Hund aus der Nachbarschaft hat mich gebissen

Ich wage zu bezweiflen, dass sich ein Erwachsener gegen einen Hund ab 30kg wehren kann. Ich habe selbst eine Kangalmixdame mit ungefähr 30 kg Kampfgewicht, die manchmal an der Leine auch denkt, sie müsse jetzt in eine andere Richtung gehen als ich und wenn ich darauf nicht vorbereitet bin, gehe ich erstmal nen Meter mit.
Generell möchte ich als Hundehalter aber sagen: Wenn ein Hund ohne Leine unterwegs ist, dann muss der Hund zu 100% hören und ich muss ihm blind vertrauen können, gerade und vorallem bei großen Hunden, oder Hunden, die auf Grund ihrer Rasse eben anders ticken als nen Labrador. Ich leine meinen Hund nur ab, wenn ich alleine mit ihr im Feld bin, beobachte im Vorfeld genau ob sie irgendwas ablenken könnte. Wenn es dunkel ist und mir kommt jemand entgegen wechsel ich die Straßenseite und der Hund muss sitzen, bis die Person vorbei ist. Mein Hund und ich haben eine sehr tiefe und feste Bindung zueinander und trotzdem weiß ich, dass in ihr Herdenschutzhund steckt und sie bedingungslos alles angehen würde, wenn sie eine Bedrohung für mich ausmachen würde.
Anschließend an den TE, geh zum Ordnungsamt und melde den Vorfall. Ein Hund, der seine Beißhemmung verloren hat, muss überprüft und mit einer Maulkorbpflicht belegt werden.
 
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Maulkorbpflicht halte ich für wenig zielführend, wenn sich schon an anleinpflichten nicht gehalten und so ein Vorfall herunergespielt wird wird die Halterin sich sicherlich nicht an eine maulkorbpflicht halten.

Tier wegnehmen oder einschläfern sind für mich die einzigen Alternativen, habe ich aber nicht zu entscheiden.
 
Also erstens, gute Besserung.
Wieso fragst du nicht bei deiner Rechtschutzversicherung an, bzw. auch Anwaltskanzleien bieten (gelegentlich) kostenlose Erstberatung an. Die könnten dir eher sagen, was zu tun ist. Ich würde bei so etwas zum Anwalt gehen.

Mein Vater hatte auch mal so vor 20 Jahren einen Rottweiler, für nicht einmal 48 Stunden. Dann hat er ihn wieder ins Tierheim gebracht, da ihm klar wurde, dass so ein Hund zu unberechenbar sein kann.
 
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DuckDuckStop schrieb:
Maulkorbpflicht halte ich für wenig zielführend, wenn sich schon an anleinpflichten nicht gehalten und so ein Vorfall herunergespielt wird wird die Halterin sich sicherlich nicht an eine maulkorbpflicht halten.
Das kommt imho auch wieder auf den Halter an. Zu einer Maulkorbpflicht wird in der Regel auch eine Leinenpflicht angeordnet (dann gelten auch andere Regeln der Stadt nicht mehr). Verstoß dagegen wird mit 500 Euro angesetzt. Das könnte bei einem in der Nachbarschaft schon auffälligem Hund recht schnell recht teuer werden und weitere Konsequenzen nach sich ziehen.

Gegen Einschläfern-Diskutanten ist aber leider kein Kraut gewachsen, darauf gehe ich nicht ein.
 
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methadron schrieb:
Ich wage zu bezweiflen, dass sich ein Erwachsener gegen einen Hund ab 30kg wehren kann.[...]

Wenn's ums Überleben geht, kann auch ein Mensch extreme Kräfte entwickeln.

Dir als Hundeführer liegt da natürlich das Wohl deines treuen Begleiters - zu Recht! - am Herzen. Wer sich aber in seinem Leben bedroht sieht und verteidigt, der geht natürlich auch gegen einen Hund ganz anders vor, z. B. durch gezielte Schläge auf Kopf oder das Nutzen etwaiger Gegenstände als Waffe.
 
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Wenn der Besitzer den Hund nicht unter Kontrolle hat und auch eingreifen kann wenn nötig, dann gehört der Hund nicht in den Händen von dieser Person.

Soll die Nachbarin sich lieber nen Pudel anschaffen.


Falls das Tier noch ein Jungtier ist gehört es in andere Hände, falls das Tier schon länger in Besitz der Frau ist und ein gewisses Alter hat gehört da gefälligst ein Maulkorb dran.

Ich hab selbst jahrelang einen kleinen Hund gehabt und kann nur den Kopf schütteln wenn große Hunde frei rumlaufen. Wenn das Vieh mal zubeißt erstens ist der Besitzer außer Reichweite und zweitens hat man mit nem kleinen Hund immer nachsehen an der Leine.
 
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Idon schrieb:
Wenn's ums Überleben geht, kann auch ein Mensch extreme Kräfte entwickeln.
...

Es sind nicht die Kräfte die dir fehlen, sondern es sind die Zähne in deinem Fleisch. Da kannst du Kraft haben wie du willst, wenn erst mal eine Arterie/Vene (was auch immer) freigelegt wurde, hast du ein Problem.

@Nightmare85 : du musst den Fall unbedingt melden. Sag mal Bescheid, wie du dich entschieden hast und wie es weitergeht, ist sehr interessant.
 
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er sagt ja auch nicht, dass man immer gewinnt.
ein 100KG Mann hat aber bessere Chancen als ein 15KG Kind.
 
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florian. schrieb:
er sagt ja auch nicht, dass man immer gewinnt.
...

Gewinnen!? Das hat keiner gesagt, darum geht es nicht, sondern um die Folgen, die sich daraus ergeben. Du kannst die eingegrabenen Zähne des Hundes im Unterarm haben und alle Kräfte mobilisieren und den Hund "besiegen", aber der Arm ist trotzdem erst mal verletzt.
 
Ja, ich kann auch frühs aus dem Bett fallen und sterben.

Aber generell hat ein erwachsener Mensch bessere Chancen gegen einen Hund als ein Kind.


Natürlich hat ein schwerbewaffnetes Clanmitgliedkind aus Berlin bessere Chancen als der schwerbehinderte Rentner Xaver P. ohne Arme und Beine. Aber es geht ja hier um Durchschnitte, nicht obskure Randschicksale. :P
 
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therealcola schrieb:
Soll die Nachbarin sich lieber nen Pudel anschaffen.
Da wäre ich mir nicht so sicher, denn auch mit einem Pudel sollte man verantwortungsbewusst umgehen.


@Nightmare85, Dir wünsche ich eine vollständige Genesung. Du kann Dich glücklich schätzen, mit dem Gebrüll und den Schlägen aufs Gesicht (Schnauze) richtig reagiert zu haben.

Laut dem Hundetrainer Marx ist das Anschreien des angreifenden Hundes der erste Schritt zur richtigen Abwehr. Nachdem ich mir das Video angesehen habe, meine ich, dass es nicht um das Gewinnen oder Besiegen des Hundes geht, sondern nur um das Überleben des Angriffs mit möglichst geringen Verletzungen.
 
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Man muss das ganze auch etwas unterscheiden. Angriff ist nicht gleich Angriff. Ich habe mich, da ich wie geschrieben einen Kangalmix habe, sehr lange mit diesen Hunden beschäftigt und eben auch gelesen, dass er gerne zum Kampfhund hochgeschrieben wird.
Im Endeffekt hat sich bei (fast) all den Unfällen gezeigt, dass hier der Halter der Schuldige ist. Ursprünglich lebt der Kangal in Dörfern mit der ganzen Gemeinschaft zusammen, auf Grund dessen kann der Hund keine generelle Grundagression haben, weil er sonst in dieser Gemeinschaft nicht überlebt.
Die meisten Kangale in Europa, die beißen wurden durch die Halter kaputt gemacht, der Hund braucht Konsequenz, ein klares Verständnis wo sein Platz im Rudel ist und vor allem Platz. Kein Kangal darf in der Wohnung gehalten werden, der dreht irgendwann einfach durch. Dazu kommt das die "Erziehung" bei Herdenschutzhunden komplett anders ist, als bei anderen Hunden.
Lange Rede kurzer Sinn, in 99% der Fälle, in denen ein Hund beißt liegt die Schuld beim Halter.
 
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Ja, da hast du völlig Recht. Aber: in 100% aller Fälle töten auch nicht Schusswaffen Menschen, sondern deren Besitzer, und trotzdem ist es gut, dass hier nicht jeder mit einem MG3 zum Einkaufen gehen darf.
 
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Ich glaube wir brauchen hier jetzt nicht diskutieren ob der Hund "schuld" ist oder der Halter, relevant ist ja nur, wen kann man haftbar machen.

Ob das Tier vom Wesen her aggressiv ist oder der Halter gepennt hat kann dem Opfer ja zum Glück relativ egal sein.
 
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Idon schrieb:
Aber: in 100% aller Fälle töten auch nicht Schusswaffen Menschen, sondern deren Besitzer
Deswegen werden die Waffen auch konfisziert und die Besitzer (bzw Täter) bestraft.
Der Besitzer kann immer wieder Hunde kaputterziehen und so neue Gefahrensituationen schaffen, auch wenn man den jeweiligen Hund einschläfert, wie hier einige Steinzeitmenschen immer wieder schreien.

Wenn ein freilaufender Hund einen Menschen verletzt, gehört der Besitzer in den Bau, denn er hat eine Waffe gezüchtet und kann/will sie nicht kontrollieren.
 
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Ich gehe selten mit meinem Hund in der Stadt im Park spazieren, aber teilweise möchte ich dann wirklich schreien. Unbekannte Umgebung, Hund bleibt an der Leine, es kommt sooft vor, dass von irgendwo ein anderer Hund unangeleint auf meinen Hund zu läuft und der Besitzer ist irgendwo. Mein Hund geht damit souverän um, will dann einfach nur spielen, es gibt aber eben auch Hunde, die da ausrasten, gerade wenn sie an der Leine sind.
Geil ist dann auch immer der Satz vom Besitzer "mein Hund tut nix" Genauso wie ich die Leute liebe, die meinen sie müssen noch mit meinem Hund reden, wenn sie am Zaun vorbei gehen und angebellt werden. Einfach weiter gehen, den Hund ignorieren.
Wobei es da auch eine süße Geschichte gibt, es gibt eine ältere Dame, bei der Luna nie Theater macht, im Gegenteil, ich habe mich immer gefragt warum, bis ich gesehen habe, dass die ältere Dame immer Leckereien dabei hat.
 
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Tinkerton schrieb:
Da fehlt ja auch das Ende vom Satz. Komplett heißt der: „Mein Hund tut nix... was ich sage.“
😁
oder so. Ich finde dieses Gottvertrauen in den eigenen Hund immer wieder fantastisch, ich bin mein lebenlang mit Hunden aufgewachen, ich würde aber für keinen meine Hand 100% ins Feuer legen. Das sind immer noch Tiere, die eben nie komplett berechenbar sind
 
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Ich glaube, dass du den Vorfall zur Anzeige bringen musst wurde hier inzwischen eindeutig befürwortet.

Meine Eltern haben auch mal zwei misshandelte Tschechoslowakische Wolfhunde (rüden) mit etwa 4 Jahren übernommen. Beide haben anfänglich geschnappt und randaliert. Meine Mutter hat mit viel Geduld und konsequenter Erziehung dafür gesorgt, dass beide absolut gesellschaftsfähige Hunde geworden sind. Als Aufgabe und Training haben die beiden dann im örtlichen Verein für Suchhunde Ihre Beschäftigungstherapie erhalten. Und obwohl die beiden nachher Handzahm waren, wurden sie draußen immer angeleint und hatten immer einen Maulkorb um.

Potenziell gefährliche Hunde sind nichts für Anfänger, Kinder oder Menschen die ihre Tiere verhätscheln. Diese Hunde brauchen klare Regeln, Konsequenzen, Beschäftigung und sie müssen wissen wo sie im "Rudel" ihren Platz haben. Und dieser Hund hat bei der Halterin nichts verloren. Die gute Frau lernt ja nicht mal aus Ihren eigenen Fehlern, wie soll die konsequent einen mittlerweile schwierigen Hund erziehen?!

Btw.: Habe ich mich mal in so einem Anzug von einem abgerichteten Schutzhund (Malinois) anfallen lassen. Viel Glück dich dabei zu verteidigen :D
 
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therealcola schrieb:
Soll die Nachbarin sich lieber nen Pudel anschaffen.
Da sieht man ganz schön, dass viele keine Ahnung von Hunden haben. Ist echt nicht böse gemeint, aber ein Pudel ist nicht gerade einer der friedlichsten Hunde. Wenn man man ne Nummer größer auf Königspudel geht - da mach ich Dir einen Kampfhund draus, der einen Schäferhund zerlegt.

Fazit: Die Verantwortung liegt im Besitzer. Da scheinen wir uns fast alle einig zu sein.

Man sollte aber eben nicht zu engstirnig sein und die Schuld dem Hund zuschieben. Das ist per se falsch. Auch eine Einschläferungstaktik bringt nichts. Es ist schwierig, aber gefährliche Hunde können resozialisiert werden. Das sollte die Mühe für ein Leben wert sein (würde ich auch bei einer Ameise Hamster Katze sagen). Wenn dann immer noch, trotz Fachkraft, so gar nichts geht, ist es wahrscheinlich besser ihn zu erlösen als im Zwinger zu halten. Aber das ist nur meine Meinung, die niemand teilen muss.

Ihr müsst auch einfach sehen, dass jemand, der einen Hund hält, nicht einfach einen Vogel im Käfig sitzen hat. Neben der Verantwortung kommt da tatsächlich sowas wie ein Familiengefühl auf. Problem dabei: Die Besitzer denken wie die Hunde und manche können nicht anständig differenzieren.

Ein Hund der beißt gehört behandelt. Das geht. Schick ihn zu mir. Das da links in meinem Avatar ist mein Hund. Er heißt Ben, ist ein Sibirien Husky und ein Problemkind gewesen. 25 kg Arschloch.
 
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