News Glasfaserausbau: Länder üben scharfe Kritik an Deutscher Telekom

Ned Stark schrieb:
Ich frage mich, wie die Generationen vor uns es geschafft haben fließend Wasser, Strom und Telefon flächendeckend zu verlegen.

Den letzten Punkt kann ich aufklären. Ich war zwei Jahre lang User einer Mailbox in Fernebene 1. Ich habe von den 15 Min. tägliich geschätzt den Ausbau des halben Odenwaldes bezahlt. Gern geschehen.

Im Ernst: wie unglaublich exorbitant hoch die Preise des Gilb waren glaubt einem heute kein Mensch mehr. Per Handy-Roaming im Ausland youtube-Streams gucken dürfte billiger sein.
 
Tulol schrieb:
Verstehe ich irgendwie nicht.
Gibt es so viele weiße Kabel-Flecken auf der Deutschen Landkarte?

Je nach dem wo man wohnt sieht es mit Kabel eher mau aus. Bei uns in der Gegend haben etliche Dörfer kein Kabel und die einzige Firma die hier immer wieder ausbaut ist... haltet euch fest... die Telekom.
 
Ned Stark schrieb:
Die Stadt/Gemeinde muss dir (genauso wie Wasser und Strom) auch Glasfaser bereitstellen. Wie sie das macht kann einen egal sein.

Steht wo? Telefon und Internetzugang vllt, aber evtl. auch nicht mal das. Aber wo bitte wird eine Gemeinde zur Bereitstellung einer LWL-Leitung gezwungen?
 
Der Breitbandausbau muss staatlich erfolgen, sonst wird das nie was. Ein Projekt dieser Größenordnung kann kein wirtschaftlich denkendes Unternehmen stemmen. Da hat die Telekom ausnahmsweise mal meine Zustimmung.

Aber wir geben lieber Geld für Mütterrente und Rente mit 63 aus. Juhu. Davon könnte man den Breitbandausbau IN GANZ DEUTSCHLAND locker stemmen...
 
Man kann der Telekom als Wirtschaftsunternehmen nicht vorwerfen, dass sie wirtschaftlich arbeiten wollen. Andererseits haben sie damals das Netz der Bundespost übernommen bzw. geschenkt bekommen, welches bis heute noch das Rückgrat der meisten Internetanschlüsse bildet ("Klingeldraht"). Sie sind der Netzeigentümer, sie sind zur Instandhaltung und zum Ausbau gewissermaßen verpflichtet. Im Grunde wollen sie ihr Geschenk so lange nutzen und verkaufen wie es nur geht, da alles danach für sie teuer wird.

Die Telekom verkauft sozusagen vor dem Kollaps stehende, 40 Jahre alte PKWs zu Mondpreisen und denkt, dass hier etwas neues Öl und dort etwas Duftspray die Kunden davon überzeugt, dass man ihnen nagelneue, topmoderne und zukunftsfähige Modelle verkauft.
 
Im Bezug auf die Telekom Geschichte, hier reden viele als Ausrede von Wirtschaftlichkeit. Ist es wirtschaftlich sinnvoll jetzt Geld in veraltete Kupferleitungen zu investieren um diese in 10 Jahren aufreißen zu müssen weil man dann erst merkt wie weit man hinterher ist? Lieber gleich richtig investieren, ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen sollte doch mit Nachhaltigkeit planen.... Ich habe ne 16000er Leitung und selbst die ist Abends katastrophal. Es sollte sich endlich was tun und wenn Sie es schon machen warum nicht richtig?
 
Berlingr schrieb:
Und ja ich oute mich einfach mal, ich arbeite selbst bei der Telekom an der Hotline für Router und eigentliche alle Probleme als second Level.
Ich sehe es jeden Tag und fühle mich selbst schlecht wenn ich nem Kunden nicht was schnelleres anbieten kann.
Dann herzlich willkommen Kollege, schönen Gruß vom Baubezirk.

Hexxxer76 schrieb:
Die Telekom baut das Netz der Zukunft ! Die sollen erst mal das Netz der Gegenwart bauen !

Ich warte und richte das Netz von gestern und heute. Und baue das der Zukunft. So einfach wie so mancher sich das wünscht geht das ned. Das ist nicht einfach nur "Erde auf, Kabel rein, Erde zu und geht". Bis das alles geplant, genehmigt und evtl. neu geplant ist, dauert das etwas. Das geht nicht von heute auf gestern.

Miniami schrieb:
Sie sind der Netzeigentümer, sie sind zur Instandhaltung und zum Ausbau gewissermaßen verpflichtet.

Instandhaltung ja. Aber zum Ausbau (zumindest mit Glas...) das dazu ein Zwang herscht, ist mir neu. Es wird eh viel mit FTTC ausgebaut. Und nein, FTTC ist nicht gleich Vectoring. Bei mir in der Gegend ist es sogar so, das Glas bis in den Verzweiger gelegt wird, dort aktive Technik ist, aber Vectoring nicht vorgesehen ist. Zumindest nicht in absehbarer Zeit.

daniel.e. schrieb:
Im Bezug auf die Telekom Geschichte, hier reden viele als Ausrede von Wirtschaftlichkeit. Ist es wirtschaftlich sinnvoll jetzt Geld in veraltete Kupferleitungen zu investieren um diese in 10 Jahren aufreißen zu müssen weil man dann erst merkt wie weit man hinterher ist?

Um ihn endlich zu bringen, den unvermeidlichen Autovergleich...kaufst du dir auch immer gleich das neueste, oder fährst du dein altes solange es geht? Recht viel anders denken die studierten Herren BWL'er oft in den hohen Etagen auch nicht anders (auch wenn's bei denen weniger um Autos geht :P )
 
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Kartenlehrling schrieb:
Man hätte die Kabelnetze nie privatisieren sollen, es gab nie eine Entwicklung,
die "Heuschrecken" haben die Netze für ein Apfel&Ei bekommen und weiterverkauft, Ausbau fehlanzeige.

Nun besitzt Amerikanscher TV Sender 80% den Deutschen Kabelnetz und nun soll die Telekom es richten? .... LOL.

Kabel ist ja auch noch schlimmer als DSL-Light.
 
Hab mal in meiner Stadt Inet via Kabel Deutschland - sobald genug Leute wegen miesen Wetter drin sind oder es Freitag-Sonntag ist, sind die Leitungen dicht. Grausam.
 
@Kenshin_01 - War selbst mal Kunde bei Kabel Deutschland, größter Fehler ;) Weiter im Ballungsgebiet lebende Freunde haben noch mehr spaß mit zusammenbrechenden Leitungen. Alleine wegen dem vorgeschriebenen Endgerät hat Kabel ein dickes Minus.
 
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brubbelmichi schrieb:
FTTH ist das einzige wirklich zukunftsfähige Modell. Da tauscht man in der Zukunft einfach die zwei Endpunkte an der Glasfaser aus, und schon hat man 10Gbit anstatt 1Gbit (als Beispiel). Keine neuen Kabel verlegen, nix. Die Kupferader hat ausgedient, und das schon seit Jahren.

Wie wärs denn, wenn der Staat Glas verbuddelt und das dann an die Telkos vermietet? *träum*
Aber nein, wir retten ja lieber Bad Banks. Hat mal jemand nachgerechnet, wieviele Kilometer Glasfaser man für die Rettung einer Bank hätte verlegen können? :D

Nö, Kupfer hat noch lange nicht ausgedient. Die Technik ist noch lange Jahre Zukunftsfähig. Klar, grosse Firmen mit hunderten Angestellten brauchen mehr als 50 oder 100Mbit. Aber das sind doch die Betriebe die das Finanziell auch alleine stemmen können wenn sie so eine Leitung brauchen. Für die meisten Kleinbetriebe und Mittelständischen Unternehmen sind 50 Mbit mehr als nur ausreichend.
Hast du eigentlich eine Ahnung wie verdammt teuer und aufwändig es ist eine Glasinfrastruktur zu bauen? Wir haben schon in diversen Städten solche Ausbauten gemacht und es sind Mammutprojekte die sich oft über Jahre hinziehen. Wir reden nicht von ein paar km GF sondern von ein paar hunderttausend.
Die Leute die Glas toll finden sind einfach nur laien die sich von buzzwords anlocken lassen und alles geil finden was neu ist. Dabei ist die GF Technik alles andere als neu. Zwar wesentlich moderner als Kupfer aber absolut unnötiger Overkill zum jetzigen Zeitpunkt.
Kupfer kann noch viele Jahrzehnte genutzt werden. Es spricht doch auch nichts dagegen. Ausgetauscht werden muss dann auch nur die Outdoor Technik, die Kabel liegen alle. Also rede bitte nicht von Dingen die du nicht mal ansatzweise verstehst.
 
Ich kann echt ein Lied davon singen von schlechten Internet. Bis Mitte 2013 hatten wir noch ne 6000k Leitung und davon sind war die Maxima Geschwindigkeit 500k mitten in der Nacht. Mittlerweile haben wir eine 50000k Leitung wo bei mir noch ca. 10000k ankommen. Aber bis dahin war es ein langer Weg die Telekom hat sich total quer gestellt selbst wo es hieß, dass das Dorf sich an den Kosten beteiligen würde. Das Ende vom Lied war man ist zur Neckarkom und hat sich in Kooperation ein Glasfaserkabel gezogen das traurige ist aber das ein Teil des Dorfes immer noch kein Zugang hat. Es lebe Deutschland.
 
So darf die Bundesregierung beispielsweise den Ausbau von Vectoring aktuell nicht fördern, da die Kommission hier Einschnitte in den Wettbewerb befürchtet, denn durch die Bündelung der Kupferleitungen kann nur ein Anbieter pro Anschlussbereich diesen nutzen.

Stimmt so nicht, ein Anbieter muss den Vectoring-Netzknoten betreiben und alle anderen Anbieter mit drauf lassen !

Ich bin vor einem Monat umgezogen, 5 km weiter weg, vorher VDSL 100.000
Nun DSL 3.000......
Es gibt mehr als genug xDSL Verfügbarkeitschecks, die man machen kann.

Manche Leute denken man baut für schnelleres Internet im Hauptverteiler ein bischen Technik ein und dann funktioniert alles super. Dem ist aber nicht so!
Ergänzung ()

Wenn die Regierung flächendeckend FTTH ausbauen will, muss in jedes Haus, das noch Kabel/Cu-Telefon hat ein neues Glasfaserkabel eingeführt werden.

Kann sich jemand grob ausmalen wie lange das geht, wieviel das kostet und wieviele Tiefbau / Kabelfirmen man dazu benötigt? Ich kanns nämlich leider nicht. ;)
 
Warum konnte der Staat das nicht so lukrativ betreiben wie ein privates Unternehmen? Hexen können die doch auch nicht, oder?

Ich denke, dass pivate Unternehmen wahrscheinlich die Arbeitnehmer besser rannehmen können (Arbeitsverdichtung, Überstunden) und auch die Qualität des Produkts darf mal zugunsten der Rentabilität im jetzigen System variabel sein.
Wahrscheinlich wurde das so ähnlich vor 15-20 Jahren zwischen Regierenden und Unternehmern aus der Branche aufm Golfplatz besprochen.

Glasfaserleitungen sind keine neue Erfindungen und Politiker sind nicht dumm.
Die wissen besser als ihr was Sache ist und passen ihr Verhalten, insbesondere aber nicht nur der Öffenlichkeit ggü., situationsbedingt zu ihrem Vorteil an! Nix als Fähnchen im Wind der Diplomatie, die das dreifache und noch mehr + fette Rente! derjenigen verdienen, über deren Leben sie bestimmen.

Die Holländer z.B. verlegen bei Straßensanierungen seit Jahren direkt neue Glasfaserleitungen, getreu dem Motto "wenn der Boden eh schon aufgerissen ist...". Bis man sich hier in D. wieder geeinigt hat und es dann auch noch umgesetzt hat, gibt's den Nachfolger von Duke Nukem.
 
brainDotExe schrieb:
Vor allem auf dem Land (Dörfer mit weniger als 1000 Einwohnern) gibt es fast nie Kabel.

Kabel gibt es auch auf kleinen Dörfern, allerdings wollten große Provider aus wirtschaftlichen Gründen diese nicht verkabeln und deshalb wurden die Rechte an damals kleinere Anbieter wie Primacom verkauft. Nun hat man das Problem, dass die Zubringerkabel/Leitungen der Telekom gehören und diese in den letzten 20 Jahren nicht gewillt war zu modernisieren ;-)

Aber z.B. der Rhein-Neckar-Kreis hat ja beschlossen, immerhin bis ins Jahr 2030 in jeden Haushalt "schnelles Internet" zu legen :D

fubar_de schrieb:
Glasfaserleitungen sind keine neue Erfindungen und Politiker sind nicht dumm.

Die Post hatte ja schon vor ca. 25 Jahren Glasfaser als neuen Standard in Darmstadt ausprobiert; leider ging das, aus welchen Gründen auch immer, nie über die Testphase hinaus.
 
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Kenshin_01 schrieb:
Ich warte und richte das Netz von gestern und heute. Und baue das der Zukunft. So einfach wie so mancher sich das wünscht geht das ned. Das ist nicht einfach nur "Erde auf, Kabel rein, Erde zu und geht". Bis das alles geplant, genehmigt und evtl. neu geplant ist, dauert das etwas. Das geht nicht von heute auf gestern.

Doch, genau so einfach wäre das, wenn die Planung und die Genehmigungen mal etwas flotter und Kostensparender realisiert werden würden.
Interessenverband der Gemeinde hat die Genehmigungen und Planung zu bewerkstelligen, nicht die Privaten.

Wenn jemand irgendwo ein Boot kauft ist es auch dem Händler scheissegal wo und ob der damit fahren darf. Aber er kann dann und genau dafür bedarf es eben Voraussetzungen aus anderer Stelle.
 
Tulol schrieb:
Verstehe ich irgendwie nicht.
Gibt es so viele weiße Flecken Kabel-Flecken auf der Deutschen Landkarte?
bei mir z.b. gibts nur SAT :o
wohne exakt Mitte DE, aber bringt dich auch nicht weiter ^^
Ergänzung ()

fubar_de schrieb:
Die Holländer z.B. verlegen bei Straßensanierungen seit Jahren direkt neue Glasfaserleitungen, getreu dem Motto "wenn der Boden eh schon aufgerissen ist...". Bis man sich hier in D. wieder geeinigt hat und es dann auch noch umgesetzt hat, gibt's den Nachfolger von Duke Nukem.
Die Holländer wieder !
Sowas wirst du in DE nie sehen. Ich seh immer nur folgenden Ablauf:
Straße wird neugemacht
2 jahre später
Straße wird wieder aufgerissen: Gasleitung
1-2 jahre später
Aufgerissen: Wasserleitung
2 jahre später
Abwasser
usw.
 
Die Frage die sich in DE mal wieder stellt:

Wem gehört das Kabel dann?
Wer bezahlt das Kabel erstmal?
Braucht man dafür nicht eine extra Genehmigung?
 
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