News Google droht französischen Verlagen mit Verlinkungsstopp

Google hat imho durch das gesetz keine Wahl.

Entweder sie zahlen an die Verlage, was zusätzlich zum finanziellen Aufwand auch einen erheblichen Verwaltungsbedarf besitzt oder sie verlinken nicht mehr auf die Angebote der Verlage.

Jede andere "Lösung" würde das Gesetz brechen.
 
Hi,

@Damien White

Genau das macht Google ja auch - und nach nichtmal einer Woche werden die französischen Verlage - nachdem ihnen Ihre Werbeeinnahmen wegschmelzen, weil niemand mehr auf ihre Seiten klickt - das gleiche machen wie die belgischen Verlage: einen Rückzieher :)

VG,
Mad
 
Heretic Novalis schrieb:
erpressung ist gesellschaftsfähig geworden ...

Na komm...
Es steht Google völlig frei, zu verlinken oder es eben nicht zu tun.

Und am Ende wird man eben sehen, ob die Verlage dann mit ihrem Leistungsschutz mehr einnehmen, wenn Google sie nicht mehr verlinkt.

Allerdings könnten sie sich das vielleicht vorher durchrechnen, dann Bedarf es vielleicht diesen Versuch gar nicht erst.

Um es noch etwas besser zu argumentieren:
Im Endeffekt ist es dreist von den Verlagen, die ja von Google sowieso erheblich profitieren, nun auch noch etwas von den Einnahmen abbekommen zu wollen, die Google benötigt, um ihnen selbst diesen Dienst kostenlos anbieten zu können.

Die Verlage können heute bereits ganz einfach selbst entscheiden, bei Google nicht gelistet zu werden, wenn sie nicht damit einverstanden sind, dass Google mit ihren Verlinkungen Geld verdient.

Tut aber keiner.
Das Warum dazu erklärt sich aus der Geschichte, die mit den belgischen Verlagen passiert ist.

Wenn Google nun seinerseits nicht damit einverstanden ist, was die Verlage vorhaben, dann tut es genau dieses - mit Recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
genau was ich gesagt hab, als ich das erste mal davon gehört hab: wenns mir als google kosten verursachen würde, würde ich es einfach nicht mehr mit aufnehmen. kratzt google herzlich wenig, aber die verlage hätten massive einbußen. die sind es doch, die von google massiv profitieren, nicht andersrum... eher könnte google von gewerblichen seiten eine gebühr verlangen fürs verlinken. ist schließlich ertragreiche werbung für die verlinkten...
 
Reinster Witz, viel Spaß Frankreich und auch Deutschland. Wenn die mehr Geld wollen, sollen die Zeitungen mehr Werbung schalten, aber nicht so.
 
Die Verlage tun ja so, als ob sie der Hauptgrund für Googles Milliardengewinne wären. Google kann auch ohne diesen Nachrichten-Service leben. Die haben auch schon satt Gewinne gemacht, noch bevor sie diesen Service angeboten haben. Gerade die kleineren Verlage sollten sich freuen, denn deren Seite würde ich im Traum nicht aufrufen, da ich die gar nicht kenne. So aber führt mich der ein oder andere interessante Artikel dann doch auf deren Seite. Hier fehlt es nur etwas an Kreativität, wie sie diese Werbung nutzen sollen. Im Übrigen hindert niemand die Verlage daran einen eigenen "Nachrichten-Aggregator" z.B. als App anzubieten und darüber Gewinne zu generieren. Es haben nur die wenigsten Lust, für jeden Himpel-Gimpel-Verlag eine eigene App zu installieren. Da fehlt einfach eine ordentliche Plattform. Aber halt, da kommen wir ja schon langsam wieder in den kreativen Bereich und dies kann man ja unmöglich von den Verlagen fordern...
 
Ich hoffe sosehr, dass Google das knallhart durchzieht, auch in Deutschland.
Und dann sollen se die Verlage die das unterstützen, allen voran das Pack von Springer, am ausgestreckten Arm verhungern lassen.
 
Man muss Google nicht mögen, aber ich finde hier haben sie recht. Wenn jetzt komplette Artikel über Google angezeigt werden würden könnte ich es verstehen dass sie da was Zahlen sollten, aber bei Snippets? Die Verlage machen einen Großteil ihrer Klicks über diese Links in den Suchmaschinen, jetzt noch zusätzlich Geld von Google zu wollen ist da schon dreist. Zumal ja jeder selbst bestimmen kann ob er da angezeigt werden soll oder nicht. Aber nee, das will dann plötzlich auch keiner mehr, eine Leistung erhalten und am liebsten noch Geld dafür bekommen :rolleyes:
 
teufelernie schrieb:
...
Prinzipiell wieder Schade, dass jedes Land wieder etwas eigenes macht; Das Internet gehört allen


Ja, schade daß nicht alle Menschen weltweit komplett gleichgeschaltet werden! Das Internet gehört Google!

:freak:
 
Google soll einfach alles blocken und nur gegen Gebühr linken.
Problem gelöst, die Kasse gefüllt während die Verlage erst richtig heulen werden.
 
Finde ich eine faire Sache. Google verzichtet auf die Werbeeinnahmen, die Verlage verzichten auf die von Google kommenden Klicks.
 
Die Verlage müssen dann eigene Suchmaschinen unterhalten. Wer möchte sie dann noch verlinken, wenn er dafür zur Kasse gebeten wird?
 
deo schrieb:
Die Verlage müssen dann eigene Suchmaschinen unterhalten. Wer möchte sie dann noch verlinken, wenn er dafür zur Kasse gebeten wird?

Hier ist der Denkfehler er Verlage zu finden.

Ihrer Meinung nach nutzt der Durchschnittsbürger Google nur um sich die Verlagsseiten anzeigen zu lassen und dank der googleseitigen zusammenfassung des Links bereits so den vollen "Newsbedarf" zu nutzen.

Des Weiteren sind die Verlage der Meinung, Google würde ohne sie nicht existieren können, denn warum sollte ein Durchschnittsbürger eine Suchmaschine nutzen wenn er nicht sein Bedürfnis nach Neuigkeiten stillen möchte?


Aus diesem Grund hat nach Meinung der Verleger Google gefälligst zu bezahlen, da Google sonst seinen Dienst aus Mangel an Suchergebnissen einstellen müsste.
 
Ich denke man könnte da einen guten Kompromiss finden. Die Verlage, welche von Google Geld haben wollen, werden von Google einfach nicht mehr verlinkt, oder man einigt sich auf einen Betrag (was eher unrealistisch ist). Die Verlage, welche kein Geld wollen, werden einfach weiter verlinkt.

Wozu den großen Staatsapparat in Bewegung versetzen um allgemeine Gesetze zu machen? Die Lösung ist doch recht simpel.

Verlierer werden dann halt die großen Verlage sein. Aber die haben es nicht anders verdient.
Wir leben halt im Jahr 2012 und nicht 1985. Aber das hat das Verlagswesen und die Musikindustrie noch nicht begriffen.
 
lufkin schrieb:
Ich hoffe sosehr, dass Google das knallhart durchzieht, auch in Deutschland.
Und dann sollen se die Verlage die das unterstützen, allen voran das Pack von Springer, am ausgestreckten Arm verhungern lassen.

Google soll das knallhart durchziehen und im Gegenzug von den Verlagen eine Vergütung verlangen, wenn sie verlinkt werden wollen. Immerhin erbringt Google ja eine Dienstleistung für die Verlage.


Ich befürchte eher, dass die Verlage hierzulande dann wieder zu den Politikern rennen und ein Gesetz verlangen das Google zwingt, die Seiten wieder zu verlinken. "Buhuuuuhu, das böse Google mißbraucht seine Macht und vertreibt unsere Leser. Dagegen brauchen wir ein Gesetz."
 
Warum drohen sie in Frankreich, das sich an deutschen Plänen orientiert und nicht am Quell allen Übels?
 
Naja, wenn ich da an systemrelevante Banken denke ist Google schon eher kritisch zu betrachten. Zwar kann man Google selbst keinen Vorwurf machen, jedoch müssen/sollten hier zwingend von politischer Seite klare Rahmen gesetzt werden.
Zu groß ist zwischenzeitlich die letztlich ja auch Meinungsbildende Marktmacht von Google.
Ich denke da an Geschichten von Facebook wo man die Verwendung bestimmter "Worte" von unliebsamen Firmen/Personen im eigenen Mailverkehr unterbunden hat. Bettina Wulf hatte übrigens keine Chance sich aus den Suchergebnissen streichen zu lassen, bzw. die Suchergebnisse von Begriffen wie "Rotlicht" etc. säubern zu lassen.

Es gibt in den letzten Jahren Auswüchse die evtl. nicht so vorhersehbar waren die aber unbedingt gezügelt gehören weil hier völlig undemokratische Strukturen eine allzugroße Macht bekommen haben.
Nur ein Schelm glaubt das sich die zahllosen Lobbyisten das nicht zu nutze machen....


Brandgefährlich!
 
Der Kern das Anstoßes für die Verlage sind nicht mal die Snippets. Es ist die Macht der News-Aggregatoren wie "Google News". Sie zerstören nämlich deren Geschäftsmodell der Quersubventionierung von Artikeln durch den (teuren) Kauf einer (ganzen) Zeitung. Zudem schädigen sie den Markenwert einer Zeitung, da auf Google News jeder Artikel jedes noch so unbedeutenden Blattes den gleichen Stellenwert eingeräumt bekommt.

Nun will man also das Zitieren aus Artikeln (die sogenannten Snippets) monetarisieren. Allein um Google News zu schwächen, steuert man dafür auf Gesetze zu, die die Rechtssicherheit im Umgang mit Zitaten massiv gefährden. Das ist fürchterlich kurz gedacht, weil man sich so eigene News-Sammlungen vernichtet (Presseschau bspw.), und das eigentliche Problem nicht angeht: die Finanzierung jedes einzelnen Artikels. Dafür wäre es nötig Werbepreise je nach Güte und Spezialität des Artikels zu verlangen. Es ist klar, dass ein Feuilleton-Artikel über eine lokale Kunstausstellung nie die nötige Menge an Klicks bekommen wird, um mit einer weltpolitischen Agentur-Meldung konkurrieren zu können. Und das obwohl der Einkauf dieser Agenturmeldung um ein vielfaches billiger ist. Bisher hat man das hingenommen, um das Profil der eigenen Publikation zu schärfen. Nun muss man umdenken. Und das resultiert entweder im Weglassen teuren Journalismusses, in der Bezahlung eines solchen Artikels (via Flatter oder redaktionsübergreifenden Zahlungsmöglichkeiten; warum gibt es da noch immer nichts?) oder in hochpreisiger Werbung. Und hier passiert halt gar nichts. Statt lokale, themenbegleitende Promotion-Angebote einzubinden (analog zu Groupon bspw.) oder ein spezielles, aufwändiges Werbelayout anzubieten, wird man derzeit mit den immer gleichen Billig-Ads zugeschüttet.
Ergänzung ()

EvilsTwin schrieb:
...
Zu groß ist zwischenzeitlich die letztlich ja auch Meinungsbildende Marktmacht von Google.

Deshalb ist dafür Sorge zu tragen, dass nur Algorithmen die Suche bestimmen. Es darf Google nicht erlaubt sein, die Ergebnisse selbst zu steuern. Allerdings hat Google auch gar kein Interesse daran, manipulativ aktiv zu werden. Deren Geschäftsmodell ist das Umfassende Indizieren und Visualisieren des Internets. Bevorzugte Platzierung in Ads können Unternehmen kaufen. Damit sind die Regeln klar abgesteckt.

EvilsTwin schrieb:
...Bettina Wulf hatte übrigens keine Chance sich aus den Suchergebnissen streichen zu lassen, bzw. die Suchergebnisse von Begriffen wie "Rotlicht" etc. säubern zu lassen.

Google ist nur das "Gedächtnis" der Gesellschaft. Nicht Google hat eine Kampagne gegen Frau Wulf initiiert, das waren die Medien. Google hat gemäß seines Selbstverständnisses lediglich die vorhandenen Informationen indexiert und visualisiert. Die Auto-Vervollständigung ist dabei nur Resultat der Suche der Menschen.
Wenn Frau Wulf alle Verlage dazu gebracht hätte, Richtigstellungen zu veröffentlichen, dann wären diese Informationen genau so bei Google gelandet (wie bspw. auch die enorme mediale Resonanz über ihr Buch, darüber hat sie sich bestimmt nicht beschwert). Und hätten sich genug Leute für die Richtigstellungen interessiert, dann hätte sich auch die Autovervollständigung dynamisch den neuen Schlagworten angenommen...
 
Die alten Herren in der Chefetage der Medienkonzerne leben noch in einer Welt ohne Internet. Sollen sie doch untergehen und den Blogs das Feld überlassen, dann können letztere Kleinunternehmer neue Mitarbeiter einstellen.
 
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