Großer oder kleines Gehäuse-Volumen für guten Airflow und Kühlung?

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askling

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Man habe zwei Gehäuse mit einer gleichen Anzahl von Lüftern/Förderleistung in/out.

Ein großes Gehäuse-Volumen bringt einen Puffer wenn die Luft sich durch Komponenten schnell erwärmt.
Allerdings sollte bei gleicher Förderleistung der Lüfter die Luftströmung in einem kleines Gehäusevolumen stärker sein.

Ich denken, dass ein kleiner Innenraum zu effektiven Kühlung/Airflow fast besser geeignet sein könnte wenn die Lüfter einigermaßen Luft fördern. Sollten wir uns dann nicht eher möglichst kleine Gehäuse kaufen? Wie seht ihr das?
 
Ich hatte in kleinen Gehäusen bisher deutlich mehr Probleme mit den Temps. Das lag meist daran, dass das Belüftungskonzept nicht das Beste war (was kleinere Gehäuse noch viel seltener richtig hinkriegen) und der kleinere Formfaktor auch mehr Wärmebündelung verursachte. Bei kleineren Boards liegen die Komponenten näher aneinander und erlauben aufgrund der Komaktheit des Systems auch nicht immer die voluminösesten Kühlkörper. Das schlägt sich natürlich deutlich auf die Temperaturen nieder. Insbesondere dann, wenn das Gehäuse und die Position und Ausrichtung der Luftkühler nicht Hand in Hand gehen.

Von daher ist eine gewisse Mindestgröße schon sinnvoll, um ausreichend Flexibilität beim individuellen Belüftungskonzept zu gewährleisten. Große Gehäuse sind insgesamt gnädiger, verzeihen einem auch gerne mal die eine oder andere Ungereimtheit. Kompakte Gehäuse erfordern mehr Aufmerksamkeit und Planung, wenn Lautstärke und Temperaturen stimmen sollen.
 
Hätte jetzt auch gesagt das ein kleineres Gehäuse besser für einen guten Airflow ist. Zu klein sollte es nicht sein, vor allem die GPUs brauchen etwas Platz zum Atmen und das Airflow Konzept sollte natürlich auch passen.
Ernsthaft kleine Gehäuse mit vernünftigem Airflow Konzept sind irgendwie echt selten.
 
Ich hatte bei identischer Hardware wesentlich mehr Probleme in kleinen Gehäusen als in meinem NZXT Phantom. Obwohl dort nur die Hälfte der Lüfter auf minimaler Drehzahl liefen.

Bitfenix Prodigy, Node 304(?),.... Keine Lüfterkombination hatte eine Chance.
 
Bei der Sorte an Gehäusen wird die Grafikkarte eig. immer zum Todesurteil und macht oft den Eindruck nicht mit Einbedacht zu sein.
 
Stormfirebird schrieb:
Ernsthaft kleine Gehäuse mit vernünftigem Airflow Konzept sind irgendwie echt selten.
Ich finde sinnvolle Airflow-Konzepte auch bei größeren Gehäusen ziemlich selten. Das liegt hauptsächlich an dem Layout der Mainboards, die in Verbindung mit axial belüfteten Grafikkarten einfach keine kontrollierte, gleichgerichtete Strömung zulassen.

Hier mal ein Beispiel, wie es anders gehen kann:


Oder dessen Vorgänger:
My silent wooden PC - DIY Perks

Für solche Konzepte müsste man aber eigentlich auch den ATX-Standard überdenken. Das wird so schnell wohl nicht passieren.
 
Wenn man vom Standardgehäuse ausgeht (vorne rein hinten raus), hatte ich mehr Probleme mit Kleinen. Es war wärmer und lauter bzw. deutlich schwerer zu kühlen.
Mein Lian Li ist nicht ganz so groß, lässt sich aber gut kühlen, da man dort die Luft gut von unten nach oben schaufeln kann.
 
@Kabelbinder. Ja ich denke auch die aktuellen Gehäuse sind mehr oder weniger alle Mist. Es braucht neue Konzepte.

Die Frage bei den berichteten Problemen in kleineren Gehäuse ist halt ob die Fördermenge wirklich ähnlich war wie bei den größeren.

Man müsste das ja eigentlich gut vergleichen können bei Gehäusen mit NT-Shroud. Das macht das Volumen ja geringer wenn es eingebaut ist.
 
Stormfirebird schrieb:
Zu klein sollte es nicht sein, vor allem die GPUs brauchen etwas Platz zum Atmen und das Airflow Konzept sollte natürlich auch passen.
Das kommt jetzt aber auf die Lamellenausrichtung der GraKa an. Karten mit dieser Ausrichtung
morpheus-2-1280x1024 a.jpg
brauchen Abstand zur Seitenwand, wenn du eine breite Karte wie eine MSI 2070 Armor hast (155mm) funktioniert diese nur richtig gut wenn sie zur Seitenwand noch mindestens 3-4cm hat.
Diese dumme Öffnung, in den Bildern darunter, bringt 10-11°C, ganz ohne Lüfter, weil sie die Abluft oben gleich raus bläst und die GraKa von unten und von außen Ansaugen kann. Netter Nebenefekt ist das die CPU auch 2-4°C kühler bleibt weil deren Kühler nicht mehr so viel Abluft der GraKa ansaugen muss. Im übrigen haben die Gehäuselüfter keinen Einfluss mehr auf die Temp der GraKa.
DSCF2442.JPGDSCF2534.JPG
Das komische Holzbrett auf Bild 1 brachte noch mal 1°C weil es die Luftströme trennt und Verwirbelungen entschärft.
DSCF2584.JPG
Ein Feinstaubfilter statt dem Fliegengitter nimmt mir schon wieder ganze 5°C.
Das beste Ergebnis ohne Riser dürfte man wohl mit ITX erziehlen, bei dem ein Spalt direkt unter dem Board die Abluft gleich auch auf der anderen Gehäuseseite (also auf beiden Seiten) wieder raus blasen kann (funktioniert nur mit dieser Lamellenausrichtung. Hiermit würde die GraKa fast ihre gesamt warme Abluft alleine raus befördern. Könnte sie von unten nun noch großzügig ansaugen hätte man den perfekten Airflow für eine GraKa.
Stormfirebird schrieb:
Aber eig. nicht bei Gehäusen sondern GPU Kühlern.
Falsch, bei Gehäusen, mit Riser funktioniert oben beschriebenes Prinzip auch bei größeren Boards. Verbraucht eben Platz so das ATX wohl zu groß werden dürfte. Und es funktioniert mit allen schon exestierenden GPU Kühlern mit dieser Lamellenausrichtung.
 
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Klingt für mich jetzt irgendwie nicht so Praktisch, wenn man für den Idealfall Luft nach zwei Seiten abführen muss die im normalfall eben das halt nicht gewährleisten.
Das man mit guter Führung und passenden Löchern den Airflow verbessern kann ist jetzt nicht Brandneu.
Was du da gebastelt hast sieht schon echt interessant aus, aber ich weiß nicht wie Massentauglich das ist vor allem wenn jeder Hersteller bei einer neuen Gen. meint das Rad neu erfinden zu müssen und noch eine bescheuertere Shroud an seine Grafikkarte tackern zu müssen.
 
Du brauchst, wenn die GraKa die Luft von unten ansaugen kann nur solch kleine Auslässe.
4.jpg
Dieser für sich alleine brachte schon 3°C, hätte mir eigentlich 4-5°C erdacht, deswegen ist er größer (da nur auf einer Seite) geworden. Staubfilter braucht man auch keine weil dort lediglich Luft raus geblasen wird.
Die Höhe ist auch scheiß Wurst, die GraKa bläßt ihre Abluft von der Höhe der Platine bis 2-3cm tiefer weg. Das ist bei jeder Karte gleich.
Das Netzteil dürfte halt nicht drunter sein, sondern 2 14er Lüfter die die GraKa von unten anblasen, diese dürften dann auch Feinstaubfilter haben.
Ergänzung:
Um auf die gleiche Temp (60°C) der GraKa zu kommen muss ich die Lüfter der 1070TI Strix von 1200RPM auf 1900RPM erhöhen, mit geschlossener Seitenwand. Das ist, obwohl es geschlossen und gedämmt ist deutlich lauter als mit Ausschnitt.
 
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Eigentlich braucht es doch keine neuen Konzepte. Ist ja nicht so als verbrennen haufenweise Systeme in ihren Gehäusen.

Die Erwartungen sind eher das Problem. Kleines Gehäuse mit 2080Ti und 9900K auf 5,2Ghz und sich dann über Temperaturen wundern, liest man leider hier auch immer wieder. Oder Showcases die eigentlich überhaupt kein Luftungskonzept besitzen und nur gut aussehen wollen.

Würden die Leute das mal logisch überdenken würde viele zu dem Schluss kommen, das kann so nicht gehen.
 
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askling schrieb:
Allerdings sollte bei gleicher Förderleistung der Lüfter die Luftströmung in einem kleines Gehäusevolumen stärker sein.
Bei gleicher Lüfterbestückung bzw.bei gleicher Luftfördermenge wird das kleinere Gehäuse schneller durchlüftet
aber normalerweise kann man in größeren Gehäusen auch größere Lüfter verbauen und schon ist es das Gleiche.

Viel wichtiger sind eigentlich die Ausrichtung des Airflows (optimal ist von unten nach oben) und die Größe bzw. Beschaffenheit der Luft Ein und Auslässe denn ein Meshgitter lässt ja viel mehr Luft durch als kleine Lufteinlässe.
 
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^Kann man ganz einfach selber testen, man nehme einen Lüfter an einem 12V Netzteil und nähert ihn mit dem Ansaugbereich einer Tischplatte. Nun stellt man fest das er bei ~2cm schon deutlich an Druck verliert.
Da braucht man nur seine Hand drüber halten, sonst nix.
 
Zu groß heißt höhere Lüfterdrehzahlen, zu klein ist auch nicht gut. Erfahrungsgemäß müssen z.B. die vorderen Lüfter schneller drehen, um einen ausreichenden Luftstrom zur GPU und CPU zu blasen, wenn der Abstand zwischen Mainboard und Front groß ist. Hab jetzt eins gefunden, dass die für mich wichtigen Kriterien erfüllt: Mesh Front und Mesh-Deckel, Platz für 140mm und 200mm Lüfter vorne/oben, Genug Breite für Luftkühler bis 180mm, nicht übergroß.
 
Was ich im Übrigen auch nicht verstehe. Offene Mesh-Deckel mit Teilbestückung von Lüftern oder ganz ohne Lüfter. Zieht der hintere Fan nicht Luft zum Teil von außen über das offene Mesh-Top statt aus dem Innenraum? Das dürfte dem Aiflow doch auch nicht gut tun.
 
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Der Anteil dürfte aber minimal sein. Gehäuse sind eh nicht komplett abgedichtet.
 
Der Luftstrom von den vorderen Lüftern nach "hinten oben" ist kein durchgehender kompakter Luftstrom wie in einem Lüftungekanal, dafür haben die Lüfter zu wenig Druck und Volumenstrom, vor allem bei niedrigerer, leiser Lüfterdrehzahl. Das heißt, ein größerer Anteil warmer Luft (vor allem von der Grafikkarte) strömt einfach langsam nach oben und kann bei geschlossenem Deckel oder kleinen seitlichen Öffnungen, nur schwer entweichen. In Sonderfällen kann ein geschlossener Deckel auch positiv sein, z.B. bei mehreren-großen Lüftern, die relativ schnell drehen, wie z.B. beim Coolermaster H500P. Ansonsten ist es m.E.n. für einen leisen Betrieb besser, die nicht vom CPU-Kühlerlüfter erfasste Luft nach oben ungehindert abströmen zu lassen. Ein Lüfter oberhalb des CPU-Kühlers, nach oben ausblasend, bringt meist auch 1-2°C, aber erzeugt auch wieder höheren Geräuschpegel.
 
Tronado schrieb:
Der Luftstrom von den vorderen Lüftern nach "hinten oben" ist kein durchgehender kompakter Luftstrom wie in einem Lüftungekanal, dafür haben die Lüfter zu wenig Druck und Volumenstrom, vor allem bei niedrigerer, leiser Lüfterdrehzahl. Das heißt, ein größerer Anteil warmer Luft (vor allem von der Grafikkarte) strömt einfach langsam nach oben und kann bei geschlossenem Deckel oder kleinen seitlichen Öffnungen, nur schwer entweichen. In Sonderfällen kann ein geschlossener Deckel auch positiv sein, z.B. bei mehreren-großen Lüftern, die relativ schnell drehen, wie z.B. beim Coolermaster H500P. Ansonsten ist es m.E.n. für einen leisen Betrieb besser, die nicht vom CPU-Kühlerlüfter erfasste Luft nach oben ungehindert abströmen zu lassen. Ein Lüfter oberhalb des CPU-Kühlers, nach oben ausblasend, bringt meist auch 1-2°C, aber erzeugt auch wieder höheren Geräuschpegel.

Das würde aber nur einen Lüfter hinten raus bedeuten wenn oben nichts weiter ist? Ich meine bei mit im R5 macht das gerade mal 3° Unterschied, aber ich habe auch nicht die super Abwärme (170W GPU und 95W CPU). Ich hatte beim testen aber schon das Gefühl das bei offenen Top dort Luft angesaugt wurde. Ob das die Temps beeinfluss müsste ich nochmal messen wenn ich Zeit habe (oben bis auf Lüfter alles abgedeckt vs. alles oben offen).

Ja, einen quasi Luftkanal hätte ich gerne als Gehäuse. Fänd ich optimal mit langsamen 18cm oder 20cm Lüftern. :-) Silverstone hat da ja ein paar Ansätze, leider sind die modernen Raven Gehäuse unglaublich hässlich.
 
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