Gesetzlicher Mindestlohn?

Soll ein gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland eingeführt werden?

  • Ja.

    Stimmen: 50 62,5%
  • Nein.

    Stimmen: 30 37,5%

  • Umfrageteilnehmer
    80

Pesti!

Lt. Commander
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März 2010
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1.312
Kürzlich sind ja wieder die alten Diskussionen zum Mindestlohn aufgekommen und es würde mich sehr interessieren, was ihr davon haltet. Ich persöhnlich halte einen Mindestlohn von 8,50 €, wie er schön des öfteren vorgeschlagen wurde, als gerechtfertigt und nicht zu hoch. Dennoch ist es ein heikles Thema, da diejenigen Betriebe, die auch ohne den gesetzlichen Mindestlohn mehr bezahlt hätten, könnten dann eventuell wieder auf diesen zurückgreifen und im Endeffekt durch den gesetzlichen Mindestlohn weniger zahlen, als sie eigentlich vor hatten.

(Bsp.: Eine Firma zahlt einen Lohn von 10 € pro Stunde. Mit der Einführung des Mindestlohnes von 8,50 € senken sie ihren Stundenlohn auf 8,50 €. Demnach wäre es besser gewesen, es gäbe keinen Mindestlohn. Andere Firmen zahlen aber auch heute noch nur 5 € oder weniger.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mit Nein abgestimmt und möchte dies auch erklären.

Ein Mindestlohn hilft nicht. Als bessere Alternative schlage ich folgende Kombination vor:

1. Höchstquote von Zeitarbeitskräften in Unternehmen. (Bsp. nicht mehr als 15% der Belegschaft) Die Zeitarbeitskräfte werden zum Ø Lohn des Unternehmens eingestellt.
2. Schärfere Kontrollen von Schwarzarbeit. Die schädigt die Wirtschaft enorm und drückt ebenfalls auf die Löhne der normalen Arbeitnehmer.

ok?
 
Bin dagegen.. Wieso?

Beispiel Friseure:

Klar, die verdienen nix, liegt aber daran, dass es zu viele gibt...

Berufe wo wenig zu holen sind, sind Berufe wo das Angebot an Arbeitnehmer viel zu groß ist. Deshalb bin ich gegen nen Mindestlohn... Wer mehr verdienen will sollte ich im VORFELD erkundigen, was man so verdient...


Und nein, ich bin weder reich noch sonnstewas... Ich bin bis heute (ab morgen nimmer) sogar HArtzIV Empfänger gewesen .. Trotzdem bin ich dagegen...
 
Können sie nicht da sie ja schon einen Vertrag abgeschlossen haben der nicht gegen den Mindestlohn verstösst. Es würden nur die Verträge verstoßen die weniger gezahlt haben. Und es ist eher selten das man in den Branchen wo ein Mindestlohn notwendig ist mehr bekommen würde als 8.50€

Zb. Sicherheitsgewerbe in Bayern liegt der Tariflohn bei 6.50 € und das ist noch viel im vergleich zu anderen Bundesländern
 
Man darf nicht vergessen das durch einen Mindestlohn einge Jobs einach wegfallen würden, es gibt genung Leute die under dem von dir angesezten Mindeslohn arbeiten und diese jobs würden einfach wegfallen. Gerade bei den 400 Euro Jobs wärde dies der Fall.

Ergo habe ich mit nein gestimmt.
 
Smockil schrieb:
Und es ist eher selten das man in den Branchen wo ein Mindestlohn notwendig ist mehr bekommen würde als 8.50€
Muss ich dir absolut beipflichten. Das ist ja auch eher ein Szenario, welches in einigen wenigen Betrieben so vorkommen könnte, um das einfachste Argument dagegen zu bringen.
 
"Fairer" wird es durch einen Mindestlohn auf keinen Fall, denn jemand der jetzt schon 8,50 Euro bekommt, wird nicht mehr bekommen und erhält dann genau so viel, wie eine ungelernte Kraft. Egal für welche Arbeit 8,50 Euro zu bekommen, was ja nicht unbedingt sehr wenig ist, halte ich also für unfair.
 
Trackballfan schrieb:
es gibt genung Leute die under dem von dir angesezten Mindeslohn arbeiten und diese jobs würden einfach wegfallen.
Du darfst mich bitte nicht falsch verstehen, ich habe mir die 8,50 € nicht ausgedacht.
 
Ich finde den Mindestlohn mehr als überfällig. Das ist ein Weg aus dem Lohndumping, der überall spürbar ist. Solange in einigen Branchen der Lohn gedrückt werden kann und der Staat noch Löhne aufstocken muss, dabei aber die Chefs noch mehr Gewinn einstreichen, brauchen wir uns hier nicht zu wundern wenn der Staat langsam vor die Hunde geht. Wenig Lohn→ Staat stockt auf (Steuergelder) → Kaufkraft so gut wie nicht vorhanden → keine Lohnsteuereinnahmen bzw. Mehrwertssteuereinnahmen durch fehlende Kaufkraft → ist ein Kreislauf an dem nur die Unternehmer verdienen. Das entfacht auch wieder die leidige Hartz4 Diskussion. Ich bin der Meinung, dass H4 nicht zu hoch, sondern die Löhne hier zu niedrig sind. In anderen Ländern wird so ein Lohndumping schon lange von Mindestlöhnen her unterbunden.

Hier mal was interessantes dazu

http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn
 
Thommy_Cool schrieb:
Ich bin der Meinung, dass H4 nicht zu hoch, sondern die Löhne hier zu niedrig sind.
Genau so ist es! Die Leute sehen ja teilweise gar nicht ein wieder zur Arbeit zu gehen, wenn sie dadurch vielleicht sogar weniger Geld bekommen, als wenn sie nichts tun. Das liegt aber wie gesagt nicht an der Höhe von Hartz 4.
 
Ich bin für Mindestlohn.

Die Durchschnittsfamilie- Mindestlohn
Video kenne bestimmt die meisten. Aber da werden Gründe angesprochen warum ich auch dafür bin und in so vielen Ländern wird es gemacht und in den Sozial Staat Deutschland nicht komisch komisch.
 
Das Problem in Deutschland ist, dass hier kein Generalstreik durchgeführt werden kann wie in anderen Ländern. Das sieht das gute alte "Grundgesetz" nicht vor....und eine Verfassung haben wir ja nicht. Die Gewerkschaft ist ein zahnloser Papiertiger, der mit Einzelaktionen nicht viel reißen kann. Wenn wie in Frankreich, auch mal das ganze Land still steht, Autos brennen und es einfach mal zivilen Ungehorsam geben würde, würde die Politik auch endlich mal nachdenken was sie hier verzapfen.
 
dMopp schrieb:
Bin dagegen.. Wieso?

Beispiel Friseure:

Klar, die verdienen nix, liegt aber daran, dass es zu viele gibt...

Berufe wo wenig zu holen sind, sind Berufe wo das Angebot an Arbeitnehmer viel zu groß ist. Deshalb bin ich gegen nen Mindestlohn... Wer mehr verdienen will sollte ich im VORFELD erkundigen, was man so verdient...


Und nein, ich bin weder reich noch sonnstewas... Ich bin bis heute (ab morgen nimmer) sogar HArtzIV Empfänger gewesen .. Trotzdem bin ich dagegen...


Ja ne ist klar man wird einfach irgendwo reingesteckt und hat nicht die wahl. Man wird ja auch gezwungen sich überall zu Bewerben deswegen sinken auch die Löhne immer mehr weil die Chef´s wissen wen man den Job nicht animmt kriegt man ne Sanktion und hat wen man pech hat nächsten Monat nichts zu essen oder bekommt wen man noch glück hat lebensmittelgutscheine und darf sich dan beim einkaufen als Hartz4´ler outen.

Also sag nicht man hätte die wahl!
 
Mindestlöhne entwerten zum einendie Währung, da durch höhere Löhne zwangsläufig ja auch die Produkte teurer werden und zum anderen entwerten sie den Stundenlohn besser qualifizierter Arbeitnehmer. Beispiel:

Sagen wir jetzt mal, ein Friseurmeister verdient 12 Euro die Stunde, dann ist seine zusätzliche Qualifikation dadurch honoriert, dass ein Geselle nur die Hälfte verdient. bekommt der Geselle jetzt 8,50 Euro verringert sich der Unterschied. Ergo wird Leistung erbringen uninteressant(er). Wer viel verdienen will, soll mehr Einsatz zeigen!
 
0815burner schrieb:
Mindestlöhne entwerten zum einendie Währung, da durch höhere Löhne zwangsläufig ja auch die produkte teurer werden und zum anderen enwerten sie den Stundenlohn gut qualifizierter Arbeitnehmer.

Sagen wir jetzt mal, ein Friseurmeister verdient 12 Euro die Stunde, dann ist seine zusätzliche Qualifikation dadurch gerechtferigt, das ein geselle nur die Hälfte verdient. bekommt der geselle jetzt 8,50 Euro verringert sich der Unterschied. Ergo wird Leistung erbringen uninteressant(er). Schwachsinn. wer viel verdienen will, soll mehr Einsatz zeigen!


Mehr Einsatz? Wenn ich in meiner Branche nicht mehr verdienen kann, soll ich da jedes mal wechseln? Mehr Einsatz? Wer soll dann den alten Leuten im Pflegehem den Arsch wischen? Immer wieder Durchgangsjobber? He, manch Altenpfleger mach den Job gern und aus Berufung....und das sollte auch dementsprchend gewürdigt werden....
 
Ich würde auch sagen nein, in der Schweiz haben wir einen Mindestlohn und der macht es auch nicht besser.
Wie schon gesagt gibt es von einigen Berufen einfach zuviele (Künstler als Beispiel), die können einfach nichts verdienen.
In der Schweiz verdient man als gut Ausgebildeter einiges mehr als 12Euros ;). Wenn ich einen Ferienjob mache (Metallbau) dann verdiene ich um die 12-15 Euros (ich bin Automatiker Lehrling).
Wer keine Ausbildung hat, der hat meiner Meinung nach auch nichts zu verdienen, schliesslich hat er kaum Fähigkeiten. Leistung=Lohn

Die Berufserfahrung wird auch öfters vergessen, wenn jemand 30-40 Jahre beim gleichen Betrieb arbeitet verdient er ein Vielfaches seines Anfangsgehalt, falls er sich laufend weitergebildet hat und sich mehr Können angeeignet hat.
Jeder Mensch hat die Wahl, es beginnt schon mit seinen schulischen Leistungen in der Primarschule.

Löhne in der Kategorie unter x Euro existieren solange, wie die Arbeitnehmer es mit sich machen lassen.
Das stimmt!

Wenn ich in meiner Branche nicht mehr verdienen kann, soll ich da jedes mal wechseln?
Ja, schliesslich arbeiten wir im Endefeckt nur für das Geld auch wenn wir unseren Job gerne haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Luki1992 schrieb:
Wer keine Ausbildung hat, der hat meiner Meinung nach auch nichts zu verdienen, schliesslich hat er kaum Fähigkeiten. Leistung=Lohn
Wenn wir auf solch einem System bauen, geht die ganze Wirtschaft zu grunde! Es geht doch eben darum, auch mit einer kleineren Ausbildung oder einem niedrigeren Schulabschluss trotzdem etwas auf die Beine zu bringen! Es kann ja nicht sein, dass sein ganzes Leben von einem Abschluss abhängt, der in zwei Stunden besiegelt wird und dadurch entschieden wird, ob er eine gute Ausbildung bekommt oder zumindest von seinem verdienten Geld leben kann. So lange, wie der Verdienst nicht über Hartz 4 liegt, wird man auf lange Sicht nicht um einen Mindestlohn herumkommen, ansonsten sinkt die Arbeitsmoral immer weiter.
 
@doof123: Da gebe ich dir auch erst mal recht und nach 20 Jahren sollte auch mal Deutschland als ein Land angesehen und behandelt werden. Also Angleichen der Löhne ect. von neuen und alten Bundesländern.
 
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