GPT Datenrettung

[Lexy1989]

Hallo zusammen,

nach tagelanger recherche im Internet bin ich mit meinem Problem leider auf keine Lösung gekommen. Ansatzweise evtl. schon, aber nicht gründlich. Nun zu meinem Problem:

Vor 2 Jahren kaufte ich mir eine Toshiba 6TB HDD. Da sie Anfangs nicht unter Win10 erkannt wurde, musste ich BIOS aus UEFI umstellen und HDD nach GPT formatieren, was im nachhinein auch problemlos funktionierte.
Nun nutze ich meinen alten PC nicht mehr. Als ich vor kurzem die HDD ausgebaut habe, um sie über ein Case der Marke SALCAR als USB 3.0 externe Festplatte an meinem überwiegend genutzten Laptop zu benutzen, ist es geschehen. Die Festplatte wurde mir als unültige dynamisches Laufwerk angezeigt, woraufhin ich sofort anfing mit testdisk 7.1 eine Analyse durchzuführen. Nach 4 Tagen ist die Analyse abgeschlossen, jedoch wurden mir die vollen 6TB nicht angezeigt, sondern nur circa 2,6TB. Kam mir so vor als würde das GPT Format wieder nicht erkannt werden. Das Wiederherstellen der Partitionen ist mir bis auf eine Partition über testdisk nicht gelungen.
Habe mal easeUS installiert und siehe da, alle Partitionen wieder da... allerdings kostet eine easeUS Version zum Wiederherstellen mal eben 69,99€. Natürlich wäre es mir das Wert, aber das muss doch auch so gehen, zumal ich in der Vergangenheit schon etliche male mit testdisk Erfolg hatte, wenn was defekt war.
Habt ihr eine Lösung parat?

Vielen Dank vorab!

 

[Holt]

Dynamische Datenträger werden über USB nicht unterstützt. Vielleicht gibt es auch Probleme mit dem Gehäuse, nicht alle unterstützen mehr als 2TiB. Baue die HDD in einen PC von einem Kumpel, rette die Daten auf eine USB Platte oder in die Cloud.

 

[Lexy1989]

Danke für die schnelle Antwort.
Habe die Festplatte nachträglich nochmal in meinen alten Rechner eingebaut und den selben Fehler gehabt und konnte auf nichts zugreifen.

 

[Holt]

Es war ja vorher ein dynamischer Datenträger, dann hast Du irgendwas gemacht und dabei wurden offenbar die Partitionstabelle verändert, weshalb es nun auch intern nicht mehr geht.Hast Du mal mit einem der 3rd Party Tools wie dem easeUS Partitionen bearbeitet, z.B. zwei zusammengelegt? Das würde erklären wieso der Datenträger dynamisch war, denn dies braucht man nur für übergreifende Volumen, also Volumen über mehrere Partitionen hinweg. Leider macht dies die Datenrettung nicht gerade einfacher. Probiere es vielleicht mal mit Testdisk, dies ist wenigstens kostenlos und denke daran das man bei der Datenrettung niemals versucht Daten an Ort und Stelle wiederherzustellen, sondern immer nur die geretteten Dateien auf eine andere Platte kopiert!

 

[GrumpyCat]

Neben dem Problem, dass manche USB-HDD-Gehäuse keine großen Platten unterstützen, gibt es auch einige, die schlichtweg fehlerhaft sind. Ich habe hier z.B. eins, das die Sektoren "versetzt", also in der Art "Plattensektor 1 wird via USB als Plattensektor 0 gemeldet" und so weiter. Funktioniert prima, wenn man eine neue Platte in das Gehäuse einsetzt und dort formatiert, aber volle ehemals interne Platte einsetzen gibt dann Durcheinander. (für dieses Problem gab's sogar ein Firmware-Update des Gehäuses...!)

 

[Lexy1989]

Danke GrumpyCat für die Antwort.
Ursprünglich war die HDD ja nur in meinem alten Rechner verbaut und da habe ich sie ja damals schon korrekt eingerichtet. Die HDD hat 4 Partitionen. Erst nachdem ich die HDD in das externe Gehäuse gebaut und am Laptop angeschlossen habe, ging nichts mehr, selbst nachdem ich sie sofort wieder zurück gebaut habe. Im nachhinein habe ich Testdisk gestartet. Nach wenigen Sekunden war ich bereits auf 51% und ein Teil der Partitionen wurde mir angezeigt. Ich bin froh das ich dadurch schon einen Teil meiner Daten retten konnte.
Die restlichen 49% dauerten jedoch 4 Tage und nach Abschluss kam nichts brauchbares mehr hinaus.
Ich werde die HDD morgen wieder in den alten Rechner verbauen und ggf. mal mit Knoppix booten. Was meint ihr? Könnte das etwas bringen, um evtl auf die alten Partitionen wieder zuzugreifen?

Ich denke mal es geht lediglich darum, dass das GPT Format aus irgendeinem Grund nicht mehr unterstützt wird. Testdisk zeigt mir bei der Analyse zwar rd. 6000 GiB an, aber wie schon gesagt, nach der Analyse kommen nur ca. 2,6 TB ermittelter Speicher raus... Das erklärt auch, das ich nur auf einen Teil (1 statt 4 Partitionen) zugreifen kann.

 

[GrumpyCat]

Ach EaseUS zeigt ja da sogar die Startsektoren der "verlorenen" Partitionen an. Dann kann man die einfach wenigstens in Linux mit z.B. gdisk wieder anlegen, mit EXAKT diesen Startsektoren, dann läuft das auch wieder ("Partition anlegen" ist UNGLEICH "Partition formatieren"). Warum Testdisk da gepatzt hat und wie/warum Windows da die GPT verpfuscht hat, keine Ahnung. Windows macht die wunderlichsten Sachen (partedit z.B. sortiert gerne die Partitionstabelle um; Win-Update verkleinert Partitionen und legt neue an; und so weiter. Kraut und Rüben!).

Aber erstmal sektorweises Backup der ganzen Platte! Also was in der Art "dd if=/dev/sdc of=IMAGE.IMG bs=1M status=progress" (statt sdc das Device der USB-Platte einsetzen) und WARTEN.

Edit: Wobei EaseUS' "Partition GAMES: Kapazität 1TB, benutzt 5TB" natürlich auch jetzt nicht soooo super aussieht, zumal die Partition mit der noch vorhandenen GAMES-Partition überlappt. Muss man wohl etwas experimentieren.

 

[Holt]

GPT ist nur eine Art wie die Partitionen verwaltet werden, aber keine Formatierung (dies ist das Filesystem auf einem Volumen) und hier sicher nicht das Problem. Das Problem dürfte sein, dass es wohl ein dynamischer Datenträger war und es ein übergreifendes Volumen über zwei Partitionen gab. Ohne einen Screenshot der Datenträgerverwaltung vor dem Ausbau bleibt dies zwar Spekulation, aber alles deutet darauf hin. So ein übergreifendes Volumen über zwei Partitionen ist wie ein JBOD (BIG) zweiter Platten und nur bei einer stimmen da die logischen Adressen mit denen der Partition überein, der von der Du die Daten retten konntest, bei der anderen aber nicht und daher bekommst Du da bestenfalls nur Schrott beim Versuch was zu retten.

Meine Tipps für nächste mal: Machen immer ordentliche Backups und meide 3rd Party Tools für Arbeiten an den Partitionen!