Wie es scheint, ist das Gates Zitat bekannt- wollte keine Unwahrheiten verbreiten. Mir ging es darum zu zeigen, dass der wissenschaftliche Fortschritt oft durch Fehltritte gekennzeichnet ist - was aber auch Erkenntnis bedeutet.
Irren ist Menschlich und auch ein Genie ist davon nicht aus geschlossen, ein gutes Beispiel: Churchill: sein ganzes Leben ist von Tragödien gekennzeichnet und trotzdem hat er sich immer wieder aufgerafft.
Könntest du mir die Systemtheorie Luhmanns in ein paar Worten erklären?
Vorher erkläre ich dir Marx und Weber und hätte nicht ein Zehntel von Luhmanns Grundidee ;-).
Ein Beispiel aus dem Gedankengebäude: Wie ziehst du die Grenze zwischen dir als Mensch und deinem Schreibtisch? Durch unser konditioniertes Denken scheint die Frage banal aber es kommt im Endeffekt nur auf die subjektiv gewählte Differenzierung an. Wenn man Beispielsweise ein bestimmtes Farbspektrum als Differenzierung
System/Umwelt wählen würde, wäre dein Schreibtisch samt deiner Haut ein System, deine Augen, wären zusammen mit dem Fernseher ein anderes. Menschen kommen in dieser soziologischen Theorie also überhaupt nicht vor, nur psychische und soziale Systeme, wobei zB die Wirtschaft über Geld
kommuniziert und sich selbst
beobachtet und selbst
erschafft. (die markierten Begriffe haben andere Definitionen als in unserer Alltagssprache).
Ich tue mich immer schwer, Freud als ein so großes Genie zu sehen
Freud ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten im letzten Jahrhundert und hat die Psychologie wie kein anderer geprägt.
Die romantische Vorstellung von einem Psychologen, der Sich aus der Kindheit lustige Geschichten anhört und dann irgendwelche komplexe auf deckt, ist ja noch heute vorhanden - hat mit der Realität aber nichts mehr gemein. Hauptwerkzeuge eines Psychologen sind Statistik und das Wissen über Neurobiologische Vorgänge und selbst Psychotherapeuten (die mit der Couch)- bedienen sich meist standardisierten Tests und Verfahren- irgendwann an Zehnter stelle kommt dann das Werkzeug "Menschenkentniss".
Dennoch: sein Denken prägt die qualitative Forschung bis heute und wurde von
Erich Fromm und anderen aufgegriffen.