Hallo zusammen, hier waren einige Beiträge im Thread nicht so hilfreich da sie die Informationen falsch oder unzulänglich darstellen (alles auf die Bundesrepublik Deutschland bezogen):
1) "Balkon-Kraftwerke" - bis 600W (WR) ist das ohne besonderen Aufwand machbar, Strom wird direkt genutzt oder verschenkt. Durch den extrem hohen Anteil des Eigenverbrauchs für die Grundlast aus z.B. Kühlschrank, WLAN-Router usw. ist das Geld nach teilweise (je nach Ausrichtung und Verschattung) 4-5 Jahren wieder drin, die restliche Lebensdauer der Komponenten ist dann ein Reingewinn (da wartungsfrei).
2) Große Anlagen lohnen sich weiterhin. Die Einspeisevergütung sinkt kontinuierlich und auch vor vielen Jahren als sie noch eher bei 0,30-0,40€/kWh lag, wurde bereits geschrieben "lohnt sich nicht mehr" - damals waren die Komponenten aber auch noch
deutlich teurer.
Der ganze Kram lohnt sich immer noch unter der Voraussetzung des niedrigen Anschaffungspreises. Daher muss man große Anlagen bauen (Fixkosten werden verteilt auf viel Leistung) und keine super-duper-Premium Komponenten wählen, sondern den Standard, der auch gut funktioniert (normale Glas-Folie - Module aus China, WR aus Deutschland).
Wenn man ein Süd oder Ost-West - Dach voll macht, den richtigen Anbieter wählt zahlt man relativ geringe Kosten pro kWh. Unser Dach wird gerade bebaut mit ca. 13 kWh und die Kosten liegen im Bereich 1150€/kWh (netto - Steuer gibts zurück!). Bei der hier eingestrahlten Energie der Sonne und unter der entsprechenden Dachneigung entspricht das ca. 12500-13500 kWh im Jahr.
Einspeisevergütung ist fix für 20,x Jahre - aktuell bekommt man ca. 0,07€/kWh. Bei der oben genannten Anlage liegen die Strom"herstell"kosten über 20 Jahre bei ca. 0,06€/kWh (konservativ gerechnet inkl. Degradation). D.h. man macht keinen großen Verlust, wenn man voll einspeist => bzw. eigentlich sogar Gewinn - aber es gibt dann das Risiko, dass der Wechselrichter (WR) stirbt innerhab der 20 Jahre und außerdem hätte man das Kapital auch anders investieren können. Die Module sollten 25-35 Jahre halten.
Aber: Der Eigenverbrauch spart einem viel Geld, d.h. bei der obigen Anlage werden wir ca. 1000-1500 kWh/a selbst verbrauchen bzw. mit entsprechenden Upgrade (Wärmepumpe, e-Auto) evtl. auch mehr. Der 10% - Eigenverbrauch bei angenommenem Stillstand der Verteurung des Strom macht eine Rendite von ca. 5% p.a. (inkl. Steuerabschreibung, Rückholung Umsatzsteuer, Wechsel zu Kleinunternehmer im Jahr 7 usw.)
Weiterer Vorteil der großen Fläche - auch bei schwachem Licht, Wolken oder im Winter kommt relativ viel an zur Deckung der Grundlast. Wenn man nun ein e-Auto oder eine Wärmepumpe dazu nimmt, kommt man schnell in Richtung 20% Eigenverbrauch (~10% Rendite p.a.). Bei Tod des WR kommen 1500-2000€ dazu, dadurch "platzt" die Kalkulation nicht unbedingt. Die Anlage wird ca. 9 Tonnen CO2-Emission jährlich einsparen.
Batteriespeicher sind aktuell NICHT wirtschaftlich - zumindest nicht für den Endkunden, für den Anbieter oder Händler schon. Hier kann man in 5-10 Jahren ggfs. nachrüsten, wenn die Autoindustrie entsprechende Mengen an nicht mehr schnellladefähiger Akkus aus den Autos ausbaut und denen ein zweites Leben ermöglicht. Die Preise werden vermutlich rapide fallen.
Wer mehr Informationen benötigt, bitte im Photovoltaik-Forum einlesen.
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