Haben oder verhindern nukleare Waffen Kriege

T

Teralios

Gast
So, da wir ja aktuell 2 Themen haben, die sich mit einem akuten Krieg und einem vergangen Krieg beschäftigen und die Sprache in beiden durchaus auch auf nukleare Waffen gekommen sind, können wir hier ja mal über die Aussage diskutieren, die besagt, dass nukleare Waffen Kriege verhindern.

Kurz zuvor aber der Link auf die beiden Themen:
Kriegsziel Iran
[2. Weltkrieg] Bombardierung von Coventry - Todesopfer

Wir wissen also, dass es zumindest 2 Einsätze der A-Bomben gab, auf Nagasaki und Hiroschima. Ob diese den 2. Weltkrieg mit Japan verkürzt haben oder ob der Einsatz sinnvoll war, kann man bestreiten und heiß diskutieren. Das einzige was fest steht ist die Tatsache, dass es danach keinen weiteren Einsatz dieser Waffe gab.

Ich selbst sage deutlich, dass A-Bomben und andere nukleare Waffen kein Krieg wirklich verhindert haben.

Warum glaube ich das? Ganz einfach, wir haben verschiedene Kriegsschauplätze, wo der Russe oder der Ami entweder indirekt oder direkt beteiligt waren, sich zwar nie gegen überstanden, aber eben durchaus Krieg geführt wurde.

Der Korea-Krieg, Vietnam und Afghanistan sind da zu nennen, wo die Russen oder die Amis direkt beteiligt waren und der Gegenpart teils deutlich teils weniger deutlich von der anderen Partei unterstützt wurden. Im Koreakrieg gibt es ja sogar "Gerüchte", dass die Russen MiG-Piloten durchaus auch haben kämpfen lassen, nur ohne Hoheitszeichen.

Neben diesen Stellvertreterkriegen gab es aber auch immer wieder kleinere Zwischenfälle, die zum Krieg hätten führen können, die sogar maßgeblich durch die A-Waffen angeheizt wurden. So zum Beispiel die Kuba-Krise, wo die Russen nukleare Waffen auf Kuba stationieren wollten um die Amerikaner direkt anzugreifen. Bisher war ja eher Europa direkt von den russischen Waffen bedroht und nur indirekt die USA, von Kuba hätte aber die ganze Ost-Küste angegriffen werden können.

Dass es hier nicht zum Krieg kam, hat man eher klugen und kühlen Köpfen zu bewahren als der Bedrohung der A-Waffe.

Nur das gilt damals, was gilt heute?

Es gibt durchaus Historiker die in der allgemeinen Aufrüstung im fernen und auch nahen Osten eine Gefahr sehen, dass die A-Waffen wesentlich eher eingesetzt werden, als unter den Russen und Amis, die zwar ihre Überzeugung hatten aber doch noch eher berechnend waren. Was ist aber wenn Iran wirklich die A-Waffen hätte? Kann man sich sicher sein, dass der Iran diese Waffe nicht einsetzt, sollten sie in einen Konflikt geraten oder würden sie damit gar einen Krieg anzetteln da sie sich denken, dass andere Staaten sie nicht angreifen aus Angst vor so einer Waffe?

Ich fürchte schon sehr, dass, wenn zu viele Länder die Waffen haben, es durch aus passieren kann, dass die Waffe als "selbstverständlich" angesehen werden und man weniger davor abschreckt diese Waffe zu verwenden, vor allem wenn man sich in die Ecke gedrängt fühl.

Was denkt ihr darüber? Haben die A-Waffen einen direkten Krieg zwischen USA und der UdSSR wirklich verhindert oder ist das wenigen kühlen Köpfen zu verdanken, die im richtigen Moment die Ruhe bewahrt haben? Für letzteres sprechen ja viele Punkte, neben der Kuba-Krise war es ja auch in Berlin zum Beginn des Mauerbaus schon mal fast so weit.

Können A-Waffen heute wirklich Kriege verhindern oder stellen sie eher eine potentiell weitere Gefahr da die sogar Krisen verschärfen können? Angst in der wesentlichen Welt ist ja sehr groß vor dem, was ein Iran mit so einer Waffe tun könnte.
 
Haben die A-Waffen einen direkten Krieg zwischen USA und der UdSSR wirklich verhindert oder ist das wenigen kühlen Köpfen zu verdanken, die im richtigen Moment die Ruhe bewahrt haben?

Würde es keine A-Waffen geben... wären es die kühlen Köpfe.

Hätte allerdings nur eine Seite A-Waffen, gäbe es nur einen kühlen Kopf - nämlich den der keine A-Waffen hat. Der andere hätte sie einsetzen können (bzw. zur Drohung benutzt und seine Ziele druchgebracht), der andere kann ja nichts entgegen setzen.

Die ist Situation ist aber das beide Seiten A-Waffen haben, somit schrecken sich die Seiten gegenseitig ab. Es braucht keinen kühlen Kopf, da niemand so viel riskiert.

Ich denke ohne "Massenvernichtungswaffen" gäbe es wesentlich mehr Kriege.
Frei nach dem Motto: "Man kanns ja mal versuchen."
 
Zuletzt bearbeitet:
"Angst in der wesentlichen Welt ist ja sehr groß vor dem, was ein Iran mit so einer Waffe tun könnte. "

und was tuhen wir- die westliche Welt- mit unseren A-Bomben? setzen wir sie nicht zur durchsetzung unserer Ziele ein?

frag dich mal warum du Angst hast wenn der Iran eine A-Bombe besitzen würde, die nord-koreaner haben auch eine und seit Jahren niemanden ausradiert. Denke das Ganze mal in Ruhe durch, wenn du von selber drauf kommst ist es überzeugender, als wenn dir jemand die Tatsachen vorlegt.
 
memphisray schrieb:
Es wäre echt mal schön, wenn man eine Diskussion führen kann, ohne dass man den anderen Leuten Worte in den Mund legt oder verdreht.

Deine herablassende besserwisserische und überhebliche Art kannst du dir schenken und deine Interpretation, dass ich meine ich hätte davor angst genau so, dass steht nämlich nirgendwo.

Wenn du hier diskutieren willst, solltest du deinen Standpunkt darlegen und den anderen vielleicht mal erklären, warum die "westlichen" Staaten Angst davor haben, statt hier eines auf Oberlehrer zu machen, dann kann man nämlich auch darüber diskutieren, so ist dein Beitrag einfach absolut sinnlos.
 
Ich denke ohne "Massenvernichtungswaffen" gäbe es wesentlich mehr Kriege.
Frei nach dem Motto: "Man kanns ja mal versuchen."
da wäre ich mir gar nicht so sicher. ich denke man hat durch vietnam und korea mehr angst vor einer niederlage gegen vermeintlich schwächere gegner als vor leicht abzuwehrenden atomraketen. imho dienen sie eher propagandazwecken. so kann die usa z b durch unterstellung, der iran würde atomwaffen entwickeln oder sadam hussein würde massenvernichtungswaffen entwickeln gezielt stimmung gegen diese staaten machen und hat einen kriegsgrund. in diesem fall bewirken (vermeindliche) massenvernichtungswaffen also sogar das gegenteil.
die hemmschwelle, die einen dritten weltkrieg verhindert hat liegt also imho eher darin begründet, dass sowohl die sowjetunion (z. b. in afghanistan) als auch die usa (z. b. in vietnam) feststellen mussten, dass sie die militärischen folgen einer direkten konfrontation nicht abschätzen konnten.
 
Jemanden mit der Waffe zu bedrohen und sagen:" Du darfst keine Massenvernichtungs-Waffen besitzen" empfand ich schon immer als Hohn. Was genau sind denn Atombomben? Massenvernichtungs-Waffen? Also sollten die sich jetzt selber angreifen?

Die Frage ist ein wenig komplexer zu beantworten. Da ich nicht alle Fakten kenne kann ich hier nur meine Sicht schildern:

Der kalte Krieg hat dazu geführt, dass die beiden Supermächte immer mehr und mehr und mehr aufgerüstet haben. Mit dem Ende des kalten Krieges hätte man es vielleicht auch mal begreifen können. Nämlich: Die beiden Supermächte brauchen einsich nur eine Atombombe. Es ist ganz einfach, ein tiefes Loch bohren, eine Atombombe da rein, und wenn denen mal was auf den Senkel geht Knöpfchen drücken. So sieht es momentan aus. Ob das jetzt 10 sein müssen um die Erde zu vernichten oder nur Eine. Das Ergebnis ist immer dasselbe. Mit dem Unterschied, dass man mit den ausrangierten Waffen sicher noch ne Weile Atomstrom herstellen kann oder medizinische Geräte. Fakt ist doch, dass bisher niemand mehr eine Atombombe gezündet hat. Selbst die schlechten, bösen Iraker, Iraner, Araber, Chinesen, Russen, Amerikaner, Koreaner, ... ich glaube sowas zu beschaffen wäre ja noch nichtmals unmöglich. Aber es scheint wohl von ALLEN MENSCHEN als ausweglos zu sein, eine solche Waffe zu gebrauchen.

Vielleicht geh ich jetzt zu weit, aber es wäre evtl. so ein Szenario wie bei Watchmen denkbar, und ich bin tatsächlich moralisch sehr aufgespalten was diesen Film angeht. Zum einen ist es ein Massensterben ohne gleichen, mit Verheerender Wirkung und einer wahnwitzigen Story. Zum Anderen kann ich es verstehen, die Welt hat nun einen Sündenbock. Momentan fehlt uns der ja scheinbar....
 
Atombomben sind doch was tolles, bis heute sind meisten Amerikaner noch der Meinung die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki hätten Millionen von Leben gerettet.

Auf eine Entschuldigung gegenüber den zivilen Opfern wartet man bis heute vergebens ...

Meiner Meinung nach verhindern Atombomben keine Kriege, sie erhöhen nur die Hemmschwelle.

Doch man stelle sich eine Atombombe in den Händen eines Diktators vor, der in die Ecke gedrängt wird, und mit einem Knall abgehen möchte. Man überlege sich nur Gaddafi hätte die Atombombe gehabt.
Wenn solche unberechenbare Diktatoren den Bau von Atombomben voran treiben, verhindern Atomwaffen keine Kriege sondern führen zu solchen ...
 
moodle schrieb:
Atombomben sind doch was tolles, bis heute sind meisten Amerikaner noch der Meinung die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki hätten Millionen von Leben gerettet.

Sag mal, was hattest du in Geschichte?
Schau dir doch mal die Schlacht auf Iwojima an und rechne hoch.
Die Japaner haben sehr verbissen und taktisch um jeden cm gekämpft.
Eine Niederlage wäre nie in Frage gekommen.
Der Abwurf der A-Bomben hat zwar viele Leben gekostet, gerade zivile aber im vergleich zu einem konventionellem Krieg weit mehr leben verschont.
In Deutschland sind auch sehr viele Zivilisten in folge des Bombardements der Allierten gestorben.
Natürlich in GB und Frankreich durch Deutsche Bomben auch.
Zur damailgen Zeit waren zivile Opfer eingeplant und gehörten zur Taktik, man wollte die Menschen brechen und zu einem Umdenken bewegen.
Mit dem Abwurf einer Atombombe auf Deutschland wären vielleicht auch mehr Menschen leben gerettet worden als durch das konventionelle Bombardment mit Brandbomben.

moodle schrieb:
Auf eine Entschuldigung gegenüber den zivilen Opfern wartet man bis heute vergebens ...

Beide Länder haben es aufgearbeitet, Entschädigungen nach Kriegen sind doch eher unüblich.
Normalerweise tätigt dies der Verlierer an den Gewinner nicht umgekehrt.(zur damaligen Zeit sehr üblich)

moodle schrieb:
Meiner Meinung nach verhindern Atombomben keine Kriege, sie erhöhen nur die Hemmschwelle.

Die Statistik widerlegt deine These.

moodle schrieb:
Doch man stelle sich eine Atombombe in den Händen eines Diktators vor, der in die Ecke gedrängt wird, und mit einem Knall abgehen möchte. Man überlege sich nur Gaddafi hätte die Atombombe gehabt.
Wenn solche unberechenbare Diktatoren den Bau von Atombomben voran treiben, verhindern Atomwaffen keine Kriege sondern führen zu solchen ...

Nein eher zur auslöschung eines Landes.
Es gibt ganz klare regeln für diesen Fall, und die poppeligen Bomben (noch nicht mal langstrecken Raketen) sind keine ernste Bedrohung siehe Raketenschild.
Eher die unkonventionelle Nutzung ist ein grosses Problem.
Der kalte Krieg hat doch gezeigt das es nicht mehr um die A-Bombe geht wenn 2 sie besitzen sondern um die Wirkung und da sind die Amerikaner und die Russen ungeschlagen.
Es gibt gravierende Unterschiede.
Und nur weil man die richtige Menge Spaltbares Material hat, heisst das noch lange nicht das man dieses auch nutzen kann.
Es gibt so viele hürden bis zu einer wirklichen Drohkulisse, das macht ein solches Projekt wahnsinnig teuer und unter Sanktionen sehr schwierig.
 
der abwurf der abomben über japan waren militärisch sinnlos. weil: mit eintritt der sowjetunion in den krieg mit japan war ein kapitulation japans "vereinbart". der krieg wäre vorbei gewesen.

der abwurf der abomben war eine rein politische entscheidung. um den noch-verbündeten sowjetunion zu zeigen, wer in der nachkriegszeit den hammer in der hand hält und das sagen hat.

nur dafür hat man tausende ermordet und verstrahlt.
 
Das ist eine umstrittene These.
Im Wikipedia Artikel zu diesem Thema steht es wesentlich detaillierter.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Die Fakten zeigen aber das die Strategie aufgegangen ist, und man musste mit den Russen nicht teilen.
Und selbst die Friedensverhandlungen nach dem Abwurf gestalteten sich in Japan als schwierig, folglich kann man nicht davon ausgehen das sie ohne dem Abwurf wirklich so abgelaufen wären wie erhofft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der militärische Nutzen ist bis heute umstritten und wird es wohl auch bleiben.
Das die, in meinen Augen unnötigen, Bombenabwürfe Leben gerettet haben, wird m.E. nur vorgeschoben. Also quasi als Rechtfertigung.
Was schrieb der Co-Pilot der 'Enola Gay' noch mal in sein Tagebuch ?
«Mein Gott, was haben wir getan»
Für mich waren diese Abwürfe nichts mehr als eine Machtdemonstration für die Nachkriegszeit.
Zum Zeitpunkt der Abwürfe stand schon fest, dass das Zweckbündnis mit den Russen beendet war und ein neuer Feind entstanden ist.

Die Auswahl der Abwurfziele spricht auch für sich. Beide Ziele waren weitesgehend verschont geblieben.
Die Folgen der beiden Abwürfe wurden anschliessend von den Amerikaner genauestens untersucht und festgehalten (auch auf Film; gibt eine sehr gute Doku darüber...).
Was dort festgehalten wurde, hat viele geschockt.

Nicht umsonst werden die Abwürfe von Hiroshima und Nagasaki herangezogen, wenn man das folgende Leid einer Atomexplosion beschreiben will.
Es werden auch außerhalb Vergleiche angestellt bzw. genannt, wenn man die eine oder andere Dokumentation sieht. Sei es zu Asteroideneinschlägen, Vulkanausbrüchen (z.B. Mt. StHelens, Krakatau oder die allseits 'beliebten' Supervulkane) etc.
Dort wird sehr oft erwähnt, dass die Explosion x-Mal Hiroshima wäre bzw. gewesen ist.


Diese beiden Abwürfe haben der Welt vieles gezeigt. Da leitet sich jetzt ein "Was wäre wenn" ab.
Die Zerstörung der heutigen Sprengköpfe stellt damaligen Bomben deutlich in den sprichwörtklichen Schatten.
Damals fielen nur einge Kilo-Tonnen. Als die H-Bombe wenige Jahre später entwickelt wurde, ging es in die Mega-Tonnen.
Die könnten jetzt ganze Milionenstädte ausradieren. Durch die mehrfach Sprengköpfe wird die Gegend ringums gleich mit eingeebnet.
Das schreckt ab, wenn man den Finger auf dem Knopf hat und an die Folgen der Tat denken muss.

Das auch nicht-atomare Waffen größte Vernichtung anrichten können zeigen auch die US-Bombenangriffe auf Tokio mit >100.000 Toten.

So, nun fragt man sich, ob das Kriege verhindert?
Eine atomare Auseinandersetzung schon. Konventionelle weniger. Die wird es mit und ohne A-Waffen geben.
Nur ist die Drohkulisse ohne A-Waffe in der Hinterhand nicht so wirksam.
Bedrohlich wird es erst dann, wenn mit der A-Bombe als Erstschlagswaffe gedroht wird.
 
-oSi- schrieb:
Der militärische Nutzen ist bis heute umstritten und wird es wohl auch bleiben.
Das die, in meinen Augen unnötigen, Bombenabwürfe Leben gerettet haben, wird m.E. nur vorgeschoben.

Wie schon erwähnt ergeben in diesem Fall viele kleine Stücke ein ganzes.
Und wenn man es mit den Augen der damaligen Zeit betrachtet hätte jedes Land in dieser Situation so gehandelt.
Man war Kriegsmüde und hatte einen Joker.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen, und die Amerikaner wussten sehr genau das die Japaner nicht so einfach aufgeben, denn dieses Wort gibt es im Japanischem eigentlich nicht.
Das haben die Japaner immer wieder bewiesen.

Ich denke das die Atombombe so oder so benutzt worden wäre.
Die Auswirkungen hat man jedoch sehr unterschätzt was zur Folge hat das sie danach nie wieder eingesetzt wurde.
 
Viele A Waffen -> kein Krieg
Ein paar A Köpfe -> relativ bis minder ruhig
Entwicklung/(sehr wenige) -> sehr bedroht/angriff seitens USA zu erwarten
 
Was will der "Dichter" uns damit sagen? :freak:
Verstehe nur Bahnhof.
 
Ist selbsterklärend.

Im besitzt vieler Atomwaffen droht kein Krieg.
Im besitzt relativ weniger Atomwaffen wird es gefährlicher.
Im besitzt keiner Atomwaffen/in Entwicklung, Krieg möglich/wahrscheinlich.
 
Dürfte ich fragen, weshalb man sich so eine Frage stellt?

Wenn sie Kriege verhindern, dann ist es ja gut, dass man sie hat.

Wenn nicht, dann ist es ja egal, dass man sie hat.

Also läuft es doch darauf hinaus, dass man welche haben wird.

Oder ist die Sichtweise zu naiv?
 
Na, die Frage nach den "haben" ist wirklich sehr hypothethischer Natur, mit zu viel Variabeln, da gibt es kein richtig oder falsch.

Die Frage nach den "werden" ist da schon deutlich interessanter.
Ich könnte aber genausogut die These festhalten:

Globalisierung verhindert Kriege.

Am Ende sind es wirtschaftliche Interessen welche zum Krieg führen (fanatische Diktatoren mal ausgeschlossen, aber die hängen auch an ihrer Macht).

Doch durch die Globalisierung, der stetigen Abhängigkeit von Exporten und nur unzureichender Möglichkeit der Selbstversorgung durch den eigenen Binnenmarkt, können sich die meisten Länder einfach keinen Krieg leisten.

Oder besser gesagt die Handelsembargo nicht, welche durch einen solchen entstehen wurden.
Da bräuchte man schon einen starken wirtschaftlichen Partner (China, USA, Russland, etc.) auf seiner Seite.
Doch wenn Atomwaffen mit im Spiel sind, wäre auch diesen Staaten eine Partnerschaft zu heiß ...

Somit können auch kleine Staaten keinen Nutzen aus Atomwaffen ziehen. Relikte aus alten Zeiten. Nicht dass sich die Zeiten auch mal wieder ändern könnten ...
 
Kriege verhindert . . . wenn man jede Art von militärischer Auseinandersetzung dazu zählt und gleich bewertet, dann vielleicht nicht.
Die angesprochenen Stellvertreterkriege waren aber in all ihrer Grausamkeit immernoch lächerlich im Vergleich zu dem, was eine direkte konventionelle Auseinandersetzung bedeutet hätte.
Ich bin mir recht sicher, dass es ohne Nuklearwaffen früher oder später zu einem offenen Krieg gekommen wäre. Undzwar nicht irgendwo in Asien, sondern hier an der Grenze der Blöcke in Deutschland.

Die Dinger sind durchaus ein guter Ansporn, keinen Mist zu machen.
So eine Minuteman III braucht 30s zum Start und <30min bis zum Ziel.
Keine Wochen oder Monate der Truppenverlegung bis zum Gegnerangriff, sondern instant-Tod gegen den man kaum etwas machen kann.(jedenfalls nicht gegen Hunderte.)
Und da reden wir noch nichtmal von U-Booten, Bombern usw.
Ich glaube nukleare Abschreckung hat funktioniert und tut es auch noch heute.

Was mir persönlich mehr Sorgen macht als der Iran und sein Programm ist Pakistan, wo die Nuklearwaffen zum Teil auf erbärmlich bewachten Basen lagern.
Da ist die Gefahr, dass sich jemand Zugang zu den Dingern verschafft, der sie auch tatsächlich benutzen will, nicht zu vernachlässigen.

Letztendlich werden uns Nuklearwaffen begleiten bis zum Ende der Menschheit, so oder so. ;-)
 
hal9000 schrieb:
der abwurf der abomben über japan waren militärisch sinnlos. weil: mit eintritt der sowjetunion in den krieg mit japan war ein kapitulation japans "vereinbart". der krieg wäre vorbei gewesen..
Die Aussage kannst du weder zuverlässig Belegen noch wirklich beweisen. Natürlich hat die Operation Auguststurm sicher eine Rolle gespielt, der erste Atombomben Abwurf erfolgte aber vor der Kriegserklärung der UdSSR an Japan.

Du kannst auch nicht belegen, ob die Japaner alleine wegen dem Kriegseintritt der Russen kapituliert hätten oder nicht. Es sind Vermutungen, wie es aber gekommen wäre oder nicht, kann keiner zuverlässig sagen.

Auch ob man Stalin zeigen wollte was man für Waffen im Lager hat oder nicht, kann keiner mit Zuverlässigkeit sagen, dafür müsste man in die Köpfe der Leute schauen, die die Entscheidung getroffen haben und die sind Tod.

Meine Gedanken dazu berufen sich auf Kriegsberichte und andere Punkte und sagen auch aus, dass sicher politische Motive durchaus mitgespielt haben, ob es nur darum ging Stalin zu zeigen was man kann? Ist eine These, die mit Indizien gestützt wird, aber die gibt es für jede These.

Die Kausalkette von Cezka finde ich etwas zu vereinfacht und beachtet viele Punkte nicht. Natürlich half die Angst vor Vergeltung im Kalten Krieg auch, dass die Politiker öfters mal die Ruhe bewahrten, wenn sie verhandelten, aber die Kubakrise war ja nur ein so ein Beispiel. Berlin hatten wir ja auch fast den Auslöser für den Krieg und da waren es einfache Soldaten, die sowas unbedingt nicht bedenken und durchaus hätten auch schießen können.

Ich frag mich halt echt, ob die Abschreckung bestehen bleibt vor der Waffe oder ob sie nicht nachlässt, wenn jeder Staat eine hat. Zur Zeit ist der Einsatz ja auch in der UN eher verpönt . Aber wenn jeder eine hat? Wenn es sogar erstrebenswert ist solch eine Waffe zu haben? Das ist jetzt nur bei rationalen Menschen, was passiert, wenn wirklich mal nen irrer fundamentaler christen Cowboy in der USA an die macht kommt oder ein irrer Isalmist der alle nicht gläubigen ausradieren will? Wozu der Glaube führt, hat man ja auch schon im Mittelalter gesehen.
 
natürlich kann ich nicht. aber es ist eine tatsache, das schon lange vorher japanische abgesande in moskau um friedensgespräche ersucht hatten. was moskau auch washinton mitteilte. möglicherweise hatte japan noch "wünsche" was seine kapitulation betrifft, die unannehmbar waren.

ansonsten war bei der konferenz von jalta vereinbart, das die sowjetunion in den krieg mit japan eintritt. wenn ich mich nicht irre, sogar mit genauem datum bzw. tag der kampfhandlungen. also genauer: spätestens 90 tage nach der deutschen kapitulation sollte die sowjetunion in den krieg mit japan eintreten. diese vereinbarung galt es einzuhalten. bis zum 8.8 45, der kriegserklärung, waren seit der deutschen kapitulation ~ 90 tage vergangen.


es waren von sowjetischer seite auch landungsoperationen auf hokkaido geplant, die aber wegen dem schlechten ablauf der kämpfe auf sachalin verschoben wurden und später hinnfällig waren.

wozu sollte man sonst die abomben auf japanische städte werfen? auch noch zwei davon. zum testen (weil eine eine uranbombe und die andere eine plutoniumbombe) und zum "demonstrieren" . militärisch ansonsten völlig sinnlos.

wärend der konferenz von potsdam haben truman & churchill stalin vom test einer neuen superwaffe berichtet. warum wohl? aus freude über neue erkenntnisse oder um "ein wenig" psychologischen druck auszuüben?
 
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