Haus mit Netzwerktechnik ausstatten

HPC

Ensign
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Hallo Community,

Ich habe hier jetzt schon einige Threads gelesen, bin aber auf keinen gestoßen, der meinen Fall zu 100% abdeckt. Muss an für sich auch nicht, aber dennoch bin ich verunsichert. Einmal zum Hintergrund: Wir werden in ca. 1-2 Jahren mit in das Haus meiner Schwiegereltern ziehen. Dieses hat Keller, EG, OG, DG. Die Raumaufteilung wird sich noch komplett ändern, da wir am Haus einiges machen wollen. Glasfaser ist aktuell noch nicht vorhanden, wird aber kommen. Bausubstanz ist gemischt, da es seinerzeit einen Anbau gab. Das Haus ist schon etwas älter. Die Kellerdecke ist aus Beton. Die Decke von EG zu OG und von OG zu DG ist meines Wissens Holzbauweise.

Nun mal zu meinen Fragen bzw. Gedanken:
  1. Bei meinen Eltern hatten wir seinerzeit die gleiche Etageneinteilung und den Router im DG. Die Telefonbuchse saß im OG. Also DSL. Soweit ich weiß strahlen die WLAN Antennen in den Routern generell besser nach unten als nach oben ab. Der Glasfaseranschluss bei meinen Schwiegereltern wird im Keller sein. Daher wäre mein Gedanke entweder das mitgelieferte Glasfasermodem im Keller zu belassen und dann per LAN Kabel zu einem WLAN-Router ins DG zu gehen, oder gleich einen Glasfaserrouter zu kaufen, das mitgelieferte Gasfasermodem wegzulassen und vom Hausanschluss per Glasfaserkabel ins DG zu dem dann dort vorhandenen WLAN-Glasfaserrouter zu gehen.
  2. Des Weiteren wollte ich in jeder Etage einen Switch vorsehen, da jedes Zimmer mindestens einen LAN Anschluss bekommen soll. Auch soll in jeder Etage ein MESH Repeater vorhanden sein. Wie in Punkt 1 genannt habe ich jetzt die Vorstellung, dass der WLAN Router möglichst im DG stehen sollte, damit das WLAN Signal so gut wie möglich an den nächsten MESH Repeater geht, oder ist es auch möglich den Repeater mit dem Switch zu verbinden, damit er nicht per WLAN mit dem Router verbunden sein muss? Ich bin hier gedanklich in der AVM Welt unterwegs.
  3. Ich hatte mir gedacht entweder einen Fritz Router oder ein Fritz Glasfaser Modem zu kaufen und von jeder LAN Buchse ein Kabel pro Etage zu legen, aber scheinbar hat der Fritz Router nur eine Buchse, die 2,5Gbit unterstützt. Ist vielleicht Overkill und ggf. reicht es aus die eine Buchse zu nutzen und dann in Reihe zu jeder Etage zu gehen. Wie seht ihr das? Ich möchte pro Etage 2,5Gbit Switche einsetzen, damit man für die Zukunft gerüstet ist.
  4. Die LAN Kabel sollten mindestens 10Gbit können. Wenn ich richtig informiert bin, dann sollte man hier CAT6a verbauen? Ich bleibe hier dicke unter 50m von Switch zu Switch und Endgerät.
  5. Könnt ihr mir eine Empfehlung geben, welchen Leerrohrdurchmesser und welchen LAN Kabel Hersteller man nehmen sollte?
Am Ende soll das Ganze so ausgelegt sein, dass ich mindestens 10-15 Jahre Ruhe habe. Switche, Modem, Router und MESH kann man ja recht simpel tauschen, aber an die Kabel wollte ich eigentlich nicht mehr ran. Daher würde ich für die Kabel und Anschlüsse auch mehr Geld ausgeben, damit es langfristig eine gute Lösung ist.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen. Falls Infos fehlen sollten, so liefere ich die gerne nach. Geht ihr bei meinen Gedanken mit oder habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Gruß
HPC
 
Wenn du sowieso vor hast, in jedem Raum Netzwerkdosen zu setzen, dann kann man bei den Mesh-Boxen auch gleich auf welche gehen, die auch LAN unterstützen (viele können das). Dann hast du das Problem nicht, dass die gegenseitig ein gutes Signal voneinander empfangen können müssen und der Geschwindigkeitsverlust ist niedriger, weil sie das Signal über LAN kriegen.

Denk auch daran, dass man Netzwerkdosen nicht in Reihe schalten kann und jeder einzelne Anschluss ein eigenes Kabel braucht. Es macht also Sinn, sich einen Raum auszusuchen (z.B. Keller), wo alle Kabel zusammenlaufen und dann in einen Switch gehen. Dort kann dann auch gerne die Fritzbox sein, weil die ja auch an den Switch mit ran muss.
 
Warum MESH Repeater einsetzen, wenn du alles verkabelst? Verstehe ich nicht.

Denk mal über Accesspoints nach.

Cu
redjack
 
HPC schrieb:
jedes Zimmer mindestens einen LAN Anschluss
Mindestens 2. Doppeldosen kosten kaum mehr als eine einzelne. Ob man zwei Kabel verlegt oder eins bedeutet fast identischen Arbeitsaufwand. Nur das zweite Kabel als solches kostet zusätzlich.
 
Wäre auch dafür in jedem Zimmer eine Doppeldose zu legen (im Wohnzimmer eher zwei) und mit allen Leitungen in den Keller ziehen.
Dort dann alles (Router, Switch usw.) in einem Patschschrank platzieren - ist etwas Mehraufwand, aber es macht sich bezahlt und man hat zukünftig keine Probleme.

WLAN würde ich erstmal ausmessen und dann an den richtigen Stellen weitere LAN-Dose für Accesspoints setzen - Repeater sind immer ein Kompromiss.
 
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HPC schrieb:
Daher wäre mein Gedanke entweder das mitgelieferte Glasfasermodem im Keller zu belassen und dann per LAN Kabel zu einem WLAN-Router ins DG zu gehen, oder gleich einen Glasfaserrouter zu kaufen, das mitgelieferte Gasfasermodem wegzulassen und vom Hausanschluss per Glasfaserkabel ins DG zu dem dann dort vorhandenen WLAN-Glasfaserrouter zu gehen.
Beides möglich.
HPC schrieb:
  1. Des Weiteren wollte ich in jeder Etage einen Switch vorsehen, da jedes Zimmer mindestens einen LAN Anschluss bekommen soll. Auch soll in jeder Etage ein MESH Repeater vorhanden sein. Wie in Punkt 1 genannt habe ich jetzt die Vorstellung, dass der WLAN Router möglichst im DG stehen sollte, damit das WLAN Signal so gut wie möglich an den nächsten MESH Repeater geht, oder ist es auch möglich den Repeater mit dem Switch zu verbinden, damit er nicht per WLAN mit dem Router verbunden sein muss? Ich bin hier gedanklich in der AVM Welt unterwegs.
Der Router kann irgendwo stehen, der muss nicht ins DG. Da bei den Dingern meist WLAN dabei ist wäre ein Ort, wo WLAN nötig ist, natürlich sinnvoll. Vom Router aus dann am besten via Kabel zu den anderen WLAN-Sendern bzw., weil sie via Kabel versorgt werden, Access Points.

In der AVM-Welt ist "Mesh" eigentlich nur eine Bezeichnung für geräteübergreifende Konfiguration und etwas WLAN-Steuerung, ob die einzelnen Geräte über Kabel oder WLAN verbunden sind ist egal.
HPC schrieb:
  1. Ist vielleicht Overkill und ggf. reicht es aus die eine Buchse zu nutzen und dann in Reihe zu jeder Etage zu gehen. Wie seht ihr das? Ich möchte pro Etage 2,5Gbit Switche einsetzen, damit man für die Zukunft gerüstet ist.
Da die 2,5G-Buchse der Fritz bei dir wohl nur für den Internetzugang genutzt wird und der Rest vom Heimnetzwerk via Switch läuft würde das reichen. Wie von anderen gesagt würd ich aber ernsthaft versuchen, von jedem Zimmer aus zu einem zentralen Punkt im Gebäude die Kabel zu verlegen und dann dort einen großen Switch hinzustellen. Auf jeder Etage oder so einen Switch hinstellen endet in einer Materialschlacht und macht die Fehlersuche unnötig schwierig.
HPC schrieb:
  1. Die LAN Kabel sollten mindestens 10Gbit können. Wenn ich richtig informiert bin, dann sollte man hier CAT6a verbauen?
Cat6A ist für 10G ausreichend, aber schon relativ schwer in handlichen Größen zu bekommen, weil Cat7 besser ist und auch schon lange Zeit auf dem Markt. Falls du mit Trommeln arbeiten kannst/willst wäre das aber machbar.

Wichtiger wäre die Verlegung in Leerrohren für einen späteren, leichten Tausch bei Defekt oder Ersatz durch Glasfaser. Gerne auch mit Zugängen zum Leerrohr auf halbem Weg wie bspw. in leeren Unterputzdosen oder halt Wartungsklappen.
HPC schrieb:
  1. Könnt ihr mir eine Empfehlung geben, welchen Leerrohrdurchmesser und welchen LAN Kabel Hersteller man nehmen sollte?
Kabel-Hersteller wird Draka/Prysmian oft erwähnt und genutzt, hatte ich bisher auch noch keine Probleme mit. Infralan wäre auch noch eine Idee.

Leerrohrdurchmesser M20 wäre mit Innendurchmesser ca. 15mm schon etwas knapp für 2 Kabel, deshalb lieber M25.
HPC schrieb:
Am Ende soll das Ganze so ausgelegt sein, dass ich mindestens 10-15 Jahre Ruhe habe.
NIchts ist so beständig wie der Wandel ;) Ob 10G im Heimbereich via Kupfer jemals ernsthaft kommt ist ja auch noch nicht raus.
 
Sind die Wohnungen für sich oder kann man von der einen Wohnung in die andere?

Vorschlag: In jeder Wohnung einen zentralen Kasten (einer der groß genug ist das da auch was rein passt) mit Switch/Router/etc.., wo die Kabel zusammenlaufen, mit patchpanel, anstelle alles im Keller zusammenlaufen zu lassen. Falls doch mal Mieter kommen oder andere Umstände. Wäre ich Mieter, wäre es mir lieber alles in der Wohnung zu haben, anstatt an einem Punkt wo jeder dran kann.

In jedem Raum an jede Steckdose eine Netzwerkdose (Eine Dose pro Raum ist witzlos, sehe das immer wieder).

Die Schränke der Wohnungen per Glasfaser untereinander Verbinden, also das am Patchpanel ne Dose ist die zum Patchpanel in der anderen Wohnung geht, so das quasi jeder Schrank zu jedem ne Verbindung hat, auch wegen Potenzialtrennung.

Wenn z.B. dann in Wohnung DG der Router ist und in Wohnung OG noch jemand aus der Familie wohnt, kann man somit Schrank DG mit Schrank OG verbinden per Glas, im Schrank OG dann ein Switch der an alle Räume verteilt.

Dann kann z.B. in einer Wohnung der Router stehen und damit kann das ganze dann auch in die anderen Wohnungen durchgereicht werden.

Wenn Glasfaser Internet kommt, im Keller den Hüp setzen und dann in jede Wohnung ne eigene Faser.
 
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Schon mal vielen Dank für die fixen Antworten.

Robo32 schrieb:
Wäre auch dafür in jedem Zimmer eine Doppeldose zu legen (im Wohnzimmer eher zwei) und mit allen Leitungen in den Keller ziehen.
Dort dann alles (Router, Switch usw.) in einem Patschschrank platzieren - ist etwas Mehraufwand, aber es macht sich bezahlt und man hat zukünftig keine Probleme.
Ist nachvollziehbar. Danke für den Tipp. Werde ich befolgen.

rezzler schrieb:
Cat6A ist für 10G ausreichend, aber schon relativ schwer in handlichen Größen zu bekommen, weil Cat7 besser ist und auch schon lange Zeit auf dem Markt. Falls du mit Trommeln arbeiten kannst/willst wäre das aber machbar.
Danke für die Info.

Flossen_Gaming schrieb:
Sind die Wohnungen für sich oder kann man von der einen Wohnung in die andere?
Nein, an für sich ist es zwar ein Zweifamilienhaus, was aber Einliegerwohnungcharakter hat. Mieter wird auch perspektivisch nicht geben, daher werde ich den Rat befolgen einen zentralen Switch zu installieren.

Nun habe ich doch noch eine Frage zum Thema Access Point. Vielleicht werfe ich hier was durcheinander, aber verstehe ich es richtig, dass wenn ich pro Etage einen Access Point setze, ich diese als ein Netzwerk darstellen kann? Sprich, dass es nur einen Zugangspunkt gibt, und nicht für jeden Access Point einen?
 
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HPC schrieb:
Nun habe ich doch noch eine Frage zum Thema Access Point. Vielleicht werfe ich hier was durcheinander, aber verstehe ich es richtig, dass wenn ich pro Etage einen Access Point setze, ich diese als ein Netzwerk darstellen kann? Sprich, dass es nur einen Zugangspunkt gibt, und nicht für jeden Access Point einen?
Ja, richtig. Also man kann alle Access Points auf das gleiche WLAN/Passwort kombinieren (im Mesh geht das automatisch, ansonsten halt manuel) und die Endgeräte suchen sich dann selbst den AP mit dem besten Empfang aus.

Je nach Grundriss/Größe könnte ein AP pro Etage allerdings etwas wenig sein. Vielleicht mal vorher mit einem WLAN-Router an verschiedenen Stellen den Empfang testen.

Bedenke auch, das mit fortschreitender Entwicklung bei WLAN die Frequenzen immer weiter nach oben gewandert sind, die aber den Nachteil haben, Wände schlechter zu durchdringen. Im Zweifel also lieber 3 Kabel mehr für Access Points verlegen, die musst du ja nicht sofort nutzen.
 
HPC schrieb:
bin hier gedanklich in der AVM Welt unterwegs
Nur damit kein Missverständnis besteht: Ein AVM FRITZ!Repeater kann entweder
a) kabellos = WLAN-Repeater = WLAN-Brücke​
oder​
b) verkabelt = Access-Point = LAN-Brücke​
betrieben werden, also jene Modelle mit Ethernet-Buchse.
HPC schrieb:
pro Etage einen Access Point setze
Normalerweise ist das dann lediglich eine Grundversorgung im 2,4-GHz-Frequenzband. Willst Du die höheren Geschwindigkeiten, die es nur im 5 bzw. 6-GHz-Frequenzband gibt, musst Du mehr WLAN-Punkte setzen. Idealerweise machst Du in jedem Raum einen LAN-Deckenauslass. Dort kommt dann ein WLAN-Punkt befeuert durch PoE hin. Anfangs musst Du nicht gleich alle Räume auch bestücken, erstmal nur die Dosen und hier und da einen WLAN-Punkt in die Lümmelecken.
 
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HPC schrieb:
Vielleicht werfe ich hier was durcheinander, aber verstehe ich es richtig, dass wenn ich pro Etage einen Access Point setze, ich diese als ein Netzwerk darstellen kann? Sprich, dass es nur einen Zugangspunkt gibt
Richtig, schau mal hier

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drei Endgeräte, zwei Accespoints UG und OG, ein Netzwerk SSID = Teufel

CU
redjack
 
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