News Infineon baut in Dresden: Grünes Licht für letzten Bauabschnitt der Smart Power Fab

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Top Investition in Deutschland 👌 ✌️
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Hätten die mal wie Intel die 10 Milliarden € Subvention bekommen hätten sie ja schon die Baukosten locker wieder raus, und die Löhne für die nächsten 20 Jahre
 
@Stern1710
Das sind andere Sparten innerhalb Infineons.

Da spielt auch mit rein, dass Bosch die LIDAR Sparte eingestampft hat. Auf dem Bereich kooperiert Infineon in Zukunft mit asiatischen Anbietern, wodurch Deutschland als Standort für die Entwicklung von Sensor Produkten unattraktiver ist. Bei Leistungshalbleitern gibt es diese Entwicklung nicht.

Dazu kommen noch große Probleme mit dem Fachkräftemangel. Es gibt nur eine Hand voll deutsche Unis die überhaupt großartig für Forschung rund um den MEMS Bereich ausbilden und mit dem Abschwung der Elektrotechnik ist das eher noch schlimmer geworden.

@Protogonos
Ist genau der selbe Prozentgrad Subvention. Bei beiden Projekten ein viertel der Angesetzten Baupreises und auf Kostenexplosionen beim Bau (die es wahrscheinlich geben wird) bleiben die Firmen sitzen.
 
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Protogonos schrieb:
Hätten die mal wie Intel die 10 Milliarden € Subvention bekommen hätten sie ja schon die Baukosten locker wieder raus, und die Löhne für die nächsten 20 Jahre
Und aus welchem Grund sollte der Steuerzahler die Löhne der Angestellten übernehmen? Das ist schlicht Unsinn.

Ob die Subventionen für Intel und co. angemessen sind, ist freilich diskussionswürdig. Nichtsdestoweniger wird auch Infineon gemessen an ihrer Investition voraussichtlich hohe Subventionen erhalten, wie dem Artikel ja auch zu entnehmen ist. Geld ist demnach für beide Firmen da, relativ zum Investitionsvolumen vermutlich gleich viel.
 
Trelor schrieb:
Ist genau der selbe Prozentgrad Subvention. Bei beiden Projekten ein viertel der Angesetzten Baupreises und auf Kostenexplosionen beim Bau (die es wahrscheinlich geben wird) bleiben die Firmen sitzen.

Warum? Haben die keine Festpreisverträge mit ihren Lieferanten und Auftragnehmern?
 
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heroesgaming schrieb:
Und aus welchem Grund sollte der Steuerzahler die Löhne der Angestellten übernehmen? Das ist schlicht Unsinn.
Weil das System "Soziale-Marktwirtschaft" nur über Wachstum/Investitionen stabil funktioniert. Dabei ist Geld nur ein Tauschmittel dessen Wert am Glauben an seinen Wert definiert wird. Für mich ist Abhängigkeit von Drittstaaten "teurer", als die Geldentwertung mit der wir es bezahlen werden.
Ergänzung ()

Avatoma schrieb:
Warum? Haben die keine Festpreisverträge mit ihren Lieferanten und Auftragnehmern?
Weil keiner auf einer Bauruhige sitzen bleiben möchte -- Termine werden dann eben auch nicht gehalten -- wenn die Baufirma pleite ist?
 
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@harrysun

Termine werden durch Meilensteine und Pönalen abgesichert; als Baufirma für solche Großbauprojekte kommt einer der ganz großen Spieler in Frage, der in aller Regel als Generalunternehmer auftritt (ggf. als ARGE) und damit nahezu unpleitebar ist, mal von Ausnahmen wie Holzmann abgesehen.

In aller Regel resultieren die Preisexplosionen beim Bau daher, dass die Auftragnehmer bewusst mit viel zu niedrigen Preisen ins Rennen gehen, um den Auftrag zu erhalten. Durch Change Orders, Behinderungsanzeigen etc. wird dann das Geld verdient.

Wer nicht im System drin ist oder drin war sieht nur das Ergebnis, nämlich die Preissteigerungen. Nicht aber, dass das von Anfang an allen Beteiligten klar war und auch bewusst darauf hingearbeitet wurde: Der Auftraggeber bekommt Projekte nämlich auch besser durch, wenn diese auf dem Papier erstmal günstig(er) sind.
 
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Ich freue mich ebenfalls über die Investition in Sachsen! Wer hätte gedacht, dass es im Raum Dresden und Magdeburg sinnvoller ist, in Halbleiter zu investieren, als im industriell geprägten Westen? Mindestlohn und gute Unis gibt es deutschlandweit, Autobahnen gibt es auch überall genug. Für mich als Laien ist das nach wie vor eine überraschende, schöne Entwicklung.
 
Bayern hat sich selbst disqualifiziert (Stromtrassen und Regenerativ). Stattdessen baut man jetzt Richtung UK … Und man muss auch immer schauen wo es schon was gibt. Dresden ist halt ein riesiger Komplex und Magdeburg liegt super zwischen VW und Tesla.
 
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Avatoma schrieb:
Warum? Haben die keine Festpreisverträge mit ihren Lieferanten und Auftragnehmern?
Jaein
Für vieles sicherlich schon, allerdings werden z.B. einige Maschinen von ASML oder Applied Materials versteigert und haben keinen Festpreis. Es gibt auch Verträge in denen sich von Zulieferer/Baufirma Seite gegen Inflation abgesichert wird.

Zudem kommen potentiell nicht vorhergesehene Kosten beim Bau (Gegebenheiten vor Ort, Befreiung von Erdkabelpflicht etc. welche noch in der Schwebe stehen). Der gehärtete neue Prozess für RF und Mixed Signal ist wahrscheinlich auch noch nicht ganz fertig.

@user_zero
Da wurde in den 80ern (noch von der DDR) und dann auch später von der BRD sehr viele Gelder reingesteckt um das als Technologiecluster zu erhalten. Die Löhne sind verglichen mit z.B. München auch doch ein ganzes Stück geringer. Grundstücke sowieso. Das hat halt auch Vorteile.
 
heroesgaming schrieb:
Ob die Subventionen für Intel und co. angemessen sind, ist freilich diskussionswürdig.
Die 10 Milliarden für Intel sind doch erst mal ein schönes Geschenk, bei Intel werden bestimmt nicht mehr wie 1000 Leute arbeiten, es ist ja zumal sowieso meistens alles voll automatisiert, Zulieferer Firmen und andere mal ausgerechnet

Ich hätte gerne mal eine Rechnung gesehen wann sich diese 10 Milliarden Investitionen der Bundesregierung auch rentiert.

Ich für mich persönlich glaube dass sich das in den ersten Jahren definitiv nicht auszahlt, und dann kann Intel immer noch hingehen und sagen Upps wir schließen jetzt.
 
@Protogonos
Da hängt auch ein Forschungszentrum dran. Während des Anfangsphase sollen es zur Prozessoptimierung und zum anlernen des Personals 7000 Leute sein und das soll dann während des Betriebes schrittweise auf 3000 Leute zurück gefahren werden.

Tendenziell hängen da in der direkten Nähe dann auch noch Zulieferer und auch Binnenwirtschaft (Supermärkte, Restaurants, Handwerker, ..) dran.

Gute Frage wann sich das rechnet.
An sich sollten von den 40 Milliarden die da investiert werden auch ordentlich Steuereinnahmen beim Bau anfallen.

Ansonsten sehe ich Vorteile auch eher beim Technologietransfer und den Zulieferern. Gerade bei der Chemie (Wacker, BASF und einige kleinere) gibt es viele Zulieferer die man nicht ohne weiteres outsourcen kann.

Die Netzgebühr bringt auch einiges an Geld für Infrastruktur.

Es hat Gründe warum Länder wie China und neuerdings ja auch wieder die USA solche Strategien fahren. Das rentiert sich meistens schon für den Staat. Die Gefahr liegt nur darin, wenn es irgendwann als selbstverständlich angesehen wird. Es gibt genug Beispiele für Subventionen bei denen sowas passiert ist. (z.B. beim Agrar oder Netz/Infrastruktur Bereich) Da wird es dann zum Standortnachteil nicht zu subventionieren.
 
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Protogonos schrieb:
Ich hätte gerne mal eine Rechnung gesehen wann sich diese 10 Milliarden Investitionen der Bundesregierung auch rentiert.

Ich für mich persönlich glaube dass sich das in den ersten Jahren definitiv nicht auszahlt, und dann kann Intel immer noch hingehen und sagen Upps wir schließen jetzt.
Wird sich nicht rechnen in dem ersten Jahrzehnt. Ggf. dann durch die Zulieferfirmen später. Aber das Ziel ist es 20% der Chipindustrie in Europa zu haben, so dass wir nicht gleich platt sind wenn China Taiwan angreift oder ähnliches. Und China und die USA arbeiten ebenfalls mit hohen Subventionen.
 
harrysun schrieb:
Weil das System "Soziale-Marktwirtschaft" nur über Wachstum/Investitionen stabil funktioniert. Dabei ist Geld nur ein Tauschmittel dessen Wert am Glauben an seinen Wert definiert wird. Für mich ist Abhängigkeit von Drittstaaten "teurer", als die Geldentwertung mit der wir es bezahlen werden.
Inwiefern auch immer das meine (ohnehin rhetorische) Frage beantwortet. Wie "Geld" definiert ist und dass das System Wachstum braucht, ist jeweils jedenfalls so richtig wie vorliegend irrelevant. Investitionen gibt es in Form der Chips Act-Subventionen ja. Einen Grund dafür, dass der Staat die geschaffenen Arbeitsplätze nachhaltig finanzieren soll, gibt es aber dennoch nicht. Das ist Aufgabe des Unternehmens. Mit Steuergeld sollte über genannte Subventionen hinaus lediglich noch dafür gesorgt werden, dass die Rahmenbedingungen passen.
Ergänzung ()

Protogonos schrieb:
Die 10 Milliarden für Intel sind doch erst mal ein schönes Geschenk, bei Intel werden bestimmt nicht mehr wie 1000 Leute arbeiten, es ist ja zumal sowieso meistens alles voll automatisiert, Zulieferer Firmen und andere mal ausgerechnet
"Zuliefererfirmen und andere" mal "auszurechnen" ergibt aber gerade keinen Sinn. Subventionen sollten idealerweise strukturelle und nachhaltige Auswirkungen haben. Von der Ansiedlung der Fabrik verspricht man sich in diesem Zusammenhang auch den Aufbau von Zulieferer-, Bildungs- und sonstiger Infrastruktur im Umfeld derselben. Das aus Bequemlichkeit außer Acht zu lassen, weil es zur eigenen Argumentation nicht passt, greift schlicht zu kurz.
Protogonos schrieb:
Ich hätte gerne mal eine Rechnung gesehen wann sich diese 10 Milliarden Investitionen der Bundesregierung auch rentiert.
Beizeiten wird es vermutlich irgendein Institut geben, dass eine solche Rechnung anstellt. Aber wie gesagt, der Sachverhalt ist wesentlich komplexer, weil man ihn eben gerade nicht ausschließlich auf den Output der Fabrik selbst beschränken kann, siehe oben.

Hinzu tritt ja außerdem auch noch die strategische Komponente des Ganzen.
Dazu ein anderes zeitgenössisches Beispiel: Investitionen in Wiederaufbau und Unterhaltung einer stärkeren militärischen Infrastruktur "lohnt" sich volkswirtschaftlich auch nicht unmittelbar, sondern ist hauptsächlich teuer. Ein paar Unternehmen profitieren, sicher, aber die resultierenden Mehreinnahmen bei den durch diese Firmen zu zahlenden Steuern wiegen die Investition lange nicht auf. Verzichten kann man darauf aber dennoch nicht - und auf Mikrochips eben auch nicht wirklich. Wichtig: Deckungsgleich ist beides natürlich nicht, ich möchte damit lediglich visualisieren helfen, dass die Idee einer Investition in Sicherheit, strategische Unabhängigkeit oder ähnliches nicht zwangsläufig immer auch ein unmittelbares, quantifizierbares ROI liefert - und auch nicht liefern muss.
Protogonos schrieb:
ich für mich persönlich glaube dass sich das in den ersten Jahren definitiv nicht auszahlt, und dann kann Intel immer noch hingehen und sagen Upps wir schließen jetzt.
Das Risiko, dass Unternehmen wieder abwandern, kann man nie völlig ausschließen. Angesichts des Nettokapitalabflusses, unter dem Deutschland seit mindestens fünf Jahren leidet, ist aber sowieso längst angezeigt, dass der Staat den Firmen ein fortlaufendes Investieren wieder attraktiver macht. Und tut man das, bleiben Firmen auch wieder. Das gilt auch für Intel.
 
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Bei solchen Sachen ist Dresden recht schnell. Ich hoffe man schafft die Königsbrücker Straße auch irgendwann zu modernisieren, da wollen bestimmt einige lang die dort zukünftig arbeiten.
 
Statt ausländischer Firmen, vor allem die aus den USA, das Geld in den Hintern subventionieren. Lieber das Geld für deutsche Firmen zur Verfügung stellen. Am Ende nutzen die besten Fabriken nicht, wenn die Kontrolle in den USA liegt. USA werden alles tun, damit sie immer einen Vorteil haben.
 
Schön, dass es im Raum Dresden weitergeht und auch Fördergelder locker gemacht werden.
 
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