Gewerkschaften fordern 8% mehr

Niedrigere Mwst. bedeutet ja auch günstigere Preis. Daraus folgt, es wird mehr konsumiert. Daraus folgt, der Staat hat mehr Steuereinnahmen.;)
 
Ein Trugschluss ...

Wenn ich 1000€ verkonsumiere und dabei 19% Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer bezahle, dann bleiben letzten Endes 190€ für den Staat.

Wenn ich 1000€ verkonsumiere und dabei 4,5% Umsatzsteuer bezahle, dann bleiben dem Staat letztens Endes 45€.

Wie viele Waren nun im Warenkorb liegen ist dabei irrelevant.

Mehr Konsum durch geringere Umsatzsteuer bringt also dem Staat direkt erstmal nichts. Die Ankurbelung des Konsums bringt natürlich noch andere Vorteile mit sich von denen der Staat dann indirekt profitieren kann.

Doch dabei müssen wir uns natürlich fragen ob diese Ankurbelung des Konsums uns Deutschen wirklich soo viel was bringt. Denn ein Großteil der typischen Konsumgüter wird nicht in Deutschland produziert. Durch die Subvention des Konsums subventioiert man eben auch Arbeitsplätze in China und Co.
 
Adam_Smith schrieb:
Doch dabei müssen wir uns natürlich fragen ob diese Ankurbelung des Konsums uns Deutschen wirklich soo viel was bringt. Denn ein Großteil der typischen Konsumgüter wird nicht in Deutschland produziert. Durch die Subvention des Konsums subventioiert man eben auch Arbeitsplätze in China und Co.

Wobei man bedenken muss, dass Deutschland vor allem Investitionsgüter herstellt, speziell der Maschinenbau. Und diese benötigen die Chinesen, um die Konsumgüter für die westliche Welt herzustellen. Und die Investionsbranche spürt als erstes die Krise. Wenn kein Wachstum, sondern sogar ein Schrumpfen erwartet wird/eintritt, wird auch nicht investiert. Musse das schmerzlich am eigenen Leib spüren. Wo ich meine Diplomarbeit begonnen habe, waren noch "blühende Landschaften" und mir wurde eine Stelle zugesagt. Am Ende die Diplomarbeit mit sehr gut abgeschlossen aber leider keine Übernahme möglich, da drastische Auftragseinbrüche.
Was produziert eigentlich Deutschland überhaupt für nennenswerte Konsumgüter außer Autos? Bei den anderen EU-Staaten siehts afaik ähnlich aus. Fast der ganze "Konsumkrempel" wird in Asien gefertigt.
 
Adam_Smith schrieb:
Doch dabei müssen wir uns natürlich fragen ob diese Ankurbelung des Konsums uns Deutschen wirklich soo viel was bringt. Denn ein Großteil der typischen Konsumgüter wird nicht in Deutschland produziert. Durch die Subvention des Konsums subventioiert man eben auch Arbeitsplätze in China und Co.

Ach ja, der gute alte Standortnationalismus :freak:

Aber mal abgesehen von der Frage wem denn der Konsum nun nützt, ist es sicherlich unstrittig das ein paar Euronen mehr in der Tasche so manchem Rentnern, Alleinerziehenden oder HartzIV-Empfängern sicherlich dabei helfen würde etwas besser über die Runden zu kommen.

Dumm nur das bei den ganzen "Konjunkturpaketen" größtenteils an diesen Bevölkerungsgruppen vorbeigeplant wird und sie so vorraussichtlich am Ende mal wieder leer ausgehen werden. Und die Gewerkschaften werden in dem allgemeinen Getöse von Lohnzurückhaltung und Krise sicherlich auch klein beigeben und sich mit wenig oder garnix zufriedengeben.
 
smacked2 schrieb:
Standortnationalismus

Wenn man nur die richtige Vokabel benutzt wird natürlich aus jedem Gedanken gleich ein verwerflicher ... :rolleyes:

Es ist wohl durchaus legitim zu fordern, dass Subventionen (welche schließlich wir als Bürger bezahlen müssen) auch dort ankommen wo sie unserer Volkswirtschaft etwas nutzen. Das hat dann wohl, wenn du schon ein negativ vorbelastetes Wort nutzen willst, eher etwas mit Egoismus denn mit Nationalismus zu tun.

smacked2 schrieb:
Aber mal abgesehen von der Frage wem denn der Konsum nun nützt, ist es sicherlich unstrittig das ein paar Euronen mehr in der Tasche so manchem Rentnern, Alleinerziehenden oder HartzIV-Empfängern sicherlich dabei helfen würde etwas besser über die Runden zu kommen.

Es sollte nicht vergessen werden, dass für alles, was man z.B. Rentnern und Hartz IV Empfängern in die Tasche gibt auch die arbeitenden Bürger irgendwie aufkommen müssen. Selbst wenn man dafür neue Schulden macht, sind dies letzten Endes Schulden des Steuerzahlers.

Des weiteren sollte man auf genau prüfen ob das Mehr an Geld auch wirklich "verkonsumiert" wird oder vielleicht nicht doch auf irgendwelchen Sparkonten landet. Der Deutsche Durchschnittsbürger hat eine sehr hohe Sparquote.

Ich finde daher den Ansatz der Jobsicherung wichtiger. Das bedeutet Bürgschaften auch für den Mittelstand um die momentane Kreditklemme überbrücken zu können und Investitionen, die letzten Endes Jobs generieren oder erhalten.

Den Bürgern einfach nur mehr Geld in die Tasche zu geben wäre sicher ein populärer Akt, aber nicht zwangsläufig der, der uns am besten durch die Krise bringt.
 
Adam_Smith schrieb:
Des weiteren sollte man auf genau prüfen ob das Mehr an Geld auch wirklich "verkonsumiert" wird oder vielleicht nicht doch auf irgendwelchen Sparkonten landet. Der Deutsche Durchschnittsbürger hat eine sehr hohe Sparquote.

Die Sparquote basiert wohl eher noch aus besseren Zeiten.

Wer kann denn heute noch Geld beiseite packen, bei den hohen Energiekosten? Bei mir gehen 60% meines Nettoeinkommes für Miete, Strom und Heizung drauf. Bleiben mir 40%. Davon habe ich noch kein Telefon und Monatsticket für den Bus bezahlt. Zum reinem Überleben bleiben mir mtl. im Moment gerade mal 300€. Das ist verdammt schwer, damit auszukommen. Ich frage mich z. Zt. weshalb ich mir das eigentlich noch antue. Ich gehe den ganzen Tag arbeiten aber richtig leben kann ich trotzdem nicht.:( Eine Mwst. Senkung würde mir sicherlich erstmal weiterhelfen, wieder etwas besser leben zu können. Ich hoffe, dass wenn der Winter vorbei ist, es wieder besser bezahlte Arbeit für mich gibt.
 
Adam_Smith schrieb:
Es sollte nicht vergessen werden, dass für alles, was man z.B. Rentnern und Hartz IV Empfängern in die Tasche gibt auch die arbeitenden Bürger irgendwie aufkommen müssen. Selbst wenn man dafür neue Schulden macht, sind dies letzten Endes Schulden des Steuerzahlers.

Tja so ist das halt in einem "Sozialstaat". Schon mal was von Solidarität gehört?

Adam_Smith schrieb:
Den Bürgern einfach nur mehr Geld in die Tasche zu geben wäre sicher ein populärer Akt, aber nicht zwangsläufig der, der uns am besten durch die Krise bringt.

Den Reichen immer noch mehr zu geben und sie mit Steuergeschenken zu verwöhnen wird "uns" aber sicherlich auch nicht durch die Krise bringen.

Aber egal. Diese ganzen "Konjunkturprogramme" sind eh nur ein rumkurieren am Symptom weil der Fehler nicht im System liegt sondern das System ist. Und weil im Kapitalismus nicht sein kann was nicht sein darf werden wohl noch etliche weitere Konjunkturprogramme wirkungslos verpuffen und weiter Banken teilverstaatlicht...
 
smacked2 schrieb:
Tja so ist das halt in einem "Sozialstaat". Schon mal was von Solidarität gehört?

Ja da war mal so was ...

Also Spaß bei Seite ... ich bin froh, dass wir in einem Sozialstaat leben und würde ihn auch nicht missen wollen. Es sollte aber mit der (aufgezwungenen) Solidarität auch irgendwo seine Grenzen haben. Und vor allem muss die Politik auch ein Auge dafür haben wie viel man den arbeitenden Bürgern für diese Solidarität aus der Tasche ziehen darf ohne sie unangemessen stark zu belasten.

smacked2 schrieb:
Den Reichen immer noch mehr zu geben und sie mit Steuergeschenken zu verwöhnen wird "uns" aber sicherlich auch nicht durch die Krise bringen.

Das fordert ja auch keiner. Oder hast du jetzt ernsthaft eine Stimme gehört die z.B. die Senkung des Spitzensteuersatzes gefordert hat?

@Graf Zahl:

Ich hab nur Zahlen bis 2007. Da kann man aber erwähnen, dass die Zahl von 2000 an steigend war. Für 2008 wurde eine leicht sinkende Sparquote erwartet.
Es gilt allerdings zu beachten, dass die Sparquote auch die Rücklagen für eine private Altersvorsorge beinhaltet. Aufgrund der massiven Förderung eben jener Rücklagen durch den Staat ist es nicht verwunderlich, dass die Sparquote in den letzten Jahren gestiegen ist.

http://www.boersennotizbuch.de/die-sparquote-in-deutschland-ein-ueberblick.php
http://www.banktip.de/News/22221/Sparquote-in-Deutschland-weiter-hoch.html
 
Zuletzt bearbeitet:
@Adam_Smith

Du meinst, wir leben in einen "Sozialstaat"? Nee, das ist lange vorbei, seit Hartz-IV. Wir leben inzwischen in einen Staat wo es Slkaverei gibt, damit meine ich die 1€ Jobs. Würde der Staat nicht diese 1€ zahlen, wäre es echte Sklaverei wie im Mittelalter. Sorry für OT, aber das mußte raus.:freak:
 
Oha, na da muss ich mich wohl auf meinem Lohnzettel jedes Mal aufs neue vergucken, wenn ich sehe wie viel Geld ich für die Sozialleistungen unseres Staates abdrücken muss. Wenn ich dann noch sehe, dass mein Arbeitgeber nochmal die selbe Summe zahlt (was ja Geld ist was mein Arbeitsplatz kostet und somit meinen Verdienst indirekt auch schmälert) ...

Was ist denn das, wenn nicht Sozialleistungen?! Du wirst mich da sicher aufklären können.
 
Du brauchst gar nicht versuchen, abzulenken.:freak: Mir geht es nicht anders wir dir, wenn wohl auch nicht so extrem, wie ich es aus deinem Kommentar entnehme. Trotzdem darf niemand für nur 1€ die Stunde arbeiten müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, denn er bekommt vom Staat ja nicht nur die 1€ / Stunde sondern auch noch seine normalen Regelsätze. Ferner sind es meist etwas mehr als 1€ aber das nur am Rande.

Ich sehe das so:

Wir als Gemeinschaft zahlen in einen Topf aus dem ein Hartz IV Empfänger seine Regelleistungen bezieht.

Nun gibt es Jobs die auch von der Allgemeinheit gezahlt werden müssen und/oder für die es eigentlich gar keinen Kostenträger gibt, die allerdings der Allgemeinheit dienen. Ich denke da an Stellen bei Hilfsorganistationen (Tafel) oder auch das Müll aufsuchen in Stadtparks.

Es gibt Millionen arbeitsfähiger Menschen welche von der Allgemeinheit einen Grundbetrag bekommen. Bei einem Single kommt man schnell auf 600-700€ und zusätzlich noch den Kosten für Krankenkasse und Pflegeversicherung. Denn auch in diese Versicherungen zahlt die Allgemeinheit für diesen Hartz IV Empänger ein.

Wenn nun ein Hartz IV Empfänger einer Tätigkeit nachgeht für die es einen niedrigen direkten Studenlohn gibt ("1€ Job") und dieser Job der Allgemeinheit dient, so bekommt die Allgemeinheit etwas für die Gelder zurück die sie durch o.g. Leistungen erbringen muss.

Geht man nun von 120 Stunden / Monat aus die der Hartz IV Empfänger leistet, dann macht das immerhin insgesamt mindestens 6€ die er netto an Stundenlohn bekommt.

Da natürlich kaum jemand diese Stelle freiwillig annimmt ist ein gewisser Zwang in meinen Augen legitim, da es sich um eine Forderung handelt die die Allgemeinheit durchaus stellen kann und darf.

Der Sozialstaat zeichnet sich dadurch aus, dass die starken Leute für die schwachen Leute aufkommen und niemand aufgrund eines Handicaps oder auch nur der Tatsache, dass es keine Arbeit für ihn gibt, verhungern muss. Dieser Grundsatz wird durch o.g. Situation nicht verändert.

Wichtig ist bei den 1€ Jobs, dass es Jobs sind die der allgemeinheit dienen. Ferner sollten durch die 1€ Jobs keine regulären Arbeitsverhältnisse ersetzt werden. Das dieser Grundsatz nicht immer eingehalten wird gestehe ich ein.
 
Bei den 1€ Jobs geht es auch um mehr als nur der zuverdienst, viele von diesen Menschne sind kaum in der Lage regelmässig einer Tätigkeit nachzugehen und der 1€ Job bietet da Übungsmöglichkeiten und diese stehen im Vordergrund. Wird nur gerne übersehen. Klar wäre es schön wenn es mehr dafür gäbe, aber es gibt Leute die gehen jeden Tag arbeiten und haben kaum mehr, wäre also irgendwie ungerecht. Und der Sozialstaat sollte unbedingt erhalten bleiben, zur Zeit mangelt es aber leider ein wenig an dem sozialem, da ist sicher einiges zu verbessern.
 
man darf natürlich auch nicht vergessen, dass 1,-€ vor allem auch das lohnniveau drücken.
zudem verdrängen diese jobs, auch wenn die öffentlichkeit es als einzelfälle darstellt, häufig reguläre jobs. das sehe ich bei meinem besten freund, der in einer pflegeanstalt tätig ist.
2 mitarbeiter, die in rente gegangen sind, wurden nicht etwa durch neue mitarbeiter ersetzt, sondern durch mehrere 1,- € jobber.

und noch was:
die meisten wissen das nicht, aber der träger der 1,- jobs erhält geld von der agentur für arbeit. dieser betrag liegt zwischen 300,- und 500,-. also höher als der zu zahlende lohn.
nur dadurch, dass eine einrichtung diese leute einstellt, macht es schon automatisch gewinn,
auch wenn die jobber nichts tun müssten. aber die verrichten ja auch noch arbeit.
zugegeben, zumeist nicht qualifizierte, aber dennoch benötigte arbeit.
in meinem beispiel konnten z.b. 2 arbeitsplätze weggespart werden, zzgl. gewinn aus der (in meinen augen) ausbeutung der 1,- jobber.

und dass ford-f. behauptet, diese leute müssten eine "übungstätigkeit" erhalten, da sie "kaum in der Lage [sind] regelmässig einer Tätigkeit nachzugehen", empfinde ich als unverschämt. es sind viele unter ihnen, gerade bei 50+ jährigen, die jahrzehnte gearbeitet haben. denen so etwas zu unterstellen, ist einfach in meinen augen verwerflich.

aber zu den gewerkschaften:
wenn sie hartz iv nicht zugelassen hätten, wären die verhandlungen einfacher, da so der lohndruck einfach sehr hoch ist. in hamburg hatte man sogar 1,- jobber gezwungen, den müll zu entfernen, um den streik der "müllmanner" zu brechen.
die gewerkschaften haben die letzten jahren einfach zu wenig gekämpft und so viele mitglieder verloren.
und gestalten wie hansen machen gewerkschaften nicht gerade beliebter.
 
Adam_Smith schrieb:
Des weiteren sollte man auf genau prüfen ob das Mehr an Geld auch wirklich "verkonsumiert" wird oder vielleicht nicht doch auf irgendwelchen Sparkonten landet. Der Deutsche Durchschnittsbürger hat eine sehr hohe Sparquote.
Der Durchschnittsbürger hat vielleicht eine hohe Sparquote, dass Geld liegt aber im wesentlichen bei etwa 10-20% der Bevölkerung. Das heißt der Konsum wird angekurbelt.
Die Refinanzierung sollte dann über diese 20% bewerkstelligt werden. Denn wenn man als ausgleich Steuern erhöht, bzw. als Methode Steuern senkt bleibt es ein Nullsummenspiel.

Ich habe gelesen, wenn man alle Geldvermögen über 1 Mrd. Euro mit 12 % versteuert kämen etwas um die 40-75Mrd. raus. Treffen würde es nur 100 Personen, welche dann dennoch nicht an Armut sterben würden. So ähnlich soll es in Athen in der Antike gewesen sein. Die Starken kümmern sich um die Schwachen.
 
Was soll dieses ständige Prügeln auf Leute mit imens hohem Sparvermögen?!

Gäbe es diese Unsummen nicht, dann würde es ganz schlecht aussehen für Häuslebauer und Co.!

Und es ist doch falsch zu behaupten, dass diese Vermögen nicht besteuert werden würden! Das Kapital welches mit diesem Vermögen erwirtschaftet wird, wird natürlich besteuert.
Das angesparte Vermögen als solches mit 12 % zu besteuern ist natürlich Unsinn! Dann würde man effektiv durch das Sparen (auch solch hoher Summen) Geld verlieren, da die üblichen Renditen definitiv nicht über 12% liegen.

Also nehmen die Leute das Geld von der Bank, verkonsumieren es oder schaffen es ins Ausland. Mit allen daraus folgenden Konsequenzen (Zusammenbruch des heimischen Kreditmarktes).
 
@Topic:
Ist momentan nicht die Zeit, in der Unternehmen Milliardendividenden ausschütten?
Natürlich nur, weil es für vergangene Zeiträume ist.
Da kann ich die Forderungen der Gewerkschaften auch verstehen.
 
Eben, es ist für vergangene Zeiträume die Lohnerhöhungen aber sind für die Zukunft die nun wahrlich nicht rosig aussieht.

Vielleicht wäre es auch von Seiten der Gewerkschaften besser in den momentanen Zeiten etwas mehr Maßhaltigkeit an den Tag zu legen, denn wem nützen 8% mehr Lohn wenn er dann entlassen werden muss?
 
Adam_Smith schrieb:
Was soll dieses ständige Prügeln auf Leute mit imens hohem Sparvermögen?!
Gäbe es diese Unsummen nicht, dann würde es ganz schlecht aussehen für Häuslebauer und Co.!
Und es ist doch falsch zu behaupten, dass diese Vermögen nicht besteuert werden würden!
Es geht immer um Verteilung von Vermögen. Ich habe es als eine Methode dargestellt, welche bei minimalen Schaden sehr viel Nutzen bringt.
Adam_Smith schrieb:
Das Kapital welches mit diesem Vermögen erwirtschaftet wird
Kapital erwirtschaftet keine Vermögen. Geld arbeitet nicht.
Adam_Smith schrieb:
Sparen (auch solch hoher Summen) Geld verlieren, da die üblichen Renditen definitiv nicht über 12% liegen.
Richtig und das würde bedeuten, dass einfaches Spargeld sozusagen schlecht werden würde. Bei über einer Milliarde finde ich das nicht weiter schlimm.

Adam_Smith schrieb:
Also nehmen die Leute das Geld von der Bank, verkonsumieren es oder schaffen es ins Ausland. Mit allen daraus folgenden Konsequenzen (Zusammenbruch des heimischen Kreditmarktes).
Wenn sie es verkonsumieren ist es egal, da es dem Kreislauf wieder direkt zugeführt wird, was positiv ist. Wenn die Geldvermögen abgezogen werden sollten (was ich nicht glaube, da man die Menge erst mal investieren müsste) ist ja Platz für ausländische Investoren. somit würde gar nichts zusammenbrechen.

Das Vermögen wird nicht durch Aldi Brüder erwirtschaftet sondern immer durch ihre Arbeitnehmer, warum dann nicht etwas mehr zurückgeben um die Krise abzufedern?

Denn der Punkt ist doch auch, die hohen Geldvermögen haben die Finanzkrise ausgelöst, weil sie investiert werden wollten. Die Verluste zahlen all diejenigen die ihre Arbeit verlieren, bzw. über Steuern.
Adam_Smith schrieb:
"Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten." George Bernard Shaw
Ein wahres Zitat. Genau vor der Verantwortung wird sich gescheut.
 
chriwi schrieb:
Es geht immer um Verteilung von Vermögen. Ich habe es als eine Methode dargestellt, welche bei minimalen Schaden sehr viel Nutzen bringt.

Willst du nicht lesen, oder was ist los? Der Schaden unter Umständen Imens!

chriwi schrieb:
Kapital erwirtschaftet keine Vermögen. Geld arbeitet nicht.

Das ist Unsinn!

In jedem Wirtschaftsunternehmen braucht es diverse Ressourcen. Neben der menschlichen Arbeit ist eben auch Geld eine wichtige Ressource die für eine Unternehmung unabdingbar ist.
Und man geht ein Wagnis (Unternehmung) eben in aller Regel nur dann ein, wenn sich an Ende eine Rendite dabei abzeichnet. Neben der Vermehrung der Arbeitsplätze bedeutet dies eben auch eine Vermehrung des eingesetzten Geldes.

Denkst du wir könnten heute allen Ernstes um Lohnsteigerungen von 8% diskutieren wenn diese Grundlage unseres Marktes keinen Bestand hätte? Wie sollten wohl diese ganzen Unternehmungen funktionieren bei denen Milliarden an Euro an Vorleistungen erbracht werden müssen bevor die Arbeit der Menschen überhaupt dazu führt, dass ein Gewinn möglich ist?

chriwi schrieb:
Richtig und das würde bedeuten, dass einfaches Spargeld sozusagen schlecht werden würde. Bei über einer Milliarde finde ich das nicht weiter schlimm.

Doch genau das ist es! Nichts ist wichtiger für eine stabile Volkswirtschaft als langfristig Investiertes Kapital. Wenn das Spargeld schnell "schlecht" werden würde, so wäre die einzige Alternative kurzfristdenken. D.h. kurzfristige Anlagen mit maximalem Hebel (Renditen deutlich über 12%) oder eben hemmungslober Konsum.

Letzten Endes führt doch genau das zu Krisen wie der heutigen. Woher soll dann noch das Geld für langfristige Kredite kommen?!

chriwi schrieb:
Wenn sie es verkonsumieren ist es egal, da es dem Kreislauf wieder direkt zugeführt wird, was positiv ist. Wenn die Geldvermögen abgezogen werden sollten (was ich nicht glaube, da man die Menge erst mal investieren müsste) ist ja Platz für ausländische Investoren. somit würde gar nichts zusammenbrechen.

Bist du wirklich bewandert in Wirtschaftsfragen? Welches Themenbezogene Fachwissen besitzt du?
Wenn ich diesen Absatz lese frage ich mich genau dies.

Nehmen wir ein praktisches Beispiel:

Eines der größten Projekte der Europäischen Wirtschaft in den letzten Jahren war der Start des A380 Programms von Airbus. Lassen wir die Probleme in Folge dieses Programms kurz außen vor und betrachten nur den Anfänglichen Projektplan.
Die Investitionssummen für dieses Projekt lagen bei ca. 12 Milliarden Euro. Durch das Projekt sollten tausende neuer Arbeitsplätze geschaffen (bzw. bestehende gesichert) werden. Der "Break-Even" (also der Punkt ab dem die Investitionen vollkommen wieder eingenommen wurden und der Flieger Gewinn einbringt) lag bei ca. 200 ausgelieferten Flugzeugen. Ausgehend von der geplanten Auslieferungszahl bedeutete dies einen Zeitraum von ca. 5 Jahren. Realistisch betrachtet macht ein solches Projekt immer erst nach deutlich mehr als 5 Jahren wirklich gute Gewinne.

Und nun sag mir bitte wie man solche Projekte noch stemmen soll, wenn alles Kapital lediglich kurzfristig angelegt bzw. am besten gleich verkonsumiert wird.

Anderes Beispiel:

Ein Wohnhaus für eine 4-köpfige Familie kostet irgendwas um 160.000€. Für die Familie bedeutet dies, dass sie einen Kredit aufnehmen muss. Die Laufzeit dieses Kredites liegt, realistisch betrachtet, bei deutlich über 25 Jahren. Die Zinsen liegen irgendwo bei 5-6%.
Wie soll diese Familie jemals einen Kredit bekommen, wenn niemand mehr Geld spart?!
Woher soll die Bank das Kapital nehmen welches sie dieser Familie für den Hausbau zur Verfügung stellt?

chriwi schrieb:
Das Vermögen wird nicht durch Aldi Brüder erwirtschaftet sondern immer durch ihre Arbeitnehmer, warum dann nicht etwas mehr zurückgeben um die Krise abzufedern?

Die Frage danach, wer nun letzten Endes das Kapital erwirtschaftet hat, ist wie die Frage nach dem Ei und dem Huhn. Keiner weis so genau was nun als erstes da war.
Hätten die Aldi Brüder nicht ihre Ressourcen in den Start der Unternehmung eingebracht, dann würde diese Kette heute nicht existieren. Und es gäbe keine Arbeitnehmer die ihren Anteil zum Erfolg der Kette beitragen könnten.

chriwi schrieb:
Denn der Punkt ist doch auch, die hohen Geldvermögen haben die Finanzkrise ausgelöst, weil sie investiert werden wollten.

Dieser Satz ist eine echte Verzerrung der Tatsachen.
Nicht die Existenz dieser Geldvermögen als solches hat die Finanzkrise ausgelöst. Es ist vielmehr die Tatsache, dass leider viele Anleger ausschließlich kurzfristige Gewinnmaximierung im Auge hatten. Es ging weniger um die langfristige Kapitalanlage mit moderaten Zinsätzen und minimalem Riskio sondern vielmehr um hochspekulative Geschäfte mit großem Hebel und einem enormen Risiko.

Und all deine Vorschläge fördern genau diesen Umstand. Sie fördern den dumpfen Konsum und hemmen langfristige Kapitalanlagen. Der Todesstoß für unser Wirtschaftssystem. Darüber braucht man, ein bisschen Fachkenntnis vorausgesetzt, eigentlich nicht zu diskutieren.

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Um einen Themenbezug herzustellen:

Welche Branchen sind es denn, die in Deutschland dafür sorgen, dass wir überhaupt an Lohnsteigerungen um 8% zu denken wagen?
Sind des die Branchen die durch ungehemmten Konsum gefördert werden würden? Nein, denn diese produzieren vielfach im Ausland.
Vielmehr sind es die Branchen bei denen Projekte auf Lange Sicht angelegt sind. Es sind Branchen bei denen die Lebensdauer eines Produktes eben deutlich über 2 Jahren liegt. Und genau aus diesem Grund wäre es vollkommen fatal genau diesen Branchen zu schaden indem man es noch schwerer macht an Geld in Form von Krediten zu kommen.
 
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