Der_Picknicker
Lt. Commander
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Das dürfte auch heute noch sehr stark vom AG abhängen und vermutlich in tarifgebundenen Konzernen (oder jedenfalls in größeren Betrieben) eher realisierbar sein wie in kleinen Startups. Bis auf die echte Produktion und u.U. ein paar Tätigkeiten in der Forschung ist bei uns quasi alles in Teilzeit möglich. Die Frage ist dann eher, wie man, gerade in der IT, diese Teilzeit mit den Kollegen zusammen planen kann.te one schrieb:Sich die Frage zu stellen, welchen Job es gibt, der langfristig in Teilzeit ausführbar ist (z.B. 30-35h)
Klar, am liebsten wäre mir FIRE schon vor 10 Jahren gewesen und ich würde seitdem nur noch das machen, was ich gerne möchte. Das klappt bei mir aber selbst mit Anfang 50 noch nicht, dazu fehlt nicht nur das passende Erbe.te one schrieb:Eure Kommentare zeigen teilweise ja ebenfalls, dass dies eigentlich euer Wunsch wäre.
Da sind wir fast alle drunter, jedenfalls im Schnitt. Das hat für mich nur sehr bedingt etwas mit flexiblen Arbeitszeiten zu tun. Wenn Regelmeetings um 9 Uhr angesetzt sind, dann kann man zwar versuchen, diesen Regeltermin zu verschieben. Das klappt aber nicht, wenn die Führungskraft um 10 Uhr wieder ihre Meetings mit der Führungsriege hat. Kommen dann noch Projektmeetings dazu, dann werden die vom Projektmanagement nach Möglichkeit so getaktet, dass sie zu den Terminen passen, welche die Regelteilnehmer schon haben. Damit müssen sie auch zu den Abläufen im Betrieb passen und man setzt sie auch gerne mal um 8 Uhr an.te one schrieb:Interessant. Genau solche praktischen Erfahrungen interessieren mich. Womöglich gibt's nämlich meinen Traumjob (mit nur 2-4h Meetings täglich) doch irgendwo.
Bei uns sind die Owenschaften zweigeteilt:te one schrieb:Ich habe auf Stepstone mal nach "System Owner" gesucht um zu verstehen wie dort die Jobbeschreibungen sind.
Bei uns eher nicht. Teamleiter haben halt die Abstimmungen (Personell und einem gewissen technischen Teil) zu treffen, und die Ebenen ab Abteilungsleiter dürfen sich dann, neben der Koordination ihrer Teams, auch um strategische Themen, gerne auch standortübergreifend, kümmern. Da mag es weniger Regeltermine geben, trotzdem ist der Terminkalender von den Kollegen meist eher überfüllt (und zwar nicht mit privaten Terminblockern).te one schrieb:Wenn ich das richtig sehe, hat eine Führungskraft tendenziell weniger feste Meetings als ein Projektleiter, oder?
Bei uns werden die Stellen weniger durch die demokratische Entscheidung der zukünftigen MA besetzt, sondern durch entsprechende Auswahlverfahren vom Management. Ob sich dann am Ende jemand als Führungskraft eignet ist dann eher die Frage, wie gut er die Aufgaben dieser Führungsrolle ausfüllen kann und nicht, welche Ausbildung er/sie hat.te one schrieb:Aus dem Projektmanagement kommend, kann ich mir trotz Informatik-Studium aber nur schwer vorstellen, dass Softwareentwickler (wo ich das Problem vielleicht nicht hätte) mich als Führungskraft präferieren würden.
Sind schon einige. Da es i.d.R. die sind, die am besten zahlen, wäre Levels die 1. Anlaufsstelle.Der_Picknicker schrieb:@Cokocool
Ist das 100% Remote..? Weil ich kenne eigentlich gar keine US-Firma die hier nen Sitz hat
TomH22 schrieb:Was ist denn für Dich „produktive Arbeit“?
Gute Frage. Tatsächlich kann ich das schwer definieren. Zwischen Meetings hopsen und diese zwischendurch nicht nachbereiten zu können empfinde ich als unproduktiv. Mit Architekten eine SW-Architektur zu besprechen (da bin ich nicht der Tiefste in der Technik, habe aber das große Ganze und die Kundensicht auf dem Schirm) finde ich absolut inspirierend.TomH22 schrieb:D.h. es kommt nicht auf die Anzahl der Stunden im Meeting an, sondern auf das Thema. Eine 8 stündiger Workshop mit Entwicklern über die beste Softwarearchitktur würde Dich vermutlich eher inspirieren als abschrecken.
Das trifft es wohl.TomH22 schrieb:Ok, d.h Du hast mindestens drei Jobs auf einmal. Das ist schon mal problematisch. Und wenn Du ein „Team von Projektmanagern“ führst, warum delegierst Du keine Aufgaben an sie?
Man kann auch schlecht Product Owner für mehrere Produkte sein.
Konkrete Empfehlungen? Was wäre das für ein Coach? Braucht der IT-Erfahrung oder kann er aus einer ganz anderen Richtung kommen?TomH22 schrieb:Was ich an Deiner Stelle alternativ oder zusätzlich mal überlegen würde, wäre dass Du Dir einen Coach holst und Dir erst mal selber klar wirst, was Deine Prioritäten sind.
Was mir wahnsinnig helfen würde wäre eine Matrix, in der man je nach Stellenbezeichnung/Joblevel die durchschnittliche tägliche Meeting-Stundenzahl sieht. Gibt's vermutlich nicht... Würde mir aber wahnsinnig helfen um mal zu wissen wo meine Reise hingehen soll.Skysnake schrieb:Naja, ne nach Aufgabe sind Meetings eben der Kernpunkt. Man synched und macht strategische Planung und kommuniziert diese aber setzt es nicht um.
Wärst du bereit mal etwas von deinem Werdegang zu teilen? Auch gerne per PN. Deine Antworten waren bisher sehr treffend und haben mich schon ein ganzes Stück weiter gebraucht.TomH22 schrieb:Ich habe bin 56, habe >100K Gehalt + Dienstwagen + Firmenanteile und einen recht relaxten Job.
Dafür hat meine aktuelle Rolle etwas weniger Status als meine bisherigen Jobs. Aber das ist mir auch weniger wichtig als früher...
Generell gilt die Regel, je näher am Kunden die eigene Rolle ist, desto weniger kann man seinen Arbeitslast planen.
Ich habe absolut nichts gegen ein Regelmeeting um 9. Auch erwarte ich nicht, dass jeden Tag die Meetings nach meinem Gusto umgeschoben werden. Derzeit bin ich halt die Führungskraft, nach der viele ihre Meetings richten (weil sonst nichts mehr in meinem Kalender frei ist). Daraus folgt, dass fast alle meine Slots gefüllt werden und ich dadurch halt maximalst unflexibel bin. Aber wie oben gesagt liegt das wohl allgemein an der Menge meiner Aufgaben, die eigentlich auf mehrere Personen aufgeteilt werden sollten.gymfan schrieb:Wenn Regelmeetings um 9 Uhr angesetzt sind, dann kann man zwar versuchen, diesen Regeltermin zu verschieben. Das klappt aber nicht, wenn die Führungskraft um 10 Uhr wieder ihre Meetings mit der Führungsriege hat. Kommen dann noch Projektmeetings dazu, dann werden die vom Projektmanagement nach Möglichkeit so getaktet, dass sie zu den Terminen passen, welche die Regelteilnehmer schon haben.
Zu "Process Owner" findet man einige Jobangebote. Die Anforderungsprofile klingen sehr BWL-Lastig. Bei "System Owner" bleibt das Problem, dass ich kaum Stellenanzeigen finde. Vermutlich wäre letzteres eher passend für meinen IT-Hintergrund (wenngleich dieser eher breit als tief ist), oder?gymfan schrieb:Der "Process Owner" ist für die Anforderungen an das IT-System aus Anwendersicht verantwortlich (User Requirements) und am Ende auch dafür zu entscheiden, ob ein Fehler/Systemausfall des IT-Systems Auswirkung auf die Produktion oder gar das Produkt hat.
Der "System Owner" ist für den Betrieb des IT-Systems verantwortlich. Also die Realisierung der User Requirements, den technischen Betrieb, den User-Support/die Schulungen usw.
gymfan schrieb:Teamleiter haben halt die Abstimmungen (Personell und einem gewissen technischen Teil) zu treffen, und die Ebenen ab Abteilungsleiter dürfen sich dann, neben der Koordination ihrer Teams, auch um strategische Themen, gerne auch standortübergreifend, kümmern. Da mag es weniger Regeltermine geben, trotzdem ist der Terminkalender von den Kollegen meist eher überfüllt (und zwar nicht mit privaten Terminblockern).
Okay, daraus schließe ich, dass ich niemals Senior-Entwickler sein musste um als Führungskraft für ein Entwicklungsteam eingestellt zu werden.gymfan schrieb:Ob sich dann am Ende jemand als Führungskraft eignet ist dann eher die Frage, wie gut er die Aufgaben dieser Führungsrolle ausfüllen kann und nicht, welche Ausbildung er/sie hat.
Externe Aufträge und Kundensupport klingen für mich eher nach einem Dienstleister als nach Startup. Aber egal - eine frisch eröffnete Dönerbude kann man auch startup nennente one schrieb:Das trifft es wohl.
Ich habe derzeit als PO zwei Entwicklungsteams (je 5 Personen). Eines entwickelt anhand der von mir erstellten internen Roadmap, das andere arbeitet an externen Aufträgen/Projekten (da halte ich mich ziemlich raus und bin froh, dass es irgendwie läuft). Ich werde mich hier in Kürze aber aus allen täglichen Meetings der Teams rausnehmen und wirklich nur noch zu Sprintbeginn/-ende eingreifen.
Die Anzahl unserer eigenen Produkte versuche ich derzeit von 4 auf 2 zu drücken - das war für die Entwicklung viel zu viel und der gesamte Fokus ging verloren.
Mein "Team" hat sich personell leider mehrfach verändert, weshalb ich derzeit nur einen Mitarbeiter habe, den ich gerade einlerne. Dem werde ich den gesamten Kundensupport übergeben.
Wenn das alles wirkt, habe ich hoffentlich zeitnah wieder Luft zum atmen.
Im Idealfall trennt man Produktentwicklung und Service komplett voneinander, auch personell. Haben die Aufträge/Projekte was mit Euren Produkten zu tun (sind also ggf. Implementierung auf Basis der Produkte, oder komplett unabhängig)?te one schrieb:Eines entwickelt anhand der von mir erstellten internen Roadmap, das andere arbeitet an externen Aufträgen/Projekten (da halte ich mich ziemlich raus und bin froh, dass es irgendwie läuft).
Die kann es nicht geben, weil wie ich schon sagte, hängt das nicht an der Stellenbezeichnung, sondern an der individuellen Organisation des Unternehmens und/oder Projektes. Das ist selbst innerhalb der gleichen Firma nicht einheitlich.te one schrieb:Was mir wahnsinnig helfen würde wäre eine Matrix, in der man je nach Stellenbezeichnung/Joblevel die durchschnittliche tägliche Meeting-Stundenzahl sieht. Gibt's vermutlich nicht
...dann ist das Organisationsversagen. Je nach Deinem Einfluss auf die Organisation hast Du es in der Hand zu ändern, oder eben auch nicht.te one schrieb:Wenn ich in einem Job 70% in "nervigen" Meetings sitze
Ob der so nützlich für Dich ist, ist halt die Frage. Ich habe schon vor dem Abitur meine erste kleine Softwarefirma gegründet. Wirklich erfolgreich war ich ab 1996, als ich mit drei SAP ABAP Entwicklern zusammen eine Firma gegründet habe. Die Anfangszeit nenne ich gerne "Freelancer Selbsthilfegruppe", da einfach jeder seine Projekte hatte. Wir haben und dann später auf SAP LES (Lagerverwaltung und Transport vereinfacht gesagt...) fokusiert und auch eigene SAP AddOns dazu entwickelt. Wir haben dabei das SAP typische Bodyleasing vermieden, bei uns konnte man also nicht "100 Manntage Mitarbeiter X" mieten sondern nur Projekte im Zusammenhang mit SAP LES und bevorzugt mit unseren Produkten.te one schrieb:Wärst du bereit mal etwas von deinem Werdegang zu teilen?
Bei uns ist üblich, das Leute einfach im Kalender Bereiche als "Fokuszeit" blocken. Das machen alle, auch unser CEO, usw.te one schrieb:Daraus folgt, dass fast alle meine Slots gefüllt werden und ich dadurch halt maximalst unflexibel bin.
Nicht unbedingt. Gerade bei Kundenprojekten passiert es, zumindest bei uns, auch recht häufig, das ein Entwickler sehr intensiv als "Experte" eingebunden wird. Und in der Regel bedeutet dass dann Überstunden, denn die liegengebliebenen Entwicklungsaufgaben muss man dann halt Abends nachholen.te one schrieb:Ein Softwareentwickler macht ebenfalls gutes Geld und hat (zumindest bei uns) eher nur Dailies und vielleicht mal ein weiteres Meeting am Tag
Er/Sie sollte im Idealfall die IT Branche kennen, muss aber nicht selber einen IT Background haben. Ich schreibe Dir mal ein PN dazu.te one schrieb:Konkrete Empfehlungen? Was wäre das für ein Coach? Braucht der IT-Erfahrung oder kann er aus einer ganz anderen Richtung kommen?
Naja, die meisten Startups die organisch wachsen und nicht über einen externen Kapitalgeber, haben eine Mischung aus Auftragsarbeiten und eigenen Produkten. Irgendwo muss das Geld ja herkommen.Pogrommist schrieb:Externe Aufträge und Kundensupport klingen für mich eher nach einem Dienstleister als nach Startup
Finde ich jetzt eher suboptimal. Ich bin eher der Freund von du entwickelst es also betreibst du es auch mit Fokus auf DevOpsSec.TomH22 schrieb:Im Idealfall trennt man Produktentwicklung und Service komplett voneinander, auch personell.
Hmm... gibt es dann noch den Expertin bei dir? Gibt aus meiner Sicht öfters den Fall, dass der Junior die Aufgabe eben überhaupt nicht erledigt bekommt...TomH22 schrieb:Also ich rechne immer das ein Senior im Mittel ca. die 1,5 fache Leistung eines eingearbeiteten Juniors hat.
D.h. er kann auch maximal das 1,5 fache Gehalt bekommen.
Wenn man die Software überhaupt selber betreibt...Skysnake schrieb:Finde ich jetzt eher suboptimal. Ich bin eher der Freund von du entwickelst es also betreibst du es auch mit Fokus auf DevOpsSec.
Ich habe ja nicht gesagt, das ein Team nur aus Junioren besteht. Der Mix macht es. Aber trotzdem waren in meiner aktiven Zeit in Deutschland Entwickler ohne Führungsverantwortung mit >80 K EUR Jahresgehalt die Ausnahme.Skysnake schrieb:Gibt aus meiner Sicht öfters den Fall, dass der Junior die Aufgabe eben überhaupt nicht erledigt bekommt
Exakt so ist es - wobei in meinem Fall der größte Teil der beschriebenen Aufgaben in mir als Person gebündelt sind/waren.TomH22 schrieb:Der Product Owner endet dann im Sandwich zwischen den Bedürfnissen der verschiedenen Stakeholder (z.B. bei uns Produkt Manager auf der Produktseite und Projekteiter auf der Kundenseite).
Damit verbrennt man dann zuverlässig das Personal, und besonders die Fähigeren sind dann die die zuerst kündigen...
Der TE ist in meinen Augen genau in so einer Situation.