90% kenne ich jetzt auch nur von wenigen Läden, aber ansonsten habe ich auch durchaus schon öfter Zahlen gehört, die in die generelle Richtung von
@brettler gehen. Dazu anekdotische Evidenz von Bekannten, insbesondere aber von anderen Wissenschaftlern/Lehrenden auf Konferenzen (wo es kaum einen Grund gäbe, falsche Zahlen in Umlauf zu bringen).
Fu Manchu schrieb:
IMO sind die Abbruchquoten im Fernstudium geringer als beim Vollzeitstudium. Gründe sind das höhere Alter der Stundenten und die fachliche Ausrichtung, da viele was ähnliches studieren zu ihrem Job. Außerdem ist das Fernstudium meist nebenberuflich und lange überlegt und geplant und die Zukunft wird klarer geplant.
Obgleich das
definitiv einige der Gründe sind, so gibt es dennoch deutlich mehr als nur das.
Zur Wahrheit gehört z.B. auch, dass Universität deutlich schwieriger als FH ist. Ebenso gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den Institutionen. So wie ein Abi etwa in Berlin sogar in Tests und Studien belegbar weniger qualitativ als ein Abi etwa in Bayern ist, so gibt es genauso bei den höheren Bildungseinrichtungen alles von "Wald-und-Wiesn-FH" bis "Elite-Uni".
Hagen ist z.B. auch noch eine Ecke vom "Top End" entfernt, aber tatsächlich insgesamt gar nicht schlecht, auch das Curriculum mindestens oberhalb vom Durchschnitt im Vergleich zu anderen Unis, die ich kenne.
Ich hatte mal das Vergnügen, Prof. Dr. Jörn Loviscach auf einer Konferenz zu treffen. Der kennt beides zur Genüge: FH und Uni. Größere und kleinere Schuppen...und erklärt das auch in etwa so. Seine Meinung dazu zu hören war insbesondere deshalb interessant, weil er einen Großteil seiner Zeit damit verbringt, Mathe & Co. zu lehren - und das enorm gut (viele seiner Vorlesungen sind Online). Promoviert und auch immer wieder mal bzgl. Forschung war er an Unis, Lehre aber hauptsächlich an FH.
Darüber hinaus ist auch der Studiengang selbst schon recht entscheidend, wie schwer es wird. Dinge wie Mathe, theoretische Informatik, KI, ... sind bedeutend schwieriger als etwa "(angewandte) Objektorientierte Programmierung". Häufig ist das ja auch exakt warum FHs einfacher sind, die haben ja nicht inhärent den Anspruch einfach mehr durch das Studium zu lassen o.Ä., sondern der Anteil an angewandten, praxisorientierte, ... Modulen ist einfach höher. Auch die Modulinhhalte selbst, z.B. bei Mathematik, sind schlichtweg einfacher, weil man sich nicht im Detail mit Theorie und mehr mit Praxisbezug beschäftigt.
Fu Manchu schrieb:
Die Fern-Uni Hagen hat um die 70% - wobei sie die einzige Fern-Universität ist, alle anderen Fernstudienangebote sind von Fern-Fach Hochschulen.
Und damit hast du ja auch schon einen großen Unterschied.