PunGNU schrieb:
Sollte ein Gericht sich nicht Presseunabhängig eine Urteil fällen?
Schon.
Aber in Rechtsstaaten besteht das "Problem" das bspw. Beweise nur legal gefunden werden dürfen. Werden Beweise etwa durch illegales Abhören gewonnen, dürfen sie vor Gericht nicht verwendet werden.
Also könnten interessierte Dritte diese Beweise etwa an die Presse geben und so - vor allem in Ländern mit Geschworenen-Gerichtsbarkeit - den Prozeß beeinflussen. Das hebelt aber langfristig die Rechtsstaatlichkeit aus.
In Zivilprozessen wie hier ist es also durchaus spannend zu wissen, wie die "Öffentlichkeitsarbeit" der Beteiligten so abläuft, allein schon, um abschätzen zu können, wie "manipuliert" welche Bereiche der Öffentlichkeit schon sind - und das dann bei der Auswahl der Geschworenen (und es geht ja um den potentiell nächsten Prozeß) berücksichtigen.
Allerdings glaube ich, daß offene Zahlungen für PR nur der geringste Teil sind: Auch Journalisten und Experten sind nicht gegen "Fanboy-ism" gefeit und machen solche PR-Arbeit darum häufig genug kostenlos.
Naja... mal schauen, was rauskommt. Interessant ist es allemal!
Was mich aber umtreibt: Haben die Journalisten, die bezahlt wurden, nicht irgendwie ein Recht auf Geheimhaltung? Immerhin betrifft das schon unmittelbar ihre Privatsphäre?! Da es nicht illegal ist, sich für PR-Arbeit bezahlen zu lassen, sie also nichts juristisch Falsches getan haben, wieso sollte jetzt die ganze Weltöffentlichkeit erfahren dürfen, bei wem sie wieviel Geld verdienen?