Informatikstudium nach Mittlerer Reife+Berufserfahrung

te one

Lt. Commander
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Apr. 2009
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Hallo,

ich stehe vor der Entscheidung 2 Jahre die BOS zu besuchen oder 3 Jahre Berufserfahrung zu sammeln um dann an der Uni Informatik studieren zu können.
Meine bisherigen Noten während der Ausbildung waren durchgehend sehr gut (auch früher die mittlere Reife).

Nun ist allerdings die Frage welchen der beiden Wege ich zur Uni nutze.

1. Variante:
2 Jahre BOS
gute theoretische Vorkenntniss (speziell Mathe)

2. Variante:
3 jahre Berufserfahrung (ca. 55.000-60.000 € netto verdient)
vorheriges Beratungsgespräch notwendig (anfangs auch noch Probezeit)
reichen meine Mathekenntnisse?

Insbesondere Mathematik bereitet mir etwas Bauchschmerzen...
 
Afaik hängt die 2. Variante sehr vom Bundesland (es können z.B. auch 5 Jahre Berufserfahrung ohne Ausbildungszeit sein) ab und ist nicht überall möglich. Da solltest du dich vielleicht in der Richtung nochmal erkundigen.

3 jahre Berufserfahrung (ca. 55.000-60.000 € netto verdient)

60k netto innerhalb von 3 Jahren? Finde ich sehr hochgegriffen für jemanden ohne Ausbildung und Berufserfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es handelt sich um Bayern.
Da sind es laut Beratung 3 Jahre.

Außerdem konnte ich mit meinem 1,0er-Schnitt wohl auch gebrauch von einigen Fördermaßnahmen machen.
Hiermit könnte ich z.B. schon nach 2 Jahre Berufserfahrung an eine Uni:
http://www.bmbf.de/foerderungen/15325.php

Achja, dachte das wäre selbstverständlich: Ich habe eine Ausbildung zum Fachinformatiker - Systemintegration abgeschlossen und der unten berechnet wert dürfte grob meinem aktuellen Einkommen entsprechen (habe seit Ausbildungsbeendigung noch keine Monatsabrechnung bekommen, aber müsste grob hinkommen)

edit: Wenn es hier jemand gibt, er sich richtig damit auskennt, bitte, bitte melden. Ich finde leider trotz langer Suche keinen passenden Ansprechpartner...Man ist da leider sehr auf sich alleine gestellt
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich kann dir nur zur ersten Variante raten, gerade wenn du an die Uni möchtest. Du brauchst schon ein ordentliches Mathematik-Fundament. Das ist viel wichtiger, als dein Wissen aus der Ausbildung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wissen aus der Ausbildung sehr schnell aufgebraucht wird (und das an einer FH).
 
Genau diesen Gedanken hatte ich auch.
Allerdings bleibt dann das Problem der Finanzierung des Studiums.

Da ich kein Bafög bekomme (man wird da ja leider bestraft, wenn man seine Ausbildungsvergütung anspart) würde ich dann wohl zumindest zu einem 400 €-Job neben dem Studium greifen.

Hier gibt es wohl auch einige Programme zu Unterstützung. Allerdings fällt man meist aufgrund irgendeines Kriteriums aus dem Rahmen.

Hätte gerne noch mehr Meinungen ob die zweite Variante auch machbar/empfehlenswert ist.

edit: Falls es eine Stelle gibt, bei der man sich über diese ganze Thematik informieren kann, wäre das super. Leider helfen die lokalen Beratungsstellen (Agentur für Arbeit, Studienberatung, ...) eher nicht weiter :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Airbag schrieb:
Afaik hängt die 2. Variante sehr vom Bundesland (es können z.B. auch 5 Jahre Berufserfahrung ohne Ausbildungszeit sein) ab und ist nicht überall möglich. Da solltest du dich vielleicht in der Richtung nochmal erkundigen.



60k netto innerhalb von 3 Jahren? Finde ich sehr hochgegriffen für jemanden ohne Ausbildung und Berufserfahrung.

Wenn er mit dieser Zahl das gesammelte Geld auf drei Jahre bezogen rechnet, dann dürfte der Betrag doch hinkommen?
 
"Uni Informatik"...das ist praktisch ein reines Mathematikstudium, da sollte man keine Zweifel an seinen Matheskills haben;-)
 
te one schrieb:
reichen meine Mathekenntnisse?

Insbesondere Mathematik bereitet mir etwas Bauchschmerzen...

Ich weiß nicht wie inzwischen der Stoffplan der Realschule aussieht, aber bei mir "damals" wars so, dass du mit dem Wissen aus der Realschule im Studium nicht weit kommst... da fehlt fast alles. Da war selbst das was man in den 2 Jahren BOS "reingedrückt" bekommt noch sehr knapp.

Der restliche Stoff der BOS ist eigentlich relativ egal, aber wenn du lieber die 3 Jahre arbeitest solltest du auf jeden Fall nebenher dir den Mathestoff vornehmen der in BOS / Gymnasium drankommt um vorbereitet zu sein. Am besten wäre es wenn du Jemanden findest der dir da "Nachhilfe" gibt.
 
Habe später ein Beratungsgespräch zum Thema BOS vs. Berufserfahrung.
Ich werde meine Eindrücke dann posten.

Es gibt teilweiße ja auch Vorkurse in Mathematik etc.
Dort werde ich auf jeden Fall auch versuchen teilzunehmen. (zusätzlich schon etwas Stoff aneignen)
 
In einem Vorkurs wird innerhalb von 10 Tagen der komplette Abiturkram durchgenommen. Das dient nur zum Auffrischen der Kenntnisse. Wenn du den Stoff da das erste Mal hörst, wird dir das wohl nicht so viel bringen...
 
Definitiv... die 2 Jahre BOS sind eigentlich schon zu knapp um alles durchzubekommen was an Stoff zwischen Realschule und Abitur fehlt. (z.B. die ganze Stochastik / Kombinatorik, dazu Kurvendiskusion / Integral / Ableitung und Matrizen... ich weiß nicht wie es inzwischen in der Realschule aussieht aber damals war das komplett Fehlanzeige im Stoff)
 
Ich würde das mit den Mathe-Vorkenntnissen nicht zu eng sehen... An der Uni fängst du bei null an und mir persönlich hat der Schulstoff in Mathe nichts gebracht, weil Uni-Mathe mit Schulmathematik einfach nicht vergleichbar ist.
Wenn du die arithmetischen Grundlagen und Bruchrechnen kannst, ist das eigentlich alles, was du benötigst - und im Studium musst du dich dann halt hinhocken.

Als Beispiel Analysis 1:
Grenzwertberechnung und Ableitung kam erst im letzten Drittel des Semesters und davor nur andere Grundlagen, die ich so nie in der Schule (Gym. Bayern) hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, es wird auf jedenfall alles von Grund auf definiert und bewiesen - (wahrscheinlich) an jeder Uni.

Auch wenn es sicherlich zum besseren Verständnis beiträgt, wenn man von dem jeweiligen Thema schon mal was anschaulich (in der Schule) gesehen hat.
 
ich möchte noch eine Variante 3 ins gespräch bringen.

In BaWü gibts das sogenannte BKFH (ein Jahr vollzeitschule zur Erlangen der FH-Reife. Vorraussetzung Ausbildung.) Ich weis nicht wie es in Bayern heißt.

Danach kann man ein eine FH gehen um informatik zu studieren. Was bei voran gegangener Ausbildung auch kein schlechter weg ist. Für den Master kannst ja an eine Uni wechslen.
 
In Bayern läuft das inzwischen über die BOS die man auch nach einem Jahr mit der FH-Reife abschließen kann. Das 2. Jahr für die Hochschulreife ist optional. Ich war damals im ersten Jahr nach dem neuen Modell (zusammenlegung von FOS-L Klasse, BOS und BAS zu einer 3 Stufigen BOS)
 
Speedy_Gonzales schrieb:
Ich würde das mit den Mathe-Vorkenntnissen nicht zu eng sehen... An der Uni fängst du bei null an ....

Der Prof fing also mit einfacher Addition und Subtraktion an? ;)

Aufgesetzt wird zumindest ab Abi, dort meist über oder gleich dem Niveau Mathe-Leistungskurs. Habe das an einer FH so erlebt, an einer Uni wird das bestimmt noch einen Tacken härter sein.
 
Naja, hab ja gesagt einfache Arithmetik und Bruchrechnen als Voraussetzung.

Aber mit "ab Abi-Niveau bzw. darüber" verstehe ich, dass man sofort wissen muss, was eine Ableitung etc. ist. - und das ist nicht so (zumindestens ist es so bei den mir bekannten Profs/Unis: was der Prof noch nicht eingeführt hat, existiert auch nicht).

Es wird ja erstmal alles erklärt und formal definiert, aber dann, geb ich zu, ohne große Übung oder Veranschaulichung vorausgesetzt, dass man mit dieser Definition/Satz eben das, was man in der Schule ausführlich geübt hat, sofort beherrscht.

--- Aber das hilft dem Threadstarter wahrscheinlich auch nicht weiter jetzt über jedes Detail zu diskutieren. Ich wollte nur sagen, wenn man an der Uni Mathe hat, muss man von Anfang an dran bleiben und Schulkenntnisse helfen einem nur sehr begrenzt weiter.
 
Habe nun einen neuen Weg erfahren (und der wird es wohl).

Und zwar werde ich wahrscheinlich 2 Jahre berufsbegleitend eine Art "Meister-Abschluss" (wie in anderen Berufen genannt) machen. Das wird mit der allgemeinen Hochschulreife gleichgesetzt (kann alles und überall studieren).
Innerhalb der 2 Jahre werde ich mir dann Mathematik zu Gemüte führen. Außerdem habe ich schon einen Prof an der Uni kontaktiert, ob ich schon ein Semester früher zum Mathe-Vorkurs kommen könnte um mir einen Einblick zu verschaffen.
Ergänzung ()

Habe vorhin die Antwort bekommen: Ich kann gerne auch schon vorher den Mathe-Vorkurs besuchen.
Ich denke, dann sollte ich das alles hinbekommen.
 
Also meine Meinung dazu ist, mach eine gescheite Berufsausbildung, versuch von deinem Gehalt gut die Hälfte anzusparen und wenn Du danach noch Lust hast zu studieren, dann mach es.

Durch das finanzielle Polster bist du nicht gezwungen nebenbei Geld zu verdienen und kannst die Zeit voll fürs Studium nutzen, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.

Um auch zu den Mathekenntnissen zu kommen. Das was Du bisher in Mathe gelernt hast, ist vergleichbar mit einem Baby das krabbeln gelernt hat. Was in der Uni vorausgesetzt wird ist vergleichbar mit schnellem gehen und in der Uni lernst Du das Sprinten oder Langstreckenlaufen...

Ich habe vor meinem Studium Fachabi gemacht und das was ich da gelernt habe, war nur ein Hauch von dem was ich später im Studium können musste.

Wie schon einer erwähnt hat, das Informatik-Studium ist im Grunde ein, von den Anforderungen, abgespecktes Mathematik-Studium plus Themen der Informatik.
Man darf sich nicht davon abschrecken lassen, denn auch Mathe ist für jeden lernbar, aber man muss sich im klaren sein, dass man viel Zeit fürs Lernen investieren muss.
Ohne mich jetzt unbeliebt machen zu wollen, aber Informatik ist halt nicht Wirtschaft oder Ähnliches, wo Du einfach nur ein paar Sachen auswendig lernen musst und damit durch kommst... :-D
 
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