Jo_Bo schrieb:
Ich habe mir die Links über die letzten Tage durchgesehen, dieses Zitat von der Süddeutschen Zeitung fasst das Ganze gut zusammen.
Hauptsache es piekst
Allerdings stüzt die Studie auch die Zweifel der Schulmediziner, dass für den Effekt das 5000 Jahre alte fernöstliche Ritualt, bei dem die Nadeln bestimmte Punkte treffen, wirklich notwendig ist.
Mit der Schein- oder "Minimal-Akupunktur" ließen sich nämlich abseits der Einstichpunkte, die die chinesische Medizin vorschreibt, ähnlich gute Effekte erzielen. Nur bei der Knie-Arthrose war der Erfolg durch punktgenaue Akupunktur deutlich besser.
Akupunktur wirkt also wie eine Schein-OP, sprich die "Wirkung" ist keine der Akupunktur an sich sondern ein Mechanismus der, analog zum Plazeboeffekt, allem beiwohnt.
Wusstest du, dass es für die Akkupunktur kein einheitliches Regelwerk existiert? Nicht einmal das Bild mit dem Meridianen ist einheitlich, sondern nur deren grober Aufbau. Gemessen an den postulierten Wirkungen der Akkupunktur, die deutlich über das hinaus gehen, dass in den von dir verlinkten Artikeln beschrieben wird, muss man davon ausgehen, dass mit hoher Sorgfalt Nadeln gesetzt werden. So könnten kleinste Abweichungen am Ende statt Rückenschmerzen nur Haarausfall kurieren.
Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass weder die Platzierung der Nadeln Zentimetergenau, noch deren Einstichtiefe von Interesse oder deren Verweildauer relevant ist. Manchmal liegt man da 15 Minuten, aber 2-3 Nadeln sind heruntergefallen, manchmal wird man "vergessen" und es kommt erst nach 30 Minuten jemand um einen zu "entnadeln".
Frag mal einen Akkupunkteur wieso deren Schaubilder nicht identisch sind oder zwischen Mann und Frau, Erwachsenen, Alten und Kindern unterscheiden.
Jo_Bo schrieb:
Und bitte verwechsele nicht fehlende Wirksamkeit mit den Unsicherheiten beim "wie" der Wirkungsweise.
Auch bei allseits anerkannten Therapieemethoden, nehmen wir beispielsweise SSRI gegen Depressionen, ist der Wirkmechanismus nicht abschließend geklärt. Trotzdem hilft das Zeug und kaum jemand würde sich dem verschließen.
Hast du meine Beiträge gelesen? Ich habe mehrfach auf genau dies hingewiesen, habe sogar ein leicht verständliches Beispiel geliefert, dass eigentlich jeder verstehen müsste (Feuer) und trotzdem bist du der Meinung hier diesen Strohmann aufzustellen und dagegen zu argumentieren?
Jo_Bo schrieb:
Also ... was die Akupunktur angeht, liegst du eindeutig daneben. Bei der Homöopathie gebe ich dir Recht ... nach all dem, was ich darüber gelesen und auch selbst erfahren habe, ist das bestenfalls teurer, schlechtestenfalls gefährlicher Schwachsinn. Wobei natürlich auch der Placeboeffekt hilfreich wirkt, aber das könnte man dann billiger haben, bzw. die Patienten in Autosuggestion schulen und damit unabhängiger von Scharlatanen jeglicher Couleur machen.
Doch selbst hier: die Zeit, die sich ein Homöopath für den Patienten nimmt, bzw. die eingehende Beschäftigung mit demselben, kann (gerade bei psychosomatischen Leiden) extremst wirksam sein. Auch das ist hilfreich (und alleine das zählt), sollte aber sicherlich anders bewertet werden, als man das bislang tut.
Grunsätzlich: Ein Homöopath bzw. Heilpraktiker nimmt sich die Zeit, weil er dafür bezahlt wird. Zahlst du deinem normalen Arzt den gleichen Aufwand bar auf Hand dann wird der sich so viel Zeit nehmen wie du möchtest. Da aber auch viele Kassenärzte Homöopathische Mittel verschreiben und sich definitiv nicht die Zeit nehmen ist dies keine "Funktion" der Homöopathie.
Ja, Ärzte müssten mehr Zeit pro Patient zur Verfügung haben, dies ist jedoch oft nicht möglich (zu viele Patienten pro Arzt) oder gewollt (Kosten für die KK) und ein grundsätzliches Problem des Systems, dieses Problem wird allerdings nicht durch alternative Heilmethoden behoben.
Jo_Bo schrieb:
Deine Totalverweigerung lieber
@Damien White, Dingen gegenüber, die zwar zur Alternativmedizin zählen, aber längst wisssenschaftlich belegt sind, wirkt auf mich wirklich etwas wunderlich und ist evtl. auf eine eigene, traumatische Erfahrung zurückzuführen? Das wiederum wäre dann nicht sonderlich objektiv, geschweige denn wissenschaftlich gedacht 😉
Also gib dir einen Ruck und deinem Akupunkteur noch eine Chance, vielleicht befreit er dich ja zumindest von deinem Altersstarrsinn 😄 ...
Grundsätzlich möchte ich eines festhalten:
Alternative Heilmethoden töten Menschen.
Das klingt jetzt etwas heftig, aber es müssen zwei Dinge klar sein:
- Alternative Heilmethoden stellen sich als Alternative zur "Schulmedizin", also nachgewiesen wirksamen Methoden und Mitteln dar.
- Alternative Heilmethoden erzeugen aktiv Angst, sei es vor "Chemie", "Superkonzernen", "dem System" oder "unnatürlichem", und bauen auf selbiger auf.
Das beginnt bei Dingen wie dem
Noceboeffekt, der Verweigerung von wirksamen Methoden aufgrund von "Glaube" an die Medizin bei teils schweren Krankheiten und endet in aktiv schädlichen Dingen wie
MMS, wo Menschen erklärt wird Natriumchlorit (mit T und nicht D) zu trinken.
und ist evtl. auf eine eigene, traumatische Erfahrung zurückzuführen?
Persönliche Fragen mit dem einzigen Ziel der Diskreditierung kannst du dir im Übrigen sparen. Traumatische Erfahrung … Das ich nicht lache, du denkst wohl wirklich, dass der Glaube an Magie "normal" sei.
Anyway, du hast auch weiterhin keine Antwort auf diese Frage geliefert:
Damien White schrieb:
Was versprichst du dir davon etwas zu verteidigen für das keinerlei Nachweis existiert, von dem jedoch die Gesundheit von Menschen abhängt?
Warum spielst du mit deinem eigenen Leben und dem Leben anderer?
Weil
"Sei offen für Neues" lasse ich nicht gelten, wenn Menschenleben davon abhängen.