News Hate-Speech-Debatte: Facebook löschte 100.000 Beiträge im letzten Monat

Barock schrieb:
...Neben der Zensur werden die Hassbeitrag archiviert und strafrechtlich verfolgt. ...

Das wäre ja erfreulich, wenn bei jeder mutmaßlichen Straftat auch polizeilich ermittelt wird. Immerhin ein Fortschritt gegenüber früheren Praktiken. (Siehe meinen Beitrag weiter oben.)

Noch erfreulicher wäre, wenn das Löschen des mutmaßlich strafbaren Beitrages erst auf richterliche Anordnung in Form einer einstweiligen Verfügung geschehen würde und so auch sichergestellt ist, dass sie nach dem Gerichtsurteil im Zweifelsfall auch wieder rückgängig gemacht wird, wenn es zu keiner Verurteilung kommt.

Unabhängig davon, kann eine Löschung aber natürlich auch einfach auf Grundlage des Hausrechts z.B. von Facebook oder Google usw. passieren. Die können jederzeit Beiträge von sich aus löschen, die ihrer Meinung nach gegen ihre Nutzungsbestimmungen verstoßen. Dafür braucht es dann kein Gerichtsurteil, es sei denn, der Nutzer klagt gegen die Löschung seines Beitrages.

Aber was das Löschen aufgrund des Hausrechts angeht, ist es natürlich etwas fehl am Platz, da durch Politik oder Behörden usw. Druck auf den Dienstleister auszuüben. Die haben nur mitzureden, wenn es um Straftaten geht, und die müssten wie gesagt erstmal von einem Gericht festgestellt werden.
 
UltraWurst schrieb:
Freie Meinungsäußerung ist ein Grundrecht,

Auch das ist mal wieder bezeichnend. Seines eigenen Grundrechtes auf "freie Meinungsäußerung" ist man sich sehr bewusst. Dass dieses Grundrecht jedoch seine Grenzen findet an den Grundrechten der anderen, seiner WÜRDE z.B. jedoch....

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Deine Argumentation ist geradezu prototypisch: Du forderst ultimative Grundrechte für dich, auf Kosten der Grundrechte anderer. Diese sollen doch einfach lapidar weghören, wenn du ihre Grundrechte mit Füßen trittst.

Und während all die selbsternannten Grundrechtsverteidiger Artikel 5(1) GG kennen, ignorieren sie nur zu gerne Artikel 1:

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Artikel 1 ist natürlich viel uncooler als Artikel 5, wenn man menschenverachtende Scheiße in die Kommentarspalten kippen möchte.

Und die ganz große Realsatire: "Beleidigungen" hälst du folgerichtig für "Banalitäten" den Vorwurf des "Rassismus" jedoch für "diffamierend". Im Austeilen bist du offenbar ganz gut, wenn es ums Einstecken geht jedoch wirst du offensichtlich sehr dünnhäutig. Besser kann man sich kaum selbst untergraben, wenn man für sich das Recht der ultimativen Meinungsfreiheit einfordert. Kurze Frage: Hast du es schon mal mit weghören probiert?

Und zu dem Quatsch mit öffentlichen Räumen: Du kannst ja mal versuchen, deine "Grundrechte" im Supermarkt, einer Kirche oder am besten einer Polizeiwache durchzusetzen. Das Ergebnis dürfte erhellend sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nossi
Ich gebe dir völlig Recht, dass Meinungsfreiheit ihre Grenzen hat. Steht ja auch so im Grundgesetz.
Da steht aber auch, dass Zensur nicht stattfindet.

Es ist also vom Grundgesetz ausdrücklich nicht vorgesehen, dass die Grenzen der Meinungsfreiheit durch Zensur durchgesetzt werden. Naheliegenderweise macht man das in einem Rechtsstaat nur per regulärer Strafverfolgung.
Wer seine Meinungsfreiheit missbraucht und mit seinen Äußerungen gegen Gesetze verstößt, der gehört vor Gericht gestellt und verurteilt. Nicht mehr und nicht weniger.

Leider kommt der alte Rechtsstaat immer mehr außer Mode. Statt rechtsstaatlicher Strafverfolgung setzt man auf meist zweifelhafte Prävention, ausufernde Überwachung und Zensur. Fast immer komplett vorbei an der Justiz. Höchstens mal mit "Richtervorbehalt", aber das ist auch nichts wert, ohne rechtsstaatlichen Prozess. Außerhalb eines ordentlichen Gerichtsprozesses ist ein Richter nur ein Beamter wie jeder andere auch.

Ich finde es allerdings auch merkwürdig, wie sich derzeit ausgerechnet Rechtspopulisten am lautesten über Zensur empören, die es ja sonst nicht besonders mit Grund- und Menschenrechten haben, sondern eher zur klassischen Law&Order-Fraktion zählen. Wären sie mit ihren unsäglichen Hassbotschaften nicht auch selbst betroffen, wären sie es, die am lautesten danach schreien würden, anderen Menschen die Grundrechte abzuerkennen, so wie sie es in anderen Bereichen auch tun.

Ich möchte diese Leute ausdrücklich nicht in Schutz nehmen. Aber trotzdem bleibe ich dabei, dass Zensur als Methode, unabhängig von der Begründung und Zielsetzung, der falsche Weg ist und in einem Rechtsstaat nichts zu suchen hat. Zensur ist einfach zu gefährlich, unter anderem weil sie sich von ihrer ureigensten Natur her demokratischer Kontrolle entzieht. Missbrauch ist deshalb vorprogrammiert.
 
Ich glaube, du missverstehst den Begriff Zensur. Zensur erfolgt staatlicherseits. Zensur ist nicht, wenn Facebook Dinge löscht. Genausowenig übrigens, wie hier auf CB ggf. strafrechtlich relevante Dinge gelöscht bzw. verschoben werden. Auch das ist keine Zensur, sondern Hausrecht.

Es ist ja auch nicht so, als würde FB hier Strafen verhängen. Auch das geschieht ggf. rechtsstaatlich durch ein Gericht und unabhängig davon, ob die betreffende Äußerung bereits von FB gelöscht wurde.
An anderer Stelle wird übrigens auch nicht danach gefragt, ob vorher ein Richter über die Strafbarkeit entschieden hat. Die berühmten Kinderpornos z.B. Jetzt bin ich auf den gespannt, der fordert, KiPo sollte doch bitte online bleiben, bis ein Richter das beurteilt hat....

Heiko Maas sitzt da auch nicht selbst am Knöpfchen, wie hier gern suggeriert wird, sondern immer noch FB Mitarbeiter bzw. eine von FB engagierte Firma. Heiko Maas ist lediglich insofern involviert, als dass er FB dazu drängt, in Zukunft doch bitte mal die Gesetze und das GG zu achten, dem FB hierzulande und ebenso deutsche User unterworfen sind.
 
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Nossi schrieb:
Zensur erfolgt staatlicherseits.

Das stimmt doch schon mal nicht. Zensur kann von allen möglichen Seiten ausgeübt werden.

Wobei sich das Grundgesetz selbst natürlich in erster Linie an den Staat, bzw. an den Gesetzgeber richtet. Der darf selbst das Grundgesetz nicht verletzen, muss aber außerdem auch Gesetze schaffen, die es allen anderen ebenfalls verbieten.
Fehlt so ein Gesetz, kann man es vor dem Verfassungsgericht einklagen.

Wenn z.B. ein Arbeitgeber die Meinungsäußerungen seiner Mitarbeiter auf unverhältnismäßige Weise beschränkt und so Zensur ausübt, dann muss es in Deutschland ein Gesetz geben, das das verbietet, und nach dem er verurteilt werden kann.

Wo du Recht hast ist, dass Facebook und Co. auf ihren Plattformen ein Hausrecht haben. Sie können Nutzungsbestimmungen aufstellen, die alle Nutzer akzeptierten müssen. Was dagegen verstößt kann gelöscht werden oder auch der verantwortliche Nutzer von dem Dienst ausgeschlossen werden.

Vorraussetzung ist dabei, dass diese Nutzungsbestimmungen mit dem Gesetz in Einklang stehen, also z.B. keine Zensur darstellen. Es dürfen also z.B. nicht willkürlich legale Meinungsäußerungen unterdrückt werden.

Darüber hinaus hat sich aber weder ein Justiz- oder Innenminister noch ein BKA-Beamter oder irgendjemand sonst darein zu mischen, was Facebook und Co. in ihren Nutzungsbedingugnen erlauben und was nicht und wie sie es durchsetzen, solange die fraglichen Inhalte eben nicht strafbar sind.

Und damit sind wir wieder an dem Punkt, dass der Staat gegen mutmaßlich strafbare Inhalte per Strafverfolgung vorgehen muss und nicht per Zensur. Sei sie nun direkt von staatlichen Behörden ausgeübt und/oder kontrolliert, oder einem Privatunternehmen mehr oder weniger nachdrücklich aufgezwungen.
 
Herdware schrieb:
Vorraussetzung ist dabei, dass diese Nutzungsbestimmungen mit dem Gesetz in Einklang stehen, also z.B. keine Zensur darstellen. Es dürfen also z.B. nicht willkürlich legale Meinungsäußerungen unterdrückt werden.

Moment, da übersiehst du aber etwas. Richtig ist: Die Nutzungsbedingungen müssen im Einklang mit den Gesetzen stehen. Das gilt aber nicht nur bzgl "keine Zensur", sondern auch explizit in die andere Richtung. FBs Nutzungsbedingungen scheinen ja erst mal solche Dinge zu erlauben. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich schon für unfassbar ekelige Seiten gemeldet habe, z.B die Glorifizierung des Holocausts samt Bildmaterial. Und Facebook sagt: Verstößt nicht gegen die Nutzungsbedingungen.

Und erst an dieser Stelle kommt die Regierung in Form von Heiko Maas und sagt: "Liebes Facebook, hier unsere Gesetze, das geht so nicht."

Und was nicht vergessen werden darf: Das ist ja sogar die explizit milde Form. Denn wenn ich mich nicht täusche, man möge mich korrigieren, macht Facebook sich grundsätzlich mit strafbar, wenn strafbare Inhalte stehen bleiben. Das war vor einigen Jahren ja auch die große Sorge der Forenbetreiber. Auch CB sah sich wenn mich meine Erinnerung nicht trügt bereits ein oder zweimal mit hohen Unterlassungsforderungen konfrontiert, weil hier strafbare Dinge (in dem Fall Urheberrechtsverletzende) stehen geblieben sind. Insofern ist es natürlich sogar im Interesse FB, seine Plattform in der Form im Blick zu behalten, dass man dort keine menschenverachtende Dinge schreibt.

Das stimmt doch schon mal nicht. Zensur kann von allen möglichen Seiten ausgeübt werden.


Doch, das stimmt. Wikipedia schreibt:

Da Grundrechte traditionell als Abwehrrechte Privater gegenüber dem Staat zu verstehen sind,[9] ist in Deutschland eine verbotene Zensur im Sinne von Art. 5 Abs. 1, S. 3 Grundgesetz nur die Zensur durch den Staat oder dem Staat zurechenbare Stellen. Eine Vorauswahl privater Stellen, ob Beiträge veröffentlicht werden oder nicht (z. B. einer Zeitungsredaktion vor der Veröffentlichung von Leserbriefen oder eines Forenmoderators vor oder nach der Veröffentlichung von Beiträgen in Online-Foren), ist daher keine Zensur im Sinne des Grundgesetzes und verfassungsrechtlich unbedenklich.

 
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Nicht zu fassen! Das ist Deutschland 2016.
''Wer löscht am schnellsten und am meisten?''
 
Zitat Zitat von HominiLupus Beitrag anzeigen
Das ist Humbug. Mit dieser Zensur werden ungelogen Milliarden € gespart. Was meinst du was eine Gerichtsverfahren für jedes "Flüchtling raus!l" auf Dauer kosten würde? ...
Du irrst dich. Neben der Zensur werden die Hassbeitrag archiviert und strafrechtlich verfolgt. Ich weiß von mindestens einem Fall, in dem gegen eine Person, welche einen Hassbeitrag schrieb, nun ein gerichtliches Verfahren läuft. Auf Facebook kam eine (der vielen) Meldung(en), dass ein Flüchtlingsheim angesteckt wurde. Die Person, gegen die nun das Verfahren läuft, schrieb kurz und knapp, dass ein jedes dieser Heime brennen müsse.

Den meisten hier geht es nicht um Hassbeiträge. Es wird alles gelöscht, was nicht in das Weltbild der überwachenden passt (z.B. der Amadeu Antonio Stiftung).
 
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Nossi schrieb:
Moment, da übersiehst du aber etwas. Richtig ist: Die Nutzungsbedingungen müssen im Einklang mit den Gesetzen stehen. Das gilt aber nicht nur bzgl "keine Zensur", sondern auch explizit in die andere Richtung.
...
Und erst an dieser Stelle kommt die Regierung in Form von Heiko Maas und sagt: "Liebes Facebook, hier unsere Gesetze, das geht so nicht."

Ganz ehrlich, Wenn es wirklich nur um offensichtlich strafbare Inhalte geht und Störerhaftung gilt, dann wären Maas und Co. selbst sträflich nachlässig, wenn sie Facebook und Co. nur mehr oder weniger milde dafür kritisieren nicht genug zu löschen.
In so einem Fall müsste nicht nur ein Strafverfolgungsverfahren gegen den Urheber dieser Inhalte geführt werden, sondern auch gegen Facebook als mitschuldigen Störer gleich dazu.

Aber wie gesagt, habe ich leider die starke Befürchtung, dass Verfolgung von Straftätern hier gar nicht das Ziel ist, sondern nur eine wie auch immer durchgesetzte Unterdrückung von Meinungsäußerungen auf bloßen Zuruf (von Behörden oder sogar Privatpersonen).

Das geht mir gleich aus mehreren Gründen gegen den Strich.
Zum Einen, weil ich es in einem Rechtsstaat für eine Selbstverständlichkeit halte, dass alle Straftaten nicht nur versteckt werden, sondern aufgeklärt und die Täter zur Verantwortung gezogen.Genau das passiert meiner Erfahrung nach in der Regel nicht mehr, wenn erstmal zensiert wird.
Zum Anderen, weil ich die starke Befürchtung habe, dass promptes Löschen auf Zuruf ohne Gerichtsentscheidung, was nichts anderes als Zensur ist, zwangsläufig auch legale Meinungsäußerungen treffen wird, die eigentlich durch das Grundgesetz bzw. darauf beruhendes (Straf-)Recht geschützt sind.

Doch, das stimmt. Wikipedia schreibt:
...Da Grundrechte traditionell als Abwehrrechte Privater gegenüber dem Staat zu verstehen sind,...

Tja. Das sehe ich zumindest zum Teil anders als Wikipedia.

Wie gesagt, natürlich ist das Grundgesetz an sich in erster Linie gegen den Staat gerichtet. Aber der Staat muss halt nicht nur darauf achten, dass seine eigenen Gesetze nicht mit dem Grundgesetz kollidieren, sondern darf darüber hinaus auch nichts erlauben, was dagegen verstößt.

Es gibt z.B. ein Grundrecht auf Eigentum. Das bedeutet nicht nur, dass der Staat einem nicht einfach das Eigentum wegnehmen darf, sondern auch, dass es Gesetze geben muss, die für jeden Diebstahl unter Strafe stellen.

Anderes Beispiel Diskriminierung. Alle Menschen müssen laut Grundgesetz unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht usw. gleich behandelt werden. Der Staat muss das nicht nur selbst so halten, sondern auch alle per Gesetz dazu verpflichten (z.B. Arbeitgeber, die nicht einfach einen Bewerber ablehnen dürfen, weil ihnen z.B. die Hautfarbe nicht gefällt).

Du hat ja selbst auch konkret Artikel 1 des GG zitiert und der Meinungsfreiheit gegenüber gestellt. Der Staat/Gesetzgeber muss dafür sorgen, dass die Gesetze den Schutz der Menschenwürde sicherstellen und auch die Meinungsfreiheit. Er muss also sowohl die Menschenwürde verletzende Handlungen, auch von Unternehmen oder Privatpersonen, unter Strafe stellen, als auch Beschränkung der Meinungsfreiheit durch Zensur.

Wenn der Staat Artikel 1 bei Unternehmen wie Facebook durchsetzen muss, dann auch Artikel 5.
 
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Nossi schrieb:
Auch das ist mal wieder bezeichnend. Seines eigenen Grundrechtes auf "freie Meinungsäußerung" ist man sich sehr bewusst. Dass dieses Grundrecht jedoch seine Grenzen findet an den Grundrechten der anderen, seiner WÜRDE z.B. jedoch....
Das ist mir durchaus bewusst.
Aber die Würde eines Menschen wird nicht dadurch beeinträchtigt, daß ein anderer Mensch eine negative Meinung über eine Person äußert.

Nossi schrieb:
Und die ganz große Realsatire: "Beleidigungen" hälst du folgerichtig für "Banalitäten" den Vorwurf des "Rassismus" jedoch für "diffamierend". Im Austeilen bist du offenbar ganz gut, wenn es ums Einstecken geht jedoch wirst du offensichtlich sehr dünnhäutig. Besser kann man sich kaum selbst untergraben, wenn man für sich das Recht der ultimativen Meinungsfreiheit einfordert. Kurze Frage: Hast du es schon mal mit weghören probiert?
Du hast offensichtlich wieder mal die Sachlage nicht verstanden und vermischst zwei komplett unterschiedliche Dinge.
Denkst du überhaupt mal nach, bevor du in die Tasten haust?

Wenn man jemanden als Rassisten bezeichnet, stellt man eine Behauptung über die Meinung/Haltung einer Person auf.
Ist diese Behauptung nicht zutreffend, handelt es sich um Rufmord/Diffamierung.
Die Würde der Person wird hierbei ganz erheblich angegriffen. Es wird eine Meinung im Namen eines Anderen geäußert. Und das ist das perfide daran.
Jemanden als Rassist zu bezeichnen, ist auch keine Äußerung einer Meinung. Es ist ein Statement über einen (angeblichen) Zustand.

Wenn man jemanden als "Ar***loch" bezeichnet, wird damit erstmal überhaupt nichts unterstellt.
Es ist ein Ausdruck von Abneigung/Hass/Verachtung, was auch so verstanden wird.
Da steckt überhaupt keine konkrete Aussage über einen Menschen drin. Man gibt sein eigenes Urteil bzw. seine eigene Meinung über eine Person kund, die jedoch niemand teilen muss.
 
Das ist lediglich deine subjektive Wahrnehmung. Du störst dich an unfreundlichen Dingen, die über dich gesagt werden, interpretierst aber deine unfreundliche Aussagen über andere als "Grundrecht". Das ist lediglich bigott, mehr nicht. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

Und nur mal ganz nebenbei:
Wegen "Arschloch" wird von Facebook niemand gelöscht. Das ist eine extreme Verharmlosung der Dinge, um die es in diesem Kontext wirklich geht: Menschenverachtende Hetze.
 
Dein Posting ergibt keinen Sinn.
Was genau ist jetzt meine subjektive Wahrnehmung?
Und wo genau "interpretiere" ich hier irgendetwas?
Ich habe das Gefühl, dir gehen so langsam die (Schein-)Argumente aus.

Und noch mal:
Ich störe mich nicht an "unfreundlichen Dingen", sondern an Rufmord.
Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Es ist schade, daß du das selbst nach meiner Erklärung immer noch nicht auseinander halten kannst.
 
Subjektiv ist, ob du dich von Sätzen beleidigt fühlst. Rassist scheint dich zu treffen. Wenn aber Dinge auf Facebook gelöscht werden, die Flüchtlinge pauschal zu Vergewaltigern, Mördern oder Kinderfickern erklären, oder die ihnen beispielsweise den Tod bei einem Brandanschlag wünschen (denn genau um SOLCHE Dinge geht es, nicht etwa um "Arschloch", wie du hier suggerierst), dann krähst du was von "Meinungsfreiheit" und "die sollen halt blocken".

Leider stört es in diesem Land sehr viele Menschen, wenn man sie Rassist nennt, es stört sie aber nicht, wenn man rassistische Dinge sagt.
 
Lies doch mal richtig.
Es geht bei Diffamierung und Rufmord überhaupt nicht um Beleidigung. Es ist völlig irrelevant, ob sich jemand beleidigt fühlt oder nicht.

Nossi schrieb:
Wenn aber Dinge auf Facebook gelöscht werden, die Flüchtlinge pauschal zu Vergewaltigern, Mördern oder Kinderfickern erklären, oder die ihnen beispielsweise den Tod bei einem Brandanschlag wünschen (denn genau um SOLCHE Dinge geht es, nicht etwa um "Arschloch", wie du hier suggerierst), dann krähst du was von "Meinungsfreiheit" und "die sollen halt blocken".
Du bist ein Lügner.
Denn genau darum geht es mir nicht.
Unterlasse es bitte, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nie gesagt habe.
 
UltraWurst schrieb:
Lies doch mal richtig.
Es geht bei Diffamierung und Rufmord überhaupt nicht um Beleidigung. Es ist völlig irrelevant, ob sich jemand beleidigt fühlt oder nicht.

Schön selektiv.
Jemand nennt dich einen Rassisten und du schreist "Diffamierung, das gehört verboten." Facebook löscht "Flüchtlinge kommen doch nur hier her um Frauen zu vergewaltigen" und du nennst es nicht "Diffamierung", sondern "Beleidigung" und "Meinungsfreiheit".

Ich finde es sehr erhellend, wenn man es nicht erträgt, Rassist genannt zu werden und von Diffamierung spricht, gleichzeitig aber menschenverachtende Hetze gegen andere als "Meinungsfreiheit" stehen lassen will....

Du bist ein Lügner.
Denn genau darum geht es mir nicht.
Unterlasse es bitte, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nie gesagt habe.

Nein? Darum geht es dir nicht? Worüber regst du dich dann auf? Denn genau um solche Dinge geht es, wenn FB Hatespeech löschen soll. Ich benutze ständig Wörter wie "Arschloch", "Idiot" und "Depp" und ich wurde noch nie gelöscht. Ich wurde allerdings auch noch nie als "Rassist" betitelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nossi schrieb:
Jemand nennt dich einen Rassisten und du schreist "Diffamierung, das gehört verboten." Facebook löscht "Flüchtlinge kommen doch nur hier her um Frauen zu vergewaltigen" und du nennst es nicht "Diffamierung", sondern "Beleidigung" und "Meinungsfreiheit".
Wir halten fest:
Du hast keinerlei Argumente und musst deshalb wiederholt lügen, um überhaupt etwas schreiben zu können.

Noch mal die Bitte:
Hör auf, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nicht gesagt habe.

Ich bin dann erstmal raus. Das führt hier zu nichts.
Überhaupt führen wir diese dumme Diskussion nur, weil du durch das Wort "Rassist" getriggert wurdest.
Das hat dir gereicht, um dir deine oberflächliche Meinung über mich zu bilden, die du dann gerne mit Dingen aus deiner Fantasie schmückst, solange sie in's Bild passen.
 
@UltraWurst
Sorry, du scheinst es nicht zu begreifen.

Wenn Facebook gegen Hatespeech vorgeht, dann ist damit nicht gemeint, dass Facebook Kommentare löscht in denen Worte wie "Arschloch", "Depp" und "Vollidiot" vorkommen. Diese Kommentare WERDEN auch nicht gelöscht.

Wenn Facebook gegen Hatespeech vorgeht, dann sind damit Dinge gemeint wie die hier von mir skizzierten Dinge: "Flüchtlinge sind alle Vergewaltiger" oder "Schade, dass das Asylbewerberheim nicht bewohnt war als es angezündet wurde." DAS ist die Qualität von Aussagen, von denen die Rede ist, wenn Facebook Hatespeech löscht. Und diese Sorte von Aussage kennt auch jeder, der auf FB an den entsprechenden Stellen unterwegs ist.

Wir halten also fest: Es geht um extrem menschenverachtende, volksverhetzende Aussagen. Aussagen, die strafbar sind. (Nebenbei: Auch "Arschloch" ist an sich schon strafbar)

Und jetzt kommst du und jammerst rum, dass Facebook Hatespeech löscht. Behauptest aber gleichzeitig, ich würde dir Dinge in den Mund legen. Du musst dich schon entscheiden: Denkst du, "Alle Flüchtlinge sind Vergewaltiger" ist eine freie Meinungsäußerung? Dann lege ich dir nicht in den Mund, dass du diese und zahlreiche ähnliche Aussagen stehen lassen willst. Oder denkst du, Facebook sollte diese Dinge löschen? Dann weiß ich nicht, warum du dich hier über "Zensur" beklagst. Ergo: Du widersprichst dir selbst und verharmlost ganz elementar, worum es hier in Wahrheit geht: Hetze.

Und dass du DAZU dann darüber motzt, man würde dich als "Rassisten" betiteln und hier irgend einen Quatsch erzählst von wegen das wäre diffamierend und nicht beleidigend ist quasi die Kirsche auf der Torte. Weil du sogar in deinem Verlangen nach freiem Hatespeech noch inkonsequent bist und dich angegriffen fühlst, wenn du erntest, was du sähst. Und nur mal nebenbei: Was genau ist an Sätzen wie "Alle Flüchtlinge sind Vergewaltiger" nicht "diffamierend", wie du es nennt?

Das entspricht ziemlich exakt deiner eigenen Definition:

UltraWurst schrieb:
Wenn man jemanden als Rassisten bezeichnet, stellt man eine Behauptung über die Meinung/Haltung einer Person auf.
Ist diese Behauptung nicht zutreffend, handelt es sich um Rufmord/Diffamierung.
Die Würde der Person wird hierbei ganz erheblich angegriffen. Es wird eine Meinung im Namen eines Anderen geäußert. Und das ist das perfide daran.
Jemanden als Rassist zu bezeichnen, ist auch keine Äußerung einer Meinung. Es ist ein Statement über einen (angeblichen) Zustand.

Und noch was:

Überhaupt führen wir diese dumme Diskussion nur, weil du durch das Wort "Rassist" getriggert wurdest.
Das hat dir gereicht, um dir deine oberflächliche Meinung über mich zu bilden, die du dann gerne mit Dingen aus deiner Fantasie schmückst, solange sie in's Bild passen.


Nein, das Wort "Rassist" war es nicht. "Getriggert" hat mich deine unfassbare kognitive Dissonanz und die Bigotterie, die du in einem Satz kompakt zusammengefasst hast. Paraphrasiert:

"Das mich jemand Rassist nennt ist nicht in Ordnung, aber wenn andere auf Facebook mit Hass konfrontiert werden ist das Meinungsfreiheit."

Das dir so ein Satz aus der Tastatur fällt und du es selbst nicht merkst ist echt bemerkenswert.
Ich übrigens halte Wörter wie "Rassist" für eine Banalität. Vorallem, wenn sie von jemandem stammen, der menschenverachtende Sprüchlein als Meinungsfreiheit feiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Facebook gegen Hatespeech vorgeht, dann sind damit Dinge gemeint wie die hier von mir skizzierten Dinge: "Flüchtlinge sind alle Vergewaltiger" oder "Schade, dass das Asylbewerberheim nicht bewohnt war als es angezündet wurde." DAS ist die Qualität von Aussagen, von denen die Rede ist, wenn Facebook Hatespeech löscht. Und diese Sorte von Aussage kennt auch jeder, der auf FB an den entsprechenden Stellen unterwegs ist.

Wir halten also fest: Es geht um extrem menschenverachtende, volksverhetzende Aussagen. Aussagen, die strafbar sind. (Nebenbei: Auch "Arschloch" ist an sich schon strafbar)
Dabei kommst aber auch stark darauf an, welches "arme Würstchen" Du grad aus der Dose ziehst.
Wenn ich mit der Aussage/Meinung nicht zufrieden bin, warum geh ich dann auf die entsprechenden Seiten und reg mich auf?
Bei keiner der Aussagen wird eine Person explizit beleidigt - klar kann man sich immer angesprochen fühlen.
Aber warum? Was schert es die Eiche....

Nehmen wir mal das Extrem von Vergewaltigern, Kinderschändern.
Da sind sich idR rechts wie links und tw mitte einig, dass die am besten nirgendwo wohnen sollen - tja irgendwo müssen se aber wohnen. Hat schonmal hatespeech gegen die gemeldet? Auch die haben Rechte.

Das kommt mir so vor wie son Nachbarschaftsstreit.
Da meldet der Kerl ohne PKW nen Falschparker in ner Auffahrt, die ihm selbst nicht gehört.

Lassen wir mal die Kirche im Dorf - klar gibts extreme Dinge - aber da is die Sache idR eindeutig.
Also alle xyz vergasen - brauch man glaub ich nicht drüber reden.
 
U-L-T-R-A schrieb:
Nehmen wir mal das Extrem von Vergewaltigern, Kinderschändern.
Da sind sich idR rechts wie links und tw mitte einig, dass die am besten nirgendwo wohnen sollen - tja irgendwo müssen se aber wohnen. Hat schonmal hatespeech gegen die gemeldet? Auch die haben Rechte.

Es gehört überhaupt nicht zum Thema, aber ja: Auch diese Debatte habe ich schon einige Male geführt. Es fängt ja schon damit an, dass die Leute noch nicht mal die Tat (Missbrauch eines Kindes) und die sexuelle Neigung (Pädophilie) auseinander halten können - geschweige denn verstehen, dass Pädophile genau so wenig notorische "Kinderschänder" sind wie heterosexuelle Männer zwanghaft Frauen vergewaltigen müssen. Und wenn dann noch Leute dafür Beifall ernten, wenn sie äußern, dass sie gerne einen Pädophilen am nächsten Baum aufhängen wollen platzt mir in alle Regel der Kragen.

Was schert es die Eiche....


Nun, es könnte die Eiche z.B. scheren, dass wir das gesellschaftliche Klima derart vergiftet haben, dass Leute im Netz Applaus dafür bekommen, wenn sie Flüchtlingsheime anzünden. Von Leuten, die mit ihrem Klarnamen, ihrem Profilfoto, ihrem Arbeitgeber, ihren Kinderfotos und der ganzen Familie in der Friendslist auf Facebook rumrennen. Und das finde ich ziemlich erschreckend. Vor 5 Jahren haben NPDler noch versucht zu vertuschen, dass sie bei der NPD sind, heute übertreffen irgendwelche Familienväter auf Facebook alles, was sich die NPD je öffentlich zu sagen getraut hat.

Udo Pastörs, der notorische NPD-Hassprediger, beklagte sich kürzlich in einem Interview darüber, dass Björn Höcke von der AfD für Sätze gefeiert wird, für die er noch ins Gefängnis musste. Da kriegt man beinah Mitleid, aber er hat Recht. Man stelle sich das vor: Ein NPDler hat mal Recht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nossi schrieb:
Schön selektiv.
Jemand nennt dich einen Rassisten und du schreist "Diffamierung, das gehört verboten." Facebook löscht "Flüchtlinge kommen doch nur hier her um Frauen zu vergewaltigen" und du nennst es nicht "Diffamierung", sondern "Beleidigung" und "Meinungsfreiheit".

Üble Nachrede kann aber nicht pauschal gegen eine so große Gruppe erfolgen.
Volksverhetzung wird mangels einheitlicher Zugehörigkeit der Flüchtlinge auch schwierig.

Das so zitierte Statement bleibt meiner Ansicht nach straffrei.
 
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