Laphonso schrieb:
Wieviele Deiner gekauften Games der letzten 10 Jahre zockst Du noch aktiv?
Wenige. Unregelmäßig. Aber ich habe in den vergangenen 12 Monaten L.A. Noire, No One Lives Forever 1+2 gespielt, und die alten KotoR-Teile. Alles ohne monatliche Kosten.
Laphonso schrieb:
Dann habe ich mal gegengerechnet, was ich in den letzten 30 Jahren für Computerspiele ausgegeben habe, und irgendetwas unter 25.000 Euro in der Summe würde mich überraschen, das ist sehr defensiv gerechnet.
Was davon spiele ich heute noch? Was ist überhaupt noch installierbar? Das Geld ist doch eh weg.
Respekt. Zum Vollpreis habe ich die letzten zehn Jahre nur Indiegames gekauft. Das letzte im Vollpreis war Mafia2, das nächste im Vollpreis wird Cyberpunk. In dem Rythmus geht das klar.
Laphonso schrieb:
Ich habe Origin Access Premier, das sich mit 99 Euro schon direkt rentiert, weil ich mir Battlefield V, Fifa 19 und 20, Star Wars Battlefront 2, Anthem oder Need for Speed 2016 und Payback nicht mehr kaufen musste.
Das sind 7 Vollpreistitel inkl. DLC zu 200 Euro jetzt statt 500+. 3 davon hatte ich nach kurzer Zeit direkt wieder deinstalliert.
Wenn ich als aktiver mobile Gamer für 2 mobile Games subs 10 Euro monatlich = 120 Euro im Jahr zahle, sind das 2 Vollpreistitel auf der PC Plattform.
Ja, andere Plattform, aber: Rechne ich nun aber die mobile Vollpreistitel mit 3-20 Euro dagegen, die ich auch gekauft habe die letzten Jahre für mehre HUNDERT Euronen, und von denen heute ggf. 1-2 noch spiele, dann ist das Abomodell aufeinmal total attraktiv, monatlich kündbar!
Games as a Service ist erstmal nur unbequem aufgrund der Verpflichtung, dass ich im Abomodell bin.
Aber wenn Umfang und Qualität stimmen, kommt man als aktiver Gamer hier rechnerisch IMMER besser mit Spielflatrates weg.
Für Casuals wird das die Frage, was sich rechnet.
Klar, zuerst sieht es so aus als würde es sich lohnen. Auf Langfrist kann man es sich schlechter schönrechnen wegen steigenden monatlichen Kosten und sinkenden Einmalkauf-Kosten durch Sales, aber lassen wir das außen vor. Die Faktoren "viele Entwickler und viele Abos" halte ich für kostspielig, und den Faktor, welche Spiele wie lange in welchem Abo bleiben ist auch nicht klar.
Ich kann immer kündigen, nicht mehr spielen und zielgerichtet für 1-2 Monate ein Abo abschließen.
Und damit kommen wir zu einem sehr großen Problem. Spiele, die für ein Abomodell entwickelt werden, werden genauso entwickelt wie F2P-Spiele, und damit förderst du exakt das, was du eigentlich bekämpfen willst.
1. Spiele werden auf langfristige Spielbarkeit entwickelt, damit das Abo nicht abbestellt wird.
2. Features, Inhalte kommen langsam dazu, am besten aller 2-3 Monate, so dass es weniger Sinn macht, das Abo zu pausieren.
3. Spiele, die eine gute kurze Geschichte erzählen, sind ein finanzielles Risiko, da die meisten dann das Abo einfach abbestellen könnten. Spiele wie die von mir oben genannten, werden es bei solchen Abogeschichten schwer haben. Warum viel Geld in eine gute Story stecken, wenn alle das neue Spiel für 10€ im ersten Monat spielen können. Lohnt sich nicht. Also gibt es stattdessen langweiligen OpenWorld-Kram, Einheitsbrei, mit dem man lange beschäftigt ist (Grind).
Das kann man auch ganz gut an Film-/Serienabos a la Netflix beobachten. Ein paar gute Serien, aber das meiste ist einfach nur belanglos. Die guckt man dann, weil man ja zahlt. Käme das Zeug im normalen TV, würde ich direkt weiterzappen. Aber wegen der einen Serie bleibt man dann doch noch angemeldet. Spiele-Abos werden auf ähnliches hinauslaufen.
Laphonso schrieb:
Ich habe null Bock mehr auf Timer, Paywalls, contentblocker und grindfallen im IAP Schrott.
98 von 100 "freemium" Games sind totaler Müll.
Stimmt, ich auch nicht. Aber ein Abomodell ändert daran nicht zwingend was. Es ist eher eine zusätzliche Einnahmequelle.
Kauft man hingegen die richtigen Spiele, dann hat man das alles nicht. Beim Einmalkauf umgeht man alle dieser Fallen, es sei denn, es ist noch ein Shop angeschlossen, über dessen Hintertür sowas wieder eingeführt werden soll.
Laphonso schrieb:
Sollten Games as a Service im iOS Bereich die iPhones und iPads zu wieder interessanten Plattformen durch exkluxive Titel, gepflegte alte Games, die tot und weg waren und durch Portierungen, frei von IAP und Werbemist und machen sie für 2 Minuten bis 2 Stunden Gamesessions wieder spannend, sind 5 Euro monatlich ein toller, fairer Preis.
Also ich würde 2-5 Spiele aus der AppleArcade-Bibliothek anspielen wollen. Da das alles so Casual-Kram ist, möchte ich nicht jeden Monat 5€ zahlen, wenn ich mal eins dieser Spiele spielen will. Ich möchte ein Spiel kaufen, für 3-15€, je nach Umfang. Danach will ich es spielen können, wann ich will ohne jeden Monat zur Kasse gebeten zu werden. Dort braucht es ein zusätzliches Kaufangebot zum Abo. Ich möchte selbst entscheiden, welche Variante ich nutze.
Laphonso schrieb:
Dass die f2p Geldvernichter unterster Qualität weiterhin die f2p Charts im Applestore dominieren, daran habe ich keine Zweifel.
Das muss sich auch nicht widersprechen. Geht mehr um altenative Angebote und Spiele, die ihren Namen verdienen, keine timegated Gachaschrottapps.
Amen.
Laphonso schrieb:
Ein Beispiel für Gelegenheitszocker wie mein Bruder: Der möchte einfach mal Division 2 anzocken: 14,99 Euro und das hast das Spiel 4 Wochen, komplett mit DLC.
Rechnet sich vs Vollpreis, sogar vs Sale!
Es rehnet sich sofort nicht mehr, wenn er dann ungeplant in diesem Monat nicht so viel Zeit wie erwartet hat, oder das Spiel so gut findet, dass er Monat 2+ auch nutzen möchte.