Die "Kabelfirma" war die Accumulatorfabrik Sonnenschein. Diese Firma hat Akkus hergestellt, und auch die Bundespost beliefert, auch schon bevor Schwarz-Schilling Postminister wurde. Aber natürlich gaben diese verwandtschaftlichen Beziehungen in Verbindung mit geschäftlichen Beziehungen zur Bundespost Anlass zu Spekulationen, dass hier gemauschelt wird. Um Kupferkabel ging es dabei aber nicht.schmadde schrieb:Nö, das war nicht Kohl, sondern Schwarz-Schilling, der damalige Postminister. Seine Frau hatte IIRC eine Kabelfirma und man munkelt, dass das seine Entscheidung beeinflusst hat...
Eine weitere Firma war die schon von Dir im Wikipedia-Zitat genannte Projektgesellschaft für Kabel-Lommunikation (PKK), an der Schwarz-Schilling bis kurz vor Amtsantritt beteiligt war. Und auch die Firma seiner Frau. Auch die PKK war kein Kabelhersteller, sondern eben eine Projektgesellschaft, die in Städten gerne Kabelnetz bauen und betreiben wollte, was damals bisher eben ein Privileg der Bundespost war. Und nach Amtsantritt hat sich Schwarz-Schlling"überraschenderweise" dafür stark gemacht, dass in manchen Städten auch private Kabelprojektgesellschaften (wie die PKK) zum Zuge kommen könnten. Das hatte natürlich ein "Geschmäckle", hatte aber auch nichts mit der Herstellung von Kabeln zu tun.
Ich hatte mal im Spiegel-Archiv einen Artikel aus der erste Hälfte der 80er gelesen, wo Schwarz-Schliing für beides kritisiert wurde: die Entscheidung zum Bau eines Kupfer-Koax-Netzes, und für die Verquickung seiner privaten und dienstlichen Interessen (-> PKK, Accufabrik Sonnenschein). Interessanterweise waren das im Artikel zwei verschiedene Themenkomplexe, die nicht direkt etwas miteinander zu tun hatten.
Die Behauptung, Schwarz-Schilling sein anderer "Kupferkabelfabrik" beteiligt gewesen findet sich eigentlich erst viel später, hauptsächlich als Behauptung in Internetforen.
Ergänzung ()
Ein Beispiel für die Umrüstung eines OPAL/HYTAS(?)-Netzes auf FTTH ist wohl Dresden-Striesen. Dort hatte die Telekom das Netz vorher schon für FTTB+VDSL genutzt. Für FTTH mittels GPON mussten aber nochmal 400km Kabel verlegt werden. Was meiner Meinung nach für die hier schon getätigte Aussage spricht dass die Netze Anfang der 90er mit recht wenig Fasern gebaut wurden im Vergleich zu dem was man für PON-Netz braucht.rezzler schrieb:Teilweise wurde das auch umgebaut zu FTTC oder FTTH. Letzteres kenne ich aber nur aus den Montageanweisungen der Telekom.
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