Gesetzlicher Mindestlohn?

Soll ein gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland eingeführt werden?

  • Ja.

    Stimmen: 50 62,5%
  • Nein.

    Stimmen: 30 37,5%

  • Umfrageteilnehmer
    80
@Frontplayer
Wenn du sagst, dass die Vermögensumverteilung davon nicht profitiert, dann muss ich fragen: Warum?
Es klingt natürlich blöd, aber wenn die kleinen Arbeiter mehr verdienen, müsste dieses Geld den Arbeitgebern genommen werden. (?)
Ich will dich ja nicht angreifen, aber wenn du sagst, dass der höhere Lohn für z.B. Verkäufer nur das Sortiment teurer machen würde, damit der Arbeitgeber nicht weniger verdient, dann würde ich mal behaupten, dass du auch ein Arbeitgeber bist, der froh ist, dass aus diesem oder anderen Gründen ein gesetzlicher Mindestlohn nicht eingeführt werden wird, weil dann (falls es wirklich getan wird) durch die teureren Waren die Leute gar nicht mehr einkaufen gehen und alles übers Internet bestellen und dann gucken Arbeitnehmer und -geber in die Röhre.
Sorry, aber so ist es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ware im Internet wird doch auch teurer, wenn das Produkt mit teureren Löhnen in Deutschland produziert wurde.
 
blöde frage: naturlich ja!

das ganze erinnert mich an die historischen diskussionen zur abschaffung der sklaverei! die gleichen argumente, die gleichen bemühungen, die unvermeidlichen konsequenzen hinauszuschieben. bis hin zu jenem tag, an dem einem der himmel auf den kopf fällt und die LINKE regierungspartei wird.
 
pesti911 schrieb:
@Frontplayer
Ich will dich ja nicht angreifen, aber wenn du sagst, dass der höhere Lohn für z.B. Verkäufer nur das Sortiment teurer machen würde, damit der Arbeitgeber nicht weniger verdient, dann würde ich mal behaupten, dass du auch ein Arbeitgeber bist, der froh ist, dass aus diesem oder anderen Gründen ein gesetzlicher Mindestlohn nicht eingeführt werden wird, weil dann (falls es wirklich getan wird) durch die teureren Waren die Leute gar nicht mehr einkaufen gehen und alles übers Internet bestellen und dann gucken Arbeitnehmer und -geber in die Röhre.
Sorry, aber so ist es.

1. Der Zynismus des Satzes mit der Vermögensumverteilung ist wohl nicht ausreichend erkennbar geworden.

2. Im Internet gibt es auch Arbeitgeber/Selbsständige. Um genau zu sein ist die Internetplattform eine wunderbare Möglichkeit um Arbeitskräfte einzusparen. ALDI macht einfach dicht und verlagert alles in den Onlinebereich. Das bedeutet massive Einsparung an Filialpersonal. Es wird lediglich etwas mehr Arbeitskraftbedarf im Speditionsbereich und Lagerhaltung generiert. Quelle ist ja auch vor die Hunde gegangen weil verkannt wurde, dass der Onlinebereich die Hauptabsatzplattform der Zukunft wird. Eine Verlagerung in den Onlinebereich eines Geschäftes ist in den meisten Fällen mit geringerem Arbeitkraftbedarf gekennzeichnet. Onlinebanking hat für einen massiven Wegfall des Schalterpersonals gesorgt.

3. Was ich letztendlich sagen wollte: Arbeitgeber und alles was Vermögen hat ist das Klientel von Schwarz/Gelb. Alles was "gut-bürgerlich" ist und darüber (vermögenstechnisch). Das Klientel profitiert nicht von einem Mindestlohn. Ein Mindestlohn sowie ein besserer Kündigungsschutz ist mit dieser Regierung folglich nicht möglich. Mit einer anderen Regierung auch nicht aber das ist ein anderes Thema.
Ein Mindestlohn macht, sofern er denn eingeführt werden würde, nur sinnvoll auf globaler Ebene. Jedenfalls für die meisten Brachen. Ansonsten gibt es zu viele Fälle in denen man sich einfach zum günstigeren Nachbarn absetzen kann. Was ja in der Vergangenheit ein sehr wirkungsvolles Druckmittel zur Erpressung von Regierungen war. Siehe Nokia.

PS: Wüsste auch nicht warum das ein Angriff sein könnte. Wäre ich Arbeitgeber würde ich vor Freude in die Händchen patschen bei dieser Regierung. Besser wäre es jedoch, wenn ich in einem Bankenvorstand säße oder Investmentbänker wäre.
Und bevor es immernoch zu unklar ist was ich sagen möchte: http://www.youtube.com/watch?v=sOgQbx9Ry9s
 
Zuletzt bearbeitet:
Frontplayer schrieb:
Wäre ich Arbeitgeber würde ich vor Freude in die Händchen patschen bei dieser Regierung.
Ich denke mal, mit "dieser Regierung" meinst du nicht nur schwarz/gelb? Keine Regierungspartei könnte es richten. Ergo ist ein weiteres Diskutieren sinnlos. Wie wär's wenn wir das Thema noch mal auffrischen, wenn es eine Volksabstimmung dazu gibt? Vorher können wir eh nichts machen. :D
 
@Bad Wolf: Das Konzept hört sich eigentlich gut an von Österreich, nur hoffe ich nicht das es auch Konzerne davon abhält mit solchen Gesetzlichenkeiten da ein Werk auf zumachen.
Aber so könnte man auch erst mal Anfangen das man Berufsgruppen ein gesetzlichen Festgelten Mindestlohn anbietet.
 
Die aktuelle Regierung will es nicht ändern. Die Anderen können es nicht.
 
Ja genau so sehe ich das auch, kenne selbst viele und stand auch mal davor. Das kann doch nicht sein das Menschen die Arbeit gehen nicht mehr oder weniger verdienen als einer der nur von Statt lebt und das einer der 40h die Woche geht auch nicht mal sich und 1 Mitmenschen ernähren, Unterbringen, Strom, Wasser........ das nötigste halt versorgen kann???????????

Was ist das für ein System und ein Statt ?????
 
Die Unternehmen sind ständig am rumjammern, trotzdem ist Deutschland (mittlerweile) Exportvizeweltmeister. Wie schaffen die das bloss wenn alle zu viel Verdienen? Die Produkte müssten ja viel teurer sein als die Konkurrenz. In D bekommt man für seine Leistung viel zu wenig Geld, d.h. die Unternehmen geben den Gewinn nicht an ihre Arbeiter weiter. Miserable Lohnentwicklung und das schon seit Jahren. Darum hat man den Niedriglohnsektor auch eingeführt, Druck auf die arbeitende Bevölkerung und einen Sündenbock durch Hartz 4.

Kenne einige die trotz Ausbildung (KfZ, Bäcker, Metzger etc, eben die Handwerkerberufe) die Miete nicht zahlen können und auf Wohngeld angewiesen sind. Tja da hast du nen Job und es reicht trotzdem nicht. Es kann nun mal nicht jeder Maschinenbau studieren. Und selbst wenn, wer kehrt, montiert, flext und verkauft?

Also ich weiss nicht, einerseits kann den Mindestlohn nicht jeder Betrieb stemmen, andererseits kann es so auch nicht weitergehen. Und weils so nicht weitergehen kann bin ich dafür mal was anderes zu probieren: Mindestlohn her.
 
Für JA! gestimmt.

400€uro Jobs würden nicht wegfallen! Ich schreibe dies extra, da ich dies hier schon lesen musste.

Ein gesetzlicher Mindestlohn wird in Deutschland dringend gebraucht. Jedoch sollte man Brangen spezifisch anfangen einen Mindestlohn schrittweise einzuführen, damit eben kein Arbeitsplatz vernichtet werden. Ebenso kann man nicht direkt mit 10€uro Mindestlohn anfangen, sondern muss in Jahre gestaffelt werden. Zeitarbeitsfirmen müssen mit Mindestlöhnen ausgestattet sein, damit die Abzockerei endlich aufhört.

Großunternehmen verdienen sich heut zu tage Dumm und Dämlich, weil es eben die Möglichkeit gibt Zeitarbeitsfirmen, oder Subunternehmen zu Engagieren, die, die gleiche Arbeiten machen, wie ein Festangestellter.

Kleine und Mittel-ständige Unternehmen müssen vom Staat so lange Unterstützt werden, bis auch dort es möglich ist ein Mindestlohn einzuführen. Die Erforderlichen Gelder die dafür benötigt werden, könnte man locker rein bekommen, wenn man die Forderungen der Grünen, Linken aber auch SPD umsetzen würde.

PS: Selbstverständlich ist es dann später nicht mehr Möglich sich die Haare für 10€uro schneiden zu lassen, aber ich bin mir sicher, das jemand, der mehr in der Tasche hat, auch gerne mal 5€uro mehr für ein Friseur Besuch ausgeben wird
 
Zuletzt bearbeitet:
CyberdyneSystem schrieb:
Jedoch sollte man Brangen spezifisch anfangen einen Mindestlohn schrittweise einzuführen, damit eben kein Arbeitsplatz vernichtet werden.

Das wird doch schon getan, weil die Gewerkschaften verhindern wollen, dass die billigen Arbeiter aus den neuen EU-Ländern, die ja ab 2011 auch nach Deutschland dürfen, die Löhne drücken/Arbeitsplätze "klauen".

CyberdyneSystem schrieb:
Selbstverständlich ist es dann später nicht mehr Möglich sich die Haare für 10€uro schneiden zu lassen, aber ich bin mir sicher, das jemand, der mehr in der Tasche hat, auch gerne mal 5€uro mehr für ein Friseur Besuch ausgeben wird

Genau deshalb ist der Mindestlohn auch relativ sinnlos, da er die Branchen betrifft, bei denen derjenige, der den Mindestlohn bräuchte, hauptsächlich konsumiert. Die Mercedes-Mitarbeiter werden sicher keinen Mindestlohn brauchen, allerdings wird niemand, der 8,50€ die Stunde verdient sich einen Mercedes kaufen.

Und zu diesen ganzen Steuererhöhungsplänen der Linken Parteien, irgendwie kommt mir das immer so vor, als ob die gar nicht drüber nachdenken, was passiert, wenn man die Steuern erhöht. Das ist alles viel zu kurzfristig gedacht, den Wähler kann man schön verarschen damit, aber gut für das Land ist das sicher nicht. Komisch auch, dass (Entwicklungs-)Länder, die den Staatsanteil verringern, danach meistens hohe Wachstumsraten zu verzeichnen haben, obwohl ja der ach so tolle Staat dann weniger in die Wirtschaft eingreift.

Die Unternehmen sind ständig am rumjammern, trotzdem ist Deutschland (mittlerweile) Exportvizeweltmeister. Wie schaffen die das bloss wenn alle zu viel Verdienen? Die Produkte müssten ja viel teurer sein als die Konkurrenz.

Schau doch einfach mal nach Griechenland, um zu schauen was passieren kann, wenn man keine wettbewerbsfähige Wirtschaft hat und laufend Leistungsbilanzdefizite vorzuweisen hat. Und ob das bei den Amis noch lange gut geht ist auch fragwürdig.

Ich könnt mich hier noch weiter drüber auslassen, muss jetzt aber mal wieder lernen :freak:
 
Das wird doch schon getan, weil die Gewerkschaften verhindern wollen, dass die billigen Arbeiter aus den neuen EU-Ländern, die ja ab 2011 auch nach Deutschland dürfen, die Löhne drücken/Arbeitsplätze "klauen".
Dies ist jedoch nur ein Anfang, und in einer Sparte wurde der Mindestlohn wieder abgeschafft. Bei Mercedes ist es ja bekannt, das dort fast ausschließlich nur noch Zeitarbeitskräfte für Deutlich weniger Geld arbeiten....
Und zu diesen ganzen Steuererhöhungsplänen der Linken Parteien, irgendwie kommt mir das immer so vor, als ob die gar nicht drüber nachdenken, was passiert, wenn man die Steuern erhöht. Das ist alles viel zu kurzfristig gedacht, den Wähler kann man schön verarschen damit, aber gut für das Land ist das sicher nicht. Komisch auch, dass (Entwicklungs-)Länder, die den Staatsanteil verringern, danach meistens hohe Wachstumsraten zu verzeichnen haben, obwohl ja der ach so tolle Staat dann weniger in die Wirtschaft eingreift.
Wo ist da kurzfristig gedacht? Es gab schon ein Spitzensteuersatz der deutlich Höher war, als heutzutage. Und was ist bitte Falsch an einer Börsenumsatzsteuer? Es wird immer mehr Spekuliert, und dadurch sind wir erst in die Krise gerutscht. Daher Börsenumsatzsteuer einführen...
 
Dazu möcht ich auch mal was sagen: Ich glaub du verwechselst da ein bisschen was. Eine Börsenumsatzsteuer würde keinesfalls das Risiko eine Krise wie der Immobilienkrise in den USA auf die eine Weltfinanzkrise folgte auszulösen verringern. Ähnlich wie beim anstehenden Staatsbankrott Griechenlands hat der gemeine "Spekulant" wenig damit zu tun, dass Griechenland die letzten 10 Jahre völlig über seinen Niveau gelebt hat und nun soviele Schulden hat das ihm niemand mehr etwas leihen will, außer für völlig überzogenen Zinsen oder politische Gefälligkeiten. Das es Leute gibt die dann, übrigens nicht ohne Risiko, davon profitieren wenn andere versagen ist denke ich moralisch durchaus vertretbar. Die Ideen die teilweise im Moment in der Politik kursieren um die Finanzmärkte besser zu regulieren sind reine Kosmetik und Populismus und vor allem ein guter Trick um die eigene Verantwortung der Politik auf andere abzuwälzen, dabei Wähler zu mobilisieren und die Steuern erhöhen zu können.
Und selbst wenn diese ganzen Überlegen nicht ziemlich einfältiger Populismus wären, würden sich die globalen Banken und Versicherungen(von deren Geschäften übrigens die meisten Menschen in der industrialisieren Welt in der ein oder anderen Weise auch profitieren, sei es über niedrigere Beiträge oder größeres Wirtschaftswachstum durch Investitionen in anderen Branchen) sich einfach nach Singapur, Kanalsinseln usw. zurückziehen, mit ihnen das gesamte Kapital und somit unsere Wirtschaft schwächen. Zumal fraglich ist ob soetwas überhaupt auf europäischer, geschweige denn auf globaler Ebene durchführbar ist. Denn wenn es bei nationalen Regeln für internationale Konzerne bleibt wäre das mal wieder ein völliger Schuss in den Ofen. Da nun aber GB und die USA in besonderen Maße von der Finanzindustrie abhängen halte ich es für äußerst unwahrscheinlich das sie ihr Tafelsilber verscheuern um die Wiederwahl ein paar Politiker in Europa zu sichern. Alles was sie machen werden sie Symbolpoltik um ihre eigenen Wähler ruhigzustellen ohne ihre eigene Industrie zu gefährden.

Um zum Thema Mindeslohn zu kommen: Im GG ist die Tarifautonomie verankert. Diese sollte Konsequent umgesetzt werden und keine staatlichen Eingriffe in die Wirtschaft vorgenommen werden - wie wir alle wissen führt dies in den allermeisten Fällen zu nichts gutem.
 
kann dir nur beipflichten.
Ergänzung ()

Aber denoch haben wir die Möglichkeit uns zur Wehr zu setzen. Einfach diese Geschäfte, diese Betriebe boykotieren.
 
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