News Herstellungskosten des Fairphone aufgeschlüsselt

Hört sich doch grundsätzlich gut an. 4,3" bei einer "anständigen" wenn auch nicht grandiosen auflösung und maßen die einem HTC HD2 nahe kommen.
Hardware ist auch in ordnung. Weil es jetzt nun 50€ mehr kostet als ein vergleichbares produkt wird es aber dann wohl doch nicht gekauft. Wenn jeder nur Geiz ist Geil denkt braucht man sich nicht wundern warum nur noch wenig aus "industrieländern" kommt...
 
@ efferman

Ich würde es auch schön finden, aber wir reden hier um 15.000 Vorbestellungen, respektive 25.000 für die erste Charge - im Vergleich zu Apple/Samsung wo es um mehrere Millionen Geräte geht.
Da währe der Aufwand für ein "faires" Smartphone wohl viel zu hoch, obwohl die jeweiligen Margen pro Gerät es mit Sicherheit zulassen würden..
 
efferman schrieb:
... wenn apple und samsung auch so eine aufstellung liefern würden.
Bei Apple ist es komplizierter, weil das Verkaufspersonal hinzu kommt. Die Apple-Stores kosten auch etwas, dennoch kostet ein iPhone im Apple-Store nicht mehr, als bei MediaMarkt. Im Apple-Store (und bei klassischen Apple-Läden wie Gravis) werden die Mitarbeiter vermutlich besser bezahlt, als bei MediaMarkt - und auch ds zähle ich zu fairem Handel. Ich kaufe mittlerweile meinen Kaffee von ähnlicher Geschmacksqualität ohne TransFair-Logo bei Kaisers anstatt mit TransFair-Logo bei Netto, weil bei Kaisers eben das Verkaufspersonal fair bezahlt wird.
 
Ich finde das grundsätzlich gut, aber wenn ich lese, dass die SIEGEL/ZERTIFIZIERUNGEN Geld kosten und nicht die eigentliche faire Produktion, dann find eich es schon wieder nicht so gut.

Außerdem werden wahrscheinlich wieder einige Euros der 22€ irgendwo hängenbleiben, wo sowieso niemand unterbezahlt wird.
 
Schlappe 22$ und man kann sicher sein, dass niemand ausgebeutet wird? Oh arme Gesellschaft.

Sollte für jeden Globalplayer Pflicht sein...halt da gab es ja noch die Aktionäre...
 
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@ MountWalker

Was hat das Verkaufspersonal bitte mit der Herstellung zu tun?
Ist ja wirklich schön, wenn sich ein Kaffee Verkäufer täglich Wasser und Brot leisten kann, dass die Bauern aber dennoch teils ausgebeutet werden ist dir klar?
Nicht anders siehts bei der Herstellung diverser Elektroprodukte aus, wo die Rohstoffe aus aus Mienen kommen, der Arbeiter 20 Stunden pro Tag in schwierigsten, Menschenunwürdigsten Bedingungen für einen Hungerlohn arbeiten muss um seine Familie grade so Ernähren zu können - sorry, aber da gibts GANZ andere Probleme, als das vor Wind und Wetter gschützte, gut ernährte, gut gekleidete Verkaufspersonal..:rolleyes:
 
Klar sind Herstellungskosten auch wichtig, aber eben nicht alles, was den Produktpreis bestimmt. Bei Turnschuhen bekommen die Handnäher in Vietnam zu wenig - sehe ich genauso. Dennoch macht es einen Unterschied, ob ich die gleichen Schuhe bei Lidl im Sonderangebot oder beo Footlocker kaufe. Es gab zu diversen Produkten von Premiumherstellern schon News, in denen bemängelt wurde, dass die Herstellungskosten weit unter dem Verkaufspreis liegen - aber eben auch nur, weil die Herstellungskosten einen sehr großen Bereich, der fürs weltweite soziale Miteinander auch wichtig ist, ausblenden. (Transport und Verkauf)

Und so viel besser, wie man immer glaubt, geht es den kleinen Bauern mit Unternehmen wie TransFair auch nicht. "Fairtrade" steht drauf, aber Fairness steckt nicht drin Bei kaisers weiß ich, dass die anständige Arbeitsbedingungen schaffen, weil Bekannte von mir dort schon gearbeitet haben. Bei FairTrade-Siegeln vertraue ich auf ein für mich undurchschaubares System.
 
fethomm schrieb:
Diese 22 Euro setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, wie etwa 3,75 Euro pro Gerät, die dafür sorgen, dass wertvolle Materialien wie etwa Zinn, Tantal und Coltan aus Minen Verwendung finden, die als konfliktfrei zertifiziert sind und nicht in Bürgerkriegsgebieten liegen. [...] mit weiteren 1,93 Euro einen Wohlfahrtsfond für die Arbeiter im Herstellungsbetrieb.
Ich habe ja nichts gegen Marketing, auch nichts dagegen, den Leuten zum Produkt gleich noch das gute Gewissen dazu zu verkaufen.

Aber fairerweise (hehe) sollte man dann halt auch sagen: Bei Produkten wie "Zinn, Tantal und Coltan" gibt es einen Weltmarktpreis der sich aus Gesamtangebot und Gesamtnachfrage ergibt. Wenn der eine jetzt sein Coltan aus der konfliktfreien Mine A bezieht, ist das dem anderen doch schnuppe, gibt ja noch genug Coltan aus Mine B und C. Dadurch ändert sich exakt nichts auf der Welt - außer daß irgendein Zertifizierer ein wenig extra-Geld verdient.
Und wofür ein Sozialfonds für Arbeiter nötig sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Wenn das Gerät tatsächlich fair gefertigt wird, dann sollte man doch erwarten, daß in den Fabriken gleich so faire Löhne gezahlt werden, daß die Arbeiter von ihrem Arbeitslohn leben können und nicht noch einen extra Sozialfonds benötigen?!
 
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Ich denke das Gerät wird sich großer Beliebtheit erfreuen sobald die XDA-Community drauf aufspringt. Das Gerät dürfte in der Custom-ROM-Szene zum Verkaufsschlager werden, wenn die tatsächlich alles Open Source machen.
 
Wenn die Produktion nur 22 Euro kostest hätte man die Dinger auch in Europa zusammenbauen können. Die 5 oder 10 Euro mehr hätten die Rechnung nicht fett gemacht. Aber soweit denken die Verantwortlichen nicht. Es wär Fairer hier zu Produzieren und keine Transport um die halbe Welt zu benötigen. Die Umwelt sollte man auch Fair behandeln.
 
Der Transport der Teile ist in der Umweltbilanz völlig unwichtig, er spielt nahezu keine Rolle. Es ist eine Mär, dass durch den Transport u.a. viel CO^2 entsteht. Die meisten Teile kommen per Schiff und der Verbrauch pro Teil ist somit verschwindend gering.
 
Dr_Nerd schrieb:
Wenn die Produktion nur 22 Euro kostest hätte man die Dinger auch in Europa zusammenbauen können. Die 5 oder 10 Euro mehr hätten die Rechnung nicht fett gemacht. Aber soweit denken die Verantwortlichen nicht.
Ja, und Du baust die Fertigungsanlagen in Europa, weil die ja so billig sind und ökonomisch für die Stückzahl in Europa zu bauen. In Fernost gibt's genug davon... da braucht man nur die Fertigungsanlagen mit neuen Parametern zu füttern... Abgesehen davon ist faire Bezahlung in Fernost immer noch billiger als "günstig" in Europa.
Du hast da nicht weit genug gedacht...

@UnitedUniverse: FullAck!
 
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Im Endeffekt gehen also nur die "1,93 Euro einen Wohlfahrtsfond" direkt an die Leute ... finde ich äußerst mickrig.
Das einzig Positive ist das auf den Endpreis nicht noch mal 100% Deppenzuschlag aller Apple und Co. drauf kommen nur damit die Aktionäre noch glücklich gemacht werden.
 
@HighTech-Freak:

Google hats doch vorgemacht das es möglich ist mit dem Moto X. Hier in Europa gibts auch genügend möglichkeiten zur Produktion von Geräten, da muss man nicht nach China gehen.
 
ruthi91 schrieb:
Jetzt schlüßeln die Entwickler erstmals alle Kosten des Geräts detailliert auf.

Ein Wort: Falsch.

Faires Smartphone hin oder her, 25.000 Stück sind "nichts". Klar muss man klein Anfangen, aber mit solchen Zahlen kann mans bleiben lassen auch. 25.000 Stück sind eine Menge, die eine große Elektronikfabrik in der Stunde raus haut. Außerdem halte ich Produktionskosten von rd. 130€ bei solchen Kleinserien für "unmachbar". Das sind gerade mal ~3 Mio Euro, und dafür müssen nicht nur die Hardwareteile gekauft und die Arbeiter bezahlt werden, sondern auch das Tooling usw.
Das der Lohn der Arbeiter quasi keinen Einfluss auf den Produktpreis hat, das wissen wir ja schon... Aber die Stückzahl macht den Preis, und 25.000 Stück sind echt ziemlich wenig.

Und das Hauptproblem bleibt die Tatsache, dass wir meinen alle 1-2 Jahre ein neues Telefon kaufen zu müssen. Da müssten wir uns mal alle selbst an der Nase nehmen.

mfg
 
proud2b schrieb:
@ efferman
....... respektive 25.000 für die erste Charge - im Vergleich zu Apple/Samsung wo es um mehrere Millionen Geräte geht.
Da währe der Aufwand für ein "faires" Smartphone wohl viel zu hoch, obwohl die jeweiligen Margen pro Gerät es mit Sicherheit zulassen würden..
mir geht es ja nicht darum das apple und samsung plötzlich "faire" smartphones produzieren. es wär zwar schön, aber auf mich als featurephone nutzer hören die bestimmt nicht. bislang gibt es ja afaik nur schätzungen von analysten und glaskugelinterpretierern, deshalb würde mich eine aufschlüsselung der hersteller interessieren, die aufzeigt wie sich bei diesen beiden herstellern der verkaufspreis zusammensetzt.
 
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