@ Heretic Novalis
Die Verlage wollen Google ja auch zum Bezahlen erpressen, indem sie sich per massiver Lobbyarbeit entsprechende Gesetze machen lassen, die Google das aufzwingen. Ich sehe da moralisch keine Seite irgendwie im Vorteil.
In Sachen Logik und Sinnhaftigkeit ist aber meiner Meinung nach das Leistungsschutzrecht eindeutig schwächer aufgestellt. Im Prinzip argumentieren die Verlage so, dass alle, die auf ihrer Arbeit aufbauend eigene Leistungen anbieten, davon einen Teil der Einnahmen an sie abdrücken sollen.
Würde man das allgemeingültig einführen, dann würde das reine Chaos ausbrechen und jeder muss an jeden bezahlen. Schließlich baut jeder mit seiner Arbeit mehr oder weniger direkt auf der Arbeit anderer auf.
Nehmen wir das beliebte Autobeispiel:
Würde die Autoindustrie keine Autos bauen, könnten die Tankstellen keinen Sprit verkaufen und die Tiefbauunternehmen hätten wenig bis gar nichts zu tun, weil man kein großartiges Straßennetz braucht. Die beiden Branchen müssten bei einem allgemeingültigen Leistungsschutzrecht also die Autohersteller an ihren Einnahmen beteiligen.
Aber das gilt genausogut anders herum, denn ohne Tankstellen und Straßen ließen sich keine Autos verkaufen. Die Autohersteller müssen also gleich wieder einen Teil ihrer Einnahmen an die Tankstellen und Tiefbauunternehmen abdrücken usw.
Das Prinzip des Leistungsschutzrechtes ist haarsträubender Unsinn. Zuende gedacht führt es zu einem absurden Geldkreislauf mit riesigen Ausmaßen, von dem unterm Strich niemand etwas hat.
Und dann gibt es noch die "Nebenwirkungen", auch wenn es nur als Speziallösung für Inhalte von Verlagen im Internet eingeführt würde (was zumindest in Deutschland wahrscheinlich verfassungswidrig wäre, denn Gesetze müssen immer allgemeingültig sein).
Selbst wenn die Verlage sich damit begnügen Google abzukassieren, die Abmahnindustrie wird viel kreativer mit dem zwangsläufig schwammig formulierten Gesetz umgehen und schamlos Millionen Blogger und Forenbetreiber usw. abmahnen.