Ich hasse französisch... (2. Fremsprache im Bildungsweg viellcht sogar umgehbar?)

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@Jupp53:
Für die historische Entwicklung regionaler Sprachbesonderheiten sind nationale Landesgrenzen eben eher unerheblich ... im heutigen Grenzbereich ging es ohnehin Jahrhundertelang konsequent hin und her ... mal war man Deutscher, dann wieder Franzose, dann wieder dies, dann das ... an der alltäglichen Sprache hat all das relativ wenig geändert, aber sie hat eben immer Einflüsse aufgenommen.

Bei "Kirmeß op de Rues" musste ich allerdings eher an die Niederlande denken, als an Frankreich .. passt aber auch, schließlich liegt Aachen ja im sogenannten "Dreiländereck".
Heist das dann übersetzt sowas wie "Kirchmesse auf der/den Strasse/n"?
 
@DerOlf

Ich bin jetzt 37 Jahre weg da. Wenn ich mich richtig erinnere ist das die Kirchweihfeier in der Roosgasse. Eine alte Aachenerin hat mir erzählt, Roosgasse käme von Rue, habe nichts mit Blumen zu tun.
 
Jupp53 schrieb:
Im Rheinland ist "Trottoar" weit verbreitet. Deä Öscher (Aachener) hat ein Fest "Kirmes op deä Rüss", nimmt sich gegen Regen den "Paraplü" und deckt den Tisch mit Messer und "Furchät". Rues, Parapluie, Fourchette. Die Schreibweise ist der Aussprache angepasst. Dort wird Kirmes op de Rues geschrieben. Es gibt viele Beispiele aus dem Rheinland.

Edith: Verzeiht dem Rheinpreussen, hängen geblieben im hessischen Arbeitsexil, diesen Ausflug vom Thema. Zum Thema wäre der Hinweis, dass eine Fremdsprache auch anregen kann, sich mit den eigenen Wurzeln zu befassen. So kann sie auch Spass machen.
Hier im Hessischen (Frankfort un Werrerraa) waren bei meiner Großmutter noch Begriffe wie die berühmte "Schäässlong" (chaiselongue), "Paanseh" (pensee = Stiefmütterchen), Schawellche (Fußbänkchen) oder die schönen Fisimatenten (von visite ma tente = besuche mein Zelt, französische Besatzungssoldaten in den napoleonischen Kriegen, wenn sie die Mädels angebaggert haben) Alltagsbegriffe. Das Trottoir natürlich auch.
Heute musst schon Glück haben bei jüngeren Generationen, dass sie das noch kennen.
Zudem haben sich in der Gegend relativ viele Hugenotten niedergelassen und deren Nachfahren erkennst meist am Nachnamen. Der gemeine Hesse macht dann aber aus einem Duplois einen Dippli oder einem Lazar (sprich Lasaar) einen Latsa.
 
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Jupp53 schrieb:
Im Rheinland ist "Trottoar" weit verbreitet. Deä Öscher (Aachener) hat ein Fest "Kirmes op deä Rüss", nimmt sich gegen Regen den "Paraplü" und deckt den Tisch mit Messer und "Furchät". Rues, Parapluie, Fourchette. Die Schreibweise ist der Aussprache angepasst. Dort wird Kirmes op de Rues geschrieben. Es gibt viele Beispiele aus dem Rheinland.

Du hast dat Plümmo und de Fisimatenten (das mit den Mädels und dem Zelt ist nur Legende, der Ursprung ist ein anderer) vergessen ;)
Was die Aix-la-chapeller mit

K-BV schrieb:
Holländisch, Schwedisch
Würde er ein NRW wohnen wär Niederländisch kein Ding. Wenn man ein wenig Englisch, nord- und westdeutsches Platt kann kann man auch Niederländisch ;)
Norwegisch wäre dem Deutschen noch recht nahe wobei Schwedisch aber die coolere Sprache ist. Finnisch vergessen wir mal ganz schnell.
Russisch würd ich nun mal gar nicht empfehlen - ist ne kak Sprache ;)
 
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Das mit den Mädels gefällt mir aber am besten. Zeitzeugen stehen ja leider nicht mehr zur Verfügung. ;)
 
K-BV schrieb:
Zeitzeugen stehen ja leider nicht mehr zur Verfügung.
Vielleicht kann sich der Gauland noch dran erinnern :lol:

Ich kannte mehr die Gecshichte mit der Ausrede französscher Soldaten ... aber das mit den Mädchen ist auch nett.
Fisimatenten habe ich aber von meiner Großelterngeneration öfter mal gehört .... bei den Eltern waren's dann eher die Faxen.

Aber regionale Sprachunterschiede sind was feines ... weis hier jemand, was mit "Lorbass" gemeint ist (oder wo das genau her kommt) ... ich glaube das kommt aus Ostpreußen ... jedenfalls kam der Opa da weg, von dem ich das öfter gehört habe.

"Pömpel" kennt auch nicht jeder - ist aber hier ganz geläufig.

Leider hat das alles wenig mit Französisch oder anderen 2. Fremdsprachen zu tun ... oder mit dem Weg ins Studium.
Es zeigt aber, dass Sprachen (einzelne und eher allgemein) ein unglaublich interessantes Feld sein können.
Ergänzung ()

Wenn sich jemand nicht gerne besonders intensiv mit dem Lernen beschäftigen will, ist Russisch keine gute Wahl ... eine andere Schrift, viele ungewohnte Laute, die man lange üben muss (mMn). Ausserdem fehlen seit dem Abzug der roten Armee in Deutschland etwas die Übungsmöglichkeiten.
Finnisch ist mit seiner komplexen Grammatik wohl auch keine gute Wahl ... die haben 13 Fälle, habe ich mal gehört ... ich kann mir nichtmal vorstellen, welche das alles sein sollen (so von der Sprachlogik her) :lol:
 
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Manchmal braucht man gar nicht so weit zu gehen beim Ursprung.
Umgangssprachlich sind Leute aus der Region um Fulda/Rhön als "Fulder" bezeichnet worden. Im nicht weit entfernten Frankfurter Raum und Wetterau gilt/galt dies aber als Schimpfwort für einen ungestümen/grobschlächtigen Menschen. Der Ursprung waren die Wander- und Saisonarbeiter eben aus der Fuldaer Gegend, die dann dort so empfunden wurden (vermeintlich).
Sozusagen eine Frühform von Arbeitsemigration! ;)
 
strempe schrieb:
Niederländisch kein Ding. Wenn man ein wenig Englisch, nord- und westdeutsches Platt kann kann man auch Niederländisch ;)
Norwegisch wäre dem Deutschen noch recht nahe wobei Schwedisch aber die coolere Sprache ist. Finnisch vergessen wir mal ganz schnell.
Russisch würd ich nun mal gar nicht empfehlen - ist ne kak Sprache ;)

das kann zum glück jeder für sich selbst entscheiden, es gibt auch leute die halten deutsch für eine kack sprache, aber deren meinung ist genauso bedeutungslos wie deine.
 
@capitalguy:
Ich hatte das mit der "kak-Sprache" eher so verstanden, dass eine Sprache mit anderer Schrift und ungewohnten Lauten (wie z.B. Russisch, Arabisch oder asiatische Sprachen) eben nicht gerade "leicht" zu erwerben ist ... sicherlich gilt das für das Deutsche ebenfalls ... wenn man nicht gerade Deutsch-Muttersprachler ist.

Die "Muttersprache" fällt meist am leichtesten, einfach weil das Gehirn und insbesondere die Regionen für die Lautbildung sowie die dafür benötigte Muskulatur bereits in der Phase der Myelinisierung "geübt" wird. Eigentlich kann unser Sprachapparat bei der Geburt ALLE Laute bilden, die irgendwo auf der Welt für Sprache genutzt werden ... das meiste wird nur in der Muttersprache nicht genutzt, und daher im Lauf der ersten Monate oder Jahre der Sprachsozialisation "verlernt".
Wer die Kombination von z.B. "St" und "R" bzw. "ümpf" nicht schon früh geübt hat, der wr eben eine Weile brauchen, bis er "Strümpfe" korrekt aussprechen kann. Und bis dahin kommt halt (je nach initialer Sprachsozialisation) eher ein "Scheterümfe" raus (oder noch "Falscheres" ). Sogar deutsche Kinder brauchen dafür eine Weile.

Es gibt Fremdsprachen, die einem sehr viel leichter fallen ... auch wenn man sie nicht bereits mit 4 oder 5 anfängt. Eine phonetische oder schriftsprachliche Ähnlichkeit ist da sehr hilfreich.

@strempe:
Eventuell wäre der Witz besser verständlich gewesen, wenn du "kak" in kyrillisch formatiert hättest ... obwohl ... da ist gar kein Unterschied.
Ich habe es ja auch erstmal falsch verstanden :lol:
 
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Es würde mir im Traum nicht einfallen eine Sprache oder Kultur abzuwerten, also bitte. Man kann auf russisch besonders gut fluchen ;) Aber das ist nicht das Hauptkriterium dieser Sprache.
 
@strempe:
Oh ... man kann auf russisch auch sehr gut loben ... naja ... oder so klingen, als würde man loben (ich spreche ja leider kein russisch, also habe ich keine Ahnung, was da wirklich gesagt wurde).

Mir ging es vor allem um die Unterschiede zwischen Deutsch und Russisch ... und die sind eben etwas größer, was das Lernen nicht unbedingt erleichtert.

Aus eigener Erfahrung:
Ich hatte 6 Jahre Latein und insgesamt 2 Jahre Spanisch ... wer sich DA durchgequält hat, für den ist DAS "easy going". Einfach weil es so viele Ähnlichkeiten gibt.

@Mustis:
Ganz genau ... was eine "Wie-Sprache" sein soll ... keine Ahnung. Ein Grundschüler würde wohl denken, es wäre eine Sprache mit vielen Adjektiven und Adverbien.
 
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Da ich Germanistik/Slawistik studiert habe, und auch mehr oder weniger russisch sprechen kann, muss ich dann doch wohl meinen Senf dazu geben :D

strempe schrieb:
Man kann auf russisch besonders gut fluchen ;)
Das ist ein Vorurteil, welches viele Sprachen irgendwie besitzen. Mir ist im Russischen keine besonders größere Quantität an Fluchwörtern aufgefallen. Zumindest bis jetzt nicht. Teilweise höre ich bei CSGO eigentlich immer wieder die gleichen Beleidigunge/Fluchwörter, dass ich da sogar deutsch kreativer finde, was das Beleidigen betrifft.

@Mustis

Ja, heißt es. Beispiel:

Russisch in kyrillisch: как дела?
Russisch in Lautschrift: kak djela?
Übersetzung: Wie geht es?

DerOlf schrieb:
Wenn sich jemand nicht gerne besonders intensiv mit dem Lernen beschäftigen will, ist Russisch keine gute Wahl ... eine andere Schrift, viele ungewohnte Laute, die man lange üben muss (mMn).
Das kyrillische Alphabet ist nicht sonderlich schwer. Ich konnte es bereits nach 1-2 Wochen. Einzig die Zischlaute muss man unterscheiden können, was auch nicht so schwer ist.
Und die Laute sind auch nicht besonders schwer. Ich würde sogar behaupten, es ist für einen Russen schwieriger, korrektes Deutsch auszusprechen. Das kennt man ja vom gebrochenen Deutsch der Osteuropäer. Die können "Ich" nach Jahren immer noch nicht ausprechen.
Was schwieriger ist sind die Fälle, das Aspektsystem, sowie die Verben der Bewegung.

@TE

Freue dich über jede Sprache, die du lernen kannst. Französisch ist eine romanische Sprache, somit leider eher entfernt verwandt mit der deutschen Sprache. Und natürlich ist dies dann auch nicht die einfachste Wahl. Ich würde nicht aufgeben, du musst einfach üben.
Und vergleiche dich nicht mit Politikern, die werden auch nicht für Sprachen sprechen bezahlt...
 
$t0Rm schrieb:
Mir ist im Russischen keine besonders größere Quantität an Fluchwörtern aufgefallen
Das ist damit wohl auch nicht gemeint. Sondern wohl eher die Lautsprachlichkeit dabei. Frnzösisch klingt weich, Russisch hart. Fluchen kommt in einer harten Lautsprache wohl aggressiver, umhin besser, als in einer weichen. blyat klingt halt schärfer als merde....
 
Kann ich nicht bejahen da @strempe das nicht präzisiert hat.

Ist aber auch sinnlos Fluchwörter/Beleidigen als Kriterium bei der Sprachauswahl mit einzubeziehen. War denke ich auch als Scherz gemeint.

Also BTT.
 
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