Das wäre ein Punkt den man diskutieren kann. Hier wäre halt die Abwägung zu treffen: Ist z.b. "Spieler" eine benachteiligte Minderheit und kann man Bevölkerungsteile über diese Eigenschaft der Freizeitgestaltung definieren. Ich mein so wie sich auch hier massiv gegen Pauschalisierung als Randgruppe gewehrt wird, kann ich mich das schwer vorstellen. Und ist Minderheitenschutz nicht auch Jugendschutz, egal wie sinnlos jetzt die Mittel dafür aussehen mögen?
Zumal es die Frage ist, inwieweit eine Einschränkung nun tatsächlich in die persönliche Lebensgestaltung eingreift und welches Recht es auf z.b. gewalttätige Spiele gibt, die eine Minderheit innerhalb der Minderheit darstellen. Oder ob es eben tatsächlich den einzelne trifft, wenn nur Seiten gesperrt werden, die tatsächlich nicht anderweitig entfernt werden können.
Ich gebe dir aber absolut recht darin, dass das mit der derzeitigen Politik und den verabschiedeten Gesetzen ein Problem ist, denn darin herrscht kein Vertrauen und das muss sich die Politik selber zu schreiben. Eine tatsächliche Einschränkungen stellen sie noch gar nicht da, das Ende des Abendlandes wird aber schon kräftigst besungen.
Und deswegen ist der Protest selbst auch absolut gerechtfertigt, weil ja entsprechende Forderungen und Möglichkeiten vorhanden sind. Aber ich sage es nochmal. Es gibt gerade auch in einer Demokratie keine absolute Garantie, dass ich alles bekomme was ich will. Das gefällt einem, wenn es einem zur Gute kommt (das nicht jeder "Heil Hitler" grölend über die Straße laufen kann z.b.) und stört einen wenn es einen betrifft. Ich möchte natürlich weiterhin als erwachsener Spiele auch Spiele für Erwachsene spielen dürfen. Zumal Deutschland einer der strengsten Freigabesysteme hat, welches auch recht streng kontrolliert wird. Nichts dagegen, wenn man ausländische Händler dazu auch verpflichten würde, statt diese einfach auszublenden.
Anderseits kann es auch nicht sein, dass sich diejenigen die sich da besonders engagieren ohnehin lieber selbst zerfleischen. Die Blogger-Kriege um die Vodafone-Werbung ist so ein Beispiel. Es geht leider viel zu oft nur darum, Anderen oftmals in der Sache sogar Gleichgesinnten, moralische Schuld zu unterstellen. Weil echte Veränderung ist mühselig und dauert. Bis die jetzigen Gesetzte wieder abgeschafft werden können, könnten Jahrzehnte vergehen, keine Frage. Diese Generation, die sich lieber selbst noch das Fell über die Ohren zieht, als wirklich mal den Marsch durch Institution zu wagen, die ist ein Teil des Problems. Jede Pro-Stimme der Etablierten wird dagegen wie eine Offenbarung gefeiert, als ob eine Mehrheit in greifbarer Nähe wäre. Und selbst die Krawall-Süchtigen erhoffen sich eigentlich nur das, dass sich alles von selber ändert. Wenn nicht, dann aber direkt aufs Maul geben wollen...