In die USA auswandern - Pro/Contra und Erfahrungsberichte (auch Urlaubsberichte)

KROKvsKROK schrieb:
Ich möchte nicht herablassend klingen, aber ich würde wenn nicht als Firsör in die USA auswandern, sondern als Informatikabsolvent. Natürlich gibt es auch dort reichlich Informatikabsolventen und insbesondere mit meinem Bachelor wäre ich eher 0815 und nichts besonderes, aber ich würde eine ordentliche und gefragte Bildung mitbringen. Aber auch das schützt nicht vor Kündigung und Arbeitslosigkeit, aber man verdient mehr und hat wesentlich höhere Chancen wieder etwas neues zu finden.
Die Informatiker treten sich dort gegenseitig auf die Füße. Sie strömen alle ins Silicon Valley. Als Durchschnittsmensch hast du keine Chance, dort Fuß zu fassen, denn dort gibt es so viel Zulauf, dass man sich nur die Koryphäen herauspickt.
Der zweite Punkt ist, deine ordentliche und gefragte Bildung ist vielleicht gar nicht so ordentlich und gefragt. Das ist ein anderes Land, die Leute haben dort andere Erwartungen an einen als hier.


KROKvsKROK schrieb:
Ich bin jetzt kein Waffen-Fan, aber das ist eben wieder das Extreme an den USA. Dort besitzen viele Waffen.
Kann auch Vorteile haben, insbesondere zum Thema "Wenn ein Fremder mein Grundstück betritt, darf ich schießen" (überspitzt formuliert). Hier in Deutschland darfst du absolut 0 Gegenwehr leisten, erst wenn dir etwas getan wird (und es entsprechend meist schon zu spät ist). Da eben nicht. Hat natürlich auch Nachteile, aber es gibt dann entsprechend auch weniger Clowns die da den halbstarken makieren.
Vorteil? Auf deinem Grundstück hast du Hausrecht, d. h. du darfst auch jemanden einfach vor die Tür setzen. Und wenn er nicht will, holst du eben die Polizei. In den USA erschießt man dich dafür vielleicht.
Die Halbstarken gibt es dort wie hier. Mit dem Unterschied, dass sie drüben Waffen tragen dürfen.


KROKvsKROK schrieb:
Dafür gelten die US-Amerikaner aber auch als freundlicher bzw. die deutschen als unfreundlich/ernst/nörgelnd.
Es geht mir nicht um Klischees sondern um den realen Unterschied im Miteinander. Wenn dich ein Deutscher begrüßt, dann sagt der "Tag!" und das war's. Wenn ein Ami dich begrüßt, dann fragt er, wie dir's geht, was die Familie macht usw., obwohl ihn das nicht die Bohne interessiert. Auch wird bei Problemen eher um die Busch herumgeklopft und durch die Blume gesprochen. So was empfinden die meisten Deutschen als scheinheilig und rückgratlos.
Und da du den deutschen Umgang gewöhnt bist und verinnerlicht hast, wirst du drüben Probleme bekommen. Unterschätze das nicht. Du wurdest mindestens 20 Jahre damit indoktriniert, das kannst du nicht einfach so ändern.


KROKvsKROK schrieb:
Man muss aber auch bedenken, dass dort auch einfach alles viel weiter auseinander liegt. Man muss sich nur mal anschauen, wie weit die Städte voneinander entfernt sind. Aber selbst hier fahre ich nicht mit ÖPNV sondern bevorzuge das Auto.
So ein Auto geht auch mal kaputt und dann?
Es gibt da drüben übrigens auch keinen TÜV. Das fährt teilweise Zeugs herum, da bekommen selbst unsere kreativen osteuropäischen Freunde Angst.


KROKvsKROK schrieb:
Dort reizt mich einfach das wirklich durchgemischte Völkerbild. Hier in Deutschland ist es relativ eintönig. Die meisten Einwanderer kommen aus muslimischen Ländern. Mir fehlt es hier an Asiaten oder Afrikanern. Hier ist es zu eintönig finde ich.
Es gibt auch in Deutschland Städte, bei dem jeder zweite Bewohner Ausländer ist. Es müssen nicht mal welche aus dem Orient sein. Frankfurt/Main hat zB eine große japanische Gemeinde inkl. Supermärkte, in denen alles jap. beschriftet ist.
Du bewertest den Völkermischmasch auch über. Die meisten Amerikaner sind eben... Amerikaner. Was nicht eingebürgert wird, wird nach ein paar Jahren wieder ausgewiesen.


KROKvsKROK schrieb:
Die typischen US-Vorstadtgegenden sind keine Hollywood-Produktion, die gibt es wirklich. Natürlich sehen die aus Hollywood besser aus, als in der Realität, aber ich finde diese Vorstadtgegenden (gibt natürlich gute und auch schlechte) haben einfach etwas. 1 Haus neben dem anderen, jeder mit Vor- und Hintergarten + Garage.
Ich persönlich finde das langweilig. Die Städte sind ja auch nach dem Schachbrettmuster angelegt. Da gibt es so gut wie keine Individualität, es sieht überall gleich aus. Btw, die Mittelschicht, die in diesen Vororten wohnt, wird zusehens kleiner.


Und da es noch nicht angesprochen wurde: Dort drüben gibt es in den meisten Städten kein vernünftiges Brot. Zumindest nicht in der Form, wie wir es hier gewöhnt sind. So gut wie alle deutschen Auswanderer jammern hinterher, dass das Brot nix taugt.

Die Bemerkung zum Brot erscheint jetzt vielleicht lächerlich, der Punkt ist, die Leute leben dort anders als wir. So anders, dass man damit durchaus Probleme bekommen kann. Wenn du auswandern willst, dann lege dir vorsichtshalber eine unantastbare Geldreserve an, mit der du wieder nach Deutschland zurückkommen kannst. Wir wissen nicht, wie und ob es dir dort gefallen wird und ob du dir ein Standbein aufbauen kannst. Falls das fehlschlägt, kannst du immerhin wieder abreisen, statt ein Quartier im Slum zu beziehen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typo)
e-Laurin schrieb:
Und da es noch nicht angesprochen wurde: Dort drüben gibt es in den meisten Städten kein vernünftiges Brot. Zumindest nicht in der Form, wie wir es hier gewöhnt sind. So gut wie alle deutschen Auswanderer jammern hinterher, dass das Brot nix taugt.

Stimmt das kann ich unterschreiben. Zwar nicht USA aber wohne seit 6 Jahren in China. Was dort angeboten wird ....
Zwar gibt es die eine oder andere*deutsche" Bäckerei, am Ende ist es doch nicht das gleiche, auch wenn es deutlich besser ist als das was die sonst unter Brot verstehen.
 
@KROKvsKROK

Nichts fur ungut. Du bist jung und naiv.

Deutschland ist eines der Länder mit dem höchsten Lebensstandard weltweit.

Wenn du mit dem Studium fertig bist mach am besten erstmal ein freiwilliges soziales Jahr oder sowas in der Richtung in einem Land wie z.B. Indien. Erst dann merkst du wie gut du es in Deutschland hast.

Als normaler Arbeitnehmer wirst du in den USA sehr wahrscheinlich einen niedrigeren Lebensstandard haben als in Deutschland.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typo)
KROKvsKROK schrieb:
Der Staat zahlt einem das Studium nicht aus Spaß. Als Absolvent verdient man hinterher i.d.R. mehr und zahlt entsprechend mehr Steuern an den Staat.

@ DDM_Reaper20:
Dann sollen die 298 Leute gerne das doppelte an ALG kriegen von mir aus, aber die 2 anderen sollen nichts bekommen.

Um dann mal deine Logik zu bemühen: Du studierst hier auf kosten des deutschen Staates. Du überlegst nach dem Studium auszuwandern, ergo in einem anderen Land Steuern zu bezahlen. Nach deiner Logik solltest du genau so wenig ein kostenloses Studium bekommen wie du den 2 Arbeitslosen die nicht arbeiten wollen die paar Euro Lebensgrundlage nehmen willst.
Die beiden aus DDMs Beispiel tragen nicht zum Sozialstaat bei und du willst es in Zukunft nicht tun obwohl du es könntest.
 
Ein Tipp: Auswandern light durch Anstellung bei einer deutschen Firma und Arbeit in einer US-Betriebsstätte

Fast alle namhaften großen deutschen Konzerne bieten solche Stellen an, man braucht sich nur einmal gezielt informieren. Man ist dabei natürlich an deren US-Standorte gebunden, was aber reichen sollte, um einen Eindruck zu bekommen und vor Ort erste Kontakte zu knüpfen.
 
Ich habe auch eine Zeit in den USA gelebt und gearbeitet. Und zwar in Clearwater, Florida, ich habe das Land extensiv bereist. Daher ein feedback, wie ich es war genommen habe. Auf die vom TE geaeusserten Ansichten gehe ich mal bewusst nicht ein.

F: Kann man sich auch heute noch in den USA ein gutes Leben aufbauen?

A: Ich denke das man das durchaus kann. Eine gute Ausbildung gehoert als Grundvorraussetzung dazu. Die Arbeitsstelle sollte IMO auch vor dem Ausreisen klar gemacht werden und damit auch die Frage von Versicherun, Visa, Urlaub etc. Der Wille zum Erfolg und Durchhaltevermoegen ist ein muss. Deutsche "hochnaesigkeit" und der Wunsch andere zu belehren wird eher nicht gern gesehen.

F: Die Lebenshaltungskosten sind aber hoeher als in D.

A: Das haengt ganz stark davon ab, wo man hingeht. Preise in Supermaekten koennen durchaus unter denen in D liegen. Es gibt auch ausreichend Restaurants, die nicht teurer als in D sind. Wenn man darauf achtet, was man macht koennen die Lebenshaltungskosten in die Groessenordnung wie in D liegen.

F: Deutschland ist eins der Laender mit der besten Lebensqualitaet weltweit.

A: Das haengt ganz stark davon ab, wo die Schwerpunkte des Einzelnen liegen und womit verglichen wird. Ich fand meine persoenliche Lebensqualitaet in den USA sehr gut und es hat mir gut gefallen.

F: Die medizinische Versorgung, Sozialsystem ist schlecht.

A: Ohne gute Versicherung hat man in der Tat schlechte Karten. Das muss vorher 100% geklaert sein. Mit entsprechender Versicherung ist die mez. Versorgung 1A.

F: Die Amerikaner sind so oberflaechlich.

A: Mag sein. Kann auch Positiv in dem Sinn sein, das man recht schnell Anschluss findet. Ich hatte mir ein Haus in Strandnaehe gemietet und am ersten Tag sah ich meinen Gartennachbar rumwerkeln. Ich rief ueber "Hi, i am mike, how are you doing." Wir kamen gleich ins Gespraech und am gleichen Abend wurde schon zusammen (bei Ihm) gegrillt und einige Biere verzehrt. Fand ich eigendlich recht positiv, spaeter habe wir etliche Dinge zusammen gemacht, wie Fischen und in den Keys rumfahren. Er war auch sehr behilflich mit Hinweisen zum Eingewoehnen, Behoerden, Do's and Don'ts etc.

F: Bildungssystem ist so schlecht und Sauteuer.

A: In der Tat ist Bildung bedeutend teuer als in D. Logisch, wenn mann hier kaum was dafuer bezahlen muss. Bei der Qualitaet der offendlichen Schulen gibt es riesen Unterschiede im Land. Als Faustformel kann mann sagen, das in den Staaten mit hoeherer Steuerlast die offendlichen Schulen bedeutend besser sind als in denen mit niedrigen Steuern. In NJ zum Beispiel kann mann unbesorgt die offendlichen Schulen nehmen (natuerlich die Konditionen vorort schecken) und in SC kann mann es fast ueberall vergessen und muss auf Privatschulen ausweichen.

F: Die Polizei ist agressiv und gefahrlich

A: Es gibt hier in der Tat andere Spielregeln, gerade im Hinblick auf die grosse Anzahl von Waffen in Privathand. Ich bin etliche Male in Polizeikontrollen (meist im Auto) geraten. Das laeuft meistens so ab:

Polizeiwagen ist hinter dir und gibt Signal das du anhalten sollst. Es ist jetzt eine gute idee genau das zu machen. Du bleibst im Wagen mit den Haenden am Steuer sitzen und machst keine spontanen Bewegungen. Der Polizist wird langssam meist mit gezogener Waffe an dich herantreten, Er muss sich ueberzeugen das DU nicht gefaehrlich bist. Fenster hast du schon offen und wartest was Er will. Bei mir war zu schnell fahren der uebliche Grund. Ich wurde IMMER korrekt und hoeflich behandelt. Machmal fragen Sie auch nur ob du was gesehen hast oder geben dir irgendwelche Belehrung weil du was falsch gemacht hast. Wenn du freundlich reagierst und dich einsichtig (bei Fehlverhalten) zeigst, wird auch haeufig einfach ein Auge zugedrueckt und du kannst weiter fahren ohne Strafe.

F: Viele Leute sind schlecht gebildet und haben null interesse was in der Welt passiert.

A: Ja, viele kennen ausser den USA kaum was auf der Welt und sind damit zufrieden. Aber du findest durchaus Leute, die sich fuer alles moegliche interessieren und gute angenehme Gespraechspartner sind.

F: Religion ist ueberall und nervt

A: Das kann fuer einen normalen Deutschen in der Tat ein Problem werden. Ich habe mich immer bemueht die strengglaeubigen Gegenden zu vermeiden. Eine Kleinstadt im "Biblebelt" ist vermutlich nicht auszuhalten.

Als NAZI bin ich nie bezeichnet worden, das ist gar keine Thema in den US. Eher in UK.

Mein Fazit:

Sicher kann mann noch in die USA gehen und erfolgreich sein Leben gestalten. Allerdings mit vernuenftiger Planung. Einfach hinfahren und mit den Philippinos um Rasenmaehen-Jobs konkurrieren ist nicht das wahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
KROKvsKROK schrieb:
Natürlich gibt es auch dort reichlich Informatikabsolventen und insbesondere mit meinem Bachelor wäre ich eher 0815 und nichts besonderes, aber ich würde eine ordentliche und gefragte Bildung mitbringen.

Wenn du glaubst, dass du mit einem Bachelor in CS dort landen kannst, dann bist du wohl unglaublich naiv.

http://de.wikipedia.org/wiki/Greencard_(Vereinigte_Staaten)

Vergiss weiterhin nicht, dass es in den USA starke Qualitätsunterschiede bei den Hochschulen gibt. Ergo kommt es dort mehr darauf an, wo du studiert hast... FH Hintertupfingen und Uni 0815 öffnen dir keine Türen...

KROKvsKROK schrieb:
Wer dort nicht arbeitet, kann dort wortwörtlich verhungern. Entsprechend gibt es dort eine ganz andere Kriminalität als hier.

http://de.wikipedia.org/wiki/Supplemental_Nutrition_Assistance_Program

Das Kriminalitätsproblem liegt nicht an hungernden Leute, sondern an fehlender Bildung, Ghettobildung und mangelnden Alternativen


Sorry das ließt sich alles wie dein Trollpost von dir. Geh woanders trollen
 
Zuletzt bearbeitet:
KROKvsKROK schrieb:
Hallo,

ich habe schon öfters mit dem Gedanken gespielt, später einmal in die USA auszuwandern.

Willkommen im Club. Ich denke da bereits seit Jahren drüber nach, und habe inzwischen zum Glück auch eine Freundin, die ähnlich tickt. Das war zuvor mein größtes nicht-formales Problem, denn alleine rüber zu gehen oder gar seine Freundin dafür verlassen zu müssen... nunja, sagen wir mal es ist auch so schon alles nicht einfach, und sowas hätte es eben unnötig erschwert.

Paar Jahre kann es aber immer noch dauern. Wenn dann aber richtig.


KROKvsKROK schrieb:
Aus dem Grund würde ich hier gerne eine Art Pro/Contra Liste zu diesem Thema sammeln. Was für mich besonders interessant wäre, wären Erfahrungsberichte aller Art zum Thema "Leben/Alltag in den USA". Dabei muss es sich nicht zwingend um Auswanderungsberichte handeln, sondern es sind auch Erlebnisse aus einem USA-Urlaub erwünscht, die einfach die USA an sich beschreiben, was dort gut/schlecht läuft.

Besonders zu empfehlen ist stets das Blog "USA Erklärt".


KROKvsKROK schrieb:
Ich selber studiere Informatik im 6. Semester und bin 23 Jahre alt.

Damit stehst du in den USA wohl schon besser da als ich Fachinformatiker mit nicht abgeschlossenen Studium im Wirtschatfsbreich.



KROKvsKROK schrieb:
- Landschaft: In den USA gibt es alles (Schnee, Wüste, Gebirge, Wälder, Strände...). Ist man einmal in den USA müsste man das Land eigentlich nie mehr verlassen, da es dort alles gibt.

Stimmt. Leider ist es aber auch so, das auch deswegen tatsächlich viele Amerikaner das Land nie oder kaum verlassen. Was kulturell schade ist und mitunter auch wirtchaftlich Folgen hat. Hätte z.B. Cadillac in den 1960er Jahren Leute im Management gehabt, die Ahnung vom Rest der Welt haben, dann hätten sie vielleicht die aufkommenden Fahrzeuge von Herstellern aus Europa und Asien ernster genommen und entsprechend gehandelt... anstatt 40 Jahre herum zu trödeln mit Autos die ausserhalb der USA nur als Nischenprodukte zu verkaufen sind.


KROKvsKROK schrieb:
- Die dort Lebenden Völker: Dort gibt es massig Afroamerikaner und Asiaten. Beide Völker finde ich von allen Völkern der Welt mit Abstand am sympathischsten. Hier in DE sind diese Völker kaum bis garnicht vorhanden.

Mir gefällt das soziale Experiment ebenfalls sehr, dass nach 60.000 Jahren Menschen von überall unter durchaus noblen Idealen und Ideen wieder-vereint sind.
Andererseits muss man aber auch sagen, dass die USA das Potenzial all dieser Menschen aus anderen Kulturen nicht so wirklich gut nutzen bzw. viel davon lernen würden, was diese Leute aus ihrer Heimat wissen.


KROKvsKROK schrieb:
- Der Nationalstolz in den USA: Dort gibt es Nationalstolz 365 Tage im Jahr, ohne dass jemand einen als Nazi bezeichnet. Hier in DE gibts Nationalstolz nur alle 2 Jahre bei der Fußball-WM/EM für ein paar Wochen. Zeigt man außerhalb dieser Zeit Nationalstolz wird ganz schnell die Nazikeule geschwungen.

Zwischen dem Nationalstolz in den USA und in Deutschland besteht aber der Unterschied, dass dieser sich dort auf die Ideen beruft, auf denen das Land basiert. Wir haben zwar nach dem WW2 ein Grundgesetz bekommen, was einiges davon übernommen hat, aber es ist eben trotzdem kein Vergleich zu der US-Verfassung. Die ist immerhin aus dem 18. Jahrhundert und funktioniert noch immer. Welche Werte aus dem Deutschland dieser Zeit leben denn heute noch in unserer Kultur?


KROKvsKROK schrieb:
- Der Kapitalismus: Ich bin generell ein Fan davon. Konsum, Konsum, Konsum und größer, größer, größer.

Geld auszugeben finde ich gut, aber statt mehr und größer wäre in den USA eine Rückbesinnung auf QUalität und Produktion im eigenen Land wünschenswert. Ich bin generell ein Freund von Balance, und ich finde ein Land wie die USA mit ihren Gegensätzen, wo es Country und Rock'n'Roll, Hippies und Militär, Wissenschaftler und Amish gibt, sollte eben auch Dienstleistungen und Industrie haben.


KROKvsKROK schrieb:
- Vorstadtgegenden: Eine schönere Wohngegend wie eine typische USA-Vorstadt, habe ich bisher noch nicht gesehen.
100x schöner wird dies noch zu Halloween oder Weihnachten, wenn alles Schneebedeckt ist und jeder sein Haus schmückt.

Stimmt - aber nur in zumindest mittelständischen Gegenden mit entsprechendem Klima. Auch sind wegen den ausufernden Vorstädten natürlich die Entfernungen teils recht weit um zur Arbeit zu kommen.

KROKvsKROK schrieb:
- Stärkere Polizei: Die Polizisten dort werden viel stärker respektiert. Auch dürfen sie generell mehr (Taser z.B.). Hier in DE können einem die Polizisten schon fast Leid tun was die sich alles gefallen lassen müssen.

Ich respektiere zwar die gefährliche Arbeit, die deren Polizei leistet - besonders für die Gehälter - aber es gibt eben auch immer wieder schwarze Schafe. Ich selber hatte bisher gute Erfahrungen mit der Polizei in den USA, aber wenn man an den falschen gerät ist das dann nicht mehr so toll mit den Waffen und Tasern. Manche Leute sind eben für Machtpositionen ungeeignet.


KROKvsKROK schrieb:
- Sozialsystem: Die Krankenversicherung ist vom Arbeitgeber abhängig. Hat man eine schlechte, wird es teuer. Allerdings ist die Qualität der Krankenversorgung dort noch besser als in Deutschland.

Das sollte man mit seinem Arbeitgeber verhandeln können. Also dass man es selber zahlt. Kommt einen dann etwas teurer, aber wenn ich auswandere habe ich das trotzdem so vor.
Qualität kann ich bestätigen. Bekannter musste 2010 mit einer Augenverletzung ins Krankenhaus und ihm wurde gut geholfen. Ich selber habe 2011 eine erst eine Woche alte Füllung in den USA verloren, die mein hiesiger ehem. Zahnarzt zuvor bereits 2x nicht zum halten bekommen hatte. In den USA hielt sie auf Anhieb, obwohl die Ärztin dort meinte sie könne für nichts garantieren da mein Zahnarzt in Deutschland da schon fast bis zum Nerv herum gebohrt hatte. War auch nicht teurer als hier, waren ca. 120-130 Dollar.


KROKvsKROK schrieb:
- Arbeitsbedingungen: Hire & Fire Mentalität und meist deutlich weniger Urlaubstage.

Urlaubstage kann man verhandeln. Nur weil einem der Staat weniger garantiert heisst es noch nicht, dass man es nicht haben kann. Kommt eben immer drauf an wo und als was man arbeitet. Trägt man viel Verantwortung und der Bär steppt 365 Tage im Jahr ist es immer schlecht mit Urlaub - auch hier in Deutschland.

KROKvsKROK schrieb:
- Kriminalität: Wer dort nicht arbeitet, kann dort wortwörtlich verhungern. Entsprechend gibt es dort eine ganz andere Kriminalität als hier.

Nö, das ist ein Gerücht. Verhundern muss niemand, und teilweise gibt es auch saubere Spritzen gratis oder wenn man Glück hat sogar gratis Internet.
Die Kriminalität hat meiner Meinung nach auch kulturelle Gründe. In einem Land, in dem es schon für die puritanischen Gründerväter ein Zeichen von Gottes Gnade war, wenn man viel Erfolg und Wohlstand hatte, ist "nicht verhundern" eben nicht wirklich genug für irgendwen. Get rich or die trying, und wenn man eben keine Bildung hat, dann bietet sich Kriminalität an.

KROKvsKROK schrieb:
- Kaum/kein soziales Netz: Fällt man dort hin, schlägt man knallhart auf dem Boden auf. Hier in DE wird man sanft mit einem Fallnetz aufgefangen und meist unterstützt.

Stimmt halbwegs. Vor allem wenn man in den USA so tief sinkt, dass man sich kein Auto mehr leisten kann, hat man zwar noch Leute die einem Essen geben, aber in die Arbeitswelt zurück zu finden ist dann wohl fast unmöglich.
 
Ich habe bereits einige Zeit in den USA gewohnt, im mittleren Westen, in Minnesota. Also den ehemaligen wilden Westen, nicht weit von Northfield entfernt, in dem Jesse James mal eine Bank ausgeraubt hat. Heute ist das eine ziemlich friedliche Gegend.

Ich fand diesen Bundesstaat schön, eher ruhig, und viele Nachfahren von deutschen Auswanderern, weswegen mir jeder zweite, der gemerkt hat, dass ich Deutscher bin, von seiner deutschen Oma oder Opa erzählt hat. Die meisten Menschen wussten auch genug über Europa. Allgemein (aber nur meine Erfahrung) waren die Menschen in Staaten wie Minnesota, Dakota aufgeschlossener als viele die ich z.B. in den Metropolen der Ostküste kennengelernt habe.

Dir sollte klar sein, dass dieses Land sehr verschieden sein kann, je nach dem, wo du dort bist. Das gilt ja ebenso für Deutschland, obwohl es viel kleiner ist.

Die Landschaft: Ja, sehr schöne Landschaften; Prärie, Rocky Mountains, Bad Lands, Everglades… aber in dieser Hinsicht hat Europa auch viel zu bieten. Zwischen den schönen Landschaften liegen meist weit über 1000km, also muss man Fliegen. In Europa kommt man auf diese Weise auch nach Spanien, Norwegen etc.

Was ich in den USA allgemein sehr vorbildlich fand sind die Parks, egal ob Nationalpark oder Statepark.

Die dort lebenden Völker? Volk hat etwas mit Kultur zu tun, nicht mit dem Aussehen. Davon abgesehen: Asiatisch aussehende Menschen habe ich hauptsächlich in Restaurants gesehen oder in Ghetto ähnlichen Vierteln in Großstädten. Schwarze habe ich ebenso überwiegend am Rande der Gesellschaft erlebt, in schlecht bezahlten Berufen und Vierteln, denen ich aus Sicherheitsgründen meist fern geblieben bin – aber auch das sind nur meine persönlichen Erfahrungen.

- Vorstadtgegenden: Eine schönere Wohngegend wie eine typische USA-Vorstadt, habe ich bisher noch nicht gesehen.

Ja, wohne erst einmal für eine Weile dort, dann wirst du den Charme europäischer Städte zu schätzen wissen.

- Weniger Neid: Wenn man hier in DE etwas hat, dann neigt man es dazu es möglichst wenig zu zeigen.

Das ist nicht überall in Deutschland so. Auch Deutschland ist nicht homogen. Mir ist z.B. Neid als Empfindung fast völlig fremd.

Hat man ein Haus, verbarrikadiert man sich am besser hinter 2m hohe Zäune/Hecken, da die Nachbarn sonst denken könnten wie protzig man doch ist. In den USA zeigt man gerne was man hat und es gibt auch keinen Neid.

Du hast seltsame Vorstellungen. Wenn du in einem schönen Haus wohnst, dann steht es in den USA für gewöhnlich auch in der Nachbarschaft vieler anderer schöner Häuser. Und natürlich gibt es auch in den USA Neid, keine Ahnung, wie du darauf kommst, dass es das dort nicht gibt.

Urlaubstage: 10 Tage. In der Firma, in der ich war, wurden es nach 5 Jahren dann 20 Tage.
Wenn du etwas Bestimmtes wissen möchtest, frag ruhig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde erstmal sowas wie ein Auslandsjahr vorschlagen.
Alle deine Kommentare, und zum Teil auch die anderer hier, wirken extrem Naiv und einfältig. Auch wenn du gerne die USA Flagge schwingst gibt es mindestens genauso viele Gründe gegen ein leben dort. Deswegen ist glaube ich ein Auslandsjahr oder etwas vergleichbares erstmal angebracht.
Und der glaube dass du mit einem Europäischen Bachelor an einer no-name Uni in den USA einen einfachen (beruflichen) Start haben wirst, halte ich für extrem blauäugig. Kaum ein Arbeitsmarkt ist so stark umkämpft wie der Amerikanische. In Deutschland werden dir die Jobs hinterher geschmisse. In den USA schmeisst du dich hinter den Jobs her.

Unterschätze das Leben dort auf keinen Fall. Bekannten von mir war es nach einem Monat schon wieder zu viel und welcome back to germany.
 
KROKvsKROK schrieb:
Ich bin jetzt kein Waffen-Fan, aber das ist eben wieder das Extreme an den USA. Dort besitzen viele Waffen.
Kann auch Vorteile haben, insbesondere zum Thema "Wenn ein Fremder mein Grundstück betritt, darf ich schießen" (überspitzt formuliert). Hier in Deutschland darfst du absolut 0 Gegenwehr leisten, erst wenn dir etwas getan wird (und es entsprechend meist schon zu spät ist). Da eben nicht. Hat natürlich auch Nachteile, aber es gibt dann entsprechend auch weniger Clowns die da den halbstarken makieren.

Naja, ich habe in den USA mindestens genauso viele Halbstarke gesehen wie hier. Natürlich besonders in Gegenden in denen ich war obwohl jeder Reiseführer dringend empfiehlt die Gegend weitläufig zu umfahren (der Osten von Detroit z.B., da wo die Häuser zu großen Teilen leer stehen), aber auch in ganz normalen Gegenden.

Übrigens finde ich es doch sehr naiv, dass du angeblich Afro-Amerikaner "sympathisch" findest, aber andererseits fast nur Dinge schreibst, die dir fast jeder Afro-Amerikaner übel nehmen würde. Deine Ansichten könnten nämlich kaum mehr denen der gehobeneren weissen Schichten in den USA entsprechen. Mal ganz zu schweigen von dem Teil der Afro-Amerikaner, die das "thug life" praktizieren, also hood rats und so. Da sind unsere halbstarken Immigranten brave Engelchen dagegen. (Ich finde wir sollten unsere deutschen "Gangster" mal in die USA ins Ghetto schicken. Rückflug wäre günstig, da man Särge ja stapeln kann.)


HongKong Fui schrieb:
Wie naiv kann man eigentlich sein? Du begrüßt die amerikanischen Waffengesetze?

Der Fußballer aus Hamburg, der zum Schüleraustausch drüben war und horizontal zurückgeliefert wurde, findet das eher nicht.

Der Typ der nachts in der Garage seines Nachbarn war? Finde interessant wie man darüber berichtet, denn soweit ich weiss ist bisher nicht geklärt was der da verloren hatte. Vermutlich nichts wofür man ihn hätte erschießen sollen, aber er könnte durchaus in etwas verwickelt gewesen sein.


e-Laurin schrieb:
Die Informatiker treten sich dort gegenseitig auf die Füße. Sie strömen alle ins Silicon Valley. Als Durchschnittsmensch hast du keine Chance, dort Fuß zu fassen, denn dort gibt es so viel Zulauf, dass man sich nur die Koryphäen herauspickt.

Jo, wenn er so naiv wie bisher bleibt, dann würde er vermutlich genau dort hin wollen. Ich selbst mit etwas mehr Erfahrung würde ganz Kalifornien meiden, wenn ich nicht einen ganz konkreten und sehr sehr guten Grund dafür hätte, dort hin zu gehen.
Mein Favorit ist seit längerem Colorado. Aber ich hoffe das spricht sich hier jetzt nicht herum. Sollen die depperten AUswanderer doch weiter nach Cali gehen, weil sie ausser Cali und NYC nichts (aus dem TV?) kennen.

e-Laurin schrieb:
Der zweite Punkt ist, deine ordentliche und gefragte Bildung ist vielleicht gar nicht so ordentlich und gefragt. Das ist ein anderes Land, die Leute haben dort andere Erwartungen an einen als hier.

Na als Informatiker sollte das schon gehen, wenn man flexibel ist da hin zu ziehen wo man arbeiten kann. Schwieriger ist es überhaupt rüber zu kommen und arbeiten zu dürfen.

e-Laurin schrieb:
Vorteil? Auf deinem Grundstück hast du Hausrecht, d. h. du darfst auch jemanden einfach vor die Tür setzen. Und wenn er nicht will, holst du eben die Polizei. In den USA erschießt man dich dafür vielleicht.

In den USA ist die Polizei aber wegen der Entfernungen ggf. viel weiter weg. Auch gibt es dort in vielen Gegenden Tiere, die durchaus gefährlich sind. Nicht wie hier, wo Bruno der Bär das ganze Land in Angst und Schrecken versetzt, und man ihn erschießt bevor der deutsche Michel vor Angst seine Bux einsaut.

Mangeln tut es bei vielen aber am sicheren Umgang mit den Waffen. Trigger discipline und nicht auf unklare Ziele schießen und so. Meiner Meinung nach sollte die NRA weniger Lobbyarbeit betreiben, und stattdessen die Leute vernünftig ausbilden.


e-Laurin schrieb:
Es geht mir nicht um Klischees sondern um den realen Unterschied im Miteinander. Wenn dich ein Deutscher begrüßt, dann sagt der "Tag!" und das war's. Wenn ein Ami dich begrüßt, dann fragt er, wie dir's geht, was die Familie macht usw., obwohl ihn das nicht die Bohne interessiert. Auch wird bei Problemen eher um die Busch herumgeklopft und durch die Blume gesprochen. So was empfinden die meisten Deutschen als scheinheilig und rückgratlos.

Nervig fand ich nur die Verkäufer in Geschäften, bei denen klar ist dass sie einen einlullen wollen. Ansonsten fand ich es aber gar nicht scheinheilig oder oberflächlich, sondern sehr zivilisiert. Ich war stets sehr schnell in Gruppen von Amerikanern integriert und alle hatten eine gute Zeit. Dass die sich heute alle überhaupt noch an mich erinnern verlange ich gar nicht.
Ich fand es am lustigsten im Süden von Kalifornien. Ein US-Freund aus San Diego hat sich immer gewundert, wenn ich gefragt habe, ob er den Typ den er da mit dude, buddy, bro, oder boss angesprochen hatte überhaupt kennt. Der meinte immer nur so reden Leute in SoCal eben miteinander. Er meinte das wäre seit der Hippiezeit so... oder so.

Echte Freunde gibt es in den USA aber ebenso wie hier. Ebenso selten wie hier. Der aus San Diego gehört dazu, obwohl er so "oberflächlich" mit Fremden redet.


e-Laurin schrieb:
Und da es noch nicht angesprochen wurde: Dort drüben gibt es in den meisten Städten kein vernünftiges Brot. Zumindest nicht in der Form, wie wir es hier gewöhnt sind. So gut wie alle deutschen Auswanderer jammern hinterher, dass das Brot nix taugt.

Selber backen. Wenn ich auswandere werde ich das machen. Vielleicht findet sich ja sogar etwas, was die Amis begeistern kann... und sich im großen Maßstab produzieren und verkaufen lässt. Ja, ich weiss, ich denke bei sowas sehr amerikanisch. Aber auch deutsche Supermarkt-Brötchen kommen aus Fabriken...


e-Laurin schrieb:
Die Bemerkung zum Brot erscheint jetzt vielleicht lächerlich, der Punkt ist, die Leute leben dort anders als wir. So anders, dass man damit durchaus Probleme bekommen kann.

Also im allgemeinen muss ich sagen dass ich das Essen dort besser finde als hier. Sorry, aber meine Mutter und Großmutter kennen keinen Gewürze und kippen Sahne in alles rein. Und mein Onkel ist sauer wenn er in einem Restaurant kein Maggi bekommen kann, da für ihn offenbar Mononatrium Glutamat der Gipfel des guten Geschmacks ist. Ein Bekannter meiner Mutter frisst sich für 6,90€ beim Chinesen durch das Buffet, bis das Gesundheitsamt da eines Tages zu macht und sie es mit neuem Namen einfach neu eröffnen.

Die Amis können zwar auch oft nicht selber kochen, aber die Restaurants dort waren einfach deutlich besser als hier. Jedenfalls an der Westküste. Vom Fast-Food bei In-N-Out oder Chick-Fil-A über Sports-Bars wie Red Robin bis zu richtigen Restaurants. Oh, und in Michigan bei Buffalo Wild Wings war es auch super.

Sogar Bier fand ich in den USA besser! Es ist mir ein Rätsel wieso sich jeder Deutsche etwas auf unser Dr. Oetker Massenbier einbildet. Das einzig gute Bier in Deutschland, aus kleineren unabhängigen Brauereien und mit richtig Geschmack, haben die Bayern. Schönram und so.
In Amerika gab es schon 2010 diverse lokale "micro brews", bei denen man nie so wirklich wusste was man bekommt. Fand ich prima, habe noch nie so viele verschiedene Biere geschmeckt.


e-Laurin schrieb:
Der "American Dream" erfüllt sich bei weitem nicht für alle. Ich habe mal was von nur 2% gehört, aber das ist schon länger her und ich bin mir bei der Zahl nicht ganz sicher. Sie war aber erschreckend niedrig.

Ich glaube es haben mehr als 2% der Amerikaner ein Haus, ein Auto, eine Familie und einen Job. Da stimmt wohl deine Definition nicht ganz.

e-Laurin schrieb:
Es gibt da ganze Wohnwagenstädte, weil die Leute nicht genug Geld verdienen, um sich ein Heim oder eine Miete zu leisten. Kalkuliere das mit ein.

Wenn wir sowas hätten würde ich lieber dort wohnen als in einer kleinen Wohnung mit hoher Miete, wie bei uns. Immerhin hat man dann was eigenes. Ich spiele sogar ab und zu mit dem Gedanken, ob man hier nicht eine "tiny house" Siedlung errichten könnte. Mache dazu irgendwann mal einen Business Plan.

Siehe hier, ganz unten das letzte. Hätten wir das hier, ich würde da wohnen wollen. Sollte sich hier wer finden den das auch interessiert, PN.

e-Laurin schrieb:
O-Ton einer Bekanntin, die ein Jahr dort gelebt hat: "Die sind alle oberflächlich." Im Amerika ist man, wenn überhaupt, nur dann etwas, wenn man den Schein wahren kann. Ein Deutscher mit seiner typisch direkten Art fällt dort meist gleich als arrogant durch.

Klingt doch ganz so, als sei deine Bekannte in der Tat arrogant. Dass sie ein Jahr dort war bedeutet gar nichts. Wir haben Leute hier in D. die sind seit 10 Jahren hier und trotzdem noch nicht in unserer Kultur angekommen. Gibt einfach Leute, die kommen mit sowas nicht klar. Da kann das Land nichts dafür.
 
KROKvsKROK schrieb:
Der Staat zahlt einem das Studium nicht aus Spaß. Als Absolvent verdient man hinterher i.d.R. mehr und zahlt entsprechend mehr Steuern an den Staat. Das kann man daher nicht direkt miteinander vergleichen finde ich.

Kann man nicht vergleichen? Du willst ja hier keine Steuern zahlen sondern Auswandern und du bist damit genau so ein Sozialschmarotzer wie die beiden Harz4-Empfänger die nicht Arbeiten wollen! Glückwunsch du müsstest dich selber hassen.
 
Colonel Decker schrieb:
Welche Werte aus dem Deutschland dieser Zeit leben denn heute noch in unserer Kultur?
Einige Leute orientieren sich immer noch an den preußischen Tugenden (Fleiß, Disziplin, Sparsamkeit, Pünktlichkeit etc.). Ich selber orientiere mich auch oft an ihnen.
Dass Ausländer uns oft mit diesen Begriffen beschreiben, sagt mir, dass diese Werte weiterhin an die Kinder weitergegeben werden und ich nicht der Exot bin.


Deinem weiterem Text nach stufe ich dich als ungewöhnlichen Deutschen ein. Jemand mit dieser Meinung ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Macht nix, es muss ja von allem etwas geben.
 
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@ Colonel Decker
Sogar Bier fand ich in den USA besser! Es ist mir ein Rätsel wieso sich jeder Deutsche etwas auf unser Dr. Oetker Massenbier einbildet. Das einzig gute Bier in Deutschland, aus kleineren unabhängigen Brauereien und mit richtig Geschmack, haben die Bayern. Schönram und so.
In Amerika gab es schon 2010 diverse lokale "micro brews", bei denen man nie so wirklich wusste was man bekommt. Fand ich prima, habe noch nie so viele verschiedene Biere geschmeckt.
Alter Schwede, Du bist ja schon häufiger aufgefallen durch eine rosarote Brille für die USA, aber hier muss dann aber wirklich mal Schluss sein!
In unserem kleinen Kaff haben wir eine Privatbrauerei wo das Bier in zwei Kneipen in einem Dorf und der Stadt (25.000 Einwohner) ausgeschenkt wird.

In dieser kleinen Stadt haben wir auch eine Bierbar in der 100 Sorten Bier ausgeschenkt werden! Da sind dann natürlich auch Exoten dabei - sogar ein Bier aus den USA.

Mag ich das Bier nicht, kann ich anderes trinken aus einer anderen Privatbrauerei aus der Nachbarstadt - die Auswahl ist gigantisch und ich lebe in der Mitte Deutschlands und nicht in Bayern!
Vielleicht hast Du ja nur was verwechselt nach dem Motto "in den USA kann ich mir das Bier aussuchen und hier in D muss ich Bitburger trinken"?
Denk mal darüber nach was Du gesagt hast.......als Gedankenstütze vielleicht auch noch das hier das Bier wenigstens nach dem Reinheitsgebot gebraucht wird - sogar das Bier für die Einheitsmassen!

Sonst einfach mal hier schauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_aktiver_Brauereien_in_Deutschland
 
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In manchen Punkten muss ich Colonel Decker einfach recht geben..... bis auf beim Thema Bier und Essen, denn da ist er innerhalb seiner Familie scheinbar nicht gesegnet.

Man kann in den USA aber trotzdem deutsches Bier kaufen, deutsche Autos (billiger als hier in D) fahren und auch frisches Obst und Gemüse kaufen und sogar selbst zubereiten! Ja ehrlich, das geht.

Ich finde die Kritik am allgemeinen Lebensstil der US-Bürger ein wenig überspitzt dargestellt. Jeder Bundesstaat muss da ein wenig differenzierter betrachtet werden.

1. Patriotismus
Ja, der ist da. Überall. Man ist stolz auf sein Land. Das kann mitunter nerven, aber muss man einfach akzeptieren, denn ist es so verwerflich? Ich finde es eher verwerflich, dass Deutschland das einzige Land ist, in dem das vepönt ist. Scheint was historisches zu sein, kann mich aber nicht mehr genau erinnern an was das liegt. Muss mit einem Österreicher zusammenhängen, so viel weiß ich noch, liegt aber bestimmt schon über 80 Jahre zurück.

2. Polizei der USA
Was man in den Medien liest, das glaubt man. Schwarze Schafe werden eben gerne herausgepickt.
Die Polizei ist dort wesentlich präsenter, aber man kann mit ihnen genauso reden, wie mit einem deutschen Polizisten. Sind schließlich normale Menschen. Die Aufmachung machts halt. Wären in Deutschland die Uniformen auch so wie in den USA, würden die Polizisten auch schnell ein anderes Ansehen haben.

3. Arbeitsmentalität
Gebe ich zu, ist ein (kleines) Problem - jedoch ist die Arbeitslosenzahl in den USA seit 2010 gewaltig am sinken. 2013 waren 7,4% arbeitslos, 2014 sind es nur noch nach Schätzungen 6,5%.
Zum Vergleich: In Deutschland waren es 2013 7,0%, also ist die Quote in den USA als wirklich gut einzuschätzen.

4. Sozialsystem
Allgemeiner Tenor: Wenn du in den USA arbeitslos bist, dann bist du in der Gosse.
Anders gefragt: Ist es mit HartzIV wirklich so viel anders?
Problem bei Arbeitslosigkeit ist doch folgendes: Man will das arbeiten was man gelernt hat und nichts anderes. Ein arbeitsloser Koch ist ungern Müllmann.
Ich hab hier einen Link (wikipedia) zum Thema Sozialpolitik in den USA
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialversicherung_(Vereinigte_Staaten)

Es gibt etliche Anlaufstellen für Bedürftige, die muss man halt auch nutzen. Man kann nicht einfach ins nächstbeste Amt stiefeln und sagen: ich bin arbeitslos, Geld her.
Wobei man sagen muss, dass es in den USA (wenn man US-Bürger ist) weniger bürokratisch zugeht als hier.



Wenn jemand über den Teich auswandern möchte, sollte er/sie sich auch unbedingt Canada ansehen. Wunderschönes Land. Im Osten um Toronto herum lebt es sich wie in einer Zwischenwelt aus USA/Deutschland. Und weit weg von der US Grenze ist es ebenso nicht für ein paar Abstecher ins wunderschöne Buffalo (NY).
 
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gh0 schrieb:
Gebe ich zu, ist ein (kleines) Problem - jedoch ist die Arbeitslosenzahl in den USA seit 2010 gewaltig am sinken. 2013 waren 7,4% arbeitslos, 2014 sind es nur noch nach Schätzungen 6,5%.
Zum Vergleich: In Deutschland waren es 2013 7,0%, also ist die Quote in den USA als wirklich gut einzuschätzen.

Vorsicht, da darf man nicht einfach nur die Prozentzahlen vergleichen. Die Definition von Arbeitslosigkeit unterscheidet sich zwischen den USA und Deutschland gravierend.

In Deutschland können nur Menschen zwischen 15 und dem offiziellen Renteneintrittsalter arbeitslos sein, in den USA zwischen 15 und 74.
In den USA gilt als arbeitssuchend, wer in den letzten 4 Wochen spezifische Schritte unternommen hat, um Arbeit zu finden. Wer resigniert, fällt raus.
Beschäftigungslos ist man in Deutschland, wenn man weniger als 15h die Woche arbeitet, in den USA weniger als 1h.

Die aktuellste ILO-Arbeitslosenquote, die ich jetzt gefunden habe, lag in Deutschland im Oktober 2013 bei 5,2% und in den USA bei 7,3%. Das ist jetzt keine schlechte Quote für die USA, aber das ist doch schon nen gravierender Unterschied.
 
Colonel Decker schrieb:
Also im allgemeinen muss ich sagen dass ich das Essen dort besser finde als hier.

Ich fand es schlechter, von den wenigen guten Restaurants, nach denen ich lange gesucht habe, abgesehen. Es fängt schon beim Chlorgeruch von Getränken in Bars / Restaurants an, weil das Wasser für die Eiswürfel damit desinfiziert wird. Schrecklich fand ich auch den Kuchen, sehr stark gezuckert.
Ist zwar nicht überall so gewesen und wie gesagt, die USA ist ein riesiges Land, da können persönliche Erfahrungen nicht verallgemeinert werden, ich kenne nur Minnesota sehr gut und South Dakota, und oberflächlich Wisconsin, Illinois und Florida. Dieser Bundesstaat (Florida) hat sich angefühlt, als wäre ich in einem ganz anderen Land, nicht zu vergleichen mit den Staaten, die ich noch aufgezählt habe.

@gh0

Nein, Stolz auf sein Land zu sein ist nicht verwerflich, aber für mich ist es ein Anzeichen für Kleingeistigkeit und der Grad des Stolzes varriiert auch mit der Bildung. Und nur weil es in Deutschland nicht offen gezeigt wird, bedeutet das ja nicht, dass kleingeistige Deutsche nicht einen gewissen Stolz auf ihre Nationalität empfinden, wenn sie im Ausland sind.
 
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@Merion


Du mischst jetzt die ILO Erwerbslosenzahl mit der offiziellen Arbeitslosenstatistik und darum ist deine Ausführung nicht ganz richtig

Die ILO gibt grundsätzlich die Erwerbslosenzahl an, die weniger als 1 Stunde pro Woche arbeiten.

Als erwerbslos gilt im Sinne der durch die Europäische Union (EU) konkretisierten Internationale Arbeitsorganisation (ILO)-Abgrenzung jede Person im Alter von 15 bis 74 Jahren, die in diesem Zeitraum nicht erwerbstätig war, aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit gesucht hat
quelle: https://www.destatis.de/DE/Meta/AbisZ/ILO_Arbeitsmarktstatistik.html

Die ILO Zahl wird übrigens mit Stichproben (telefonisch) ermittelt.


@calluna

Man kann Essen nicht anhand von Restaurants vergleichen. Ich esse z.B. kein McDo weil alles wirklich unglaublich schlecht schmeckt. Auch Fertigpizza kommt mir nicht ins Haus. Teig selbstgemacht, Pizzaplatte im Ofen auf 300 Grad und los gehts zu Hause. Man bekommt in jedem erste Welt Land alles an Gemüse/Fleisch/Obst. Was man daraus macht, bleibt einem selbst überlassen. Wenn man auswandert, geht man auch 100%ig nicht jeden Tag zum Essen.
Anders ausgedrückt: Man kann in jedem Land erstklassig essen, aber auch unglaublich schlecht.
 
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@gh0

Das ist richtig. Aber wenn mich jemand fragt, wie das Essen in einem Land ist, dann gehe ich eben nur von den Restaurants aus. In amerikanischen Supermärkten findet sich eine große Auswahl an Produkten (von Brot und Brötchen abgesehen), ja. Und wer will, kann in den USA auch bei Aldi einkaufen.
 
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