News Google-Manager für YouTube-Inhalte verurteilt

@Inamori: Ich kann deine Argumentationskette nicht verstehen. Nehme ich mal das emotionale "das kann doch nicht sein" raus, so bleibt nur das zitierte Anfangsargument:

Merkwürdige Argumentation von Google. Sie stellen ja nur die Plattform, was darauf passiert, ist nicht ihr Problem, es sei denn, jemand macht sie explizit darauf aufmerksam. Nach dieser Logik wäre am Ende niemand mehr verantwortlich, nicht der Vermieter von Räumen für illegale Veranstaltungen, nicht der Provider für volksverhetzende Webseiten und am Ende auch nicht die Schläger des autistischen Jungen, wäre er nicht da gewesen, hätten sie ihn auch nicht geschlagen.

Wären die Schläger nicht da gewesen hätten sie auch keinen autistischen Jungen angegriffen? Erkläre mir hier mal irgendwer diese Logik, die die Logik Googles wiederlegen soll. Wäre also Google nicht dagewesen, würde auch kein autistischer Junge verprügelt werden? Oder zumindestens kein Video davon hochgeladen werden? Was ist hier nochmal das Problem? Achja, das es nicht schneeeell genug gelöscht wurde, oder?!

Hier ein genauso blöder Vergleich:

Ein Gruppe von Schlägern verprügelten einen Rollstuhlfahrer, machten Polaroidfotos von der Tat und klebten diese an das Werbefensters eine Bushaltestelle. Andere dort wartene haben dies mit Markern kommentiert, sodass es gut hinkommen könnte, das 5000 mal auf diese Fotos geblickt wurde.

... den Rest dieser fantasielosen Geschichte kann man sich denken. Letztlich wurde die Manager von Werbeflächen-Firma auf 6 Monate Haft verurteilt und die eigentlichen Täter, die Schläger, harken in der Woche ein paar Stunden den Garten von irgendeiner Kirche.

Ich hoffe hier schleicht sich langsam ein Gedanke der total Sinnlosigkeit der Diskussion ein. Den letztlich geht es hier um ganz andere Interessen. Einige davon kann man den Interessierten nicht verdenken. Vielleicht profitiert ja Vivi Down, eine Interessengruppe für Leute mit Down-Syndrom wirklich davon. Im guten Sinne wünsche ich es ja....

Aber das Ganze geht nicht darum, dem Down-Syndrom mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sondern einzig so gut wie möglich Google zu dämonisieren. Und wenn man diesen Gedankenweg weitergeht, fallen die üblichen Argumente auf, die von "anderen großen Interessenten" dieser Welt oft vormeditiert werden:

Böses Google! Sollst du etwa anderen zuvorkommen?! Dabei hat sich der Staat und einige ältere Kapitalveteranen sich doch alles so schön zurecht gelegt. Benimm dich Google! Und zeige ja niemanden die Fehler der Welt, sonst kommen wir ja noch in Teufels Küche!
 
@Kokuswolf
Völlig richtig. Aber die LEute wollen immer gerne Vergleiche mit der realen Welt anstellen. Nehmen bloß immer die falschen Vergleiche, weil sie sich ihre Argumente zurechtbiegen wollen. Und dann kommt so ein unlogische Kausalkette zustande wie sie Inamorie propagiert. Das ist wirklich peinlich.
 
Mal sehen, ob das Opfer Google auf Schadenersatz verklagt, das Gerichtsurteil lädt ja direkt dazu ein.
Ich glaube der Herr Richter hat sich die Folgen seines Urteils nicht gut genug überlegt, theoretisch könnte jetzt für jede Verletzung der Privatsphäre von Leuten ein Strafverfahren eröffnet werden, ob das Opfer behindert oder Mitglied einer Minderheit ist spielt prinzipiell ja keine Rolle, da jeder das gleiche Recht auf Privatsphäre geniest.
Genauso könnte dann jedes mal auf Schadenersatz geklagt werden...armes Internet.
 
Die juristische Abteilung von Google hat anscheinend ziemlich viel zu tun. -.- Finde die Urteile auch völlig daneben und überzogen, die Manager können dafür wirklich nichts.

Offtopic: Ich denke eher dass hinter all den Anklagen die man in der letzten Zeit vermehrt über Google hört, Politiker stehen die Angst haben dass ihre schmutzigen Geheimnisse an die Öffentlichkeit kommen oder die ihre Machtposition in Gefahr sehen. Sie haben Angst vor der Wahrheit und machen Google für alles verantwortlich wo es nur geht.
 
Sofern es nicht klipp und klar illegal ist, dieses Video zu zeigen, gibt es für YT auch keinen Grund, das zu entfernen. Und wäre es klipp und klar illegal gewesen, wäre es innerhalb kürzester Zeit verschwunden.
Ergo war es eigentlich nicht illegal, sondern wurde erst im Nachhinein als solches deklariert.
Dir ist aber schon klar, dass du konkret von einem Video über eine Gewalttat sprichst?!

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich über die Arbeit eines Gerichtes aufgeregt wird, während man selbst 3-5 Informationshappen hat und sich mit denen 10-20 Minuten auseinandergesetzt hat und sich darauf dann einbildet man würde viel besser "Recht" sprechen.

Schlussendlich ist Google/YouTube für die verbreiteten Inhalte verantwortlich. Das Gericht scheint zu dem Schluss gekommen seien, dass Google diese nicht sorgfältig genug überwacht hat.

Und ob man die Überwachung der Inhalte zu gunsten von Gewinnen oder zugunsten weniger Verluste schleifen lässt ist dabei doch egal.

Ich finde es schon sehr bedenklich, dass wie viele Leute eine Firma, die etwas "kostenlos" anbietet, gleich für eine Art wohltätige Organsition halten.
Google ist ein gewinnorientiertes Unternehmen.

Gruß

Doc
 
Karol_ schrieb:
Davon abgesehen finde ich eine Löschung innerhalb von 2 Stunden bei der großen Zahl der verfügbaren Videos schon sehr gut.
Nachdem die Polizei eingeschaltet wurde, ja. Vorher ist nichts passiert, trotz mehrfacher Meldung durch User. Nicht nur Querlesen, bitte :)
Ergänzung ()

BPhoenix schrieb:
Wie lange hat denn die Polizei gebraucht die Täter nach der Tat zu fassen?
Vollkommen irrelevant, da blödsinniger Vergleich.
Ahndung einer beendeten Straftat =!= Beseitigen eines Misstandes, der die ganze Zeit besteht.


Aus gutem Grund nehme ich an.
Wo kämen wir denn hin, wenn YT sofort jedes Video löschen würde, nur weil irgendjemand es anstößig findet? Hast du mal mitbekommen, was da teils an harmlosem Zeug geflaggt ist?
Du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes erzählen dass man nicht zwischen "jemand findet etwas anstößig" und "drei Leute verprügeln und beleidigen einen Behinderten" unterscheiden kann. Geht's noch? :freak:
 
Hast du das Video gesehen? Nein? Wie kommst du dann auf die Idee, den Inhalt beurteilen zu können?
Davon abgesehen:
Was ist schlimmer? Zu zeigen, in welchem Ausmaß Gewalt gegen Wehrlose verübt wird, oder es zu vertuschen?

Anwalt Dr.Gonzo schrieb:
Dir ist aber schon klar, dass du konkret von einem Video über eine Gewalttat sprichst?!

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich über die Arbeit eines Gerichtes aufgeregt wird, während man selbst 3-5 Informationshappen hat und sich mit denen 10-20 Minuten auseinandergesetzt hat und sich darauf dann einbildet man würde viel besser "Recht" sprechen.
Du hast die Aussage nicht verstanden.
Wäre es eindeutig illegal gewesen, hätte Google das Video ohne Zweifel sofort gelöscht. Da dies nicht geschehen ist, kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß es nicht illegal war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist schlimmer? Zu zeigen, in welchem Ausmaß Gewalt gegen Wehrlose verübt wird, oder es zu vertuschen?
Nach der Argumentation müsste ja auch die Verbreitung von Kinderpornografie im öffentlichen Interesse sein.
Zumal es die Täter ja scheinbar selbst veröffentlicht haben. Sicher auch nur um auf den von Ihnen erzeugten Missstand aufmerksam zu machen.

Wäre es eindeutig illegal gewesen, hätte Google das Video ohne Zweifel sofort gelöscht. Da dies nicht geschehen ist, kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß es nicht illegal war.
Aha, weil Google ja nie Fehler machen kann oder was?

Also wir kennen wohl beide das Video nicht - die Richter schon.
 
Ihr habt aber schon gelesen, dass die Manager nicht verurteilt wurden, weil das Video Straftaten zeigt, und auch nicht, weil das Opfer Autist ist? Es geht rein um die Verletzung der Privatsphäre des Opfers, für den Anklagepunkt der Diffamierung erhielten sie ja einen Freispruch.
Von daher sind Vergleiche mit Kinderpornografie etc. pp. vollkommen am Thema vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch die Veröffentlichung des Videos bei Youtube ist dem Autisten aber mehr geholfen als man denkt. Sicherlich verletzt es seine Persönlichkeitsrechte, aber so werden zumindest die Jugendlichen für ihr Menschenverachtendes Verhalten hart bestraft. Wer sagt denn das die italienische Polizei was unternommen hätte wenn man das Video direkt bei denen abgegeben hätte?
So ist zumindest für Aufmerksamkeit gesorgt, die Missstände werden aufgezeigt und es ist nicht möglich die Sache einfach mal so unter den Teppich zukehren. Das Urteil finde ich deshalb nicht unbedingt gerechtfertigt, Ne fette Geldstrafe und eine sehr hohe Entschädigung für das Opfer wären angebrachter gewesen denke ich, da es ja hier nicht um die Tat ansichgeht, sondern deren vermeintliche Veröffentlcihung für die youtube selbst ja im ersten Moment nichts kann.
 
@ flieg3

10 Monate Arbeit sind eine weitaus unangehmere Strafe als 6 Monate Haft auf Bewährung. Das heißt ja lediglich, dass Du in den Bau gehst, wenn Du nochmal Mist baust.

Diese Kanalratten (die Schläger) sollen ruhig 10 Monate lang die Kanalisation reinigen helfen, dann kommen sie vielleicht auf andere Gedanken.

[Die Manager zu verknacken bringt überhaupt nichts.]
 
Diese Kanalratten (die Schläger) sollen ruhig 10 Monate lang die Kanalisation reinigen helfen, dann kommen sie vielleicht auf andere Gedanken.

Dadurch lernen Sie aber auch nichts. Die sollten ins Behindertenheim geschickt werden und dort andere Kinder beschäftigen und helfen. Davon hätten alle etwas.
 
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