Ich hasse französisch... (2. Fremsprache im Bildungsweg viellcht sogar umgehbar?)

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Brathorun

Gast
Servus,
heute Nachmittag gebe ich meine Anmeldung zum Abendgymnasium ab. Ich bin voll motiviert. Ich will lernen und ich will mich in den naturwissenschaftlichen Fächern entwickeln - diese Themen faszinieren mich ungemein.

Nennt es Lampenfieber. Erst jetzt habe ich wieder realisiert, das ich für das Abi französisch lernen muss. Was soll ich anderes sagen? Ich hasse französisch. Vielleicht hasse ich nicht speziell französisch. Wahrscheinlich ist es vielmehr der Umstand, das man generell eine zweite Fremdsprache lernen muss.

Ich bin kein SprachKoPF (diese Abkürzung gibt es tatsächlich😉). Ziemlich sicher bin ich sogar ein Legastheniker. Mit deutsch tat ich mich schwer. Englisch war eine Qual und auch wegen französisch, hab ich das reguläre Abi damals geschmissen.

Bei englisch, bin ich bereit mich durchzubeißen. Ist Weltsprache. In der Fachwelt wird meist nur englisch kommuniziert. Aber französisch? Wer brauch schon diese Sprache? Ich will damit nichts zu tun haben. Der französische Kollege soll mit mir gefälligst englisch reden.

Warum soll ich eine zweite Fremdsprache lernen, wenn selbst Politiker die Weltsprache englisch nicht hinbekommen. Die Sprachkünste von Günther Oettinger sind ja hinlänglich bekannt... ihm würde ich 5 € geben, würde er aufhören, diese Sprache zu vergewaltigen.

So genug ausgekotzt.
Vielleicht weiß ja jemand sogar einen Ausweg... 😅

Falls es keine Alternative gibt, wie ändere ich meine Einstellung und wie baue ich - Ersthaft - meinen Hass auf französisch ab?
 
Ich kann mich errinnern, dass eine zweite Fremdsprache Pflicht ist... Französisch habe ich auch gehasst und habe es irgendwann durch Spanisch ersetzt - das ging witzigerweise dann ratzfatz.

Daher mein Tipp: Wenn eine zweite Fremdsprache, probier´s vielleicht mal mit Spanisch oder Italienisch. Gerade Spanisch macht imho zehnmal mehr Spaß als Französisch.


PS: Franzosen die Englisch sprechen, verstehst du trotzdem nicht :)
 
Ich fürchte da kommst du nicht dran vorbei.

Je nach Bundesland gibt es da natürlich andere Vorschriften. Wo kommst du denn her? Ich habe mein Abi in Hessen an einem berufsbezogenen Gymnasium gemacht - man wählt eine Fachrichtung, macht aber allgemeine Hochschulreife. Dort konnte ich in meinem Fall Latein ein Jahr früher abgeben. Je nachdem wie viele Jahre 2. Fremdsprache du schon hattest, könnte das funktionieren.

Mit der Beschränkung auf Abendschulen wird es aber nicht leichter die passende Schule zu finden.
 
Ich habe mich irgendwie durch ein paar Jahre Latein gequaelt. Dafuer bueffel ich jetzt (8 Jahre spaeter) Chinesisch mit Privatlehrer. Haette ich mir zu Schulzeiten aber auch nicht vorstellen koennen.

Wenn die Franzoesisch nicht liegt, schau dich nach einer anderen Fremdsprache um. Durchs Abi kommt man ja irgendwie noch mit Bulemie-Vokabellernen.
 
eine 2. Sprache ist Pflicht, ich denke davon gibts in keinem Bundesland eine Ausanahme. Welche SPrache das ist, hängt in der Regel vom Angebot am jeweiligen Schulstandort ab. Französisch ist bei uns geschichtlich etabliert (Pflege der deutsch-französischen Freundschaft), wo es andere ANgebote gibt, aknn eben auch eine andere genommen werden.

Willst also Abitur, wirst du also lernen müssen, dass ist Sinn und Zweck. Anderen liegen die NAturwissenschaften nicht so, bei vielen ist Mathe ein Problem und das kann man nichtmal irgendwie austauschen. Grundsätzlich sehe ich daher allein in deiner Frage bereits eine Infragestellung deiner Abiturtauglichkeit...
Brathorun schrieb:
Ersthaft - meinen Hass auf französisch ab?
Indem du begreifst, dass man eine Sprache nicht hassen kann im eigentlichen Sinne, Sie hat dir garantiert keinerlei Grund dafür gegeben. Außer durch ihre Existenz. Und das ist ein ganz gefährlicher Grund für Hass. Ich hab mich mit französisch auch schwer getan bedingt durch unmotivierte Lehrkräfte und dem Fakt, das ich auch nicht unbedingt ein Fremdsprachenkünstler bin und das hätte mir mal fast die Verstezung gekostet. Aber dafür kann die Sprache nix. An sich hat jede Sprache was faszinierendes. Ich finde russich klingt toll, französisch ist ne tolle Sprache für Rap und ich mag nicht mal Rap. Und so unbeduetend ist französisch nicht. Muuttersprachlich sprechen es nicht viele, gesprochen wird es aber am fünft häufigsten auf der Welt. Da liegen nur englisch chinesisch, Hindi und spanisch davor.
 
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Sachlich gemeint: Gegen durch die Schule erzeugte Abneigung gegen ein Fach hilft kein Schulunterricht. Bei einer Sprache hilft nur sich verlieben in einen Muttersprachler oder eine Muttersprachlerin. Also in gewisser Weise der Zufall.

Trotzdem würde ich nicht soweit gehen, die Abifähigkeit in Frage zu stellen. Wir haben immerhin das sozial selektivste Schulsystem der Welt laut Forschungsstand zu der Frage. Jede*r, die/der den Weg zum Abendgymnasium geht, hat Ermutigung verdient.

Das wird eine volle Zeit mit vielen Aufgaben. Falls Französisch nicht durch eine weniger aversive Sprache ersetzt werden kann, und selbst dann in der anderen Sprache, könnte ein Gesprächskreis helfen, so es ihn gibt. Da triffst du nette Menschen, die Dir bei Hausaufgaben und Verständnisproblemen helfen können und es gibt eine Übungsmöglichkeit ohne Notendruck. Schwierig wird die Zeit, bis Du reingekommen bist. Danach wird zumindest die Abneigung gegen die Sprache durch Gewöhnung geringer sein. Es muss ja nicht gleich Liebe werden.
 
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Für das Fachabitur brauchst du 1 Fremdsprache, für das allgemeine Abitur 2 Fremdsprachen, so sind die Regeln. Einen "Ausweg" gibt es da mWn nicht.

Wenn du schon weißt, dass du später was Naturwissenschaftliches machen willst, brauchst du aber auch gar nicht das allgemeine Abitur, da reicht das Fachabitur im Bereich Technik. Dann dürftest du an Fachhochschulen alle Technik-Studiengänge studieren. So lief es beispielsweiße bei mir.
 
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Brathorun schrieb:

Dann nimm doch Russisch. In Sachsen sollte es kein Problem sein, auch diese Sprache als Fremdsprache zu belegen. Da haste gleich mehr Fälle als im Deutschen und ein völlig neues Alphabet kommt gleich hinzu. Ich hatte zuerst die Kombi Englisch Russisch (4 Jahre) gehabt und später bin ich dann auf Englisch Französisch (= 3 Jahre) gewechselt.

Ansonsten - einfach lernen. Du weißt jetzt als Schüler eh noch nicht, wofür die irgend ein Mist den du in der Schule lernst mal brauchen wirst. Vielleicht lernst du bei einem Urlaub ein tolles Mädel kennen und die spricht nur Französisch.
Grad die Franzosen sind sehr darauf bedacht, dass man mit denen erst mal in ihrer Landessprache redet und später wenn man nicht mehr weiter kommt, kann man auf Englisch wechseln. Versucht man es direkt auf Englisch, blocken sie ein gerne mal ab. (so meine Erfahrungen)
 
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Feligs schrieb:
Wenn du aber schon weißt, dass du später was Naturwissenschaftliches machen willst, brauchst du allerdings auch gar nicht das allgemeine Abitur, sondern es reicht ein Fachabitur im Bereich Technik. Dann dürftest du an Fachhochschulen alle Technik-Studiengänge studieren.

Einerseits ist mir dieser Weg sehr sympathisch - aus genanntem Grund. Andererseits weiß ich eben nicht so richtig, in welche richtung es gehen soll bzw. stehen mir da wirklich alle Möglichkeiten offen?
Mathematik, Physik, Chemie begeistern mich. Aber auch Geologie, Geschichte und Umweltthemen.

Aber danke, das du das Fachabi nochmal als Möglichkeit hervorgehoben hast.

_killy_ schrieb:
Grad die Franzosen sind sehr darauf bedacht, dass man mit denen erst mal in ihrer Landessprache redet und später wenn man nicht mehr weiter kommt, kann man auf Englisch wechseln. Versucht man es direkt auf Englisch, blocken sie ein gerne mal ab. (so meine Erfahrungen)

Wieder, deren Pech bzw. was ist den das für ein Verhalten? Jedenfalls keines, das ich einem Menschen gerne unterstellen wollte...
 
Brathorun schrieb:
Mathematik, Physik, Chemie begeistern mich. Aber auch Geologie, Geschichte und Umweltthemen.
Ich wusste damals schon genau, dass es bei mir in Richtung Technik gehen soll, daher kam ein allgemeines Abitur nach der mittleren Reife für mich nicht in Frage (hatte aber ohnehin nicht den Schnitt dafür :D). Aber wenn du dir wirklich noch so unschlüssig bist und alle og. Themen für dich in Frage kommen, wirst du um ein allgemeines Abitur inkl. 2 Fremdsprache wohl nicht drum rum kommen. Wenn dir das eine nicht gefällt, kannst du dann eben auch zu was komplett anderen switchen (Wenn es der NC hergibt). Das ist der große Vorteil vom allgemeinen Abitur. Beim Fachabi bist du da schon ziemlich eingeschränkt. Aber musst du für dich abwiegen ;)
 
Ich habe mein Abitur in NRW gemacht ... und zwar an einer etwas speziellen Schule, an der die 2. Fremdsprache optional war (ich hatte von der Schule schon das Latinum, also war die 2. FS kein Problem für mich).

Machte man ein Abitur ohne 2. Fremdsprache (Englisch war obligatorisch), so konnte man sich damit zunächst nur in NRW zum Studium einschreiben ... bei einem Studienplatzwechsel nach einem Jahr fragt aber kaum eine Uni/Fakultät nach dem genauen Abitur.

Allerdings ist das schon eine ganze Weile her und die Schule wurde im Zuge des Bologna-Prozesses stark reformiert.
Insgesamt ist es mir aber doch eine Empfehlung wert.

Wie gesagt, alles schon eine Weile her, ich habe für meine 2 Fremdsprachen vorm Abitur insgesamt 6 Fremdsprachenkurse belegen müssen ... wenn man in englisch gut genug war, und eine zweite Sprache schon etwas konnte, dann zhaben diese sechs Pflicht-Sprachkurse ausgereicht, um 2 Fremdsprachen mit Prüfung abzuschließen.
Auf Niveau 5 und 6 (Prüfungsniveau) gab es sogar Türkisch ... und das wurde als 2. Fremdsprache anerkannt, wenn man die Prüfung bestanden hat.

Wie gesagt ... lange her, und ich bin mir unsicher, ob das noch immer genauso läuft.

Hier mal ein Link zu den rechtlichen Grundsätzen des Oberstufenkollegs Bielefeld.
https://bass.schul-welt.de/4672.htm

Und hier noch die homepage der Schule.
https://www.uni-bielefeld.de/OSK/

Wenn es dir nichts ausmacht, Sachsen zu verlassen und die ersten paar Semester in NRW zu studieren, wäre das eventuell eine Option ... wenn das NRW-Abi mit nur einer Fremdsprache überhaupt noch existiert.
Ergänzung ()

Brathorun schrieb:
Wieder, deren Pech bzw. was ist den das für ein Verhalten? Jedenfalls keines, das ich einem Menschen gerne unterstellen wollte...
Naja - auch in Deutschland erwarten viele, dass man es zumindest auf deutsch versucht ... vielleicht reagieren Deutsche etwas anders, als Franzosen, aber die Erwartungshaltung ist bei vielen schon vorhanden.

Frag mal nen Niederländer auf Deutsch nach dem Weg ... einige "schicken" dich ... aber richtig :lol:
 
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Ach da werden Erinnerungen wach! Hab mein Abi auch auf dem Abendgymnasium gemacht. Ist aber schon einige Jahrzehnte her. Von daher kann ich wenig zu den aktuellen Bedingungen sagen. Seinerzeit war es in Hessen aber keine Pflicht mit der 2. Fremdsprache. Es gab ein Wahlpflichfach.
Ich hatte mich trotzdem für Französisch entschieden, obwohl mir WiSo deutlich mehr lag. Dessen Lehrer war aber ein arroganter Schnösel, der zudem reihenweise die Mädels aus dem Kurs abgeschleppt hat, was bei den männlichen Vertretern nicht ganz so gut ankam. Also Französisch, dessen Lehrer auch Englisch unterrichtete, beides mit einem nicht zu überhörenden hessischen Einschlag.

Französisch also! Wenn es dir nicht liegt, setze alles daran zu überprüfen, ob es Alternativen gibt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob eine andere Fremdsprache dir hilft und dem Deutschen eng verwandtes wie Holländisch, Letzebürgisch oder Schwedisch wird vermutlich nicht angeboten.
Im Allgemeinen hiess es immer, Englisch ist am Anfang schwer und wird dann einfacher, Französisch ist es genau umgekehrt. Das kann ich eigentlich bestätigen, wobei die Vorkenntnisse durch den Alltag bei Englisch einfach präsenter sind. Es ist aber nicht nur die Aussprache, die Grammatik habe ich im Französischen dann tasächlich als ein Mysterium empfunden, dass sich mir nur bedingt erschlosssen hat. Wobei man fairer Weise sagen muss, dass Aufbau und Grammatik der französischen Sprache deutlich logischer ist, als das recht chaotische Deutsche, mit seinen z.B. 3 Artikeln, die in sich auch wieder nicht logisch benutzt werden. Aber gut, wir lernen es mit der Muttermilch. Geht man also rein "technisch" ans Französische, hat man hier sogar Vorteile. Ändert aber nichts am Sprachfluss, der für Deutsche nicht eben einfach ist.
In Sachsen kann man zudem mal nicht eben über die nahe Grenze fahren und üben.

Mein Tipp daher: Schauen, ob es Alternativen gibt. Falls nicht, such dir ne französisch muttersprachliche Freundin. Im Bett lernst sich eine Fremdsprache immer am besten. Klappt auch das nicht, versuche es mit einer positiveren Einstellung und/oder zieh dir französische Videos rein.

Viel Erfolg!

Edit: Französisch war dann auch prompt mein schlechtes Fach im Abi!

Brathorun schrieb:
Wieder, deren Pech bzw. was ist den das für ein Verhalten? Jedenfalls keines, das ich einem Menschen gerne unterstellen wollte...
Na ja, sie tun das vorwiegend im eigenen Land. Dann kann ich das auch hin nehmen. Im Ausland bemühen sie sich schon eher. Generell kommt es in Frankreich darauf an, wo man sich als Ausländer aufhält.

Ergänzung ()

BTW Wäre der Thread in "Bildung und Beruf" nicht sinnvoller platziert? Mit Politik und Gesellschaft hat das nicht wirklich viel zu tun.
 
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Brathorun schrieb:
Wieder, deren Pech bzw. was ist den das für ein Verhalten? Jedenfalls keines, das ich einem Menschen gerne unterstellen wollte...

Wir Deutschen sind genau so. Wenn du mal mit jemanden gesprochen hast, wo Deutsch nicht die Muttersprache ist, dann bist du gleich positiver eingestellt, wenn er es erst auf Deutsch versucht und nachher dich anspricht auf Englisch zu wechseln.
 
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Mit Französisch stehe ich auch auf dem Kriegsfuß, obwohl ich das französische Völkchen selbst eigentlich ganz sympatisch finde, aber diese Sprache... Ich kann viele Worte kaum aussprechen und mit dem schreiben habe ich nicht weniger Probleme.

BTW: Die Franzosen verweigern sich ja nicht nur konsequent jeder anderen Sprache, sie französisieren auch noch grundsätzlich alles.
 
Ich habe Französisch in der Schule vernachlässigt und mich durchgemogelt. Und das habe ich bitter bezahlt - indem ich es mir aus beruflichen Gründen selbst beibringen wollte/musste.

Ja, im Moment mag dir das Zwangslernen bescheuert erscheinen und du magst dir unsicher sein, ob sich das lohnt. Aber: Es lohnt sich beruflich durchaus.
 
Man mag Fächer in denen man gut ist. Werd gut in Franzöisch, dann gefällt es dir. Die landläufige Annahme, dass man gut in Sachen ist, die man mag, ist falsch.
Die Frage warum du es lernen musst, ist auch egal. Du willst Abitur und so sind die Spielregeln also halt dich dran.
 
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Idon schrieb:
Ja, im Moment mag dir das Zwangslernen bescheuert erscheinen und du magst dir unsicher sein, ob sich das lohnt. Aber: Es lohnt sich beruflich durchaus.
Das steht eben im Zweifel. Ich habs gemacht und ich war oft in Frankreich aber beruflich kann ich mich an keinen einzigen Moment erinnern, wo ich es gebraucht hätte. Ohne Englisch wäre ich allerdings verratzt gewesen (vor allem in den USA ;) ) Wenn man aktuell sich sprachlich zukunftsorientiert verhalten will, muss man eh ziemlich weit östlich denken....!
Bei den Japanern kam man mit Englisch meist recht gut zurecht. Das sieht imho bei den Chinesen etwas anders aus. Denn wir sind dann nicht in Singapur, Taiwan oder Hongkong.
 
Ich hatte zwar nie franuzösisch, aber scheinbar war es nie ein Problem für mich, französische Begriffe zu lesen und sie dann (einigermaßen) korrekt auszusprechen.

So wurde ich während einer 3 wöchigen Exkursion durchs Elsaß regelmäßig von meinen Mitreisenden gefragt, ob ich französisch spräche ... einfach weil sie das Gefühl hatten, dass ich, jeden Orts- oder Strassennamen und einfach alles, wo irgendwer gefragt hat "wie spricht man das aus?" aussprechen konnte.
Ich war mir zwar nie ganz sicher, aber die jenigen unter uns, die Französisch als Fremdsprache hatten, meinten oft genug, dass ich für jemanden ohne Französisch-Kenntnisse sehr oft goldrichtig lag.
Beispiel: Ortsname ... Hagenau ... (klingt deutsch liegt aber in Frankreich) ... aber ein Franzose wird trotzdem eher sagen "Ageno" (oder so ähnlich).

Einige haben mir nach diesen 3 Wochen nicht mehr so recht geglaubt, dass ich nie eine Stunde Französisch hatte.

Auf jeden Fall besitze ich den im oben verlinkten Video für Deutsche postulierten Drang, jedes Fremdwort möglichst in der Originalsprache korrekt auszusprechen ... und ich sage auch "Moskwa" ... naja, wenigstens manchmal.

Ob man mit französisch beruflch etwas anfangen kann, hängt sicherlich auch mit der Branche zusammen, und natürlich mit der Region, in der man arbeitet. Im westlichen Baden-Würtemberg oder im Saarland wird man das sicherlich öfter brauchen, als in Brandenburg, Sachsen oder Schleswig-Holstein.
Ich hatte schon Freunde aus der Nähe von Freiburg, und die sprachen immer von einem "Trottoire" ... auf Anfrage wurde mir dann gesagt, dass wir das in (nordöstlichen) NRW wohl "Bürgersteig" nennen würden.
 
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DerOlf schrieb:
Ich hatte schon Freunde aus der Nähe von Freiburg, und die sprachen immer von einem "Trottoire" ... auf Anfrage wurde mir dann gesagt, dass wir das in (nordöstlichen) NRW wohl "Bürgersteig" nennen würden.
Im Rheinland ist "Trottoar" weit verbreitet. Deä Öscher (Aachener) hat ein Fest "Kirmes op deä Rüss", nimmt sich gegen Regen den "Paraplü" und deckt den Tisch mit Messer und "Furchät". Rues, Parapluie, Fourchette. Die Schreibweise ist der Aussprache angepasst. Dort wird Kirmes op de Rues geschrieben. Es gibt viele Beispiele aus dem Rheinland.

Edith: Verzeiht dem Rheinpreussen, hängen geblieben im hessischen Arbeitsexil, diesen Ausflug vom Thema. Zum Thema wäre der Hinweis, dass eine Fremdsprache auch anregen kann, sich mit den eigenen Wurzeln zu befassen. So kann sie auch Spass machen.
Edith ergänzt: In den entsprechenden Teilen Belgiens nimmst Du das Wort "flamsk".
 
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