zombie schrieb:
In einer Branche wo 2 Jahre der Schrott von gestern ist und die Chipentwicklung in den letzten Jahren soviel Gas gegeben hat, schon interessant.
Na ja, Schrott von Gestern. ... Die Fixierung auf die neusten Fertigungsschritte gibt es eigentlich nur im Smartphone, Tablett und Notebook sowie PC-Bereich in der Form und Art.
In fast allen Industrien ist man nicht wirklich abhängig von TSMC N5 - N7 oder Intel 7 sowie die Samsung 4,5,7, wie auch immer. In den meisten Industrien geht es da eher darum, dass entsprechende Halbleiter über einen langen Zeitraum verfügbar sind. Ebenso wird in den meisten Bereichen mit der Konzeption und der Entwicklung von Systemen ein stück früher begonnen, so dass das, was für uns "Enthusiasten" der aktuell heiße Scheiß ist, damals überhaupt nicht in den Blick geraten konnte.
Dazu kommt, dass die immer feineren Strukturen auch so ihre Nachteile haben und in bestimmten Bereichen erst mal entsprechend gehärtet werden müssen. So ist eine CPU im N5 oder N7 Prozess von TSMC anfälliger für "kosmische" Strahlung und Co.
Wattwanderer schrieb:
99 scheint einfach eher ein Synonym zu sein für "kein Termin". Irgendeine Wochenzahl muss eingetragen werden und da dort nur zweistellige Eingaben akzeptiert wird trägt man halt 99 ein.
So wie ich die Programmierer der Vergangenheit kenne: Gut möglich!
Wattwanderer schrieb:
Ansonsten suggeriert dieser Artikel die Vorlaufzeiten wären ungewöhnlich aber am Ende wird klar, dass das keine unübliche Zeiten sind.
Man blickt hier zuoft aus "Konsumersicht" auf diese Dinge. Dass man im B2B-Bereich teilweise ganz anders vorgeht, ist da oft nicht direkt auf dem Schirm.
Gerade spezielle Chips werden oft nur auf Bestellung gefertigt, da der Bedarf zwar "groß" genug ist, dass es sicht lohnt den Chip weiter zu fertigen, aber nicht hoch genug ist, dass man diesen konstant produzieren lässt.
Da werden dann auch Bestellungen gerne mal gesammelt, bevor man in die Fertigung geht, wodurch die Lieferzeiten von mehren Wochen bis hin zu Monaten zu stande kommen.
Wattwanderer schrieb:
Wie viele von den Chipkapazitäten wandern eigentlich in Mining? Wenn ich aktuell eine Chipfertigung hätte sähe ich keinen Anreiz etwas anderes zu fertigen als Mining- bzw. GPU-Chips und würde alles versuchen, um die Anlagen dahin zu trimmen statt z.B. WLAN Module für ein paar EUR zu fertigen.
Weniger als man denkt. Auch wenn ich den Unmut gegen Mining verstehe, das primäre Problem ist hier eher, die Mining-GPUs und auch die Mining-Hardware in der Regel dem "Endkundenmarkt" entzogen wird, nicht aber dem OEM-Markt, was ja dazu führte, dass man vie vielen Herstellern PCs mit Highend-Hardware weiterhin für 2500 - 4000 € kaufen konnte, während einzelne Grafikkarten an den 2500 - 3000 € kratzten.
Die meisten Miner kaufen ihre Hardware wie wir im Endkundenmarkt und da sind halt zwei Welten aufeinander geprallt und die eine Welt kannte/kennt halt kein wirkliches "Limit". Die meisten OEMs und Co haben sich 2020 und lange 2021 über ihre üblichen Verträge entsprechende Preise sicher können.
Man wird da abwarten müssen.