappe" benötigt finde ich eigentlich nicht schlecht.

Ich werde mich wohl mal auf so einer Infoveranstaltung der GA umschauen oder so einen Termin vereinbaren. Ansonsten würden mich noch ein paar Infoseiten helfen zum Studium, zum Beruf später, zum Berufseinstieg und den Aufstiegschancen - möglichst objektiv versteht sich ;)

Was ich noch zusätzlich (!) fragen will: Wie sieht es denn mit Mathe/Physikkenntnissen aus? In diesem Bereich bin ich was Vektorerechnung etc angeht nicht gerade der Schlauste, aber so wie ich das verstanden und nachgelesen habe ist das eher beim programming wichtig und kommt beim gamedesign (nicht art design!) nicht wirklich zur Geltung, oder wenn wohl noch in verständlichem Rahmen? Kann mir dazu jemand bisschen was erzählen?

Ansonsten hab ich das so verstanden, dass ich bei GA direkt einsteigen könnte (nur als Beispiel) oder muss ich da quasi noch einen anderen Studiengang vorschieben?
Wenn ich Studiengänge, wie von GevatterTod vorgeschlagen Design/IT davorsetze, in wiefern brauche ich dort Mathe/Physik, in IT ja defintiv eine ganze Menge, oder? Design hört sich für mich eher nach Kunst im weiteren Sinne an, als nach Vorbereitung aufs Gamedesign (Zeichnen statt Planen quasi?).

Weitere Nachfrage:
Was sind denn so die renomiertesten Unis die Gamedesign expliziet anbieten (ob nun als master studiegang, "richtiges Studium" etc. erstmal egal (bitte trotzdem erwähnen)).

Nochmals danke für die ausführlichen Antworten, hoffe mal da kommt noch einiges zusammen, ist schon mal sehr hilfreich! Danke!

PS: Was wäre denn ein "weitergefasster Studiengang" in Bezug auf Game Design?
 
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kurze schnelle antwort zu deiner frage:
du musst nicht unbedingt in mathe/physik bewandert sein.
in der game industrie werden z.b. auch illustratoren gesucht. in diesem berufszweig bist du dann auch nicht so sehr auf die gaming industrie fixiert, sondern kannst z.b. auch in der werbe / medien branche dich bewerben.
 
allerdings kannst du mit dem wissen was du in dem studium erwirbst, durchaus auch im bereich der werbung, archviz, film oder ähnlichem finden ...
 
Die gestalterischen Fertigkeiten sind sehr wichtig, wichtiger als die Programmierkenntnisse. Wenn du deine Ideen nicht visualisieren kannst (und das u.U. nicht nur auf dem Papier), bist du aufgeschmissen, und dann helfen dir auch die technischen Kenntnisse nur noch bedingt weiter. Ein reines Grafikdesign-Studium wird dir genauso viel oder wenig bringen wie ein reiner IT-Studiengang - du wirst nur einen Teil der nötigen Fertigkeiten beherrschen. Aber Design ist nicht gleich Design (und hat mit Kunst nicht viel zu tun), genauso wie IT nicht gleich IT ist. Mittlerweile gibt es da viele Differenzierungen und auch interdisziplinäre Studiengänge, und zu denen würde ich dir dann auch raten, gepaart mit einer studentischen Tätigkeit in der Branche (ist nicht schwer zu kriegen, ehrlich). Außerdem solltest du dir vielleicht "Level- und Map-Design" als Hobby zulegen. Macht sich sehr gut im Lebenslauf, und ich kenne sogar Leute, die so in die Branche geraten sind (freilich eher als Level- und World-Designer).

Und für "3D-Design" und "Virtuelle Realität" wirst du auch Kenntnisse in Mathematik und Physik benötigen. Gamedesigner sind nun mal echte Allrounder, die zumindest in allen Bereichen wissen und verstehen müssen, was abgeht und die die Entwicklung steuern können müssen, wobei die gestalterischen Fähigkeiten wie gesagt wahrscheinlich am wichtigsten sind. Vielleicht solltest du erst einmal in dich gehen und dir genau überlegen, was du gut kannst, was du weniger gut kannst und was du wirklich willst. Es gibt so viele unterschiedliche Rollen und Positionen, die zu besetzen sind - vom Grafiker über den Level-/World-Designer über Interface-Designer (dahinter steckt sehr viel mehr, als man glaubt) bis hin zum "schnöden" Programmierer oder dem Producer im Hintergrund, dass du vielleicht eher in einer anderen Rolle als der des Gamedesigners glücklich wirst.

Und dann muss es ja auch noch Leute geben, die die Spiele vermarkten und bewerben oder die Webpräsenzen entwickeln. Ein Studium der Geschichte kann auch eine gutes Sprungbrett sein, und das bei Weitem nicht nur als Berater für Produktionen in einem entsprechenden Umfeld, sondern für eine journalistische Laufbahn (Journalisten werden auch gebraucht, und zwar nicht nur bei der Gamestar sondern auch bei den Publishern) und auch als Quereinstieg in die Gamesentwicklung. Vielleicht ist ja sogar eine kaufmännische Ausbildung gefolgt von einer Anstellung im Product-, Trade- oder Online-/Community-Marketing eher das Richtige für dich. Entscheidend ist an der Stelle, dass du eine ausgeprägte Auseinandersetzung mit der Branche nachweisen kannst, etwa als freier journalistischer Mitarbeiter einer Games-Site.

Puh, wirklich eine Menge, und wenn man sich rein hängt und es wirklich will, dann stehen einem auch fast alle Türen offen. Das ist das Gute an der Branche. Weniger gut ist, dass die Weiterbildungsmöglichkeiten eher dürftig sind, und dass die Jobs tendenziell eher unsicherer sind als in anderen Branchen (zumindest bei den Entwicklern).

Edit: Habe nur mal schnell bei Google geschaut, was es so an interdisziplinären Studiengängen gibt, und u.A. diesen Studiengang an der FH Trier gefunden. Abgesehen vom Studiengang "Gamedesign" können auch derartige intersiziplinäre Studiengänge, die Design mit Technologie verbinden und idealerweise sogar Gamedesign anschneiden, zielführend sein. Gerade für die Games-Branche ist dabei von Bedeutung, wie du deine Kenntnisse und Interessen neben dem Studium vertiefst.

Edit die Zweite: Und wegen Jobangeboten und Berufschancen einfach mal bei den Publishern und Entwicklern direkt nachschauen. Tatsächlich gibt es immer viele Angebote, gerade für Spezialisten, und Gamedesigner sind da bei Weitem nicht das Einzige, was gesucht wird.
 
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Game Design ist ein irreführender Begriff heutzutage. Währen man früh als klassischer Game Designer sich ein Spiel samt Regeln und Welt ausgedacht hat, beschäftigt sich ein Game Designer durchaus auch manchmal mit Grafik und Programmierung. Vor allem aber, wird dieser Begriff durch Studium selbst sehr verändert.

Dennoch, vieles ist erlernbar. Die Frage dabei ist, wie wichtig dem TE das Thema ist. Für mich stand nach 5 Jahren Japanologie fest, Game Design ist das, was ich immer wirklich machen wollte :)
 
Warum ist den reine Informatik und dann Spezialisierung keine Option ?
Immerhin besser als einen zu stark spezilisierten Studiengang zu wählen, der möglicherweise in den nächsten Jahren nichts mehr Wert ist ?

Selbst Medieninformatiker haben es schwer (gehen auch viele in Spieleindustrie bzw. Webdesign), obwohl es inzwischen ein gestandener Studiengang ist.
 
Hm ok, ich hab mich verguckt bei den Preisen :/ ... leider. 850 € pro MONAT sind nicht drinnen bei mir ( von den 1000 für die prüfung mal abgesehen). Vor allem da die Miete etc. ja noch dazu kommt usw.

Gibt es außer Berlin hier in Deutschland keine staatliche Einrichtung die Game Design anbietet? Oder gibt es einen Weg die Preise zu drücken/umgehen etc pp. ? (PN?)

Soweit ich das gesehen habe gibt es:
Berlin - normale Studiengebühren
FFM - Games Academy - ~850 € mntl.
München/Stuttgart/Düsseldorf/Frankfurt/Schwein - ebenfalls um die 750 € mntl.
??

PS: Der zweite Link sagt "cookies disabled" :P
 
Lös dich wie gesagt von der Vorstellung, dass du nur mit einem Gamedesign-Studium in die Branche einsteigen kannst oder nur mit einem solchen Studium gute Karten haben wirst. Wir haben doch nun erschöpfend dar gelegt, dass viele Wege in die Branche, in die Games-Entwicklung oder gar in den Beruf des Gamedesigners führen. Sogar ein Studium der Geschichte kann einen Einstieg ermöglichen.

Und der Weg zum GameDesigner kann lang und steinig sein. Ein Bekannter von mir hat Publizistik und Medienpsychologie studiert und als Master abgeschlossen, anschließend GameDesign studiert und in der Folge in diversen Redaktionen gearbeitet und hat erst nach Jahren überhaupt ein Praktikum im Bereich GameDesign absolvieren können. Alles in allem hat er einen Werdegang von fast 10 Jahren hinter sich, GameDesigner ist nach meinen letzten Information dennoch noch nicht geworden. Mit seiner Ausbildung ist er glücklicherweise für viele attraktive Jobs qualifiziert, aus dem stringenten Lebenslauf ist mittlerweile auch ein Hin- und Hergeeire zwischen Nebenjobs, Praktika und Festanstellungen außerhalb des Berufsbildes geworden.

Mein Rat daher: Leg dich nicht zu sehr fest! An deiner Stelle würde ich ein möglichst interdiziplinäres Studium in den Bereichen Grafikdesign und/oder IT, das vielleicht sogar GameArt als Wahlpflicht oder Master beinhaltet, anstreben, mich nebenher intensiv mit der Branche auseinander setzen und wenn möglich eine studentische Tätigkeiten bei einem Publisher oder Entwickler anstreben (da gibt es viel mehr Jobs, als man glaubt, allerdings überwiegend nicht nur für große Produktionen sondern vor allem im Bereich der Casual Games für mobile Systeme, Flash usw.). Wobei man sagen muss, dass gameDesigner derartig gut ausgebildet sind, dass sie ohne Weiteres auch in angrenzenden Berufsbildern arbeiten können.

Abschließend noch eine Sache: Was kannst du denn bisher an einschlägigen Interessen und Kenntnissen vorweisen? Kannst du Zeichnen? Bis du kreativ? Hast du vielleicht schon mal mit einem ModKit gerarbeitet oder gar einen Mod oder zumindest ein Level entworfen? Du solltest bereits derartige Erfahrungen gesammelt haben, und eine weißes Blatt Papier und der Auftrag, eine Spielfigur zu zeichnen, sollte dir keinen Angstschweiß auf die Stirn treiben. Wenn du dich für einen einschlägigen Studiengang bewirbst, wirst du eine Mappe mit entsprechenden Arbeiten vorlegen müssen, und diese Arbeiten sollten verdammt gut sein, denn die Bewerber für diese Studiengänge haben es wirklich drauf (zumindest haben mich die Arbeiten, die ich mal in einer Reportage zu diesem Beruf, sowieo von erwähntem Bekannten gesehen habe, umgehauen).

Um eines nochmal deutlich zu machen: Ein GameDesign-Studium bedeutet nicht, dass du ein wenig einschlägige Mathemtik und Physik lernst, Prommierkenntnisse erwirbst und Entwicklertools kennenlernst. Als GameDesigner bist du wirklich ein Designer, und vor dem Studium wirst du dich einem harten Auswahlverfahren stellen müssen. Nach dem Abitur und aufgrund der eigenen Begeisterung für Games einfach mal zu sagen "Hey, ich will GameDesigner werden!", ohne sich jemals zuvor mit dem Thema und die dafür nötigen Fertigkeiten auseinander gesetzt zu haben, wird nicht zum Ziel führen.

P.S.: Auch an einer privaten Hochschule kannst du u.U. Bafög erhalten, und ein Bildungsdarlehnen wirst du imemr aufnehmen können. Aber du wirst nebenbei arbeiten müssen, und zwar an der Grenze dessen, was ein Student maximal verdienen darf. Damit kannst du weit über tausend Euro kommen und das Studium auch ohne Mama und Papa finanzierbaren, aber es ist natürlich eine große Belastung. In seltenen Fällen sind auch Stipendien und Härtefälle möglich, wobei "meine Eltern sind leider nur Mittelständler" nicht als Härtefall genügt.

P.S.S.: Sorry wenn ich wenig zu deutlich oder gar hart klinge, aber ich habe ein wenig den Eindruck, dass du gar nicht so wirklich weißt, was die Berufswahl "GameDesigner" eigentlich bedeutet, und dass du dir Luftschlösser baust. Daher auch in meinem letzten Beitrag der Verweis auf die vielen anderen Berufsbilder in der Branche und die Wege in eben jene Berufsbilder.

P.S.S.S.: Darf ich fragen, woher du kommst? Die Region genügt mir.

P.S.S.S.S.: Sehe gerade auf Xing, das erwähnter Bekannter wohl doch nach seinem letzten Praktikum endlich als GameDesigner angestellt wurde und nun an einem bekannten Produkt aus deutschen Landen mitwirkt. Und das nach einem beinahe zehnjährigen Werdegang.
 
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Hey,

danke für die Antwort ;) Ja ein wenig bau ich mir wohl noch Luftschlösser, das sehe ich irgendwie selbst, aber die Berufsbeschreibung passt einfach. Denke mal da ist das verständlich, hehe.

Ich hab den Eindruck gewonnen, dass du wirklich viel Wissen in diesem Bereich hast, aber irgendwie kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich mit einem Geschichtsstudium zum Gamedesign wechseln kann vor allem wie ich damit "realistische" Chancen habe. (Obacht, nicht Leveldesign/Storytelling).

Zu deinen Vorschlägen bzgl. IT / Grafikdesign:
Wie gesagt habe ich leider keine wirklichen Kenntnisse in dem Bereich und hätte so einiges nachzuholen. Außerdem habe ich auf Grund von Koordinationsproblemen (Frühgeburt) so meine Probleme beim Zeichnen, was aber auch gleichzeitig so ziemlich mein einziges Problem daraus resultierend ist, aber leider wohl wirklich nicht die beste Voraussetzung.

Was meine Erfahrungen angeht:
Die liegen momentan eher im organisatorischen Bereich, also viel Mod(auch bei großen offiziellen Seiten, z.b. g1)/Admin/Webmaster Erfahrung, ein wenig html/php, ein paar files hier und da (sehr einfache). Außerdem eben ein paar Grafikskills die sich aber auch eher auf das nötigste beschränken. Betaerfahrung wäre vielleicht noch erwähnenswert. Daneben hab ich jahrelang verschiedene Projekte/Gilden/Clans und wie sie alle heißen relativ erfolgreich geleitet und eben daraus resultierend auch einen großen Pool an Spielerfahrung in verschiedenen Games.
Kreativität ist bei mir eigentlich eher weniger das Problem, hab auch mehrmals Storylines für imaginäre Bücher entworfen, oder angefangen zu schreiben. Das ist eher so mein kreativer Bereich: Schreiben statt Zeichnen, quasi (:
Abschließend hab ich noch ein Cambridge-Zertifikat für die Anwendung von allen gängigen Office Anwendungen und noch so ein paar Zertifikate aus der Schule die man dort eben belegen konnte (Office, 10-Fingertechnik usw. Kleinkram eben) und ein Praktikum in diesem Bereich gemacht (Computerkurse für Kinder & Jugendliche quasi wo man dann entsprechend Kenntnisse in den Office Anwendungen, mit Windows, Internet allgemein, Frontpage usw usw. vermittelt). (Schulpraktikum, glaub 3 Wochen).

Zur Finanzierung:
Meine Eltern würden mich auf jeden Fall finanziell unterstützen (mntl. ca 400-500 € + Miete + Studiengebühren, so sieht das zumindest momentan aus), allerdings eben nicht für die 800 € pro Monat, ein Nebenjob wäre für mich i.O. aber ungern Vollzeit. Geld ist generell nicht das Problem solange es nicht so astronomische Beträge wie diese hier sind.

Momentan wohne ich in BW aber würde gern in Hessen oder Umgebung studieren da eine Nähe zum Elternhaus doch so einige Vorteile bietet. Frankfurt wäre da dann wohl ziemlich optiomal.

Danke nochmal für deine Antworten, kannst du mir eventuell einen Link zu einem Studium der Geschichte geben mit dem man dann in der Branche gute Chancen hat, wenn man sich neben dem Studium auch dort eingagiert und versucht an Praktika o.Ä. ranzukommen etc.?

PS: Ich find es wirklich (absolut keine Ironie) klasse, dass du mir das ganze so "hart entgegen hälst" weil es genau das ist was ich suche, jemanden der wirklich klar sagt: Du brauchst das und das und das und es gibt die und die Probleme etc. pp. dass man mir sagt "ja das ist relativ einfach und man kann alles lernen wenn man will" hatte ich schonmal und ich will nicht wieder in den falschen Studiengang rutschen auf Grund "falscher" Empfehlungen oder leicht dahergesagten Floskeln.

Darf man fragen was du beruflich machst und woher deine doch recht umfassenden Kenntnisse kommen? (:

Nochmals Danke!
 
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Gelernt habe ich GTA (gestaltungstechnischer Assistent, nicht Mord und Autodiebstahl) und anschließend Medieninformatik studiert. Während des Studium habe ich bei einem Mobilfunk-Anbieter die Games-Plattform betreut, später bei einem Publisher ein Praktikum im Bereich Web gemacht und ium gleiche Hause bleibend in der Qualitätssicherung gejobbt. Da habe ich natürlich vieles aufgeschnappt und viele Leute kennenlernt. Absolventen des Studienganges "GameDesign" waren übrigens bis auf die erwähnte Ausnahme nicht dabei, aber einer der Producer, die ich kennen gelernt habe, hat bspw. Geschichte studiert. Und da ich selber mit dem Studiengang "Geschichte" geliebäugelt habe, weiß ich auch, dass Studenten dieses Studienganges in den Bereichen PR und Journalismus gefragt sind. Dies gepaart mit nachweisbaren fundierten Einblicken in die Branche kann sicherlich den Weg in die Branche ebnen. Mittlerweile arbeite ich als Webdesigner außerhalb der Branche. Die Branche ist geil und macht irrsinnig viel Spaß, aber die Weiterbildungsmöglichkeiten sind häufig rar gesät, zumindest für meinen Beruf. Vielleicht kehre ich irgendwann als Webmaster oder Interface-Spezalist in die Branche zurück. Bis dahin bleibe ich meiner Agentur treu, wo ich mich auch vernünftig weiter bilden kann.

Zu deinen Fertigkeiten:
Deine Office-Kenntnisse werden dir wohl wenig helfen. Die sind neben deiner Begeisterung für Games Grundvoraussetzung, über die praktisch jeder in der Branche verfügt. Alles in allem klingt dein Profil für mich nach einer Tätigkeit in der Produktion, zum Beispiel als Level- bzw. World-Designer. Eher aber sehe ich dich in der Vermarktung und Promotion, weil dir die gestalterischen Fähigkeiten fehlen und du diese kaum - motorische Einschränkung hin oder her - auf die Schnelle erlernen wirst. Wenn du gerne schreibst und auch kreativ schreiben kannst, dann bist du vielleicht in den Bereichen PR, Journalismus und Online-Marketing/Community-Management besser aufgehoben.

Vorteile dieses Weges:
- Du müsstest keine teuere private Hochschule besuchen. Ein "normales" Studium in den Bereichen PR, Journalismus oder Medienwissenschaften wäre nicht nur ausreichend sondern geradezu ideal und wird sicherlich auch im Großraum Frankrfurt aufzutreiben.
- Dir stünden wahrscheinlich sehr viel mehr Jobs in der Branche offen. Mitarbeiter mit journalistischen Fertigkeiten werden überall benötigt, bei den Entwicklern, bei den Publishern und natürlich bei den vielen journalistisch geprägten Arbeitgebern in der Branche.
- Die Anforderungen sind nicht ganz so sepziell und anspruchsvoll. Gute Auffasungsgabe, flotte Schreibe, eine Portion Kreativität und Office- sowie leichte Webkenntnisse.
- Du könntest auch relativ einfach die Branche wechseln. Vielleicht interessierst du dich in zehn Jahren gar nicht mehr so sehr für Games (mir geht es so, auch wenn ich natürlich immer ein Zocker bleiben werde) sondern eher für das Film-Business.
- Eine Kleinigkeit aus eigener Erfahrung: Als GameDesigner bist du u.U. über Jahre an ein Projekt gebunden. Mir hingen aber schon nach wenigen Monaten die ewig gleichen Games zum Halse heraus. Wenn du außerhalb der Produktion tätig bist, beschäftigst du dich immer wieder mit anderen Produkten und hast mehr Abwechslung.

P.S.: Wenn du bisher mit Design nichts am Hut hattest, wird auch ein Design-Studium schwierig, da auch hier entsprechende Fertigkeiten gefordert werden, ehe überhaupt jemand einen Blick auf deine Bewerungsunterlagen wirft.

P.S.S.: An der FH Darmstadt gibt es bspw. einen Studiengang "Online Journalismus", aber mit den Suchbegriffen "Hessen" und "Studium" wirst du schon etwas finden.
 
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Habs studiert und sehr gut abgeschlossen. Bereue es auch nicht, allerdings weniger weil das Studium so toll war, sondern weil die Kontakte die sich ergeben haben ganz nützlich waren bisher. Inhaltlich fand ich die starke Mischung von Artist und Dev nicht sonderlich zielführend. Das hat sich aber inzwischen im Rahmenplan auch schon geändert, sodass früher geteilt wird.
Die Finanzierung machen die meisten über Studienkredite der kfw o.ä. Ob man das will, muss man mit sich selbst ausmachen. Bei vielen hat es mich doch stark gewundert, dass sie die Schuldenlast auf sich genommen haben und dann doch erstaunlich wenig Enthusiasmus vorweisen konnten.

Sei dir im Klaren, dass so ein Studium alles andere als ein Freifahrtschein in die Industrie ist. Die Industrie will vor allem Leute mit Erfahrung und leider zählt bei denen die Erfahrung aus Studienprojekten nicht viel. Die richtige Idee haben und sich damit selbstständig machen, ist wohl die beste Möglichkeit. Dafür gibt das Studium zumindest ganz gute Grundlagen. Trotzdem muss ich sagen, wenn du dich nur auf das verlässt, was du im Studium lernst, dann bist du verlassen. Aber das ist wohl bei vielen anderen Studiengängen auch so.

Als ich das studiert habe, war das so neu, dass es das nur an privaten Schulen gab. Inzwischen verbreitet sich das auch an öffentlichen und wird dadurch erschwinglicher. Schau z.B. mal hier. Das scheint mir eine ganz gute Adresse zu sein. Da wurde auch die letzte making games talents ausgerichtet und die haben sogar ein mocap-Studio.
 
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So nach einer kleinen Bedenkpause ;) hab ich mich jetzt auch mal in Richtung Community Managment informiert und DAS sagt mir total zu. Nur bin ich entweder doof, oder seit ende 09 (news daher gefunden) scheint es keine entwicklung in dem bereich zu geben, sodass immernoch nur quereinsteiger diesem Beruf nachgehen - es fehlt also die direkte ausbildung (außer 1x in berlin glaub ich).
Die Stellenangebote sind jedoch ganz gut vorhanden wie ich das gesehen habe, national, wie international.

Wie sieht es denn damit aus? Wo kann ich das gut studieren? Ich hab grad irgendwie im Schnellsuchdurchlauf nicht wirklich was gefunden außer Berlin eben. Jemand Erfahrungen damit? Studieninhalt, Semesterzahl, Jobachancen etc. pp.?

Ich informier mich mal weiter und hoffe mal auf unterstützende Beiträge hier ;)

Game Design ist noch nicht gänzlich vom Tisch, aber wenn wird das wohl kein direkter Studiengang in die Richtung.

Merci once again!
 
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