BlackWidowmaker
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e-Funktion schrieb:Jede (!) elektronische Schaltung die das ignoriert - soso. Du hast sicher eine brauchbare (!) Begründung für deine Aussage. Ich bin gespannt.
Nun ich habe mit Computer vor 33 Jahren angefangen, aber mit Elektronik beschäftige ich mich schon 5 Jahre länger. Hab schon vor meinem ersten Computer komplexe digitale Schaltungen selbst entworfen. War viele Jahre lang in der Elektronikinstandsetzung tätig, unter anderem war ich bei der MES4-Instandsetzung (höchste Qualifikation innerhalb der BW) der Luftwaffe tätig, wo ich auch ausgebildet wurde. Also darf ich durchaus sagen, daß ich die entsprechende Qualifikation habe.
Aber ganz davon abgesehen, jeder der sich nur ansatzweise mit Elektronik auskennt, oder es erlernt, wird schon bei der Dimensionierung von Transistor-Basisschaltungen mit dem Prinzip vertraut gemacht. Elektronische Bauteile unterliegen einem Alterungsprozeß. Während die langsame Alterung von passiven Elementen durchaus erwünscht sein kann, und eine Schaltung sogar stabiler machen kann, ist die Alterung von aktiven Elementen (Transistoren, Dioden, usw) unerwünscht. Die Alterung eines aktiven Elements ist aber nicht direkt proportional zur Temperatur, vielmehr ist das Verhältnis exponentiell. Daher lernt man in der Schaltungsentwicklung von hochwertiger Elektronik, daß man den Sweetpoint von ca. 40-50 Grad nicht übersteigen soll, damit die Schaltung durch die Dimensionierung nicht in ihrer Lebenszeit eingeschränkt werden soll.
D.h. wenn sonst alles unkritisch dimensioniert ist, kann eine elektronische Schaltung problemlos 100 Jahre leben, wenn sie niemals heiß wird. Wird sie dagegen ständig heiß, dann sind ihre Chancen älter als 10 Jahre zu werden vielleicht nicht Null, aber doch sicherlich kleiner als 50%.
Generell wird diese Weisheit nur in Unterhaltungselektronik ignoriert, die massenweise auf den Markt geworfen wird, und hartem Preisdruck ausgesetzt ist. Schon früher bei Röhrenfernseher, war die häufigste Ursache für einen Ausfall bei Billiggeräten, irgendwelche Defekte die in Zusammenhang mit zu hohen Temperaturen standen. Meist im Bereich des NTs.
Abgesehen aber von dem elektronischen Bauteilen selber, bei zu hohen Temperaturen ergeben sich diverse mechanische Probleme. Das betrifft die Leiterplatte an sich, besonders bei Multi-Layer-Technik, aber auch Lötstellen, die Haftung der Leiterbahnen an der Platine, Spannungsrisse, Materialermüdung, und, und, und.
Wenn man Temperaturen oberhalb von 60 Grad in der Elektronik zuläßt, ist man entweder unfähig, oder man betreibt bewußt geplante Obsoleszenz, so einfach ist das wirklich.
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