perfekt!57
Commodore
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- Feb. 2003
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mich hauts vom Sockel...
"... Bislang hieß es in den Biographien des 1927 geborenen Schriftstellers, dessen Roman „Die Blechtrommel“ von 1959 ein Schlüsseltext der Vergangenheitsbewältigung ist, er sei 1944 als Flakhelfer eingezogen worden und habe dann als Soldat gedient. Grass gibt nun an, er habe sich freiwillig zur U-Boot-Truppe gemeldet, die aber niemanden mehr genommen habe. So sei er nach Dresden zur Waffen-SS einberufen worden. Als Motiv seiner Meldung nennt er den Wunsch, der Enge des Elternhauses zu entkommen. ...
Grass stellt sich weiterhin als typischen Vertreter seiner Generation dar: Das Antibürgerliche am Nationalsozialismus sei entscheidend für die Mobilisierung seiner Generation gewesen. Von der Waffen-SS will er gewußt haben, daß sie als Eliteeinheit galt, in der es hohe Verluste gab. ...
Unter dem Titel „Beim Häuten der Zwiebel“ erscheint im September ein Erinnerungsbuch, in dem der Literaturnobelpreisträger seine Kindheit in Danzig, Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft sowie seine Anfänge als Künstler im Nachkriegsdeutschland schildert."
http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F...AEA41518E564AD5375~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Oder: "Vom Nutzen des Verschweigens" ...
.. denn hätte Günter Grass das schon immer nicht verschwiegen, wäre er nie Mitglied im Wahlkampf-Team vom Willi Brandt gewesen, hätte eher nicht vom eher linken Nobelkomittee den Preis bekommen, etc., etc.. Sein Leben wäre vollkommen anders verlaufen. Nie hätte er "Prominenter Linker" sein können.
Und:
1. Wie gefährlich (junger) Ehrgeiz ist, der Wunsch zu wirken,
2. wie unveränderlich dieser angeborene Gestaltungstrieb ist (wie man hier am Beispiel sieht),
2. und wie weit dieser einen Menschen über Jahre und Jahrzehnte doch bringt, nachdem Fehler eingesehen und überwunden wurden (überwunden werden konnten, weil auch die Möglichkeit da war, zu überwinden).
"Häuten der Zwiebel" erscheint mir aber ein falsches Bild, "wenn quasi die Anfänge SS waren". (oder findet er jetzt zurück dahin, zu diesem Kern seines Selbst?)
Und erweist der Linken einen Bärendienst diese Art von "Ehrlichkeit" - welche eben auch dem Egoismus und Buchabsatz nützt. Und klares Indiz für die Existenz einer Seele. Die eben Seelsorge braucht. Sonst leidet. "Nicht ungereinigt von hier Abschied nehmen kann". "Mea Culpa", sozusagen.
Ein Konservativer wie von Weizäcker z.B. hätte im kleinen Kreis gebeichtet, schon um der Sache seiner Schicht willen. Kann man bzgl. Grass auch "eine linke Dolchstoßlegende an sich selbst" von konstruieren. (Ein geborener Konservativer, also einer von Familie weiss in aller Regel gut, wo er hingehört, hat so was wie "haltlose Jugendsünden" nicht in seiner Biographie, klar.)
(*"Mea Culpa" = "Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld ist meine Seele HERR von DIR getrennt" - und größere Schuld kann keine Seele auf sich nehmen; so geht das Wort, "ist seine Aussage durch die Jahrtausende der Generationenerfahrung".)
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"... Bislang hieß es in den Biographien des 1927 geborenen Schriftstellers, dessen Roman „Die Blechtrommel“ von 1959 ein Schlüsseltext der Vergangenheitsbewältigung ist, er sei 1944 als Flakhelfer eingezogen worden und habe dann als Soldat gedient. Grass gibt nun an, er habe sich freiwillig zur U-Boot-Truppe gemeldet, die aber niemanden mehr genommen habe. So sei er nach Dresden zur Waffen-SS einberufen worden. Als Motiv seiner Meldung nennt er den Wunsch, der Enge des Elternhauses zu entkommen. ...
Grass stellt sich weiterhin als typischen Vertreter seiner Generation dar: Das Antibürgerliche am Nationalsozialismus sei entscheidend für die Mobilisierung seiner Generation gewesen. Von der Waffen-SS will er gewußt haben, daß sie als Eliteeinheit galt, in der es hohe Verluste gab. ...
Unter dem Titel „Beim Häuten der Zwiebel“ erscheint im September ein Erinnerungsbuch, in dem der Literaturnobelpreisträger seine Kindheit in Danzig, Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft sowie seine Anfänge als Künstler im Nachkriegsdeutschland schildert."
http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F...AEA41518E564AD5375~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Oder: "Vom Nutzen des Verschweigens" ...
.. denn hätte Günter Grass das schon immer nicht verschwiegen, wäre er nie Mitglied im Wahlkampf-Team vom Willi Brandt gewesen, hätte eher nicht vom eher linken Nobelkomittee den Preis bekommen, etc., etc.. Sein Leben wäre vollkommen anders verlaufen. Nie hätte er "Prominenter Linker" sein können.
Und:
1. Wie gefährlich (junger) Ehrgeiz ist, der Wunsch zu wirken,
2. wie unveränderlich dieser angeborene Gestaltungstrieb ist (wie man hier am Beispiel sieht),
2. und wie weit dieser einen Menschen über Jahre und Jahrzehnte doch bringt, nachdem Fehler eingesehen und überwunden wurden (überwunden werden konnten, weil auch die Möglichkeit da war, zu überwinden).
"Häuten der Zwiebel" erscheint mir aber ein falsches Bild, "wenn quasi die Anfänge SS waren". (oder findet er jetzt zurück dahin, zu diesem Kern seines Selbst?)
Und erweist der Linken einen Bärendienst diese Art von "Ehrlichkeit" - welche eben auch dem Egoismus und Buchabsatz nützt. Und klares Indiz für die Existenz einer Seele. Die eben Seelsorge braucht. Sonst leidet. "Nicht ungereinigt von hier Abschied nehmen kann". "Mea Culpa", sozusagen.
Ein Konservativer wie von Weizäcker z.B. hätte im kleinen Kreis gebeichtet, schon um der Sache seiner Schicht willen. Kann man bzgl. Grass auch "eine linke Dolchstoßlegende an sich selbst" von konstruieren. (Ein geborener Konservativer, also einer von Familie weiss in aller Regel gut, wo er hingehört, hat so was wie "haltlose Jugendsünden" nicht in seiner Biographie, klar.)
(*"Mea Culpa" = "Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld ist meine Seele HERR von DIR getrennt" - und größere Schuld kann keine Seele auf sich nehmen; so geht das Wort, "ist seine Aussage durch die Jahrtausende der Generationenerfahrung".)
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