Gelernter Informatikkaufmann - Zukunft gestalten?

striker0815

Cadet 4th Year
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Nov. 2012
Beiträge
85
Hallo Leute,

ich bin 21 Jahre alt, komme aus Mittelhessen (Raum Wetzlar) und bin seit Juni 2013 gelernter Informatikkaufmann. Mein höchster Schulabschluss ist die "mittlere Reife", also der Realschulabschluss. Zwei Jahre habe ich verloren, da ich die 11. Klasse des allgemeinbildenden Abiturs zwei mal aufgrund mangelnder Leistungen in Latein und Mathe nicht geschafft habe. Mir fiel bis dahin immer alles in den Schoß und ich musste nie lernen, die Einsicht, dass ich nicht drumherum komme kam damals zu spät. Zur Zeit bin ich als Informatikkaufmann angestellt.

Firmengröße: 50-100
Bruttogehalt: 1.500€
Urlaub: 25 Tage
Arbeitszeit: 40 Wochenstunden (keine Gleitzeit)
Kein Weihnachts- und Urlaubsgeld
Aufgaben: Inhouse-Support, kleinere Serverwartungsgeschichten (VPN z.B.), Pflege unserer Produkte Online (Amazon)
Realisierte Projekte: Komplette Druckerplanung
Geplante Projekte: (mein Abschlussprojekt der Ausbildung): Virtualisierung unserer 8 Server
Aussichten: Keine. Der Firma geht es nicht all zu gut und unser IT-Leiter ist selbst erst 28, wird noch eine ganze weile bleiben.

Ich lebe noch bei meinen Eltern und kann dort auch noch bleiben, bis ich beschließe, vorerst mit meiner weiteren Ausbildung fertig zu sein. Ab Juni stellt sich mir jedoch die Frage: was habe ich für Möglichkeiten? Für mich steht im Vordergrund, dass ich später nicht jeden Cent drei mal umdrehen muss, bevor ich ihn ausgebe.

Folgende Optionen habe ich bis jetzt gefunden:
- Bewerben, bewerben und noch mehr Bewerben. Leider bis jetzt nur Absagen.
- IT-Sicherheit/IT-Management Techniker an der TA Weilburg (http://www.ta-weilburg.com/index.php?option=com_content&view=article&id=55&Itemid=88)

Was habe ich, ohne Abitur, noch für Möglichkeiten um im Bereich der IT Voran zu kommen, an Vitamin B zu gelangen, möglicherweise in der Zukunft eine Führungsposition zu bekleiden?

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir euren (hoffentlich erfolgreichen) Werdegang offen legen würdet und mir meine Optionen aufzeigt. Von Vorteil wäre, dafür nicht weg ziehen zu müssen. Ich habe eine eigene Wohnung und Zahle meinen Eltern dafür 250€ warm incl. Verpflegung, das ist nicht zu unterbieten, denke ich. Sollte ein Umziehen erforderlich sein ziehe ich es, sofern die Aussichten wirklich gut sind, natürlich auch in Erwägung.

Viele Grüße
Striker
 
Da du ja Kaufmann und kein FiSi/ITSE bist, würde ich dir den Betriebswirt ans Herz legen. Damit kommst du auch in große Unternehmen als Teamleiter Vertrieb/Innendienst oder Accountmanager gut unter.
 
Wie der Techniker dauert die Weiterbildung zum staatl. geprüften Betriebswirt in Vollzeit zwei Jahre, die Voraussetzungen sind die gleichen (Ausbildung + ein Jahr Berufserfahrung). Welche Vorteile bringt dieser denn dem Techniker gegenüber mit sich?
 
Als Techniker bist du wie der Name schon sagt eher in der technischen Richtung und Projektplanung geschult. Das qualifiziert dich nicht für das Accountmanagement, sondern eher für das technische Projektmanagement / die technische Leitung.
Da dein Ausbildungsberuf den Schwerpunkt nicht in der Technik, sondern in dem wirtschaftlichen hat, wäre der Betriebswirt eine Steigerung. Der Techniker wäre eine andere Ausrichtung.

Zum einen musst du wissen ob du auf deine Ausbildung aufbauen oder dich neu ausrichten willst. Zum anderen musst du wissen was am Ende für ein "Traumjob" herauskommen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine Möglichkeit wenn ihm der kaufmännische Teil liegt.
Wenn das allerdings nicht der Fall ist (so wie bei mir) dann bleibt neben dem Techniker noch die Möglichkeit Zertifikate zu machen. Z.b. von MS den MCSA und MCSE.
 
Die wiederum müsste ich aber dann auch selbst finanzieren. Teamwork, Projektarbeit und meine Präsentationsfähigkeiten sind das, womit ich bis dato immer am besten punkten konnte.
 
Hi,
aus welchem Bundesland kommst du denn? Sind die 1500€ jetzt noch als Auszubildender oder wird dir das als ausgelernter Informatikkaufmann gezahlt?

Die angesprochenen Zertifizierungen kannst du in Betracht ziehen wenn du in die praktische Richtung weitergehen willst. Schlecht sind die natürlich nie, ersetzen aber auch keinerlei Weiterbildung.

Solltest du in die Führungsrichtung gehen wollen, schau dir auch mal den Projektleiter an, vielleicht ist der ja auch was für dich.
Der wird bei der IHK angeboten und kann ganz gut über das Meister Bavög finanziert werden falls das ein Hinderniss sein könnte.
 
@r3m4 vielleicht einfach mal den ersten Satz des ersten Postings lesen... 'Tschuldige, aber das musste sein.

striker0815 schrieb:
Hallo Leute,

ich bin 21 Jahre alt, komme aus Mittelhessen (Raum Wetzlar) und bin seit Juni 2013 gelernter Informatikkaufmann.
 
Ich komme aus Hessen. 1500€ in der Ausbildung wären ein Traum... 1500€ als ausgelernter, da würden die meisten nicht mal für aufstehen. 1082€ bleiben da über, davon kann man, wenn man Wohung und Auto hat, nicht leben.

Den Projektleiter würde ich, wie auch einen Ausbilderschein, an den Betriebswirt oder, da ich eher der technisch veranlagte bin, den Techniker IT-Sicherheit/IT-Management anhängen. Im Rahmen des Technikers werden vier der Cisco-Zertifikate gemacht (CCNA).

Meister Bavög wollte ich sowieso über die zwei Jahre beantragen, eventuell hänge ich den Projektleiter einfach noch direkt dran.

Auch eine Möglichkeit nach dem Techniker weiter zu machen wäre folgendes:

Für Hessen exklusiv können Techniker/innen aus Weilbung in Wrexham (Wales) weiterstudieren.
Die dortige Universität rechnet die Technikerausbildung voll auf ein technisches Studium an. Innerhalb nur eines Jahres können ehemalige Studierende aus Weilburg in Großbritannien den Abschluss „Bachelor of Engineering“ in den Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinentechnik erwerben.

Voraussetzung für eine solche Möglichkeit ist ein erfolgreicher Techniker-Abschluss an unserer Akademie sowie ein erfolgreicher Englischtest (z. B. abzulegen nach TOEFL).
 
Danke BlubbsDE für den Hinweis, ich habs wirklich verschwitzt zu lesen ^^

@striker:
Wieso willst du den Projektleiter noch zusätzlich dranhängen? Ich mache ihn selbst und glaube mir da brauchst du eigentlich keinen Techniker oder sonstwas machen wenn du nicht Auszeichnungsgeil bist ^^ Der Projektleiter geht auch 2,5 Jahre und ist danach berechtigt einen Master zu machen (hier aber auch nur in Ösiland = teuer!). Falls du also unbedingt was großes machen willst in die Richtung kannst du das mit dem Master krönen.

Ansonsten würde ich bei einem der anderen Studiengänge bleiben und nicht querbeet weiterbilden.
Aus der Erfahrung heraus muss ich aber leider sagen, dass der reine Techniker in der IT oftmals nicht ganz so angesehen ist wie in den mechanischen Berufen. Da muss man eventuell ein wenig Nachhilfe an die Personaler geben aber viele kennen das gar nicht aus der IT. Soll dich hier aber nicht davon abhalten!

Die Sache mit dem Geld hast du ja schon richtig gesehen, das ist auch für Hessen nicht gerade der Bringer ABER! besser als Arbeitslos auf alle Fälle!
Die Zeiten in der der große Raibach in der IT fließt sind leider vorbei aber beim Lidl an der Kasse brauch ich auch keinen bedürftigen Blick kassieren müssen von den Angestellten. Vielleicht kannst du hier ja mal mit deinem Vorgesetzten sprechen.

Wie hast du denn deine Ausbildung abgeschlossen? Bei über 87 Punkten hast du die Möglichkeit dich für ein Weiterbildungsstipendium zu bewerben, welchs dir dann 6000€ deiner Weitebrildung schonmal abnehmen würde. Viele kennen das leider nicht und gerade in der IT hat man immer gute Chancen eines zu bekommen. Erst ab 93 Punkte kommen die Jungs von selbst auf einen zu und bieten einem das Stipendium an. So war das zumindest bei uns.
 
Ich pers. würde den Techniker auch nicht machen um in der klassischen IT weiter zu kommen... dann schon eher einen Bachelor in irgendeinem Informatikfach.
Der Techniker würde meiner Meinung nach Sinn machen wenn du Richtung Nachrichtentechnik oder Brandmeldeanlagen willst...
 
Da du auch nach Vitamin B gefragt hast:
Wenn du bei Xing bist schau dich einfach mal nach verschiedenen Foren um die so in deiner Gegend angeboten werden (meine damit keine Online-Foren ;-) ) und geh da einfach mal hin. Das macht schonmal einen guten Eindruck wenn da ein junger Kerl mit Eigeninitiative vorbeischaut.
Oftmals sind hier Leute dabei die vielleicht den ein oder anderen guten Mitarbeiter brauchen können oder aber wiederum einen kennen dem es so geht.
Das beste Vitamin B wirst du aber vermutlich direkt bei einer der Weiterbildungen bekommen. Entweder dass hier aktiv von Mitschülern versucht wird anzuwerben (so ist das bei uns in der Klasse, da viele Mitschüler Prämie dafür bekommen) oder sogar die Dozenzen immer wieder einen dezenten Hinweis auf die im Moment ach so schlechte Verfügbarkeit von passenden Projektleitern auf dem Arbeitsmarkt.

Solche Geschichten hört man auch in anderen Bereichen. Hier muss dir aber klar sein, dass du dich dann auch in der Schule gut anstellen solltest. Wenn du da negativ auffällst, kann das auch wirklich schlechtes Vitamin B bedeuten da auch bei einer Bewerbung natürlich bei Dozenten nachgefragt wird wenn man sich untereinander kennt.

Und selbst wenn nichts dabei rauskommt lernst du IMMER was dazu im Austausch mit anderen Informatikern. Das ist meist mehr Wert als den ganzen Tag auf Wikipedia zu lesen wie man es machen KÖNNTE wenn alles gut funktionieren würde. Wie viele der IT-Projekte auch nur halbwegs geplant laufen kennt man ja...
 
Ich Schließ mich mal dem Thread an

Ich bin mittlerweile 28 und auch Informatikkaufmann (seit 2009)

Ich habe damals aus gesundheitlichen Problemen kein Job finden können. Ich wollte nicht verheimlichen das ich einen Behindertenausweis mit 100% habe. Das war damals echt unangenehm. Dachte ich mach dann zumindest etwas und hab so den Mcsa/s gemacht.

Der mir auch nichts half. Dann bin ich durch eine Dummheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten und war so 6 Monate im"Zwangsurlaub". Dann war mir klar so wird das nichts also hab ich mich Selbstständig gemacht. Das war alles schön und gut doch dan Kamm wieder die Gesundhit dazwischen diesesmal wurde ich transplantiert.

Jetzt würde ich gern mal von euch hören was man in so einem Fall tun könnte.
Mir ist bewusst das ich eigentlich in dem Beruf bis auf 6 Monate in einem Klinikum in der IT Abteilung keinerlei Berufserfahrung habe. (Da bin ich durch Ärzte rein gerutscht die mich schon länger kannten.)
Und zudem noch aus dem Beruf so gut wie draußen bin. (damals war Windows Server 2008 kaum draußen und die Virtualisierung wurde damals in :)

Ich will jetzt nach Amerika an die Ostküste irgend wo zwischen Massachusetts und Florida für 6 Monate um mein Englisch wieder aufzufrischen. Weil ohne Englisch in der IT kann ich es gleich vergessen.

Selbstständig wäre zwar wieder eine Option aber im Transportgewerbe herrscht ein harter Konkurenzkampf und er wird immer härter und es gibt Risiken die nicht kalkulierbar sind wie zum Beispiel ein Auftraggeber macht eine Insolvenz...

Ich würde gerne in meinem Beruf was machen oder vielleicht auch was im Transportgewerbe wobei ich wahrscheinlich eine neue Ausbildung machen müsste oder vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit da was zu kombinieren.

Im Prinzip bin ich relativ offen in welche Richtung das ganze jetzt gehen soll.

Vielleicht habt ihr ja ein par wegweisende Ideen für mich :-)
 
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