Wums schrieb:
Ich erwarte ehrlicherweiße einen großen Effizenzsprung, aber keinen wirklichen Leistungssprung. Vielleicht 10% oder so.
Mit solchen Aussagen, erkennt man deutlich, wie Verwirrend die Marketing-Folien sind.
Einem 7 und 8 Port sowie eine 4-Alu riecht deutlich mehr als 10%. Es erinnert an Nehalem & Core 2, wo die Einheiten im vergleich zum Vorgänger erheblich gesteigert wurden. (Core 2 im Vergleich zu Pentium M)
Die IPC-Steigerungen waren erheblich, aber auch die Die-Größe und Stromverbrauch. Bei Core2-Duo waren noch gesteigerte TDP möglich (im Vergleich zum Pentium-M im Notebook-Markt), während man bei Nehalem das ganze 45nm-Potential durch Spannungsekungen nutzte. Da im Montevina mit der 25W-TDP-Plattform die ganze 45nm-Potential genutzt wurde, "musste" bei Nehalem-Notebook auf 32nm gewartet werden.
Wobei das Problem nicht der Stromverbrauch ansich war, da die Effizienz stieg (= erhebliche Stromverbrauchssteigerung mit noch erheblicheren IPC-Steigerungen.), sondern Intel wollte trotz erheblichen IPC-Steigungen eine "psychische wichtige" Taktsteigerung dazu.
Haswell hört sich wieder nach mehr Stromverbrauch und noch mehr IPC-Steigerung an.
Strom spart man nur, wenn man das Front-End & Co verbessert, ohne dabei jetzt die Core-Fläche vergrößern zu müssen. So wie es bei Sandy-Bridge der Fall war.
Mit wesentlichen Einheiten-Erweiterungen wird man nie/selten absoluten Strom sparen können.
Wobei ein erhöhter Stromverbrauch (gemeint ist relativ; absolut kann dies mit einer verbesserter Fertigung oder mit aufgebauten Spannungsreserven kompensiert werden) nicht negativ zu sehen ist, und bei Intel jetzt der richtige Weg sein kann. Mit 8 Ports und 4 ALUs gleicht/nähert es sich sogar an ein Steamroller-Modul an, welches auch 8 Decoder und 2x2 Alus hat, aber mit CMT vs SMT einen völlig anderen Aufbau hat.
Das Märchen von Stromsparen in der ganzen Hasswell-Familien (als 10-55W-TDP) kommt eben von diesem getürkten Heaven-Tests, wo eine ULV-iGPU in einem Tesselation-Test mit angeblichen deaktivierten Tesselation ultrawenig Strom gegen einen 17W-TDP-Ultrabooks-CPU benötigt.
Interessanterweise, wird der Heaven-Bench im den Himmel gelobt, indem man jetzt überallen von megaultrasparsamen iGPUs lesen kann, obwohl es keine Folien über diese erreichte Architektur-Effizienzsteigerung berichtet wurde.
Obwohl in diesem Thread die mit abstand wesentlichen & entscheidenden Informationen (mit Technischen Informationen und nicht irgendwelche nichtssagende Benches) über Architektur-Effizienz-Steigerungen gibt, wird hier interessanterweise/Kurioserweise am wenigsten diskutiert/geredet/geschrieben.
PS: Intel selber gibt in den Performance-per-Core und Instruction-per-Cycle einen erheblichen Sprung an, der mehr als nach nur 10% aussieht.
PS2: Auch wenn die iGPU nach so einer neuen Architektur-Klingen mag, ist die eigentliche Architektur-Verbesserung die Einheiten-Skalierung. Aber die Führt nicht zu einer gesteigerte Architektur-Effizienz-Steigerung, sondern einem Flexibleren iGPU-Aufbau.
Eine Effizienzsteigerung hätte man in iGPU bekommen, wenn das Front-End der iGPU gleich geblieben wäre, und so ein Einheiten-Execution-Block einfach dazugegeben hätte. (= Effizienzsteigerung durch eine andere Front-End vs Einheiten -Konfiguration (Wie damals @ AMD HD 4870) Aber das ist ja nicht passiert, weil das Front-End ebenfalls verdoppelt wurde. ( Quasi wie HD 6970; Allein durch die Verdopplung der Tesselation-Unit, konnten 2 Grafik-Engines gemacht werden )
Grundsätzlich scheint Hasswell mit den vielen neuen Features (skalare iGPU & Co) und CPU-Verbesserung interessant und Intel liefert da jetzt viel mehr als früher in den 00er-Jahren. Wobei es schön zu sehen ist, dass alle die Entwicklungsgeschwindigkeit deutlich beschleunigt hat.
Bewertet wird die Architektur am Schluss gegen die Konkurrenz.
Mir erscheint es, dass Intel das volle 22nm-Potential erst mit Hasswell nutzt und somit den Architektur-Sprung in CPU & iGPU höher Erscheinen lässt, womit ein nicht unerheblicher Sprung zu erwarten ist. Ist ja nichts negatives, aber eine mögliche Erklärung, wie diverse Maßnahmen erreicht werden.
Zumindestens erscheint mir nicht, dass Intel was falsch macht ((( außer der non-LTE-Standard --> Wunschtraum, da die AMD-Konkurrenz in der Hinsicht es auch nicht besser macht ))) und wenn die Konkurrenz gegen diese CPU trotzdem zulegen würde, dann wäre diese CPU trotzdem nicht automatisch schlecht.
pipip schrieb:
Also ich finde das wesentlich interessanter...
Mit dem neuen S0ix-State will Intel „Haswell“ Tablet-tauglich machen, indem dieser den Idle-Verbrauch weiter reduziert, wobei von einer Reduktion um den Faktor 20 gegenüber dem Vorgänger die Rede ist. Dabei soll das als „Active Idle“ bezeichnete S0ix ebenso wenig Strom benötigen wie der Schlafmodus S3/S4, dafür aber umso schnellere „Aufweckzeiten“ besitzen.
Grundsätzlich hört sich sowas irrsinnig Interessant an, aber diese Verbesserungen können trotzdem primär "nur" infolge SoC verbessert worden sein. Denn stromsparmaßnahmen galten nie/selten von CPU zur Southbridge. Mit SoC kann man dann die iSouthbridge eben in die CPU-Stromspartechniken miteinfließen.
Kurz gesagt, SOix-State ist IMO ein Evolutionärer Stromspar-Technikfortschritt parallel zum SoC-Schritt, der im PC-Markt IMO ein Revolutionärer Schritt ist.
Da Stand-By-Akkuzeiten im PC-Markt in den letzten Jahren grundsätzlich keine Thema war, erscheint jetzt SOix-State zu S3/S4 ein großer Schritt. Aber bis gestern wusste ich selber nichteinmal, dass AMD Hondo einen S3-State hatte.
Grundsätzlich ist es beeindrucken, welche Neuerungen Intel, AMD und ARM so die letzten 1-2 Jahren zu Tage brachten und in naher Zukunft bringen werden.