News High Power mit digitalen Netzteilen

Auch wenn die verschiedenen Science-Fiction-Geschichtchen nett zu lesen sind, glaube ich nicht wirklich daran, dass durch die kleine Auslese- und Regelfähigkeit der neuen Netzteile gravierende Sicherheitslücken im Sinne von "ich hab mir einen Netzteil-Virus geholt" entstehen.

Mehr als eine Kombination aus Speedfan, irgendeinem Monithoring-Programm und einer netten grafischen Oberfläche wird es nicht sein. Klar könnte man sein Netzteil durch eine zu geringe Kühlung oder einen zu hoch angesetzten OCP über den Jordan jagen. Aber das konnte man ja auch schon mit heutigen Netzteilen (OCP- und/oder OTP-freies Netzteil trifft auf Lüftermodifikation).

Die Hersteller werden sich schon überlegen, interne Schutzmechanismen gegen dilettantische Einstellungen zu schalten — allein schon, um die Reklamationszahlen so gering wie möglich zu halten. Vollkommen "analog", sprich ohne irgendwelche Chips, waren unsere Schaltnetzteile seit Jahrzehnten nie.
 
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Bummi schrieb:
Kann man den Zünder einstellen? :D;)

... vermutlich nicht direkt, sondern eher über eine Blow up on Power (BuoP)-Funktion. Statt BouP dann Krawumm ;-)

Rumms!!- Da geht das Netzteil los, mit Getöse, schrecklich groß. Kaffetopf und Cola-Glas, WebCAM und der Mäusespaß, Display, Tisch und Sorgensitz - alles fliegt im ELKO-Blitz. (frei nach Wilhelm Busch)

@Kausalat:

All das, was Du beschreibst, läßt sich über wesentlich "simplere" Regelmechanismen, die zudem stabiler gegenüber Umwelteinflüssen sind, realisieren.

Komplexe Systeme haben die unschöne Eigenschaft, daß sie auch eine höhere Stör- und Ausfallanfälligkeit haben. Trotzdem muß die Verhältnismäßigkeit gesehen werden. Es gibt in einem Schaltnetzteil nichts, was nicht über ganz einfache und ausfallsichere/störsichere regelsysteme gelöst werden könnte.

Ein Mikroprozessor (es ist nicht die Rede von einem fest verdrahteten ASIC) benötigt ein programm. Ein programm, egal wie groß oder klein, muß eingespeist/geladen werden und kann bei Bedarf auch manipuliert werden. Man muß nichts gleich von einem Extrem ins andere und an einen Killervirus im Netzteil denken. Alleine die Vorstellung, welcher energetische und zeitliche Aufwand betrieben werden muß, um "Einstellungen" vorzunehmen, die Software für diesen Unsinn zu entwickeln und welche hanebüchenen "Experten" dann wiederum auf die Bühne treten, die dem Endverbraucher weißzumachen versuchen, wie wichtig dies oder jenes ist.

Wirklich wichtig ist das nicht und es ist meiner Meinung nach lediglich eine strategisch auf lange Sicht angelegte Maßnahme, um in einem gesättigten Markt neue Verkaufspotentiale zu erschaffen.

Analogien aus anderen Bereichen des Lebens sind zuhauf vorhanden. Mit zunehmender verkomplizierung reduzieren sich die Gebrauchszyklen, der Konsum in der Wegwerfgesellschaft steigt.

Es wäre sinnvoller, wenn die Hersteller Netzteile bauen würden, die minimal 10 Jahre halten und auf eine Effizienz von minimal 85% ausgelegt sind. Das geht auch ohne einen sinnlosen Mikroprozessor der ein noch sinnloseres GUI antreibt.

GUI am Netzteil, wozu eigentlich? Brauch ich eine Rektalbeleuchtung, wenn ich auf dem Pott sitze?
 
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Eisenfaust schrieb:
Komplexe Systeme haben die unschöne Eigenschaft, daß sie auch eine höhere Stör- und Ausfallanfälligkeit haben. Trotzdem muß die Verhältnismäßigkeit gesehen werden. Es gibt in einem Schaltnetzteil nichts, was nicht über ganz einfache und ausfallsichere/störsichere regelsysteme gelöst werden könnte.

Von komplizierter Technik schrieb ich auch nichts. Auch die "digitalen" Netzteile werden "simple" Schaltnetzteile bleiben, bei denen eine Zusatzkarte oder -schaltung eine Datenverbindung zur Außenwelt herstellt. Mehr ist es im Prinzip nicht, wird aber natürlich vom Marketing groß gefeiert, als wäre das Rad neu erfunden worden ;).

Natürlich wäre es auch problemlos möglich, langlebigere Netzteile zu produzieren. Aber das wollen die Hersteller einfach nicht. In keinem Produktbereich. Darüber muss an dieser Stelle gar nicht diskutiert werden, denn die Forderung könnte bei jeden Produkt aufgestellt werden. Ändern würde sich trotzdem nichts.
 
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Kausalat schrieb:
Von komplizierter Technik schrieb ich auch nichts. Auch die "digitalen" Netzteile werden "simple" Schaltnetzteile bleiben, bei denen eine Zusatzkarte oder -schaltung eine Datenverbindung zur Außenwelt herstellt.

Der Herstellerbeschreibung nach wird sehrwohl digital in die Regelung eingegriffen. Ob die Regelung komplett digital erfolgt oder nur teilweise ist unklar. Meine Lust übermäßig lange nach den angeblichen Patenten zu suchen hält sich aber auch in Grenzen. ;-)
Sollte es sich nur um ein einfaches Monitoring handel wäre es aber in der Tat reichlich unspektakulär. ^^

Und btw:
Kausalat schrieb:
Vollkommen "analog", sprich ohne irgendwelche Chips, waren unsere Schaltnetzteile seit Jahrzehnten nie.
analog != integriert ;-)
 
Der Unterschied zwischen klassischen Netzteilen und diesen sog. Digitalen Teilen ist einfach, dass bei klassischen Geräten ein Chip verwendet wird, der genau für einen einsatzzweck entwickelt wurde. Und das ist ein Controllerchip für ein Schaltnetzteil zu sein.

Diese Sog. Digitalen Teile verwenden statt dieses speziellen Chips etwas anderes. Das kann ein entsprechender DSP sein oder anderes. Kurzum: statt in Hardware werden einige Funktionen in Software implementiert. Und das kann nur schief gehen, weil das immer schief geht...

Der erste Punkt: Wenn man was über Software macht, sollte die Software auch veränderbar sein (um sie updaten zu können)...

So und wenn man das jetzt hat, dann ist die Frage:
Welche Parameter sind via Software realisiert und was kann die Software ändern?

Wenn alles in Software realisiert ist, kann man die dollsten Dinger anstellen. Man kann zum Beispiel die Spannung auf ein Niveau erhöhen, das den Rechner zerstört - womöglich sogar die Kondensatoren explodieren lässt. Und das ist sau gefährlich!

Also, liebe Leute:
Weniger schreiben, vermuten, orakteln sondern einfach mal abwarten, wie das in der Praxis implementiert ist, was man alles justieren kann und was da alles passiert.

Der best case (für mich) ist einfach, dass man nur einen Monitoring Chip verbaut, der über Software ausgelesen werden kann und der Rest wie gehabt in Hardware passiert.
Der Worst Case wäre, dass ein (oder mehrere) frei programmierbare Chips die Ansteuerung des Netzteiles übernehmen.
 
ja so was ist eigentlich nicht schwer lernt jeder Mechatroniker ;)

Stefan hat recht es hängt davon ab wie es realisiert wird und bei Softare würde ich mir weniger um Viren als um Miese Programmierung sorgen machen XD
 
Hm, mein Netzteil sollte vom Hersteller so eingestellt sein, dass es nicht zu heiß wird und trotzdem keinen Lärm erzeugt. Jetzt soll ich mehr bezahlen damit ich das selber regeln kann?

Und den Verbrauch des Rechners kann ich auch nicht ändern, ist also auch eher uninteressant.
 
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