Hartz IV- Auswirkungen und Beispiele

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Es ist entsetzlich, was da passiert! Da werden die, die sich mühsam was angespart haben, in die Armut getrieben; und wenn die Wohnung "nicht angemessen" ist für einen Arbeitslosen, wird man gezwungen, auszuziehen!

Ich frage mich, was noch passieren, bis wir endlich die Revolution ausrufen :grr:
 
Wir können ja gleich damit beginnen! ;)
ne aber mal erhlich, ist schon irgendwie komisch das sich wirklich kaum jemand dagegen auflehnt... sind wir mittlerweile so faul, selbstgefällig und einfallslos, dass uns das sprichwörtlich am ***** vorbeigeht? Klar weil noch gehts uns ja einigermassen gut, und was kümmert mich Morgen wenn ich Heute lebe.
 
Ein paar kurze Gedanken peripher, am Rande des Topics. ;)

Aufgrund jahrzehntelanger Mißwirtschaft der "öffentlichen Hand" sind unsere funktionierenden Sozialsysteme in den Ruin getrieben worden. Wen hat´s gejuckt?

Der nächste Schritt war die Aufkündigung des "Sozialpaktes" von oben. Mit einem Mal gab es "die Jungen" und "die Alten".
Nicht, dass es die schon immer gegeben hätte, nein, nur gab es bis vor Kurzem keine künstlich erzeugten Gräben zwischen den Generationen.
Das Prinzip, Jung ernährt Alt, wenn nicht mehr eigenständig dazu in der Lage, soll nicht mehr gelten?
Nur weil man es politisch versäumt hat, rechtzeitig die Zeichen der Zeit zu erkennen und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, soll dieses für mich Selbstverständliche nicht mehr gelten - wen juckt´s?

Quo vadis Deutschland - es wird kalt...

Und jeder, ob arbeitslos oder nicht, schaut wie hypnotisiert zu, was da mit uns abgeht - nur wie lange noch?
Die Institutionen rüsten sich bereits -> http://germany.indymedia.org/2004/07/87727.shtml
aus -> http://www.google.de/search?q=Hartz+4++Unruhen&ie=UTF-8&hl=de&btnG=Google-Suche&meta=lr=lang_de

Nicht, dass ich hier mißverstanden werde, mein Verständnis für Aktionen verbietet den Einsatz von Gewaltanwendung jeglicher Art, aber etwas mehr an zivilem Ungehorsam, flankiert von demonstrativen Auftritten wünschte ich mir schon...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich in den letzten Tagen weitehin mit dem Thema beschäftigt und u.a. auch das Konzeptpapier der Hartz-Kommission in die Finger bekommen. Das erschreckende ist (neben den neue Einschränkungen, die diese Woche bekannt wurden): Die derzeit diskutierten Maßnahmen sind eine ungefilterte Umsetzung des Kommissions-Konzepts.
Lächerlich, dass so 'ne "Expertentruppe" eine derartigen Einfluß hat, dass nicht mal hinterfragt und korrigiert, sondern stur umgesetzt wird.

Und dass Bildungsanlagen ud Altervorsorge nun auch angerechnet werden, ist eine Blamage vor der Nation!
 
Ich finde das auch mehr als peinlich! Erst bekommt man vorgebetet, man soll sparen, sich absichern für das Alter, damit die Rentenkassen entlastet werden und dann führt man wieder Studiengebühren ein und nimmt einem sogar das Geld, das man sich für die Ausbildung zurückgelegt hat.

Die Politik sollte sich langsam wiede rmehr Gedanken um die Familie machen und diese mehr unterstützen, damit wieder mehr Kinder "produziert" werden. So kann das nicht weitergehen.
 
Na ja... ein wenig Wahres steckt schon in dem, was Du sagst. Man muß nicht gleich alles kaputt machen, aber einen Aufschrei gibt es auch nicht grade... und gelegentlich würde der Regierung ein kleiner Aufruhr vielleicht die Augen öffnen. Im Moment ist das Chaos jedenfalls perfekt.


Edit(h):
Es schein sich was zu tun: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=5177

Wenn ich wüßte, daß es hier bei mir eine Demo gibt, würde ich auch mitlaufen... das wäre auch bei mir das erste Mal...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und der gute Herr Clement leider offenbar an Realitätsverlust: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=5177

Die Oberen haben den Unterschied zwischen Notwendigkeit einer Reform und einem Kahlschlag irgendwie nicht ganz begriffen.
Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis wir 1 Mio. Obdachlose mehr haben.
 
Mal eine Frage an alle Gegner dieser Reform:

Wie soll es denn sonst weitergehen ?

Das die ALG II nicht unbedingt die beste Lösung ist liegt auf der Hand, und dass es so weit kommen musste ist sehr bedauernswert. Deutschland wurde in den letzen jahren sukzessive heruntergewirtschaftet von mittelmäßigem Managern die nun über die Staatskasse entscheiden.
Das die ALG II oft genau die falschen "bestraft" ist unfair, aber momentan gibt es keine fairen Lösungen mehr. Wenn doch, nennt sie bitte.

Das größte Problem an der Misere ist das mit diesen Einschnitten nur die Symptome, nämlich die leeren Staatskassen bekämpft werden, aber nicht die Ursachen, nämlich wirschaftlich unterbelichtete Entscheidungsträger. Dennoch sehe ich momentan keine andere Lösung - nur das es so nicht weiter gehen kann sollte auch jedem klar sein.
 
Eben. Genau darum geht es. Keiner zweifelt an der Notwendigkeit von Reformen. Aber die Umsetzung ist das entscheidende Kriterium.

Im Moment wird an jeder Ecke nur an Symptomen rumgedoktert, ohne das wirklich notwendige Systemveränderungen durchzuführen. Wir müssen umfassend und überlegt auf die Probleme reagieren und nicht drastisch. Es nutzt keinem was, wenn wir von heute auf morgen alles Sozialleistungen streichen.

Sicher: die Sozialleistungen müssen runter und die Suventionen müssen gekürzt werden. Aber die Gesetze sind derart schlampig gemacht, daß es einfach icht funktionieren kann.
Es gab vorher schon Fälle, in denen ein Ehepaar mit 100 euro Sozialhilfe im Monat auskommen mußte und andere, die in Prachtwohnungen lebten. Das kann icht gerecht sein.
Es ist aber auch nicht gerecht, denen, die jetzt arbeitslos geworden sind und vorher geackert haben, wie die Maulesel und sich etwas zusammengespart haben für das Alter, zu sagen: Eure Wohnung ist nicht angemessen, denn die ist für einen Sozialhilfeempfänger zu groß. Außerdem: braucht erstmal alle Ersparnisse auf, vorher gibt es nix. Und ob Ihr die Raten für das haus zahlen könnt, ist uns doch egal.

Was ich meine ist: dieses Schwarz-Weiß-System ist einfach behämmert. Und die Anträge sind schon wieder so gemacht, daß sie keine Sau versteht und der ganze Tumult läuft natürlich nicht, wie versprochen, ohne mehr Bürokratie, sondern mit immer mehr Bürokratie ab.
 
Was mich auch mal sehr interessieren würde sind die Verwaltungskosten für die Einführung der Reform.
Ich trau mich fast zu wetten das die Einsparungen in den ersten 2 Jahren gerade mal die Ausgaben für die Einführung decken.
 
value schrieb:
Was mich auch mal sehr interessieren würde sind die Verwaltungskosten für die Einführung der Reform.
Ich trau mich fast zu wetten das die Einsparungen in den ersten 2 Jahren gerade mal die Ausgaben für die Einführung decken.

Aloha,
ich glaube kaum das es Einsparungen bringt einen Antrag von 16 Seiten nun alle 6 Monate bearbeiten zu müssen. Bisher wurden diese Anträge alle 12 Monate bearbeitet und sie hatten weit weniger Seiten.

@blutrichter
Dem Clement gehts doch gut und der ist bis an sein Lebensende versorgt. Das es ihm und vielen anderen Politikern nicht passt das es nun die ersten Demonstrationen gegen Hartz IV gibt ist nicht weiter verwunderlich, bis auf AntiAtomDemos haben wir Deutschen doch immer schön das Maul gehalten die letzen Jahrzehnte, ich hoffe das damit nun endlich Schluß ist.

Hartz IV schafft keine Jobs aber es wird bald eine menge Bürger in diesem Land geben, die für 1€ pro Stunde knechten gehen müssen, gewissermaßen die moderne Art der Sklaverei.
mfg
 
Kreins schrieb:
Hartz IV schafft keine Jobs aber es wird bald eine menge Bürger in diesem Land geben, die für 1€ pro Stunde knechten gehen müssen, gewissermaßen die moderne Art der Sklaverei.
mfg
Wahre Worte!
Es gibt keine Jobs in Germany. Das Großkapital ist längst dort wo wir noch hinkommen. Niedriglohn, eigene Kranken-u. Rentenversicherung. Mehrere Jobs um über Wasser zu bleiben. Abgesicherte Quartiere und Wohnviertel für diejenigen die Kohle haben. Ghettoisierung der Bevölkerung in Arm und Reich. Mithin "amerikanische Verhältnisse".
Cerberus
 
Da wacht man auf, macht den Rechner an, hat noch einen kater, der sich gewaschen hat und dann muß man sowas lesen: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=5275

Ja hat der Mann denn noch alle Kekse in der Kose? Schonmal was von Demokratie gehört? Ich habe so alngsam aber sicher das Gefühl, daß wirklich nix anderes mehr hilft, als der Saubande gehörig den Arsch zu versohlen!

Der Wirtschafts- und Arbeitsminister hat sämtliche Gegner der umstrittenen Arbeitsmarktreform „Hartz IV“ mit drastischen Worten attackiert. „Ich ermahne alle, die zum Widerstand aufrufen, mit gewalttätigen Auseinandersetzungen drohen oder ständig davor warnen: Spielt nicht mit dem Feuer!“

Ich glaube es ja nicht!
 
Kreins schrieb:
Hartz IV schafft keine Jobs aber es wird bald eine menge Bürger in diesem Land geben, die für 1€ pro Stunde knechten gehen müssen, gewissermaßen die moderne Art der Sklaverei.
mfg
Was für sich genommen aber nicht stimmt, zusammen mit der Stütze liegt der Stundenlohn wesentlich höher. Das passt aber zu der Polemisierung dieser Diskussion, die Feinheiten nach Belieben auch mal auszublenden. ;)

Interessanterweise sind es in der Öffentlichkeit genau die gleichen Leute, die ähnliches erzählen, aber auch vor einigen Jahren die Einführung eines staatlich geförderten Niedriglohnsektors gefordert haben. Wer aber immer das Gegenteil von dem fordert, was gerade gemacht wird, den kann ich beim besten Willen nicht ernst nehmen.

@ Blutrichter: Was etwartest Du von dem Mann? Der war als Wirtschaftsminister in NRW schon eine Pleite und als Ministerpräsident eine Nullnummer, die jeweils absolut medienwirksam aber auch weitgehend wirkungslos agiert hat. Warum soll er seinen Job auf einmal beherrschen, nur weil er nach Berlin gegangen ist?

Was allerdings in der Diskussion über Hartz IV gerne vergessen wird, ist die Umstand, dass sich für die Sozialhilfeempfänger die finanzielle Versorgung i.d.R. verbessert.

Bei den handwerklichen Schwächen kann ich der FDP nur zustimmen, aber auch da erwarte ich von Schröders Gurkentruppe ohnehin nichts mehr. Wiederum die Frage: Seit sechs Jahren wird gepfuscht, warum sollen die es auf einmal können?

Ciao, Tiguar
 
Zuletzt bearbeitet:
harte Worte Tiguar, aber wohl wahr.


@"Ein zurückführen der sozialen Leistungen ist leider unumgänglich".

1. Ja, aber wie und auf wessen Kosten es warum gemacht wird... (?!!!)
2. Stimmt das überhaupt?
3. So spricht nur, wer (noch) nie Betroffener war, keine solchen kennt.

4. Es gab mal Programme "der SPD und der Linken" (in den 60ger, 70ger Jahren), die waren gut und richtig und hießen z.B. "Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand":

Und nun haben wir dieses prima Krise der Kapitalverwertung ("Rechnet sich hier nicht". Oder differenzierter: "Rechnet sich lange nicht so gut wie in Bulgarien oder Polen oder Rot-China"). Und flugs müssen "die Arbeitnehmer", "die breiten Volksmassen also", dem Kapital mit ihren Ersparnissen zu Hilfe eilen - solange bis "Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand" wieder auf ganzer Breite und Fläche auf null abgeschmolzen... . Und das als SPD-Staatspolitik, toll! Das sich da manche "an die Köppe fassen" ist mir vollkommen begreiflich:

nur so mal rein denkerisch: "könne nicht das Kapital selber sehen, wie es zu recht kommt?", ohne dass "die SPD selbst den Steigbügelhalter für die Plattmach-Reiterei an den sinnvollerweise gehabten Volkswohlstandsprogrammen auch noch freiwillig selbst machte?" Das doch wohl die Frage, denn:

Das Abschmelzen resp. Aufbrauchen der privaten Reserven bei den bürgerlichen Mittelschichten löst doch kein einziges Problem: "schiebt das unerbittliche und endgültige Anklopfen derselben höchsten um Monate (im einzelfall auch ein Jahr?) nach hinten":

Was fehlt sind Arbeitsstellen - nix anderes.

Was fehlt ist die Erkenntnis, dass vor allen anderen die gegenwärtige deutsche Arbeitgeber-Generation (zum allergrößten Teil) versagt hat, große, wichtige Chancen auf den internationalen Märkten verschlafen und/oder übersehen, oder meist - und viel schlimmer noch - sich und uns erst gar nicht zugetraut wurde.

Geradeso auch die sogenanten "Top-Manager" der großen Konzerne: die haben von "Mitunternehmertum, welches sie fördern wollen", doch am Ende immer nur gesprochen. Und "Management by Champignon" gehandelt, wo immer sich solches zeigte.

Woran es schon seit 10 Jahren längst nicht fehlt, sind Arbeitskräfte, die sich anbieten, und die gute, vielfältige und intelligente Arbeit abliefern wollten, könnten und würden, wenn es die passenden Stellen bloß gäbe.

Jetzt die Arbeitslosen so zusammenzustauchen, das 6 Millionen von ihnen sich in 1,5 Millionen Stellen zwängen, das geht wohl nicht - egal wieviel Ersparnisse die Leute vorher noch aufbrauchen!


"Das Deutsche Michelvolk" hat aber leider und in Folge auch bloß einen "Deutschen Michel-Arbeitgeberverband":

Man vergleiche doch mal nur die mittelständische Maschinenbau-Bruchbude von Herrn Hundt ("Arbeitgeber") mit Bill Gates...: Wer von beiden denkt nun garantiert zu klein, zu beschränkt, usw. und nicht international genug? Ist zu wenig Patriot? Eben vollkommen unzureichend als global denkende und handlende Führungskraft?

Anstatt auf den Arbeitnehmern rumzuhacken (was leider der einzige Weg und die einzige Möglichkeit ist für den Arbeitgeberverband, denn seine Mitglieder sind eben wirklich dumm und können nichts anderes) würde ich mir einen Arbeitgeberverband wünschen, der seine Mitglieder (die Arbeitgeber nämlich) an den Besten der Zunft weltweit schulte, und so binnen 10 jahren 8 Millionen neue Arbeisstellen schaffte. Das wäree das Ziel!

Und eine Politik würde ich mir wünschen, die selbiges Ziel aus sich selbst formulieren könnte, und die solches forderte von den Arbeitgebern, statt sich die Richtlinienkompentenz der eigenen Politk so dauerhaft abgenommen haben zu lassen (von "Sprücheklopfern" und "Sandkastengrößen" wie Hundt), dass sie nur noch mehr Arbeitnehmer-Mittelstand kaputt macht - was nix bringt an neuen Arbeitsstellen bei den Global-Loosern von Arbeitgebern.... . (und soll ja auch nix bringen... damit nicht wirklich was anders wird).


Und sorry für den etwas regen Gebrauch des "Textmarkers"
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiguar schrieb:
Was für sich genommen aber nicht stimmt, zusammen mit der Stütze liegt der Stundenlohn wesentlich höher. Das passt aber zu der Polemisierung dieser Diskussion, die Feinheiten nach Belieben auch mal auszublenden. ;)

Jo rechne schön 345€ + Miete + Offenbarungseid mit ALHII Antrag u.s.w. trotzdem bekommste nur 1€ für deine Arbeit und läßt weiterhin alle 6Monate mit Folgeantrag die Hosen runter.
Sorry aber habe ich 30Jahre in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt um nach einem Jahr Arbeitslosigkeit mit ArbeitslosengeldII und einem Zwangsarbeiterjob (z.B. die Spritzen von Fixern wegräumen müssen) von 1€ je Stunde den Rest meines Lebens zu verbringen???
Was ist wenn man nach 12Monaten keinen neuen Job hat? Wenn alles was man sich für einen ruhigen Lebensabend zusammengespart hat urplötzlich den Bach runter geht?
Ich verstehe deine Ansichten einfach nicht, arbeitest du für die Regierung?
mfg

edit/ Macht sich auch super in jeder Bewerbung " Habe danach 9Monate als Fachkraft für 1€ pro Stunde den Müll und Kot im Stadtpark beseitigt..."
 
Zuletzt bearbeitet:
ALG II wird nicht von der Arbeitslosenversicherung finanziert, sondern nur die 60/67% vom ALG I.
Und in einer Bewerbung wird man so einen Mist nicht schreiben, wenn man ein wenig Ahnung hat!
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben