So ganz passt das nicht, denn ob innen oder außen, die Zugriffszeit ist immer gleich, denn die Plattern drehen sich innen wie außen gleich schnell und damit dauert es auf allen Zylindern gleich lange, bis der gesuchte Sektor vorbeikommt, statistische etwa eine halbe Umdrehung. Was sich unterscheidet ist die Zeit bis der passende Zylindern angefahren ist, aber die hängt immer von dem Weg ab, der dafür zurückgelegt werden muss und da setzt auch Short-Stroke an: Indem man nur einen Teil der Kapazität (auf den äußeren Zylindern) nutzt, wird der maximal Weg geringer und damit auch der durchschnittlich zurückzulegende Weg und somit die Zugriffszeit.
Genau genommen sind die Zugriffszeiten auf den inneren Zylindern aber sogar länger, denn die halbe Umdrehung stimmt so nicht ganz, das ist vereinfacht. Es kommt noch die Zeit für einen halben Sektor hinzu, da ja statistisch gesehen der Kopf in der Mitte eines Sektors landet und frühestens den nächsten Sektor lesen kann und außerdem die Zeit zum Lesen des gewünschten Sektors. Da ganz innen nur etwa halb so viele Sektoren pro Zylinder vorhanden sind als ganz außen, dauert es etwa doppelt so lange den Sektor selbst zu lesen, denn die Scheibe muss sich ja doppelt so weit drehen, bis der Sektor gelesen wurde, weshalb ja auch die Transferraten auf den inneren Zylindern nur etwa halb so hoch sind wie auf den äußersten, ohne Short-Stroke.
In gewisser Form wird Storage bei mehr Kapazität pro Platte sogar langsamer, denn wenn man 4 x 1TB hat und mehrere parallele Zugriffe auf unterschiedliche Daten erfolgen, dann werden sich diese auf die 4 Platten verteilen und man bekommt mehr Durchsatz als wenn man nur eine 4TB Platte verwendet und alle Zugriffe sich nur auf diese konzentrieren und sich gegenseitig ausbremsen. Das ist für den Heimanwender aber wohl weniger relevant und Profis sollten ebene der Kapazität auch beachten, wie viele IOPS ihr Storage denn haben muss um die Anforderungen ihrer Anwendung zu erfüllen.