Hat Kubuntu meine NTFS Partition überschrieben?

[|nsb|urmel]

Verdammt, mich hat's erwischt

Ich habe WinXP SP2 auf einer IDE Festplatte laufen. Des weiteren habe ich noch eine 250GB SATA-Festplatte eingebaut, auf der sich eine ca. 150GB große NTFS-Partition mit allerhand Daten befand, der Rest war eine noch unformatierte Partition. Vor ca. einer Woche habe ich mir auf eine noch leere Partition Kubuntu 7.04 testweise installiert. Die startet zwar wunderbar hoch und läuft stabil, aber runterfahren tut sie nicht. Mir bleibt halt dann nichts anderes als der Reset-Knopf.

Seit heute findet Windows die Partition auf der SATA-Platte nicht mehr. Genauergesagt findet die Windows Datenträgerverwaltung das Laufwerk, sieht aber den NTFS-Bereich nicht mehr und zeigt mir eine leere, 227GB große Partition (aktiv) und eine 5,8GB große Partition (unbekannte Partition) an.

Jetzt hab ich mal Kubuntu gebootet, und dort sagt mir die Datenträgerverwaltung, daß die gesamte 227GB Partition eine ext3-Partition wäre. Daraus wäre rein theoretisch zu folgern, daß sich Kubuntu die gesamte Festplatte gekrallt hat!

Was soll ich nur tun?

 

[Fiona]

Hoffe ich nicht, das sich dort jetzt eine formatierte ext2/3-Parttition dort befindet.
Da Ext2/3 mit spärliche Superblöcke (sparse superblock) arbeitet, werden die immer alle paar Blöcke geschrieben.
Kann somit ein unterliegendes Dateisystem beschädigen.
Im Fall hilft nur Datenrettungssoftware für Windows und du mußt die Partition vorher löschen, da Datenrettungssoftware für Windows nur mit Fat oder NTFS umgehen kann.
Die Ergebnisse sind aber sehr gut.

Wenn nicht formatiert, mache mir mal eine Diagnose mit Testdisk vorweg um zu sehen, ob eine direkte Wiederherstellung doch möglich ist.

Lade dir Testdisk Version 6.8 beta für Windows.
Link dazu gibt es hier;
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/testdisk/
Starte Testdisk bestätige bei dem Log-Datei-Screen mit Enter, wähle deine betroffene Festplatte aus und bestätige mit Enter, bestätige bei Partition Table Typ Intel, bestätige bei Analyse mit Enter und setze mir einen Screenshot.
Markiere mal die betroffenen Partitionen und drücke p auf der Tastatur ob deine Daten angezeigt werden oder eine Fehlermeldung.
Zurück kommst du mit q drücken.

Wenn keine Partition mit Daten gefunden wurde;
Bestätige bei Proceed und setze mir auch einen Screenshot.
Bestätige weiter bis du zum Menü kommst wo unten steht [Quit] [Search] [Write] und gehe mit dem Pfeil auf [Search] (tiefere Suche) und lasse es laufen.
Setze mir auch einen Screenshot.
Die betroffene Partition sollte wenn du den Screen machst markiert sein.

Markiere mal die betroffenen Partitionen und drücke p auf der Tastatur ob deine Daten angezeigt werden oder eine Fehlermeldung.
Zurück kommst du mit q drücken.

Restorer2000 Pro oder Scavenger liegen so um die 40 €.
Aber erst nach der Diagnose, wenn das Dateisystem beschädigt ist.

Viele Grüße

Fiona

 

[|nsb|urmel]

Hier die Screenies:

Fehlermeldungen sind keine gekommen, aber richtig schlau werd ich aus dem Verzeichnisbaum auch nicht...

//* Forenregeln beachten, keine aufeinader folgenden Posts - Edit Funktion nutzen!
*bump*

Dateisystem beschädigt? Ich würde sagen, es ist spurlos verschwunden. Sieht eher aus als ob da nie eine weitere Partition drauf war gell? Wie gibt's denn sowas? Helfen mir irgendwelche Recovery-Programme da weiter?

 

[Mueli]

Wenn Du sda meinst, wurde Dein NTFS-Filesystem durch die Linux-Installation überschrieben, kommt jetzt auf den Umfang an. den Kubuntu jetzt eingenommen hat und wo zuvor die XP-Files abgelegt waren, ob sich noch etwa von den vorherigen Daten retten läßt. Hier wirst Du sicher Datenrettungssoftware nutzen müssen.
Bei einer Linux-Installation sollte man immer die Experten-Option wählen, sonst läuft man Gefahr, dass Linux die vorherigen Filesysteme überschreibt.

 

[|nsb|urmel]

Auch wenn es im Endeffekt auf das selbe rauskommt, muß ich das schon noch klarstellen:

Es waren zuerst zwei benachbarte Partitionen, eine NTFS, eine ext3. Ungefähr eine Woche lang. Die ext3 - Partition hat sich aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht etwa während der Installation von Kubuntu, sondern nachträglich (!!!) die gesamte Festplatte unter den Nagel gerissen. Aber das wird mir sowieso wieder niemand glauben...

 

[Fiona]

Wenn du an deine Daten kommen möchtest, dann solltest du die Linuxpartition, die sich im Moment über der NTFS-Partition befindet, löschen.
Windows ist Vorraussetzung.
Auch werden auf der Linux-Partition bereits viele Ordner und Dateien gelistet.
Das Ergebnis hängt somit auch davon ab, ob und wieviel überschrieben wurde.
Infos zu scannen mit Restorer2000 Pro!

Gute Ergebnisse sind Restorer2000, Scavenger und Recover it All.
Linkk dazu hier;
https://www.computerbase.de/forum/threads/faq-datenrettung-testdisk-anleitung.110869/#post-1793553
Freeware hat nicht immer gute Ergebnisse.

Du kannst dir ja mal den kostengünstigen Restorer2000 Pro (Shareware 49.99 $ ca. 38 €) in der Testversion anschauen was der an Daten nach Diagnose anzeigt.
Hatte hier bereits gute Ergebnisse und macht auch wenig Probleme mit verschiedene Dateiformate.
Daher noch ergänzende Hinweise und Tips wegen der Bedienung um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Mache damit mal einen genauen Sektorscan.
Markiere die Festplatte und nicht deine Partition..
Scanne die Festplatte indem du auf das Icon im Menü mit dieser Uhr oder ähnlich gehst (Diese Option sucht nach Partitionen macht aber einen Sektorscan).
Dabei kannst du den Start auf der Festplatte festlegen und die Größe auch.
Dadurch scannst du nicht die gesamte Festplatte und sparst Zeit beim scannen und auch beim durchsuchen der Partitionen und Daten.
Hinterher kannst du oben im rechten Fenster in Restorer auf die Festplattensymbole (erkannte Partitionen) klicken und auf deine Daten untersuchen.
Wähle bitte zuerst die Laufwerkssymbole aus die deiner Partitionsgröße und Dateisystem entsprechen.
Da kannst du auch wenn im rechten Fenster mehrere angezeigt werden wechseln indem du in Restorer2000 im Menü oben ganz links auf das Laufwerkssysmbol klickst.
Dann kommst du wieder zurück und kannst im rechten Fenster das nächste Laufwerkssymbol zum untersuchen auf Daten auswählen.

Zusaätzliche Infos nur für den Versuch einer Wiederherstellung;

Wenn du auf Dateinamen und die Ordnerstruktur keinen Wert legst, kannst du dir mal Photorec anschauen.
Photorec befindet sich mit bei Testdisk im Ordner.
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/testdisk/

Schaue dir dazu auch die Dateiformatunterstützung für die Wiederherstellung an, ob die dir ausreicht.

Du kannst auch Dateien damit woanders hinkopieren.
Infos über das kopieren hier;
https://www.computerbase.de/forum/threads/232924/
Infos;
https://www.computerbase.de/forum/t...ttet-was-mach-ich-falsch.226036/#post-2223465
Du kannst es auch unter File Opt einstellen nach was für Dateiformate Photorec suchen soll.
Infos über die Unterstützung separat nochmal hier;
http://www.cgsecurity.org/wiki/File_Formats_Recovered_By_PhotoRec

Viele Grüße

Fiona

 

[Mueli]

Das eine Linux-Installation eine ganze Disk vereinnahmt kenn ich nur zu gut, deshalb muß man es auch immer kontrollieren was der Installer macht. Bei SuSE waren es nur halt mehrere EXT3 Filesysteme die dann über die ganze Disk verteilt wurden.

 

[|nsb|urmel]

Ich hab jetzt mal die Demoversion von File Scavenger ausprobiert, ohne die Linux Partition zu löschen. Sieht ganz gut aus, er hat, so wie's aussieht, sehr viel gefunden und der Status steht auf "gut". Gottseidank hab ich nicht viel auf Linux gearbeitet.

Um die ext3-Dateien geht's mir definitiv nicht, da ist nix rettenswertes dabei. Also ihr seid sicher, daß es zumindest keine zusätzlichen Risiken bildet, die ganze Partition erstmal zu löschen? Dann würde ich das nämlich auf alle Fälle mal tun.

Reicht es aus, wenn ich das über die Windows Datenträgerverwaltung mache?

 

[Mueli]

Das solltest Du schon besser in Testdisk machen, da wird wirklich nur die Partitionstabelle geändert.

 

[|nsb|urmel]

Also ich hab heute früh die Partition mal gelöscht und Testdisk nochmal laufen lassen. Hat aber, mal abgesehen dass es schneller durchgelaufen ist, keine abweichenden Ergebnisse zum letzten Mal gebracht.

Jetzt läuft File Scavenger, und heute Nachmittag, wenn ich aus der Arbeit kommt, werd ich dann mal sehen...

Bezüglich Restorer2000 Pro: Hab ich das bei BitMart.net richtig gelesen, man kann bereits mit der Demo-Version Audio- und Videofiles komplett wiederherstellen?

 

[Fiona]

Hatten wir schon mehrfach mit Linux-Partitionen versehentlich über Windows-Installationen erstellt.
Altes Beispiel, bei dem auch Testdisk getestet wurde hier bei CyrusQ.
Kannst du dir anschauen;
https://www.computerbase.de/forum/t...on-wiederherstellen.69070/page-21#post-950260
Speziell der Editbereich im letzten Post auf dieser Seite.

Viele Grüße

Fiona

 

[|nsb|urmel]

Jo, also wenn ich das richtig resumiere, dann spiegelt das auch meine aktuellen Erlebnisse als (mittlerweile) stark GUI-verwöhnten Windows-User wider.

Testdisk mag womöglich ein ganz nettes Diagnosetool sein, allerdings ist die ganze Struktur sehr verwirrend, und ohne aufopfernde Hilfe von jemandem, der mit Testdisk gut vertraut ist, kommt man irgendwie nicht weit, bzw. muss einige Ängste ausstehen, irgendetwas falsch zu machen und die Daten noch weiter zu zerstören. Es wird wohl sehr viel Sachverstand vonnöten sein, und wer verliert schon so regelmäßig seine Partitionen, dass ihm das alles geläufig wird

Da z.B. File Scavenger und Restore2000 sehr übersichtliche Benutzeroberflächen aufweisen und File Scavenger sogar in deutsch erhältlich ist, scheint das wirklich die bessere Lösung zu sein. Es hat mich auf alle Fälle mal sehr beeindruckt, wie gut das Suchergebnis gestern ausgesehen hat.

 

[Mueli]

Man kann die Tools nicht vergleichen, Testdisk ist primär zur Restauration der Partitiontabelle gedacht und die anderen genannten Tools sind rein zur Datenrettung. Es kommt also auf den Einzelfall an, wo welches Tool eingesetzt werden muß / sollte.

 

[|nsb|urmel]

Zwischenstand

Derweil (seit 12 Stunden) läuft immer noch die Suche von File Scavenger und tut sich bei jetzt 48% sehr schwer.

Inzwischen habe ich auch eine Mail vom Qetec Helpdesk bekommen, die ich gestern Mittag angeschrieben hatte. Also die Jungs sind der Meinung, man sollte besser keine Partitionen löschen, eher gar nix am Datenträger verändern, da dies meine Chancen auf Wiederherstellung eher verringern als erhöhen würde.

Puh, ich hoffe wirklich, dass ihr mir nicht nur aus theoretischen Überlegungen geraten habt, die Partition zu löschen

 

[Fiona]

Ich habe sicherlich kein Ziel irgen was am Datenträger zu ändern!
Ist immer die erste Regel beim Datenretten.
Dennoch hatten wir Erfolg da Datenrettungssoftware für Windows für FAT und NTFS ausgelegt sind.
Siehe Beispiel.
Eine Partition befindet sich nur in der Partitionstabelle.
Diese befindet sich im MBR.
Der MBR befindet sich in keiner Partition.
Daher würdest du an den Daten in den Sektoren keine Änderungen vormehmen.
Ein anders Problem sind Fehler!

Derweil (seit 12 Stunden) läuft immer noch die Suche von File Scavenger und tut sich bei jetzt 48% sehr schwer.

Wenn du mit Scavenger ein scan machst und Fehler kommen, kann es auf Speicherfehler in Sektoren hinweisen.
Somit ist es ein anderer Fall!
Auch hatte ich Restorer2000 Pro V3 empfohlen, was eigentlich auch in Fremdformat formatierte Partitionen explizit unterstützt.
Kann aber keine genaue Aussage mehr machen, da auch Fehler in Sektoren sind.

Alternative wäre nur, mal den Restorer2000 zu probieren, ohne deine Linux-Partition zu löschen.
Markiere einfach nur die Festplatte und scanne die voll.
Bestätige einfach nur, wie in der Anleitung.

Teile mal das Ergebnis mit.

Viele Grüße

Fiona

 

[|nsb|urmel]

Gottogott, Mueli hat gemeint "du solltest die Partition besser mit Testdisk löschen" oder? Ach Dreck, ich hab den Post heute früh ganz anders interpretiert
Nun ist sie wie gesagt gelöscht, und zwar per Windows-Datenträgerverwaltung.

Wie dem auch sei, jetzt ist File Scavenger bei 63% und wird morgen früh schätzungsweise fertig sein. Regelrechte Fehlermeldungen sind noch nicht gekommen. Ich schätz mal, die würde es dann am Schluß hageln?

Und dann hatte ich sowieso vor, das ganze nochmal mit Restorer2000 Pro auszuprobieren. Ein gutes Ergebnis geht mir auf alle Fälle vor einem schnellen. Und wenn es noch eine Woche dauert.

Fiona, was meinst du mit "Kann aber keine genaue Aussage mehr machen, da auch Fehler in Sektoren sind" ? Woran konntest du das erkennen?

 

[Fiona]

Wenn Datenrettungssoftware für einen Scan zu lange braucht, liegt es zumeist daran, daß Datenrettungssoftware versucht Daten in Sektoren mit Speicherfehler zu lesen.
Wenn es nicht klappt, und ungewöhnlich lange dauert, liegt es zumeist daran, das versucht wird Speicherfehler zu lesen, was den scan drastisch verlangsamt.
Wird dir auch Quetec bestätigen.
Normalerweise sollte Datenrettungssoftware das soweit wie möglich handhaben können.
Bei beschädigte Dateien oder Speicherfehler ist Datenrettungssoftware (aber nur) vielleicht überfordert.
Hier hilft nur testen.

Teile es mit.

Viele Grüße

Fiona

 

[|nsb|urmel]

File Scavenger ist durch. Ich hab jetzt nicht alles genau abgezählt (es wurden über 23000 Dateien gefunden (sollte so ziemlich alles sein was drauf war, davon sind sicher 9000 mp3s), schätzungsweise wurde 50% mit Status "gut" angezeigt, der Rest ohne Status (huh?).

Bei einer kleineren Anzahl konnte der Dateiname und die Ordnerzugehörigkeit nicht mehr erkannt werden. Direkte Fehlermeldungen gab's keine. Gemein: in der Demo läßt sich die Session nicht abspeichern

Jetzt hab ich Restorer2000Pro gestartet und harre einstweilen der Dinge...

 

[Fiona]

Teile mal mit ob der Restorer2000 auch Scanprobleme hat.
Weiß vielleicht auf Beschädigungen durch Überschreibungen von unterliegenden Daten hin.

Viele Grüße

Fiona

 

[|nsb|urmel]

Guten Morgen. Restorer2000 ist durchgelaufen. Vielleicht liegt's an der Uhrzeit , aber ich hab hier so meine Probleme, das Ergebnis (bzw. wie sie angezeigt werden) zu interpretieren.

Ich hab mal ein paar Screenshots auf meinem Wepspace ab "shot036.jpg" abgespeichert.

Was mir auffällt, ist, dass hier ein großes Hauptverzeichnis namens <Install> nicht angezeigt wird. Der Inhalt dieses Verzeichnis findet sich (wohl eher teilweise bis fragmentarisch) unter den mit $$$ beginnenden Verzeichnissen. Deren Verlust wäre allerdings eher zu verschmerzen.

Was mir aber am allerwichtigsten ist, sind meine mp3-Verzeichnisse, und die finden sich unter <Root>. Nochmal zu der Demo-Version, die schreiben ja, man könnte Audio- und Videodateien auch mit der Demo wiederherstellen. Hat jemand Erfahrungen, welche Dateiformate die da genau drunter verstehen?

Tja, jetzt weiß ich nicht wie's weitergeht und muss in die Arbeit. Könnt ihr euch derweil mal die Screenshots ansehen und mir sagen, was ihr dazu meint und wie ich weiter vorgehen sollte?

Vielen Dank erstmal

edit: also mp3 und m4p verstehen die wohl mal nicht drunter "Audio Files"