Slayn schrieb:
Dafür haben AVR ja Einmessungen, auch die DSP der AVRs könne hier helfen.
sorry, aber das ist kompletter Blödsinn!
mit dem Einmesssystem kann man:
- Entfernungsunterschiede durch LZK ausgleichen, das funktioniert in einem gewissen Rahmen sehr gut. Also wenn ein LS 3m weit weg steht und der "zugehörige" 3,5m, dann wird der erste um 50cm oder 1,5ms verzögert und beide "erscheinen" gleich weit weg.
- in einem relativ geringen Rahmen können durch PEQ usw. auch akustische Unterschiede "reduziert" werden, 100% klappt das aber nie. Nehmen wir das Beispiel von oben, ein LS 3m der anderen 3,5m aber einer steht direkt in einer Ecke und der andere eher frei in der Mitte einer Wand. Diese beiden LS werden völlig anders "klingen" und wie gesagt, das kann man (auch mit der besten DSP Technik) nicht 100% kompensieren.
- die DSP Programme (glaube mir, da bin ich "Experte") kommen um so besser zur Geltung, je besser die Raumakustik und Grundaufstellung ist.
bitte nicht falsch verstehen, ich sehe das ganze vielleicht "etwas verbissen", oder res kommt so rüber.
Aber ich habe schon mit den allerersten Dolby Surround Mixen von VHS Kassetten Anfang der 90er Jahre mit dem Thema angefangen. Damals hatte ich einen Sony TA-E1000ESD AV Vorverstärker mit für die Zeit sensationeller DSP Technik. Dazu extra von Leo Kirchner (HIFI Manufaktur Braunschweig) konstruierte "Rundum-Strahler" als Surround LS. Ein extrem witziges Gimmick des Sony war, dass man sich in dem per DSP erstellten virtuellen Kino mit zwei Dreh-Knöpfen den Sitzplatz darin aussuchen konnte, also eher vorne direkt vor der Leinwand oder eher weiter hinten und genauso mittig oder weiter links oder rechts.
schon damals ist mir klar geworden, dass die DSP Effekte immer besser zur Geltung kommen, je besser die Raumakustik ist und je besser die LS dazu passen.
im Lauf der weiteren Entwicklung bis hin zu 7.2.4 habe ich so ziemlich alles durch. So hängen hier z.B. immer noch (inzwischen aber ungenutzt)
T+A Surround-LS an der Wand (natürlich leicht HINTER der Sitzposition), die zwischen Direkt/Bipol/Dipol umgeschaltet werden können. Daher weiß ich definitiv, dass in einem akustisch optimierten Raum (7x5m -> 35qm, gut 4m nach vorne, knapp 3m nach hinten) für eine Sitzreihe Dipole das dümmste ist, was man machen kann. Mit Bipolen kann man Probleme lösen, wenn die Raumakustik bescheiden oder die Aufstellung suboptimal ist. Stimmt alles, sind Direkt-Strahler auf jeden Fall die erste Wahl, ist etwas anderes besser, stimmt etwas mit der Akustik nicht
ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, ob sich in den letzten Jahren etwas grundsätzlich an der DSP Technik der AVR geändert hat. Bisher war es immer so, dass die AVR von "vordefinierten" LS Positionen ausgegangen sind. Klar, ein Yamaha wie jetzt meine CX-A5100 kann die Höhenwinkel zu den oberen LS Einmessen, die Vorstufe geht aber trotzdem davon aus, dass das 7.x Basis Setup "normal" steht, es werden nur minimal die Höheneffekte angepasst. Genauso ist es bei meiner Auro3D/Atmos Vorstufe, da kann man auch nur angeben, ob ein Paar LS "über Kopf" montiert ist oder ein Paar vorne und ein Paar hinten, mehr geht da nicht und wird auch für Atmos nicht weiter ausgewertet. Dementsprechend beschissen klingt ein Atmos Track dann auch, wenn die Höhen-LS eben nicht in einigermaßen gleichmäßigen Abstand vor und vor allem HINTER der Sitzposition hängen.
bei einer Soundbar ist es etwas anders. Die "kennt" ihre eigenen verbauten LS (Chassis) und kann die per DSP Effekt so ansteuern, dass ein gewisser "Raum-Effekt" eintritt. Das ist natürlich mehr Effekthascherei und hat mit einem "richtigen" LS Setup wenig zu tun, ist aber in vielen Fällen eben doch noch besser als mit einem AVR und vielen LS "gewollt und nicht gekonnt".