Informatik: Fernstudium?

Fu Manchu schrieb:
Doch, diese Vergleiche wurden oben gezogen und ich tue es, weil die privaten FHs immer wieder als schlecht, einfach oder käuflich dargestellt und neben den staatlichen praktisch als böse angesehen wurden. Sie sind ein anderes Modell als staatliche, aber nicht schlechter.
Aber du suggerierst doch, dass die Abbrecherquote an einer privaten FH nicht deshalb kleiner, weil das Studium dort leichter ist, sondern
an einer anderen "Kundschaft" - wer sich für ein nebenberufliches Studium an einer privaten Fern-Hochschule entscheidet, ist meist älter, steht im Berufsleben und hat die fachliche Erfahrung und geht mit einer anderen Motivation und Entschlossenheit ran
Dazu kommt, dass es angeblich öfter Leute, die das studieren, was sie schon beruflich machen. Und ihnen es deshalb leichter fällt.

Für mich können es genauso Leute sein, die sich für eine staatliche FernUni entschieden haben, weil bei denen Geld auch eine Rolle spielt.
 
Kurzes Update zu meiner Situation:
Familienmitglied, das für einen nennenswerten Anteil der Arbeit zuständig war, hatte einen Herzstillstand. Ist jetzt knapp 2 Monate her. Er hat sich größtenteils davon erholt, wirklich ein Wunder. Aber das Ergebnis ist Pflegestufe und definitiver Ausfall als Arbeitskraft.

Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten:
1. Ich bleibe im Betrieb und setze auf ein flexibles Fernstudium, wo ich von Juli bis September aussetzen kann. Lande dann aber natürlich wieder bei einem der privaten Anbieter wie IU und Konsorten.
2. Ich entferne mich teilweise vom Betrieb -> nur über eigenes Einkommen möglich.

Letztlich habe ich mich also auf einige Ausbildungsplätze (FiSi & FiAe - hoffentlich verkürzt) sowie duale Studienplätze (BWL mit Schwerpunkt WI-Inf) beworben. Wenn ich einen der dualen Studienplätze bekommen würde, ist die Entscheidung für mich gesetzt.

Sollte das nichts werden (wovon ich leider ausgehe, bei meinem Profil) bleibt die Entscheidung bei Ausbildung oder Fernstudium. Und diese Entscheidung fällt mir leider so richtig schwer. Nach der Ausbildung bleiben mir wahrscheinlich viele Türen verschlossen, durch den fehlenden akademischen Grad. Nach dem Studium bin ich aber auch fast 30 (BA) bzw. Ü30 (MA) und habe 0.0 Berufserfahrung, außer einem Pflichtpraktikum.
 
Warum muss es den ein Fernstudium sein?

In der Regel hat man an einer Uni/FH von Juli bis September Semesterferien. Es hängt dann etwas von der Uni ab wie das mit den Klausuren geregelt ist. Manche verteilen diese über die Semesterferien. An meiner FH war das so geregelt, dass ich alle Klausuren in den zwei Wochen vor den Semesterferien geschrieben habe. Ergo hatte ich in den Ferien keinerlei Uni-Verpflichtungen.

Zudem kann man an der Uni ja selber wählen wann man welche Fächer belegt. Daraus ergab sich bei mir, dass ich nur 3-4 Uni Tage pro Woche hatte (je nach Semester). Sprich du könntest deine 10h/Woche Workload auch an deinen freien Tagen machen und in den Semesterferien Vollzeit arbeiten.

Daher, so wie sich das bei dir liest müsste sich das mit einem Regelstudium vereinen lassen, wenn man sich die passende Uni sucht. Setzt aber natürlich voraus örtlich etwas flexibel zu sein.

Fernstudium setzt halt schon viel Selbstdisziplin voraus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Domyyy schrieb:
Nach dem Studium bin ich aber auch fast 30 (BA) bzw. Ü30 (MA) und habe 0.0 Berufserfahrung, außer einem Pflichtpraktikum.
Frage mich, ob das so schrecklich relevant ist. Für die Gehalts-Trajektorie natürlich nicht optimal und die erste Jobsuche dauert ggf. etwas länger. Aber sonst? Würde mich auch nicht wundern, wenn manche Entscheider etwas ältere Berufseinsteiger lieber einstellen als einen 22-jährigen.
 
Domyyy schrieb:
Nach der Ausbildung bleiben mir wahrscheinlich viele Türen verschlossen, durch den fehlenden akademischen Grad. Nach dem Studium bin ich aber auch fast 30 (BA) bzw. Ü30 (MA) und habe 0.0 Berufserfahrung, außer einem Pflichtpraktikum.
In aller Kürze (du hast ja privat definitiv gerade andere Baustellen): das Alter ist ziemlich egal.

Stark pauschalisiert gibt es zwei Dinge, die du machen kannst:
  1. Karrierepfad mit Aussicht auf hoher Position, Geld, ... oder was auch immer sonst deine Ziele dabei sind. Dafür ist das Alter meiner Erfahrung nach vollkommen egal, viel wichtiger ist deine Leistung. Als Programmierer z.B. nicht nur Sprache XYZ rauf und runter können, sondern OpenSource-Projekte auf GitHub, eigene Apps, hohes StackOverflow-Ranking, bla bla
    Im Bereich Consulting z.B. volunteer Consulting im Bereich non-profit, eigene Projekte, dann gibt es dieses ganze Case Competitions und Business Simulations zeugs, Werkstudententätigkeit bei großen Schuppen, dann gibt es diverse Kurse, Zertifikate, Meetups, bzgl. Entrepreneurial Ventures oder Start-up Experience usw...ebenfalls denkbar sind Publikationen in dem Bereich, wenn du etwas akademischer sein wollen würdest; gibt auch viel Förderprojekte in dem Bereich, wo Unis mit Wirtschaftspartnern arbeiten, da gibt es auch Werkstudentenstellen usw. Dann hilft natürlich auch Elite Uni, Networking, ...
  2. Ruhige Nummer. Auch hier gibt es diverse Stellen, weil es sowieso zuwenig IT-Personal gibt und gerade beispielsweise die 0815-Jobs in Verwaltung, Accounting, ... gibt es quasi in allen Behörden und Unternehmen. Alter ist hier auch egal aufgrund der hohen Nachfrage. Dafür brauichst du nichts als Eigeninteresse in deinem Fachgebiet und Abschluss von irgendeiner Uni oder FH.
Alle Probleme, die man sich macht, bestehen meiner Erfahrung (Umfeld & Co.) normalerweise daraus, dass man unbedingt (1.) will aber schlichtweg das Talent fehlt oder man an der Grenze zu (2.) steht, "fürchtet" dahin abzurutschen.

Summa summarum: sei ehrlich mit deinen Fähigkeiten zu dir selbst und steck dir realistische Ziele. Dann klappt das auch.

Ich habe einen Bekannten, der hat sich bei einer Behörde beworben für Datenbankzeug. Nichts wildes, im Prinzip SQL-Datenbankpflege und der dazugehörigen Server und helfen, Behördendaten aus Formularen, Excel-Sheets, ... in die Datenbank zu bekommen. Der ist da seit einer halben Ewigkeit, sichere Position weil Behörden eh nicht kündigen und er in dieser Position auch sowieso der Einzige ist, der das dort macht. Der hat TV-L E13 mittlerweile Stufe 4, geht also mit über 3k Netto nach Hause. Meistens hat der ~20h realistisch in der Woche zu arbeiten, der Rest ist "Kaffeeschnack". Viel mehr wird er natürlich nie bekommen und nach (1.) kommst du mit so einem Lebenslauf auch nie wieder...aber ist das relevant?
 
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Generell, du hast mehrere Abschlüsse im selben Bereich, das ist doch ne gute Ausgangsbasis. Wenn du dann "was mit IT" abschließt würde ich denken wird es gar nicht mal so schwer im Agrarsektor einen IT-Job zu finden. Entsprechend auch mein Rat, nicht "digitale Medizin" zu machen, sondern lieber allgemein bleiben.

Zu BWL und Co. kann ich nichts sagen, auch nicht vergleichend.
 
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eltono91 schrieb:
Zudem kann man an der Uni ja selber wählen wann man welche Fächer belegt. Daraus ergab sich bei mir, dass ich nur 3-4 Uni Tage pro Woche hatte (je nach Semester). Sprich du könntest deine 10h/Woche Workload auch an deinen freien Tagen machen und in den Semesterferien Vollzeit arbeiten.
Genau das ist leider problematisch an meiner örtlichen FH :/
Das Studium ist nach der Wahl von zwei Schwerpunkten komplett durchgeplant. Außer der Schwerpunktewahl habe ich keinerlei Entscheidungsfreiheit. Weder beim Zeitpunkt der Vorlesung (man wird in eine feste Gruppe eingeteilt) noch bei der Wahl der Module. Alles ist an den Schwerpunkt gekoppelt. Die Klausurenphase vom SoSe ist auch wirklich ungünstig gelegen, eigentlich genau in den paar Wochen, wo es wirklich heiß hergeht.

Etwas flexibler ist die örtliche Uni (bietet auch WiWi an, typischer FACT-Schwerpunkt). Ich bin aber ein bisschen zu doof für eine richtige Uni, so viel Self-Assessment darf sein.

Zeitgleich sehe ich das mit dem Fernstudium aber inzwischen auch wieder kritisch. Die meisten Studierenden sind parallel in einem fachlich passenden Beruf tätig, ich bin das nicht. Vermutlich habe ich mit Durchbeißen an der FH mehr gewonnen. Auf jeden Fall viel Geld gespart.

BeBur schrieb:
Generell, du hast mehrere Abschlüsse im selben Bereich, das ist doch ne gute Ausgangsbasis. Wenn du dann "was mit IT" abschließt würde ich denken wird es gar nicht mal so schwer im Agrarsektor einen IT-Job zu finden. Entsprechend auch mein Rat, nicht "digitale Medizin" zu machen, sondern lieber allgemein bleiben.

Zu BWL und Co. kann ich nichts sagen, auch nicht vergleichend.
Jap, diesen Entschluss hatte ich inzwischen auch. Merke das bei meiner Freundin, die Medizin-BWL macht. Krankenhäusern ist es egal, ob man normales BWL oder was spezifisches als Abschluss hat. Jede andere Branche möchte aber gerne keinen Medizin-BWLer.

BeBur schrieb:
Frage mich, ob das so schrecklich relevant ist. Für die Gehalts-Trajektorie natürlich nicht optimal und die erste Jobsuche dauert ggf. etwas länger. Aber sonst? Würde mich auch nicht wundern, wenn manche Entscheider etwas ältere Berufseinsteiger lieber einstellen als einen 22-jährigen.
Ich weiß es tatsächlich nicht. Manchmal sieht man seine eigenen "Probleme" auch als deutlich schlimmer, als sie eigentlich sind.

ascer schrieb:
Summa summarum: sei ehrlich mit deinen Fähigkeiten zu dir selbst und steck dir realistische Ziele. Dann klappt das auch.
Ich habe mich in den letzten Monaten sehr intensiv mit Programmieren und Mathematik beschäftigt (meine zwei größten Schwachpunkte, bezogen aufs Studium). Mathematik wird, zumindest an der FH, laufen.
Auch Danke für die Anhaltspunkte bezüglich der Karrierewege. Besonders im Bereich Consulting sind da Ideen dabei, die mir niemals von allein gekommen werden! Das werde ich definitiv berücksichtigen.
 
Domyyy schrieb:
Genau das ist leider problematisch an meiner örtlichen FH :/
Das Studium ist nach der Wahl von zwei Schwerpunkten komplett durchgeplant. Außer der Schwerpunktewahl habe ich keinerlei Entscheidungsfreiheit. Weder beim Zeitpunkt der Vorlesung (man wird in eine feste Gruppe eingeteilt) noch bei der Wahl der Module. Alles ist an den Schwerpunkt gekoppelt. Die Klausurenphase vom SoSe ist auch wirklich ungünstig gelegen, eigentlich genau in den paar Wochen, wo es wirklich heiß hergeht.
Hmm... Und ausdünnen geht auch nicht? Sprich angenommen der Plan sieht 10 Fächer im Semester vor. Du belegst aber nur 7 und die fehlenden dann im nächsten Semester? Insgesamt verlängert sich dann natürlich die Studienzeit.

Allgemein musst du dir die Frage stellen wie wichtig dir der Job bzw. das Studium ist. Vielleicht wäre ein Duales Studium oder Studium + Werksstudent, insgesamt sinnvoller, wenn auch finanziell nicht so lukrativ.
 
Fernstudium setzt halt schon viel Selbstdisziplin voraus.

Und hat sehr hohe Abbruchquoten weit über 80%, was natürlich nie so offen kommuniziert wird..
 
brettler schrieb:
Und hat sehr hohe Abbruchquoten weit über 80%, was natürlich nie so offen kommuniziert wird..
Nope, laut Werbematerial bestehen immer 99,9999 % :D
An der Uni Hagen ist die Abbruchquote sogar über 90% oder so ähnlich?
Selbstdisziplin ist aber meine größte Stärke, das sehe ich überhaupt nicht so eng. Aber die Skripte bei der Hagen? Da bin ich total überfordert, einfach deutlich über meinem Niveau. Gebe ich auch sofort zu.

eltono91 schrieb:
Hmm... Und ausdünnen geht auch nicht? Sprich angenommen der Plan sieht 10 Fächer im Semester vor. Du belegst aber nur 7 und die fehlenden dann im nächsten Semester? Insgesamt verlängert sich dann natürlich die Studienzeit.

Allgemein musst du dir die Frage stellen wie wichtig dir der Job bzw. das Studium ist. Vielleicht wäre ein Duales Studium oder Studium + Werksstudent, insgesamt sinnvoller, wenn auch finanziell nicht so lukrativ.
Theoretisch geht das, es gibt keine Höchststudienzeit. Durch die komplett durchgeplanten Stundenpläne gibt es aber richtig Probleme für die Wiederholer: Die Module überschneiden sich oder man hat stundenlange Wartezeiten zwischen den Vorlesungen.
Freund von mir studiert genau den gleichen Studiengang an der gleichen HS und bereut es sehr, nicht in Regelstudienzeit zu sein.

Mir ist der Job dahingehend wichtig, dass ich ihn größtenteils recht gerne mache und ich durchaus auf einem 7 stelligen Anlagevermögen sitze, was man ja irgendwo auch nicht „wegwerfen“ möchte - man hat es doch über Generationen hinweg aufgebaut. Mir gefällt aber das Arbeitsklima überhaupt nicht und ich bin - zumindest für das duale Studium - bereit, alles zu geben, was es für den Erfolg braucht. Im äußersten Falle auch vollständiger Austritt.
 
Fernuni Hagen ist ziemlich knackig schwer. Machs an der IU, da ist das Niveau deutlich tiefer.
 
Domyyy schrieb:
Mir ist der Job dahingehend wichtig, dass ich ihn größtenteils recht gerne mache und ich durchaus auf einem 7 stelligen Anlagevermögen sitze, was man ja irgendwo auch nicht „wegwerfen“ möchte - man hat es doch über Generationen hinweg aufgebaut. Mir gefällt aber das Arbeitsklima überhaupt nicht und ich bin - zumindest für das duale Studium - bereit, alles zu geben, was es für den Erfolg braucht. Im äußersten Falle auch vollständiger Austritt.
Und gibt es bei deinem Arbeitgeber Möglichkeiten, dass er das für dich flexibler gestaltet? Am Ende hat der Arbeitgeber ja auch was, durch deine höhere Qualifikation. Kenne das aber aus Erfahrung, dass Arbeitgeber diesen Mehrwert kaum anerkennen.
 
Ich bin Mitgesellschafter und nicht angestellt, das macht das sowieso alles nochmal deutlich komplizierter. Aber Mehrwert wird definitiv nicht anerkannt, Schulbildung wird nur belächelt. Nichtsdestotrotz wurden mir diesbezüglich aber auch noch keine Steine in den Weg gelegt, so viel soll gesagt sein. Irgendeine Lösung wird sich da finden lassen.
 
brettler schrieb:
Und hat sehr hohe Abbruchquoten weit über 80%, was natürlich nie so offen kommuniziert wird..

Dazu würde ich doch gerne mal Quellen sehen.
Edit: ich habe mal selber geschaut. Die Fern-Uni Hagen hat um die 70% - wobei sie die einzige Fern-Universität ist, alle anderen Fernstudienangebote sind von Fern-Fach Hochschulen. Echte Zahlen scheint es nicht zu geben, bei Spiegel.de (bezahlartikel) gab es Angaben von 30-50%. Auch nicht toll, aber immerhin.

IMO sind die Abbruchquoten im Fernstudium geringer als beim Vollzeitstudium. Gründe sind das höhere Alter der Stundenten und die fachliche Ausrichtung, da viele was ähnliches studieren zu ihrem Job. Außerdem ist das Fernstudium meist nebenberuflich und lange überlegt und geplant und die Zukunft wird klarer geplant.

Ich habe selber 2x erfolgreich fernstudiert und kaum einer meiner Kommilitonen hat abgebrochen, über 80% haben es durchgezogen.

Domyyy schrieb:
Ich bin Mitgesellschafter und nicht angestellt, das macht das sowieso alles nochmal deutlich komplizierter. ....

Hast du als Mitgesellschafter dann nicht alle Freiheiten und Möglichkeiten? Ich würde bei Mitgesellschaftern ja eine hohe Arbeitslast erwarten, aber doch keine Einschränkungen, was die Selbstbestimmtheit betrifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu würde ich doch gerne mal Quellen sehen.

Zum einen gibt es nicht nur Unis für Fernstudium sondern auch für Meister und Techniker. Und inoffiziel ist es bei 90% seit Jahren, viele zählen auch diejnigen nicht die in dne rsten Wochen abbrchen.
 
brettler schrieb:
...Und inoffiziel ist es bei 90% seit Jahren, ...

Vom 80% auf 90% und dann von inoffiziellen Zahlen sprechen. Wenn die inoffiz. sind, woher hast du dann diese Zahlen?

Es gibt keine Studienrichtung, Fern- oder Präsenz, die 90% Abbruchquote hat.
 
90% kenne ich jetzt auch nur von wenigen Läden, aber ansonsten habe ich auch durchaus schon öfter Zahlen gehört, die in die generelle Richtung von @brettler gehen. Dazu anekdotische Evidenz von Bekannten, insbesondere aber von anderen Wissenschaftlern/Lehrenden auf Konferenzen (wo es kaum einen Grund gäbe, falsche Zahlen in Umlauf zu bringen).

Fu Manchu schrieb:
IMO sind die Abbruchquoten im Fernstudium geringer als beim Vollzeitstudium. Gründe sind das höhere Alter der Stundenten und die fachliche Ausrichtung, da viele was ähnliches studieren zu ihrem Job. Außerdem ist das Fernstudium meist nebenberuflich und lange überlegt und geplant und die Zukunft wird klarer geplant.
Obgleich das definitiv einige der Gründe sind, so gibt es dennoch deutlich mehr als nur das.

Zur Wahrheit gehört z.B. auch, dass Universität deutlich schwieriger als FH ist. Ebenso gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den Institutionen. So wie ein Abi etwa in Berlin sogar in Tests und Studien belegbar weniger qualitativ als ein Abi etwa in Bayern ist, so gibt es genauso bei den höheren Bildungseinrichtungen alles von "Wald-und-Wiesn-FH" bis "Elite-Uni".

Hagen ist z.B. auch noch eine Ecke vom "Top End" entfernt, aber tatsächlich insgesamt gar nicht schlecht, auch das Curriculum mindestens oberhalb vom Durchschnitt im Vergleich zu anderen Unis, die ich kenne.

Ich hatte mal das Vergnügen, Prof. Dr. Jörn Loviscach auf einer Konferenz zu treffen. Der kennt beides zur Genüge: FH und Uni. Größere und kleinere Schuppen...und erklärt das auch in etwa so. Seine Meinung dazu zu hören war insbesondere deshalb interessant, weil er einen Großteil seiner Zeit damit verbringt, Mathe & Co. zu lehren - und das enorm gut (viele seiner Vorlesungen sind Online). Promoviert und auch immer wieder mal bzgl. Forschung war er an Unis, Lehre aber hauptsächlich an FH.

Darüber hinaus ist auch der Studiengang selbst schon recht entscheidend, wie schwer es wird. Dinge wie Mathe, theoretische Informatik, KI, ... sind bedeutend schwieriger als etwa "(angewandte) Objektorientierte Programmierung". Häufig ist das ja auch exakt warum FHs einfacher sind, die haben ja nicht inhärent den Anspruch einfach mehr durch das Studium zu lassen o.Ä., sondern der Anteil an angewandten, praxisorientierte, ... Modulen ist einfach höher. Auch die Modulinhhalte selbst, z.B. bei Mathematik, sind schlichtweg einfacher, weil man sich nicht im Detail mit Theorie und mehr mit Praxisbezug beschäftigt.

Fu Manchu schrieb:
Die Fern-Uni Hagen hat um die 70% - wobei sie die einzige Fern-Universität ist, alle anderen Fernstudienangebote sind von Fern-Fach Hochschulen.
Und damit hast du ja auch schon einen großen Unterschied.
 
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ascer schrieb:
...
Und damit hast du ja auch schon einen großen Unterschied.
Ja, Hagen hat als einzige Fern-Uni die höhere Abbruchquote und die liegt bei 70%, Fern-FHs liegen also darunter. Es gibt beim Spiegel einen Artikel darüber, da wurde über das Fernstudium geschrieben und auch über die Abbruchquote, die bei 30-50% lagen, je nach Richtung.
 
Wenn die inoffiz. sind, woher hast du dann diese Zahlen?

Du kennst weder mich und meinen Hintergrund, woher ich diese Zahlen habe. Also hast d mir auch nix z u sagen.
 
brettler schrieb:
Also hast d mir auch nix z u sagen.
ruhig, ruhig. Ich habe dich lediglich gefragt, woher du deine Zahlen hast. Klar kenne ich dich und deinen Hintergrund nicht, du musst aber nicht so gereizt reagieren.
 
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