Hier tun alle so, als ob sowas immer nur in eine Richtung geht (genug Leute verlassen Intel auch wieder, aber das ist ja keine solche Schlagzeile, geht also unter) oder als ob einzelne Personen gleich das komplette Produkt umkrempeln...
Ja, jeder hochrangige Entwickler (Manager nicht mehr!) sollte einiges an Fachwissen mitbringen und vielleicht hier und da mal etwas in die richtige Richtung lenken, aber an so einer Architektur arbeiten tausende Entwickler, die alle ihre Fähigkeiten und Eigenheiten mitbringen, die das Gesamtergebnis beeinflussen.
Ich arbeite selbst in einem größeren Unternehmen in der Chip-Entwicklung und wenn hier ein oder zwei Leute im Unternehmen wechseln... dann macht das nicht viel aus. Jemand in der Konzeptentwicklung macht noch mehr aus, als jemand in der "Exekutive", der das ganze dann umsetzt, aber selbst ein einzelner Architekt hat nur begrenzten Einfluss auf das Gesamtwerk.
Wechseln tun Leute aus 2 Gründen:
1) Karriereschub (Geld)
2) Interesse am Produkt (Spaß/Abwechslung)
Nach vielen Jahren am immer gleichen Chip suchen genug Leute neue Herausforderungen in Bereichen, die vielleicht etwas anders sind. Bei Faktor 2 muss noch nicht mal viel Geld im Spiel sein, da reicht auch einfach nur "Langeweile" bzw. der Ausbruch aus dem üblichen Alltagstrott.
Und die Firmen erwarten sich auch niemanden, der mit einem genialen Gesamtkonzept ankommt und ihnen die nächste Topsensation im Handgepäck mitbringt... da erwartet man etwas andere Denkansätze für die alten Probleme, wo etwas intern vielleicht schon zu eingefahren ist. Kleine Evolutionen, keine Revolutionen
Insgesamt sehe ich Wechsel egal in welche Richtung als ein wichtiges Mittel zum technischen Fortschritt, weil sich unterschiedliche Denkweisen treffen, aber Wunder werden auch dadurch nicht erzeugt... das braucht einfach viel harte Arbeit und Zeit. Das Wissen, wie es geht sollten die meisten Leute in der Branche haben/erlernen können.