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NewsIntel entzieht Ubuntu die Unterstützung für Mir
Ich schätze mal das wird Canonical nicht weiter jucken. Die kämpfen ja schon länger gegen diese Widerstände an.
Letztendlich schadet ein solches Kindertheater allen.
Denn was soll man davon halten wenn jetzt schon Intel in ideologische Grabenkämpfe einsteigt? Verlässlichkeit und Vertrauen vermittelt das nicht. Es verstärkt nur den Eindruck, dass wenn einer mal aus der Reihe tanzt und was eigenes etablieren möchte, weil ihm der "große Konsenz" nicht passt, er von allen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft wird. Schöne "Community".
Um zu verstehen, wie die Community tickt, muss man sich jahrelang darin bewegen. Wenn Canonical das schon nicht verstanden hat, dann kann man das noch weniger von Windows-Usern erwarten, also werde ich dich deshalb einmal nicht kritisieren.
Wenn sich bei jedem kleinen Konflikt der Linux Kernel gespalten hätte, wäre er heute nicht da wo er ist, und damit auch Ubuntu nicht.
Wer sagt, dass Canonical für MIR eine andere Lizenz in Anspruch nehmen? Dürfen sie gar nicht. MIR steht unter GPL. Alles, was auf GPL-Code basiert bleibt unter GPL. Egal was sie aus MIR machen, es wird immer GPL bleiben.
Liest du eigentlich die Kommentare hier? Mensch183 hat doch bereits geschrieben, warum Canonical es eben doch kann:
mensch183 schrieb:
Mir steht unter GPLv3. Allerdings _muß_ jeder, der Code zu Mir beitragen möchte, vorm Commit einen Vertrag mit Canonical unterschreiben, der es Canonical erlaubt, diesen Code unter beliebigen anderen Lizenzen zu verwenden. CLA - Contributor License Agreement nennt sich der Knebelvertrag. Das bedeutet: Mir steht der Welt unter GPLv3 zur Verfügung mit all den damit verbunden Rechten und Pflichten. Einzig und allein Canonical kann Mir zusätzlich unter anderen Lizenzen vertreiben.
Im SP-Markt kann/darf der Endnutzer auf den allermeisten Geräten das OS oder Komponenten des OS nicht wechseln. Die Phones und Tablets sind locked. Damit kommt GPLv3-Software nicht in Frage, denn in GPLv3 verpflichtet sich der Verkäufer, dem Käufer den Austausch der Software zu ermöglichen.
Das hingegen ist Unsinn, oder? Wo steht in der GPLv3 denn, dass die Software austauschbar sein muss? Der Anbieter muss lediglich (auf Anfrage) den Quellcode der Software bereitstellen.
Wow, Canonical entscheidet sich um. Was ganz was Neues. Wirklich, ich verstehe nicht, wo das große Problem ist, der „Support“, den Canonical für Wayland geliefert hätte, wäre doch auch so ziemlich bei „ja, wir nutzen es halt“ geblieben.
Deswegen "Support" in Anführungszeichen. Der Punkt für mich ist gar nicht, dass Canonical eine eigene Lösung möchte, sondern dass sie irgendwann sagen (nachdem schon Monate an Mir gearbeitet wurde), dass Wayland nicht gut genug ist, quasi Probleme vorschieben, die keine sind - und Wayland gerade beim uninformierten Leser in ein schlechtes Licht rücken - ohne überhaupt versucht zu haben, die technischen "Probleme" Upstream anzusprechen bzw. zu lösen.
Diese Vorgehensweise lässt verschiedene Interpretationen zu. Für mich bleibt ein negativer Beigeschmack, den man sich durch bessere Kommunikation hätte ersparen können (etwas was leider öfter Thema in der Community ist).
Wer sagt, dass Canonical für MIR eine andere Lizenz in Anspruch nehmen? Dürfen sie gar nicht. MIR steht unter GPL. Alles, was auf GPL-Code basiert bleibt unter GPL. Egal was sie aus MIR machen, es wird immer GPL bleiben.
*grrr* Doch, Canonical darf. Offenbar war mein langer Text nicht klar genug.
Ich versuche nochmal die Basis klarzustellen. Mir besteht aus 3 Arten von Files:
Typ A) Files mit Copyright bei Canonical mit GPLv3
Typ B) Files mit Copyright bei Contributoren mit GPLv3, wobei alle Contributoren Canonical per CLA erlauben mussten, den Code neu zu lizensieren
Typ C) Files unter "Macht was ihr wollt"-Lizenzen wie MIT (kein nitpicking plz)
Rätsel #1: Wer darf das gesamte Ding relizensieren und z.B. als closed source verkaufen?
Antwort: nur Canonical.
Rätsel #2: Unter welcher Lizenz steht das Ding für alle, die es nicht relizensieren dürfen?
Antwort: GPLv3
Zu den Gründen. Canonical darf das gesamte Ding relizensieren, weil die Firma
* bei Typ A Copyright-Eigner ist und man eigenen Code jederzeit relizensieren darf
* bei Typ B dank der CLAs relizensieren darf
* bei Typ C kein Ärger entsteht
Alle anderen (also alle außer Canonical) können nicht relizensieren, denn:
* Typ A bekommen sie unter GPLv3 und dürfen nicht relizensieren
* Typ B bekommen sie unter GPLv3 und dürfen nicht relizensieren
* Typ C macht keinen Ärger
Prinzip nun erkannt? Canonical kann nach Belieben relizensieren und vertreiben. Der Rest der Welt kann nur unter GPLv3 vertreiben.
Daaron schrieb:
Wenn CLA so ein monströses Problem ist, warum enthält Debian dann z.B. Upstart und Zeitgeist/Libzeitgeist?
Diese beiden Pakete stammen von Canonical, unterliegen CLA und sind trotzdem ziemlich beliebt.
Damit funktioniert der Marktausschluß der Konkurrenz nicht, den ich in meinem langen Artikel (#30) für die Kombination CLA + GPLv3 für closed devices beschrieben habe. Ich vermute außerdem, daß die Wirkung von CLAs + GPLv3 sowieso erst dann zur Kenntnis genommen wurde, als Canonicals Ambitionen im Smartphone-Bereich öffentlich wurden. Vorher haben alle nur an Desktop-PCs gedacht. Da ist die Kombination weniger kritisch - solange """trusted" computing""" sich nicht durchsetzt.
Naja, irgendwie schon. Wäre Mir ein echtes Community-Project mit vielen Copyright-Eignern und ohne CLA (d.h. ohne Sonderstellung für Canonical), wäre Mir einfach nur eine mMn begrüßenswerte Alternative zu Wayland mit anderer Lizenz.
Ergänzung ()
Zorror schrieb:
Wo steht in der GPLv3 denn, dass die Software austauschbar sein muss? Der Anbieter muss lediglich (auf Anfrage) den Quellcode der Software bereitstellen.
Letzteres stand schon in GPLv2. Da hat sich nichts geändert. Aber lies mal §3 und §6 in GPLv3. Lies es bitte wirklich! Ein Ausschnitt aus §6:
“Installation Information” for a User Product means any methods, procedures, authorization keys, or other information required to install and execute modified versions of a covered work in that User Product from a modified version of its Corresponding Source. The information must suffice to ensure that the continued functioning of the modified object code is in no case prevented or interfered with solely because modification has been made.
Dein Handyverkäufer muß dir erlauben und dokumentieren, dass/wie du auf dem Handy enthaltene GPLv3-Software ändern und die geänderte Version ablaufen lassen kannst. Das ist neu in GPLv3 und inkompatibel mit vielen Handys/Tablets/Fernsehern/whatever, auf denen man die Systemsoftware nicht ändern kann/darf. Canonical könnte Mir-basierte Systeme in diesen Märkten vertreiben und supporten. Alle anderen nicht. Deshalb sollte sich Mir besser nicht durchsetzen und deshalb hat das _Management_ von Intels Entwicklern so agiert. Fremden Firmen zu Monopolen verhelfen tut man nicht.
Also ist MIR wohl nur aus Lizensgründen entstanden!? So ungefähr verhält es sich ja glaube ich auch bei Android und dem SD-Kartenslot, den Google bei seinen Nexus-Geräten - wie ich gehört habe - aus Lizenzgründen weglässt.
Na ja, dann hoffe ich mal, dass es am Ende von der Funktionalität und Performance keine großen Unterschiede zwischen MIR und Wayland geben wird, damit man als User immer noch eine gute Wahlmöglichkeit hat. Außer vielleicht bei Smartphones.
Bei 13.04 ff läuft wieder vieles nicht was bei 12.10 noch kein Problem war, und jedes mal frag ich mich wieder "Warum zur Hölle, wieso geht das nun wieder nicht". Unterstützung diverser TV Karten zb, oder auch AHCI Power Zeugs, jedes mal zum Haare ausreißen.
Noch dazu is das System einfach träge geworden. 10.04 um ein vielfaches "leichter" und deutlich schneller.
Da muss ich dir widersprechen. Ich finde 13.04 extrem schlank und schnell. 12.04 fand ich am Anfang unglaublich träge, das hat sich mit diversen Updates gebessert, aber 13.04 ist immer noch deutlich schneller. Das bestätigen z.B. auch Benchmarks von Phoronix, die Unity 7.1, Gnome 3.8, LXDE, XFCE, etc. vergleichen.
mensch183 schrieb:
Mir steht unter GPLv3. Allerdings _muß_ jeder, der Code zu Mir beitragen möchte, vorm Commit einen Vertrag mit Canonical unterschreiben, der es Canonical erlaubt, diesen Code unter beliebigen anderen Lizenzen zu verwenden. CLA - Contributor License Agreement nennt sich der Knebelvertrag. Das bedeutet: Mir steht der Welt unter GPLv3 zur Verfügung mit all den damit verbunden Rechten und Pflichten. Einzig und allein Canonical kann Mir zusätzlich unter anderen Lizenzen vertreiben.
Das ist vollkommer Humbug!
Niemand wird zu irgendetwas gezwungen. Jeder kann problemlos Mir unter der GPL forken und dann weiterentwickeln ohne ein CLA zu unterschreiben, diese Änderungen wären dann nicht mehr im offiziellen Zweig.
Das ist doch der Inbegriff von Freiheit finde ich, genau deswegen finde ich die GPLv3 auch gut.
Canonical kann weder Mir unfrei machen, die letzte Veröffentlichung unter der GPL wird immer offen bleiben und jeder andere kann diesen Code verweden und es dann "Dir" nennen und eine Alternative anbieten ohne CLA. Ich erwähne es nochmal, niemand zwingt irgendwen bei Canonical Code zu comitten!
mensch183 schrieb:
Canonical kann sein angeblich so offenes, freies SP-OS beliebig an die Hersteller von gelockten SPs und Tablets verkaufen, indem Canonical Mir einfach unter eine andere Lizenz stellt und weitergibt. NIEMAND SONST auf der Welt hat diese Möglichkeit. Alle anderen können Mir nur unter GPLv3 weitergeben, was aber im heutigen SP-Markt aus o.g. Gründen nicht funktioniert.
Ja und? Canonical hat den Code geschrieben und die anderen haben ein CLA akzeptiert, warum denn dann auch nicht?
Nochmals, niemand wurde dazu gezwungen.
mensch183 schrieb:
Effekt: Alle anderen sind draussen. Keine andere Firma, nichtmal die an Mir direkt beteiligten, einzelnen Entwickler, können Mir (oder das ganze SM-OS) nehmen, verändern und selbst anbieten oder auch nur ordentlich supporten. Canonical macht sich also durch die Kombination aus GPLv3, CLA und Neulizensierung von Mir zum alleinigen Player in diesem Markt und hofft über dieses Monopol ungestört Geld verdienen zu können. Der Opensource-Gedanke wird über den Hebel des Copyrights pervertiert.
Der OpenSource Gedanke wird ganz und gar nicht torpediert!
Alles geschieht in völliger Freiheit, niemand wird zu irgendetwas gezwungen, die GPLv3 wird völlig korrekt angewendet(auch die CLA wird freiwillig akzeptiert).
Was willst du also?
Canonical verbieten, Geld mit ihrer Software zu verdienen? DAS ist die Pervertierung von Freiheit im ALLGEMEINEN.
mensch183 schrieb:
Das ist das Hauptargument für Mir (aus Canonicals Sicht) bzw. gegen Mir (aus Sicht aller anderen). Der Mangel an technischen Gründen für Mir ggü. Wayland hat sich ja bereits rumgesprochen.
Ja mei, Canonical hält das Urheberrecht und haben nun mal alles Recht hinter sich.
Du willst Canonical diese Rechte absprechen? Dann hast du nichts von Freiheit und auch nichts von OpenSource verstanden.
mensch183 schrieb:
Dein Handyverkäufer muß dir erlauben und dokumentieren, dass/wie du auf dem Handy enthaltene GPLv3-Software ändern und die geänderte Version ablaufen lassen kannst. Das ist neu in GPLv3 und inkompatibel mit vielen Handys/Tablets/Fernsehern/whatever, auf denen man die Systemsoftware nicht ändern kann/darf.
Ich hoffe natürlich sehr, dass sich in Zukunft Smartphones so sehr öffnen wie PCs, damit ich auf MEINEM Smartphone installieren kann, was ich will. Dann gibt es nämlich das genannte "Problem" gar nicht erst.
Dann sollte dir als Begründung schon mehr einfallen als Trivialitäten der Sorte "musst ja nicht mitmachen", "kannst forken und es selbst machen" und "sie halten sich ans Recht".
Dann sollte dir als Begründung schon mehr einfallen als Trivialitäten der Sorte "musst ja nicht mitmachen", "kannst forken und es selbst machen" und "sie halten sich ans Recht".
Dann passts ja, was genau ist dann dein Problem?
Und wieso Trivialitäten? Das ist doch der eigentliche Punkt! Man kann nunmal andere nicht dazu zwingen, dass sie etwas machen, nur weil du oder irgendwer es für richtig halten. Dementsprechend sind auch OpenSource Lizenzen nicht zwingend.
Krautmaster schrieb:
12.04 war auch schon träge, im Prinzip legte 12.04 schon den Grundstein dafür
Ich schätze mal das wird Canonical nicht weiter jucken. Die kämpfen ja schon länger gegen diese Widerstände an.
Letztendlich schadet ein solches Kindertheater allen.
Kindertheater ist das was du daraus machst. Nochmal die Aussage von Intel:
„Wir billigen und unterstützen den von Canonical eingeschlagen Weg nicht und werden keine Xmir-Patches in die Quellen des Intels-Treibers integrieren – Das Management.“
Ist doch völlig Legitim, Intel hat absolut keinerlei Nutzen daraus, im Grunde aber nur noch Zusatz Aufwand, da man nach Canonicals Pfeife tanzen muss. Also teilt man halt nicht den Weg und Arbeitet zusammen mit dem großteil der Projekte die es ja schaffen zusammen zu Arbeiten.
DocWindows schrieb:
Denn was soll man davon halten wenn jetzt schon Intel in ideologische Grabenkämpfe einsteigt? Verlässlichkeit und Vertrauen vermittelt das nicht. Es verstärkt nur den Eindruck, dass wenn einer mal aus der Reihe tanzt und was eigenes etablieren möchte, weil ihm der "große Konsenz" nicht passt, er von allen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft wird. Schöne "Community".
Wo wird denn Ubuntu mit allen möglichen mitteln bekämpft? Weil Intel sein recht wahrnimmt und an dem Projekt nicht teilhaben will? Wenn jemand seine eigene Meinung zu etwas hat, dann sollte man diese in Community Projekten vertreten und begründen können. Wenn man das weder will, noch kann, dann passiert halt sowas wie mit "Mir".
Das einzige Kindertheater was ich hier sehen kann ist die Interpretation der vorgänge in deinem Post.
sacridex schrieb:
Der OpenSource Gedanke wird ganz und gar nicht torpediert!
Und zu den Ubuntu Versionen:
Ja Ubuntu ist aufjedenfall träger, und 13.04 hatte ordentliche Schnitzer. Die dann lustigerweise selbst 2 Monate nach Release immernoch per Patch behoben werden mussten, obwohl dieser schon lange vorlag. 13.10 bringt wieder einiges an Besserung, allerdings würde ich das nicht unbedingt Ubuntu allein zuschreiben. Der Linux Kernel hat wieder sehr viel änderungen mit sich gebracht zwischen Version 3.8 - 3.11.
Nein, die eine Aussage war zu Canonical und Mir, die andere war allgemeiner Natur.
anonymous_user schrieb:
Und zu den Ubuntu Versionen:
Ja Ubuntu ist aufjedenfall träger, und 13.04 hatte ordentliche Schnitzer. Die dann lustigerweise selbst 2 Monate nach Release immernoch per Patch behoben werden mussten, obwohl dieser schon lange vorlag. 13.10 bringt wieder einiges an Besserung, allerdings würde ich das nicht unbedingt Ubuntu allein zuschreiben. Der Linux Kernel hat wieder sehr viel änderungen mit sich gebracht zwischen Version 3.8 - 3.11.
Ich versuche nochmal die Basis klarzustellen. Mir besteht aus 3 Arten von Files:
Typ A) Files mit Copyright bei Canonical mit GPLv3
Typ B) Files mit Copyright bei Contributoren mit GPLv3, wobei alle Contributoren Canonical per CLA erlauben mussten, den Code neu zu lizensieren
Typ C) Files unter "Macht was ihr wollt"-Lizenzen wie MIT (kein nitpicking plz)
https://wiki.ubuntu.com/Mir/License
Teile stehen sogar unter LGPL... Ja und?
Und was die CLA angeht: The contributor continues to own the copyright in the contribution, with full rights to re-use, re-distribute, and continue modifying the contributed code, allowing them to also share that contribution with other projects.
Die CLA spielt überhaupt keine Rolle. Niemand ist gezwungen hier irgend etwas beizusteuern.
Man könnte z.B. direkt zum Release von MIR einen Fork machen, wie oben schon angedeutet nennen wir ihn DIR. Wenn jemand jetzt bereits Code zu MIR beigesteuert hat, dann kann er selbigen Code auch DIR zur Verfügung stellen. Die DIR-Maintainer können auf Basis von DIR ein eigenes Handy-OS schreiben, wenn sie es denn hin bekommen. Sie können alle Änderungen an MIR, die bis zu einer Lizenzänderung in Closed Source erfolgen, für DIR adaptieren.
Wenn MIR also doch was Gutes wird und nur die Lizenz einigen Leuten sauer aufstößt, dann steht es genau diesen Leuten frei, DIR zu gründen, dass zu 99,9% aus der GPL-Version von MIR besteht. Nur und ausschließlich wenn Canonical IHREN EIGENEN CODE schließen bleiben zukünftige Versionen auch zu.
Dasselbe kann dir aber auch bei Wayland passieren. Jederzeit könnte ein Hersteller kommen, einen Smartphone-Displayserver namens WaylandMobile erschaffen und all seine eigenen Teile, die nicht direkt zu Wayland gehören, schließen. Oh... ups... genau das macht Canonical... Nur weil kein anderer auf den Schwengel gekommen ist sidn Canonical jetzt die Bösen? Warum erschaffen SUSE nicht einen eigenen Display Server auf Basis von Wayland? Oder RHEL? Ja selbst Apple und Microsoft könnten, wenn sie etwas davon hätten,...
Man könnte z.B. direkt zum Release von MIR einen Fork machen, wie oben schon angedeutet nennen wir ihn DIR. Wenn jemand jetzt bereits Code zu MIR beigesteuert hat, dann kann er selbigen Code auch DIR zur Verfügung stellen.
Schreib besser die Lizenzen dazu. Ich gehe von GPLv3 für die Kernkomponenten von Mir aus. Wir haben also unseren DIR-Fork. Ein Contributor stellt nun seinen Beitrag Mir mit Canonical-CLA unter GPLv3 zur Verfügung. Und er stellt den Code ohne CLA unter GPLv3 auch DIR zur Verfügung (oder die DIR-Leute greifen sich einfach seinen neuen Code aus Mir - das Ergebnis ist identisch). So funktioniert die Mir-Entwicklung. Trifft das dein Szenario?
Gehen wir von einigen zig Contributoren aus, die alle so agieren.
Daaron schrieb:
Die DIR-Maintainer können auf Basis von DIR ein eigenes Handy-OS schreiben, wenn sie es denn hin bekommen. Sie können alle Änderungen an MIR, die bis zu einer Lizenzänderung in Closed Source erfolgen, für DIR adaptieren.
DIR kann zwar die Änderungen aus Mir übernehmen, kann aber eben _kein_ closed source DIR bauen und mit seinem OS verkaufen, weil dies die GPLv3-Beiträge der vielen Contributoren nicht erlauben. Nur Canonical kann dank der CLAs aller Contributoren Mir jederzeit als closed source verkaufen.
--------schnipp-----
Daaron schrieb:
Dasselbe kann dir aber auch bei Wayland passieren. Jederzeit könnte ein Hersteller kommen, einen Smartphone-Displayserver namens WaylandMobile erschaffen und all seine eigenen Teile, die nicht direkt zu Wayland gehören, schließen. Oh... ups... genau das macht Canonical...
Das ist leider Fluch und Segen eines kostenfreien und offenen Betriebssystems. Jeder Entwickler versucht seinen eigenen Weg schon irgendwie als den bestmöglichen zu verwirklichen und das Ubuntu nicht so viel verkehrt macht, sieht man an der Verbreitung. Früher war es immer Suse, Suse, Suse...heute hörste an einem Großteil der immer schön zitierten Ecken und Enden immer Ubuntu.
Aber auch dies könnte kippen, so daß vielleicht in meinetwegen 2 Jahren überall von RedHat als verbreitestes Linux geredet wird.
Die Kompatibilität ist wohl viel besser geworden, aber das Linux für den absoluten Laien mit angeblich Null Plan genauso gut oder gar besser ist, als Windows, sehe ich leider noch keinesfalls.
Ein Kunde kam letztens zu mir und suchte einen W-Lan Stick für eine relativ aktuelle Ubuntu Version, wie er sagte. Und er hatte eine Liste dabei, die etwa 3 DIN A4 Seiten betrug. Von den...joa...ca. 15 verschiedenen Sticks, die ich im W-Lan Regal stehe habe, stand nicht einer auf der Liste. Nicht mal ein für heutige Verhältnisse uralter 54 Mbit W-Lan G Stick von D-Link. Wenn ein aktueller 600 Mbit Stick von TP-Link nicht drauf steht oder ein Fritz! Stick, das kann ich nachvollziehen, aber so ein alter Stick? Öhm...puhh.
Und solange es so viele unterschiedliche Versionen gibt, wird es sich auch nicht groß ändern. Ist meine persönliche Meinung.
>Edit< ich weiß, ist Chipsatzabhängig, aber wäre genauso, als wenn Windows meinetwegen sagt: die Karte von Asus nehme ich, die von MSI aber nicht. Oder wenn ein Android Smartphone die W-Lan Verbindung mit einer Fritz! Box macht, aber mit einem Netgear verweigert - bei gleichen Einstellungen, usw.
Keine Sorge, will auch keinen Unmut reinbringen. Habe mit Linux...bis auf solche dienstlichen Begegnungen oder halt mit meinem Android Phone...keine Berührungspunkte. Bin über deinen Post nur eben gestolpert und wollte was dazu sagen.
DIR kann zwar die Änderungen aus Mir übernehmen, kann aber eben _kein_ closed source DIR bauen und mit seinem OS verkaufen, weil dies die GPLv3-Beiträge der vielen Contributoren nicht erlauben. Nur Canonical kann dank der CLAs aller Contributoren Mir jederzeit als closed source verkaufen.
Ja und genau das ist ja der Sinn der GPL, egal welche Version. Niemand soll den Code, den ich unter einer freien Lizenz veröffentliche, schließen können. Und darum entspricht die GPL auch dem OpenSource Gedanken am meisten von allen verfügbaren Lizenzen. Das Copyleft Prinzip erhält OpenSource, alles andere lässt die Möglichkeit offen, dass sich unbeteiligte an den Entwicklungen anderer bereichern und den OpenSource Lösungen auf denen sie aufbauen das Wasser abgraben. (Was ich nicht verurteilen will, jeder darf gerne seine Software ohne Copyleft veröffentlichen)
mensch183 schrieb:
Wayland kann JEDER als closed source verkaufen. Niemand hat gegenüber anderen einen Marktvorteil. Das Spiel ist fair.
Mir kann NUR CANONICAL als closed source verkaufen. Alle anderen nur als GPLv3. Das Spiel ist nicht fair.
Soso Marktvorteil...
Canonical hat hier null Marktvorteil, denn schließlich haben sie Mir entwickelt und dementsprechende Kosten.
Jeder kann seinen eigenen Displayserver entwickeln, wenn er das will. Und dann hätte weder Canonical oder sonstwer irgendeinen Marktvorteil, da ja jeder die gleichen Bedingungen erfüllen muss, nämlich selber einen Displayserver zu entwickeln, wenn man ihn proprietär vermarkten will.
Wäre Mir unter der Mit oder was weiß ich Lizenz hätte jeder einen Marktvorteil gegenüber Canonical, da jeder andere null Entwicklungskosten hatte, außer eben Canonical.
Du hast ein leicht verzerrtes Bild von einem fairen Markt, ich hoffe ich konnte das darlegen.
Das Spiel ist nämlich nur mit der GPL fair. (wenn es um OpenSource Lizenzen geht)
Ltcrusher schrieb:
Die Kompatibilität ist wohl viel besser geworden, aber das Linux für den absoluten Laien mit angeblich Null Plan genauso gut oder gar besser ist, als Windows, sehe ich leider noch keinesfalls.
Doch, ich sehe das schon. Unabhängig von den Distributionen, letztendlich kann ein Laie heute alles benutzen außer Arch, Gentoo und Co. Ich würde natürlich nach wie vor Ubuntu empfehlen, kann aber jeder selber entscheiden.
Ltcrusher schrieb:
Ein Kunde kam letztens zu mir und suchte einen W-Lan Stick für eine relativ aktuelle Ubuntu Version, wie er sagte. Und er hatte eine Liste dabei, die etwa 3 DIN A4 Seiten betrug. Von den...joa...ca. 15 verschiedenen Sticks, die ich im W-Lan Regal stehe habe, stand nicht einer auf der Liste. Nicht mal ein für heutige Verhältnisse uralter 54 Mbit W-Lan G Stick von D-Link. Wenn ein aktueller 600 Mbit Stick von TP-Link nicht drauf steht oder ein Fritz! Stick, das kann ich nachvollziehen, aber so ein alter Stick? Öhm...puhh.
Und solange es so viele unterschiedliche Versionen gibt, wird es sich auch nicht groß ändern. Ist meine persönliche Meinung.
Also ich habe nur gute Erfahrungen mit Wlan Chips in letzter Zeit gemacht. Und ich habe wirklich viele Laptops und USB Sticks getestet. Das alles hat aber wirklich gar nichts mit den verschienen Distributionen zu tun, sondern ganz allein mit den Herstellern, die nicht bereit sind die Treiber zu schreiben.
Ja und genau das ist ja der Sinn der GPL, egal welche Version. Niemand soll den Code, den ich unter einer freien Lizenz veröffentliche, schließen können
... und wer er es doch können will, wird mich ganz lieb bitten sein CLA zu unterschreiben, ohne die mein Beitrag zum von ihm gehosteten GPLv3-Projekt nicht committet wird.
Zum Glück kennen wir niemanden, der auf diese Weise verfährt.
(für Knobler: Mein Patch hätte die Software kompatibel zu der von mir hergestellten, neuen Hardware gemacht. Man möge über meine Supportmöglichkeiten für meine neue Hardware nachdenken, wenn das fragliche Softwareprojekt ein wichtiger Player im dem Markt wäre, zu dem meine neue Hardware gehört.)
sacridex schrieb:
Du hast ein leicht verzerrtes Bild von einem fairen Markt, ich hoffe ich konnte das darlegen.
Das Spiel ist nämlich nur mit der GPL fair. (wenn es um OpenSource Lizenzen geht)
Ja klar. *g* Wenn ein umfangreiches Softwareprojekt, an dem viele mitgewirkt haben, von einem der Beteiligten unter beliebigen Lizenzen vertrieben werden kann, von allen anderen Beteiligten (und Dritten) aber nur unter GPLv3, handelt es sich um einen fairen Markt.
Insbesondere ist das in solchen Branchen ein fairer Markt, in denen das etablierte Geschäftsmodell GPLv3 grundsätzlich vom Markt ausschließt. Dieser faire Markt wäre in dem Fall so superfair, dass es nur genau einen Anbieter geben können würde. Rein zufällig könnte es sich dabei um den Anbieter handeln, der nicht nur unter GPLv3 sondern unter beliebigen Lizenzen vertreiben kann. Aber das wäre natürlich reiner Zufall.
*Oooppsss* Wir sind gar nicht in de.talk.jokes?!? Entschuldigung! Das war wirklich schwer zu erkennen. Passiert mir nicht wieder. Versprochen.
Die GPLv3 schließt die Verwendung auf Smartphones nicht zwingend aus. Sie schließt nur die Verwendung auf gesperrten Smartphones aus. Im Hinblick darauf, dass aktuell sogar eine voll unter GPL stehende Android-Version entwickelt wird, ist diese Austauschbarkeit also nicht so selten.
Es steht nirgendwo, dass der Austausch kinderleicht sein muss. Es steht nirgendwo, dass die Installationsanleitung nur 2 Absätze haben darf. Wenn man das Ding erst rooten muss... na und? Auch das ist zulässig.