Ich hole das Thema hier nochmal hoch, denn ich habe mich mit dem TE hier mal in Verbindung gesetzt, weil ich selber eine 980ti mit Ref. PCB brauchte um hier und da noch was auszumessen für eine andere Karte die ich aktuell noch mit aufm Tisch hatte. Nur deswegen habe ich mir die Karte von
@iCreaTiXxX mit angenommen - so habe ich meine Messwerte und iCreaTiXxX hat danach eine reparierte karte wieder.
Also - Problem bei
@iCreaTiXxX seiner karte war ja, dass diese einen Kurzschluss hatte. Anfangs dachte ich - einfache sache, DrMosfet defekt wie immer, da der Kurzschluss ja nur beim 8 Pin STromanschluss vorlag...naja mal schauen.
Als ich die karte hier hatte und mal den Kurzschluss gemessen habe war schnell klar - der Kurzschluss am 8 pin ist ein direkter Kurzschluss, also 0.0Ohm. Wäre ein DrMosfet defekt, würde man hier um die 3-4Ohm Messen bei den 980TI karten weil dann ein DrMosfet ja die eingangsseitigen 12V direkt zur GPU durchlasen würde (also der Highside Mosfet im DrMos wäre dann defekt).
So ein 0.0Ohm kurzschluss entsteht in der regel nur wenn irgendwo eine Beschädigung am PCB vorlag. Und am Lüfteranschluss wurde ja rumgebrutzelt, sowie an dem Stecker vom Lüfter selber:
Leider wurde keine Wärmeleitpaste oder wenigstens ein kleines stück Tempo oder Zewa zwischen Kühler und GPU gelegt...dadurch brechen gerne die GPU kanten was sehr schnell den Tod der GPU bedeuten kann
Daher bitte NIEMALS das blanke Metall vom Kühler auf das Silizium der GPU drücken lassen ! (!!!)
Das gebrutzlete bzw. Lötversuche am PCB sah noch schlimmer aus:
nach Reinigung sah man dann auch was gemacht wurde:
Statt die Löcher mit Entlötlitze oder einer Vakuumpumpe zu reinigen, wurde mit nem 1mm Bohrer versucht die Löthülsen frei zu bekommen...ungute Idee, vorallem wenn man auch noch wegrutscht und daneben ein neues Loch bohrt...
Hab das verbohrte Loch entgratet damit es keinen Layerübergreifenden Kurzschluss mehr gab
![IMG_20210717_095037.jpg IMG_20210717_095037.jpg](https://pics.computerbase.de/forum/attachments/990/990106-2d66f3b20ba3572cbf57b2f77c01eb8d.jpg?hash=LWbzsgujVy)
der Kurzschluss war jedenfalls wieder raus, aber anscheinend wusste derjenige der hier gebohrt hat nicht, dass ein Graka PCB mehr leiterbahnen hat als oben und unten...jedenfalls geht in einen der inneren Layer ganz knapp neben der Durchkontaktierung/Löthülse eine kleine 3.3V Versorgungsleitung lang, die der NCP81174 braucht bzw. seine externen Komponenten als PullUp Spannung über Widerstände.
Dies Leiterbahn wurde anscheinend mit durchbohrt bzw. zerstört durch Kurzschluss, somit musste ich diese Versorgungsspannung mit Lackdraht extern wiederherstellen:
Kurzer Test:
Karte läuft wieder, alle Phasen arbeiten sauber.
Jetzt noch die Sache - die Lüfter wollen ja auch wieder ein Signal und Spannung haben.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal einen anderen Lüfteranschluss an die Pumpe gelötet, bzw. durchgeleitet...Normalerweise geht nur GND und +12V in die Pumpe, und von da an geht*s weiter an ein Lüfteranschlusskabel für den Radiator Lüfter - damit würde der Lüfter immer mit Volldampf laufen (serienmäßig). Also kurzerhand ein 4 Pin Kabel zur pumpe gelegt, wobei die Pumpe nach wie vor nur mit den +12V und GND versorgt wird und über ein neues Lüfterkabel geht's halt über 4 Pin weiter zum Radiator Lüfter, sodass man diesen dann über die Software steuern kann wie MSI Afterburner.
Beim PCB selber fehlten ja die Durchkontaktierungen komplett, also musste ich mir die 12V und GND woanders her holen, sowie den RPM Sensor und das PWM Signal. Dazu habe ich ein passendes kabel gefertigt und direkt ans PCB gelötet, sowie verklebt mit Sikaflex
So schauts aus wenn der Blowerkühler mit seinem Kühlblech wieder drauf sitzt:
Aber ein Problem gibt's bzw. gabs noch: Dadurch dass die durchkontaktierungen für den RPM Sensor Pin und dem FAN PWM Pin fehlten - hat die GPU auch keine Verbindung mehr zu meinen angelöteten beiden Kabel.
Die beiden stellen wo ich das grüne und blaue Kabel angelötet habe - das ist nur eine PullUp Spannungsquelle von 3.3V über 10k Ohm.
Weil: das PWM Signal womit der Lüfter angetaktet wird UND auch die RPM Sensor Leitung kommt DIREKT von der GPU selber bzw. geht da in die GPU rein und die Leiterbahn dazu kommt ebenfalls über die inneren Layer normalerweise direkt an die Durchkontaktierungen ran wo eben normalerweise der Lüfteranschluss auf dem PCB gelötet ist...
Fehlt ja hier nun leider da rausgebohrt Damit hat also mein Angelötetes Kabel da eigentlich noch keine Funktion - die Lüfter würden mit volldampf laufen da auf der PWM leitung vom Lüfter nur die 3.3V liegen aber diese nicht auf low gezogen werden durch die GPU - es also kein PWM signal erzeugt wird.
Da diese eben Direkt von der GPU kommen, es aber direkt hinter der GPU einige Lötpads gibt, konnte ich das an der anderen karte die ich hier habe die passenden Pads finden und auch gesehen dass diese Pins von der GPU etwas weiter weg geführt werden bevor sie in die inneren Layer geführt werden. Und genau da habe ich mit Lackdraht angesetzt um die direkt angelöteten RPM und PWM Leitungen auch funktional zu machen
Damit Läuft die karte wieder, nimmt als Drehzahlquelle ihren RadialLüfter (wie es im Original der fall ist) und die PWM Drehzahlantaktung läuft auch wieder.
Über das selbe PWM Signal wird damit auch der Radiatorlüfter jetzt mit angesteuert, dieser dreht also bei Last auch schneller und im Idle wieder langsamer.
Eine Schwachstelle hat sie aber in meinen Augen dennoch, und das "by Design"
Der Radiallüfter / Blowerlüfter hat ja nur noch die Aufgabe die RAMs und das VRM zu kühlen. Allerdings sitzen da keinerlei Temperatursensoren, somit dreht der Radiallüfter erst dann schneller, wenn die GPU ordentlich heiß geworden ist, im original müsste die GPU über 60°C erreichen eben der Radiallüfter mal schneller als 20% dreht.
Wenn man den Originallüfter drauf gelassen hätte, würde dieser ja die ganze zeit mit maximaldrehzahl drehen, damit würde die GPU keine 50°C erreichen, und damit aber auch der Radiallüfter nicht schneller drehen. Das hat zufolge, dass der VRM bereich die 100°C schwelle auch mal erreicht - was sicherlich nicht förderlich ist für die Lebenserwartung der DrMosfets und den ohnehin schon heißer laufenden N Mosfets der RAM Spannungsversorgung.
Finde ich nicht schön sowas
![Traurig :( :(](/forum/styles/smilies/frown.gif)
Habe daher das Bios etwas modifiziert, dass die Lüfter schon bei 45°C höher drehen, damit bleibt die GPU bei um die 52-55°C, der Radiallüfter dreht da etwas schneller und schafft es somit, die RAMs und vorallem den VRM Bereich bei um die 70-75°C zu halten. Der Test wurde mit nem Arctic P12 PWM durchgeführt.
Natürlich wäre das jetzt nachteilhaft wenn man einen anderen Lüfter verbaut und den z.B. übers Mainboard steuert...denn je kühler die GPU, desto heißer läuft dann das VRM weil der Radiallüfter ja dann langsamer dreht.
Das Problem wurde bei einigen anderen Hybridkarten besser gelöst, wo der Radiallüfter bzw. VRM Lüfter eine eigene Temperatursteuerung bekommen hat und somit unabhängig der GPU Temperatur arbeiten kann.
Ich hätte die karte hier zwar auch umbauen können mit einen eigenen Temperaturregler wie ich es bei der Zombie1080TI schon machte - aber dem Besitzer reicht die Lösung so hier zu