Thanok
Vice Admiral
- Registriert
- Feb. 2009
- Beiträge
- 6.555
Inhalt:
1. Einleitung
2. Allgemeine Hinweise
3. Ablauf
4. Abschließende Bemerkungen
1. Einleitung:
Spätestens seit Haswell haben Intel-CPUs einen Ruf als Hitzköpfe, was sie gerade bei Übertaktern in Verruf bringt. Der Grund dafür liegt unter anderem an der Verbindung zwischen dem eigentlichen Prozessor mit dem Heatspreader. Wurde dies bei den 32nm CPUs noch mithilfe von Lötzinn gemacht, findet dort nun seit Ivy-Brigde im letzten Jahr Wärmeleitpaste ihren Platz.
Diese hat natürlich wesentlich schlechtere Wärmeleiteigenschaften als das Lötzinn was in höheren Temperaturen resultiert.
Bei Haswell ist zusätzlich noch ein kleiner Abstand zwischen der CPU und dem Heatspreader der komplett mit der Wärmeleitpaste überbrückt wird was die Wärmeabgabe weiter verschlechtert.
Der Gewiefte OCler greift schon seit längerem zum sogenannten "Köpfen", also dem entfernen des Heatspreaders zur Verbesserung der Kühleigentschaften. Dazu wird einfach mit einer Rasierklinge der Kleber zwischen dem CPU-Package entfernt und der Heatspreader kann leicht abgenommen werden.
Der Nachteil dieser Methode liegt jedoch in der recht großen Gefahr die CPU dabei zu beschädigen und somit unbrauchbar zu machen. Insbesondere für Neulinge auf dem Gebiet ist das Risiko doch recht hoch.
Doch seit einiger Zeit kursieren im Netz neue Anleitungen wie man diesen Vorgang ohne gefährliche Klingen mithilfe eines Schraubstocks durchführen kann. Da hier im Forum eine Anleitung dafür gefehlt hat, habe ich mich dazu entschlossen diesen Mangel zu beheben.
Dazu werden benötigt:
1 Schraubstock
1 CPU
1 Hammer
1 Stück Holz (mit geraden Seiten)
2. Allgemeine Hinweise:
Diese Methode gilt zwar als sehr sicher verglichen mit der klassischem Rasierklingen-Methode, jedoch besteht immer noch das Risiko die CPU dabei unbrauchbar zu machen! Diesen Risikos sollte sich JEDER vorher bewusst sein!
Des weiteren erlischt dadurch selbstverständlich auch die Garantie.
Ich empfehle diese Methode ausschließlich für die Ivy-Bridge (nicht -E!) und Haswell(ebenfalls keine -E!)-CPUs, da bei den anderen modernen Prozessoren nach wie vor Lötzinn verwendet wird. Dadurch kann der Die sehr schnell beschädigt werden und die Leistung würde nur unwesentlich steigen oder gar sinken.
3. Ablauf
1. Legt euch alle benötigten Teile zurecht:
2. Nun wird die CPU an den breiten Seiten des Heatspreaders eingespannt.
in dieser Ausrichtung sind das die obere und die untere Seite.
Diese Ausbuchtungen werden allerdings nicht eingespannt, sondern nur das Stückchen Heatspreader oberhalb dieser Ausbuchtungen.
Stellt den Schraubstock so eng dass ihr die CPU nicht mehr mit der Hand bewegen könnt.
3. Jetzt kommen schon das Stück Holz und der Hammer zum Einsatz: Das Stück Holz wird am PCB angesetzt und mit dem Hammer geschlagen. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen erst schwach anzufangen und die Schlagkraft dann zu steigern.
Dabei kann die CPU sich aus dem Schraubstock lösen - spannt sie dann einfach neu ein und stellt sicher dass die CPU fest sitzt.
Nach ein paar Schlägen könnt ihr versuchen das PCB etwas zu drehen - tut es das nicht, schlagt noch ein paar mal zu.
Lässt es sich bewegen -> Schritt Vier.
4. Dreht das PCB hin und her; dies wird am Anfang noch etwas schwerer sein, wird aber immer leichtgängiger. Wenn es nicht mehr leichter wird zieht am PCB - es sollte sich leicht lösen lassen. Im Zweifelsfall hilft ein wenig drehen aber auch hier.
5. Reinigt den DIE gründlich von der Wärmeleitpaste. Diese ist oft sehr trocken und lässt sich am besten mit Alkohol (z.B. Reinigungstücher) entfernen. Danach sollte die CPU so Aussehen:
Wenn ihr den Heatspreader wieder benutzen wollt, entfernt auch dort die WLP-Reste und entfernt die Kleberreste bei PCB und HS.
4. Abschließende Bemerkungen
Glückwunsch! Eure CPU ist nun Kopflos!
Ihr könnt die CPU nun in euren PC einbauen, dabei müsst ihr aber aufpassen dass der Kühler auch garantiert Kontakt zur CPU hat! Es kann durchaus sein dass der Die an sich zu flach ist und somit kein Kontakt zwischen der CPU und dem Kühler vorhanden ist. Dies war bei meinem NH-D14 z.B. der Fall.
Sollte es nötig sein den Heatspreader zu verwenden, benutzt am besten WLPs auf Flüssigmetallbasis um die Vebindung herzustellen. Die WLP von Intel ist durchaus mit den normalen High-End Wärmeleitpasten zu vergleichen, auch wenn vielerorts etwas anderes behauptet wird. Mit diesen werdet ihr also keine oder nur minimale Verbesserungen feststellen.
Diese Methode wirkt zwar sehr rabiat, ist aber um ein vielfaches sicherer als das Köpfen per Rasierklinge. Ich war bei meiner CPU auch sehr unbeholfen, allerdings kann man mit ein wenig Verstand nicht vieles falsch machen. Das Risiko ist allerdings immer vorhanden!
Bei Fragen/Wünschen/Anregungen/Verbesserungsvorschlägen benutzt bitte den Diskussionsthread:
https://www.computerbase.de/forum/threads/intel-cpus-heatspreader-entfernen-leicht-gemacht.1238714/
Ansonsten viel Spaß beim Köpfen!
Gruß,
Thanok
1. Einleitung
2. Allgemeine Hinweise
3. Ablauf
4. Abschließende Bemerkungen
1. Einleitung:
Spätestens seit Haswell haben Intel-CPUs einen Ruf als Hitzköpfe, was sie gerade bei Übertaktern in Verruf bringt. Der Grund dafür liegt unter anderem an der Verbindung zwischen dem eigentlichen Prozessor mit dem Heatspreader. Wurde dies bei den 32nm CPUs noch mithilfe von Lötzinn gemacht, findet dort nun seit Ivy-Brigde im letzten Jahr Wärmeleitpaste ihren Platz.
Diese hat natürlich wesentlich schlechtere Wärmeleiteigenschaften als das Lötzinn was in höheren Temperaturen resultiert.
Bei Haswell ist zusätzlich noch ein kleiner Abstand zwischen der CPU und dem Heatspreader der komplett mit der Wärmeleitpaste überbrückt wird was die Wärmeabgabe weiter verschlechtert.
Der Gewiefte OCler greift schon seit längerem zum sogenannten "Köpfen", also dem entfernen des Heatspreaders zur Verbesserung der Kühleigentschaften. Dazu wird einfach mit einer Rasierklinge der Kleber zwischen dem CPU-Package entfernt und der Heatspreader kann leicht abgenommen werden.
Der Nachteil dieser Methode liegt jedoch in der recht großen Gefahr die CPU dabei zu beschädigen und somit unbrauchbar zu machen. Insbesondere für Neulinge auf dem Gebiet ist das Risiko doch recht hoch.
Doch seit einiger Zeit kursieren im Netz neue Anleitungen wie man diesen Vorgang ohne gefährliche Klingen mithilfe eines Schraubstocks durchführen kann. Da hier im Forum eine Anleitung dafür gefehlt hat, habe ich mich dazu entschlossen diesen Mangel zu beheben.
Dazu werden benötigt:
1 Schraubstock
1 CPU
1 Hammer
1 Stück Holz (mit geraden Seiten)
2. Allgemeine Hinweise:
Diese Methode gilt zwar als sehr sicher verglichen mit der klassischem Rasierklingen-Methode, jedoch besteht immer noch das Risiko die CPU dabei unbrauchbar zu machen! Diesen Risikos sollte sich JEDER vorher bewusst sein!
Des weiteren erlischt dadurch selbstverständlich auch die Garantie.
Ich empfehle diese Methode ausschließlich für die Ivy-Bridge (nicht -E!) und Haswell(ebenfalls keine -E!)-CPUs, da bei den anderen modernen Prozessoren nach wie vor Lötzinn verwendet wird. Dadurch kann der Die sehr schnell beschädigt werden und die Leistung würde nur unwesentlich steigen oder gar sinken.
3. Ablauf
1. Legt euch alle benötigten Teile zurecht:
2. Nun wird die CPU an den breiten Seiten des Heatspreaders eingespannt.
in dieser Ausrichtung sind das die obere und die untere Seite.
Diese Ausbuchtungen werden allerdings nicht eingespannt, sondern nur das Stückchen Heatspreader oberhalb dieser Ausbuchtungen.
Stellt den Schraubstock so eng dass ihr die CPU nicht mehr mit der Hand bewegen könnt.
3. Jetzt kommen schon das Stück Holz und der Hammer zum Einsatz: Das Stück Holz wird am PCB angesetzt und mit dem Hammer geschlagen. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen erst schwach anzufangen und die Schlagkraft dann zu steigern.
Dabei kann die CPU sich aus dem Schraubstock lösen - spannt sie dann einfach neu ein und stellt sicher dass die CPU fest sitzt.
Nach ein paar Schlägen könnt ihr versuchen das PCB etwas zu drehen - tut es das nicht, schlagt noch ein paar mal zu.
Lässt es sich bewegen -> Schritt Vier.
4. Dreht das PCB hin und her; dies wird am Anfang noch etwas schwerer sein, wird aber immer leichtgängiger. Wenn es nicht mehr leichter wird zieht am PCB - es sollte sich leicht lösen lassen. Im Zweifelsfall hilft ein wenig drehen aber auch hier.
5. Reinigt den DIE gründlich von der Wärmeleitpaste. Diese ist oft sehr trocken und lässt sich am besten mit Alkohol (z.B. Reinigungstücher) entfernen. Danach sollte die CPU so Aussehen:
Wenn ihr den Heatspreader wieder benutzen wollt, entfernt auch dort die WLP-Reste und entfernt die Kleberreste bei PCB und HS.
4. Abschließende Bemerkungen
Glückwunsch! Eure CPU ist nun Kopflos!
Ihr könnt die CPU nun in euren PC einbauen, dabei müsst ihr aber aufpassen dass der Kühler auch garantiert Kontakt zur CPU hat! Es kann durchaus sein dass der Die an sich zu flach ist und somit kein Kontakt zwischen der CPU und dem Kühler vorhanden ist. Dies war bei meinem NH-D14 z.B. der Fall.
Sollte es nötig sein den Heatspreader zu verwenden, benutzt am besten WLPs auf Flüssigmetallbasis um die Vebindung herzustellen. Die WLP von Intel ist durchaus mit den normalen High-End Wärmeleitpasten zu vergleichen, auch wenn vielerorts etwas anderes behauptet wird. Mit diesen werdet ihr also keine oder nur minimale Verbesserungen feststellen.
Diese Methode wirkt zwar sehr rabiat, ist aber um ein vielfaches sicherer als das Köpfen per Rasierklinge. Ich war bei meiner CPU auch sehr unbeholfen, allerdings kann man mit ein wenig Verstand nicht vieles falsch machen. Das Risiko ist allerdings immer vorhanden!
Bei Fragen/Wünschen/Anregungen/Verbesserungsvorschlägen benutzt bitte den Diskussionsthread:
https://www.computerbase.de/forum/threads/intel-cpus-heatspreader-entfernen-leicht-gemacht.1238714/
Ansonsten viel Spaß beim Köpfen!
Gruß,
Thanok
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