HDD kurz vor dem defekt?

BitBamBam

Ensign
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März 2007
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Hi, habe eben mein alten PC angeschmissen weil ich was brauchte und merke das die ewig langsam läuft.
Ist die Platte kurz vor dem Ausstieg oder was ist da los?

hdd.jpg
 
Mit einem Totalausfall muß jederzeit gerechnet werden.

War die Platte länger nicht in Betrieb?
Nur wirklich wichtige Daten jetzt sichern.
Reboot testen.
 
Außer den Lesefehlern sind auch noch 7 Ultra-DMA CRC Fehler vorhanden, vor allem wenn der Wert (C7) steigt, prüfe das SATA Kabel auf festen Sitz und tausche es ggf. aus. 21372 Betriebsstunden bei nur 1596 Einschaltungen sieht sehr nach Dauerbetrieb aus, dafür sind diese WD Black aber nicht gedacht und nicht gemacht.

Von WD habe ich da kein passendes Dokument, aber Seaagte schreibt klar was für Voraussetzungen für die jeweiligen Kategorien unterstellt werden und worauf diese also ausgelegt sind:
Zum Workload und der Zuverlässigkeit steht dort:
Workload-Belastung
Der Einfluss der Workload auf die Zuverlässigkeit ist etwas schwerer verständlich.

Per Definition ist die primäre Funktion von HDDs das Speichern und Abrufen von Daten, wobei Hunderte von Gbits an Daten auf jedem Quadratzoll an Speicheroberfläche aufbewahrt werden. Sie können Daten bei anhaltenden Datenraten in der Größenordnung von 200 MB/s oder mehr aufzeichnen und abrufen.

Um diese hohe Aufzeichnungsdichte und einen hohen Datendurchsatz zu erreichen, werden magnetische Lese- und Schreibkomponenten physisch mehrere Nanometer (1 nm = 0,001 μm) von schnell rotierenden Medien gehalten. Das ist eine komplexe technische Designaufgabe, die erfordert, dass Festplatten für eine bestimmte Arbeitsumgebung entwickelt, getestet und klassifiziert werden, die unter anderem durch den Bereich der Nutzungsdauer und der Benutzer-Workload charakterisiert wird.

Workload ist ein technischer Begriff, mit dem die Größe der Arbeitsbelastung definiert wird, der die Festplatte beim Normalbetrieb ausgesetzt ist. Beispielsweise könnte Festplatte A täglich mehrere GB an Daten lesen und schreiben, während Festplatte B täglich mehrere hundert GB liest und schreibt. In diesem Fall würden wir sagen, das Festplatte B unter viel höherer Workload-Belastung arbeitet.
Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viel Workload zu viel ist, betrachten wir drei typische Szenarien (Festplatten A, B und C):

Betrachten wir eine Seagate Constellation ES.3 HDD mit 4 TB. Diese Festplatte ist zu einer anhaltenden Datenübertragungsrate von 175 MB/s fähig. Stellen wir uns drei dieser Festplatten vor, die alle unter ähnlichen Bedingungen arbeiten (und mit demselben Server). Die erste Festplatte (Festplatte A) überträgt stetig 5 MB/s (oder durchschnittlich 158 TB/Jahr), während die zweite (Festplatte B) 10 MB/s (durchschnittlich 315 TB/Jahr) überträgt. Die dritte Festplatte schließlich (Festplatte C) überträgt in diesem Beispiel 100 MB/s (durchschnittlich 3.150 TB/Jahr).

Aus den obigen Szenarien ist einfach zu erkennen, dass Festplatte B einer 2× höheren Workload-Belastung ausgesetzt ist als Festplatte A und dass Festplatte C eine 20× höhere Workload-Belastung als Festplatte A hat.

Unter Annahme einer linearen Abhängigkeit würden die nächsten vernünftigen Schlussfolgerungen annehmen, dass Festplatte B eine 2× höhere Ausfallrate als Festplatte A hat und Festplatte C eine 20× höhere Ausfallrate als Festplatte A. Seagate-Daten legen jedoch nahe, dass die Annahme einer linearen Skalierung der Ausfallrate mit Workload falsch ist.

Jahre an Forschung und Experimenten ermöglichten Technikern von Seagate, die komplexen Effekte von Workload auf Festplattenzuverlässigkeit zu verstehen und die folgenden Schlüsse zu ziehen:

•Jeder HDD-Typ hat eine sichere Workload-Schwelle, die jetzt als das Limit für die Workload-Rate (WRL) definiert wird.
•Solange die Workload das WRL nicht überschreitet, hat die Workload-Belastung sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit und die Ausfallrate dieses Produkts.
•Wird das WRL überschritten, beginnt die Zuverlässigkeit dieses Produkts nachzulassen.
Man sollte diese Workload Ratings also beachten, sonst wird man mit erhöten Ausfallraten bestraft und das geht nicht linear.
 
Inzersdorfer schrieb:
Mit einem Totalausfall muß jederzeit gerechnet werden.

An welchem Wert siehst du das denn hier? An der Raw Read Error Rate?
Und wenn's das ist, warum steht dann der Current und Worst Wert noch auf 200?

Ich versuche jetzt schon seit Jahren, bei den SMART Werten besser durchzublicken, aber die machen es einem interessierten Amateur wie mir echt nicht leicht! ;)
 
Die Aussage "Mit einem Totalausfall muß jederzeit gerechnet werden." gilt für jede HDD und jede SSD, so wie auch jede Glühbirne jederzeit durchbrennen kann. Daher macht man ja regelmäßig Datensicherung, legt als Backups an oder aktualisiert sie, wenn man seine Daten nicht verlieren will. Bei 94 Lesefehlern ist die Ausfallwahrscheinlichkeit natürlich erhöht. Aus dem HD Tune Benchmark kann man aber wenig bis nichts ablesen, da nicht klar ist ob im Hintergrund nicht andere Zugriffe, z.B. von Windows, auf die HDD stattgefunden haben und wenn ein alter PC nach einiger Zeit mal wieder am Netz ist, dürften Windows (wenn es noch im Support ist) und alle möglichen anderen Programme sich Updates aus dem Netz ziehen.
 
Also hab das Sata Kabel getauscht und jetzt läuft sie wieder wie gewohnt. Danke
 
Holt schrieb:
Die Aussage "Mit einem Totalausfall muß jederzeit gerechnet werden." gilt für jede HDD und jede SSD, so wie auch jede Glühbirne jederzeit durchbrennen kann.

Ach so! Das ist natürlich wahr! :D
 
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